Wie Segler Höhenleitwerk konstruieren

Konrat

User
Hallo zusammen

Ich möchte dieses alte Schaum-Balsa-Höhenleitwerk in Rippenbauweise nach bauen. Wie viele
1,5 mm Balsa-Spanten brauche ich und wie stark muss der Holm und die Nasenleiste sein?
Das Ganze soll am Ende 30 g wiegen. Wie geht man am besten vor und was muss ich beachten?

DSC01135.JPG
 
Ich hab mir nicht die Arbeit gemacht, sondern es einfach aus einem Balsabrett mit entsprechender Dicke rausgeschliffen.
War zwar mit 41cm Spannweite kleiner und im Verhältnis etwas schwerer, aber dafür vermutlich schneller fertig. Denn
schleifen musst du deins ja auch. ;)

Wie ist es mit dem da eigentlich? Keine Restauration möglich? Man sieht ja nicht alles.
 

Quaxx

User
Hallo Konrat!

Der Link von Rolf ist doch schon mal super. Hier bekommst Du einen Einblick, wie sowas aussehen könnte. Auch der Tipp von Sniping Jack ist prima. Brettchenleitwerke funktionieren meistens gut und sind einfach zu bauen. Einfach 4 bis 6 mm dickes Balsabrettchen nehmen. Ausschneiden. Nase spitz schleifen Endleiste spitz schleifen, fertig. Ich möchte zusätzlich noch meinen Senf dazu geben:

Vorab: Viele Wege führen nach Rom. Du wirst das ganze auf tausend erdenkliche Weisen bauen können. Vermutlich bekommst Du hier auch tausend Tipps und viele verschiedene Vorschläge. Das heißt nicht, dass dann ein Vorschlag besser ist als der andere, oft sind viele Lösungen gut praktikabel.

WIE Du das ganze konstruieren und bauen solltest hängt davon ab, was das Leitwerk leisten soll. Für einen sehr schnellen Kunstflugsegler müssen höhere Festigkeiten eingeplant werden als für einen langsamen Thermiksegler ohne Kunstflug. Fluggeschwindigkeit, Leitwerksgröße, Profil, Leitwerksgrundrissgeometrie, Art der Werkstoffe und vieles mehr.... so viele Dinge spielen eine Rolle, was hier für Holzarten und Abmessungen sowie Bauweisen richtig wären. Diese Infos fehlen von Dir. Vielleicht postest Du einfach mal ein bisschen mehr von dem was Du weist. Spannweite, Gewicht, RC-Funktionen, Flugstil, geplante Einsatzzwecke usw.

Ungeachtet der noch fehlenden Infos mache ich Dir mal einen Vorschlag zur Bauweise. Ich möchte aber betonen, dass dies nur ein ganz grober Pi mal Daumen Entwurf ist. Für einen ganz leichten Thermiksegler vielleicht zu kräftig ausgelegt und für nen Kunstflug-Segler vielleicht zu filigran.

Wie viele 1,5 mm Balsa-Spanten brauche ich und wie stark muss der Holm und die Nasenleiste sein?
Das Ganze soll am Ende 30 g wiegen. Wie geht man am besten vor und was muss ich beachten?

Wie viele?
Spannweite in mm durch 50 mm. Dann aufrunden = Anzahl Rippen. Dann haste übliche Bauweise. 50 mm Rippenabstand +- ist normal. 1,5 mm Balsa geht, üblich ist aber 2 mm. Nimm lieber leichtes Holz und dafür dicker, das ist mechanisch betrachtet von Vorteil.

Wie stark Holm?
Hängt von Anforderungen ab und von Profildicke. Einigermaßen richtig könntest Du liegen mit einem Kastenholm liegen. Oberer und unterer Holmgurt und dann zwischen den Rippen VOR und Hinter den Gurten ein Balsabrettchen kleben. Holmgurte aus Balsa (2x4; 3x4 oder 4x4 mm oder so ähnlich) oder aus Kiefer (2x3; 2x4; 3x3 oder 3x4 mm oder so ähnlich). Die Stege aus 2 mm Balsa. Holm dort hinbauen, wo das Profil am dicksten ist. Dann wird der Holm maximal hoch und damit maximal Biegesteif.

Nasenleiste?
Könntest z. B. 6x6 oder 8x8 oder 10x10 Balsaleiste nehmen und schön verschleifen. Es gibt auch schon vorgeschliffene bzw. gefräßte Leisten die vorn schon Profil-rundlich sind.

Haste zwar nicht nach gefragt, aber schreib ich trotzdem:
Ich empfehle Dir eine D-Box. Beplanke das Leitwerk mit Balsaholz 1,5 mm Stark oder 1 mm stark von der Nasenleiste bis zum Hauptholm (einschließlich). Liefert Torsionssteifigkeit. Das mit den 30 g würde ich nicht so eng sehen. Bau einfach. Und dann zur Einhaltung des Modellschwerpunktes einfach Blei in die Modellnase oder am Heck dran.

An den Enden des Leitwerks würde ich die Rippen doppelt nehmen. Also als Abschluss einfach eine volle Rippe von außen dran kleben, ohne dass hier der Holm rein geklebt ist. Dafür kannst Du entweder 2 mm Balsa nehmen oder auch gut 4 bis 6 mm Balsa. Das hält dann gut und Du kannst es gut verschleifen.

Eine Flügelbauweise in Holm-Rippen-Bauweise ist das Gleiche in grün! Kannst Dir also auch gut in den vielen Bau-Threads mