Vario und Jeti-Sender

Hallo Leute,

ich fliege schon seit langem mit einem Piccolario (erste Generation, noch mit 433MHz) und hab viel Spaß mit dem Gerät. Leider hab ich aber ein paar Segler bei denen es verdammt eng im Rumpf zugeht, da ist kein Platz für das Vario mehr
Das aktuelle Piccolario 2 würde ich wohl reinbekommen, speziell wenn ich die Version für den Jeti-Rückkanal verwende.
Die Vario-Piepserei meiner DS-16 zusammen mit einem Jeti-Vario hören sich inzwischen ja fast nach den "richtigen" Vario an, kommen aber von der Qualität her nicht an mein gute altes Piccolario ran.

Hat jemand von euch vielleicht zufällig ein "altes" Piccolario und ein Piccolario 2 (an einem Jeti Sender) in Gebrauch und kann etwas über die Unterschiede, Vor- und Nachteile des Piccolario 2 (über Jeti) schreiben.

Vielen Dank
Peter

Hallo Peter,
das Pico2 ist rein technisch in jeder Beziehung dem alten Picolario überlegen. Das Pico2 ist bis zu Faktor 4 empfindlicher und rauscht (Signalrauschen des Drucksensors) nur noch zw. 1 bis 3 cm/s . Besonders das Einstellen der Parameter ist beim Jetisender übersichtlich und bestens gelöst. Totbereich und Akustikbereich sind präzise einzustellen.
Höhe kann wie beim alten Picolario abgefragt werden. Bei der automatischen Ansage hat das alte Picolario leichte Vorteile.
Dafür glänzt das Pico2 mit minimalen Abmessungen, Metallgehäuse und rauschfreier Übertragung über den Rückkanal.
Wenn man sieht, dass gebrauchte Picolarios auf Ebay noch oft den Betrag bringen, den dss Pico2 für den Rückkanal kostet, dann ist die Entscheidung klar.
Gruß Thommy

Hi Thommy,

vielen Dank für die Infos.
Was mir beim "alten" Piccolario besonders gut gefallen hat, war die "automatische Einstellng" der Empfindlichkeit. So etwas gibt es wohl bei der Rückkanal-Verion des Piccolario nicht.
An die andere "Piepserei" des Jeti-Senders kann man sich sicherlich gewöhnen, auch wenn mir da das Piccolario sehr gut gefallen hat.

Viele Grüße
Peter

Hallo Peter,
im Moment ist die automatische Anpassung nicht realisiert. Grundsätzlich wäre es möglich mit gewissen Tricks auch so etwas zu realisieren. Das Problem bei den Rückkanallösungen ist, dass der angezeigte Steigwert und der Varioton direkt korrespondieren.
Bei Hott greifen wir ja zu 2 Tricks um dem System eine sensible direkt bei wenigen cm/s startende Varioakustik zu entlocken.
Bezahlt wird das quasi mit falschen Werten in der Vario m/1s Anzeige.
Ähnliches ist natürlich auch bei den anderen Systemen denkbar. Bei Jeti ist auch so ein brauchbares Variosignal vorhanden, eventuell wird es später mal auch möglich ene nichtlineare Akustik zu wählen.
Gruß
Thommy

Hallo Peter,

ich habe auch erst kürzlich wieder mein altes Picolario log ausgegraben um mal den Vergleich zu der neuen Vario-Generation zu haben. Allerdings hab ich als 2G4 Vario das LinkVario von WS-Tech am Start. Die geben sich sicher aber nicht viel. War ganz schön voll im Rumpf.
Vom Gefühl her finde ich den alten Varioton angenehmer und brauchbarer, das mag aber Ansichts- bzw. Gewöhnungssache sein. Von der Empfindlichkeit her konnte ich, außer einer leichten Verzögerung beim LinkVario (vermutlich durch die dig. Übertragung) keine praxisrelevanten Unterschiede feststellen, das Wetter war aber eher unruhig.
Wirklich klasse beim Picolario ist die Umschaltung zwischen zeitbasierter Ansage und höhenabhängiger Ansage, was gerade beim Schleppen (Ansage alle 50m) sehr praktisch ist. Hier ist, wie Thommy aber schon gesagt hat, offenbar die Senderfirmware das eigentliche Problem.
Speziell beim HoTT basierten Vario habe ich mit sehr eingeschränkter Reichweite zu kämpfen. Wenn ich eine BT-Verbindung zum Headset hab, habe ich quasi fast null Reichweite da mein BT offenbar den Rückkanal nahezu komplett zustopft. Ohne BT machen mir benachbarte Sender auch Probleme (wobei das System offenbar egal ist). Es kann sich um ein einzigartiges Problem handeln, das lass ich noch bei Graupner überprüfen.

Angesichts von nur 20mW Rückkanal-Sendeleistung (so die Aussage im Service - ich dachte es wären 40mW) hab ich aber wegen der Reichweite keine Hoffnung auf tatsächlich, praxistaugliche Besserung. Im Nahbereich am Hang sicher ausreichend, im Schleppbetrieb (wo man ja beim Schlepppiloten stehen sollte) werde ich wohl wieder auf mein altgedientes Picolario ausweichen.
Wie sehen eigentlich die Rückkanal Sendeleistungen bei den anderen, am Markt befindlichen Systemen aus? Solange das auf dem gleichen Band läuft wird das immer problematisch bleiben. Wie sind eure Erfahrungen diesbezüglich? Ich hoffe das im Zuge der aktuell anstehenden Änderungen (Listen before Talk) hier noch verbessert wird (möglicherweise zu Lasten der Datenrate, damit könnt ich aber leben).

Das Pico2 ist von der Größe her und von den tech. Daten ein toller Wurf. Ich persönlich bleib aber aus den o.g. Gründen vorerst bei der Oldschool-Variante weil mir die Vorteile derzeit nix bringen (hab das Pico bisher überall reinbekommen) die Nachteile würden mich aber voll treffen.
Ob diese Problematik bei Jeti existent ist, kann ich nicht sagen. Hier wären Erfahrungsberichte von geeigneten Piloten (F-Schlepp, Scaleflieger etc.) sicher interessant.
Gibt es bei der DC-16 eigentlich eine drahtlos Übertragung zum Ohr oder nur Ohrhörerkabel am Sender?
Das ist ein weiterer Grund für den LPD-Fallback, da hier die Hörgarnitur nicht mit dem Sender verbunden ist, was speziell beim schleppen sehr praktisch ist. Manchmal muß man halt den Sender kurz ablegen zum einkuppeln etc.
Gruß
Onki

Servus Onki,

das ist definitiv kein systemimmanentes Problem. Ich fliege u.a. zwei LinkVarios und selbst mit 5 HoTT-Piloten auf einem Fleck gibt es da keine "Reichweitenprobleme" beim Rückkanal. Wir schleppen fliegen wo es erlaubt ist bis Anschlag, gemessen war ich schon weit über 1,5 km entfernt (diagonal), ohne, dass die Telemetrie ausgefallen ist. Wäre ja noch schöner ... Ich vermute bei Dir eher ein Problem mit dem Headset o.ä.

Hallo Ingo,
ich fliege seit einiger Zeit schon ohne Headset (zum Leidwesen meiner Kollegen die ich dadurch mit Variotönen beschalle), also ohne BT. War mit anderen Headsets (z.B. HM1200) aber identisch.
Am Wochenende hatte ich aber nachweislich Aussetzer beim schleppen, als ich neben dem Schlepppiloten stand (Höhe stockte bei 78m und nach entfernen vom Piloten sprang sie auf etwas über 400m). Der Effekt (stockende Datenanzeige bei verringertem Datenfluß) scheint ein Problem der Firmware zu sein (haben andere auch), da trotzdem Werte geloggt wurden.
Das soll hier aber nicht weiter jucken, da ich den Sender eh testen lasse - hier geht es ja um Jeti und Vario bzw. Pico1 vs. Pico2.
An einer Auflistung der Systeme (Sendeleistung Rückkanal sowie Datenrate) wäre ich aber dennoch sehr interessiert.

Gruß in den Norden
Onki

Hi,

onki schrieb:

...
Wirklich klasse beim Picolario ist die Umschaltung zwischen zeitbasierter Ansage und höhenabhängiger Ansage, was gerade beim Schleppen (Ansage alle 50m) sehr praktisch ist. Hier ist, wie Thommy aber schon gesagt hat, offenbar die Senderfirmware das eigentliche Problem.
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das sollte bei der DS16 aber wohl nur ein minimales Problem sein, man kann doch "Alarme" mit den Telemetriedaten verknüpfen. So aus dem Bauch raus sollte man damit doch (wenn auch etwas aufwendiger) eine Ansage alle X-Meter hinbekommen.

Was mich persönlich etwas stören könnte, wären die anderen Variotöne. Die vom Picco1 fand ich nämlich wirklich sehr gelungen! Naja, aber man wird sich wohl an alles gewöhnen können.

Viele Grüße
Peter

Hallo Peter,
eines find ich noch genial beim Pico1 ohne den 2er deshalb schlechtzureden. Die Spannungsansage.
Die meldet sich nämlich nur bei einer Änderung (100mV Raster). Es sei denn man ruft die Höhe gezielt auf, was bei Hott leider auch nicht geht, wenn noch mehrere TM-Daten aktiviert sind. Wie schon gesagt ist noch viel Verbesserungspotential in der TM-Datenverarbeitung und Ansage der Daten.
Was juckt mich meine RX-Spannung, solange sie stabil bleibt.
Gruß
Onki

onki schrieb:

Hallo Peter,
eines find ich noch genial beim Pico1 ohne den 2er deshalb schlechtzureden. Die Spannungsansage.
Die meldet sich nämlich nur bei einer Änderung (100mV Raster). Es sei denn man ruft die Höhe gezielt auf, was bei Hott leider auch nicht geht, wenn noch mehrere TM-Daten aktiviert sind. Wie schon gesagt ist noch viel Verbesserungspotential in der TM-Datenverarbeitung und Ansage der Daten.

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Hallo
in der 433 Version haben wir natürlich alles übernommen, was sich bei der alten Version bewährt hat, auch die Spannungsüberwachung. Übrigens reagiert die nicht auf Veränderung sondern auf Verringerung der Spannung.
Erst durch einen gezielten Abruf wird die Vergleichsspannung zurückgesetzt.
Weggelassen haben wir die Empfängerüberwachung, denn das macht heute keinen Sinn mehr.
Bei der Hottversion lässt sich die Höhe sehr wohl ganz normal über Schalter abfragen. Allerdings ist da Robbe besser, denn dort kann man den Parametern eigene Schalter zuordnen und so selbst bestimmen was man abfragen möchte. Auch die Zeitautomatik funktioniert bei den Telemetrie Lösungen.
Gruß Thommy

Jeti & Piccolario 2

Jeti & Piccolario 2

Hi *,

ch hab eine kleine Verständnisfrage zum Piccolario 2.
Ich bekomme als "Sensorwert" im Menü meiner DS-16 auch etwas mit dem Namen Vario/10s angeboten. Ich hab angenommen, dass das so eine Art Integralvario ist, man also das durchschnittliche Steigen der letzten 10s angesagt bekommt. Ist das so richtig?

Falls "ja", kann es sein dass da noch ein Bug drin ist? Bei einem Steigflug von deutlich länger als 10s hab ich bisher als Maximalwert nur 0.3m/sec in Log gehabt, so schwach motorisiert ist mein Segler aber nicht ;-)
Muss ich da noch was besonderes an dem Sender einstellen dass es passt? Aktuell hab ich als Einheit m/sec gewählt.

Danke
Peter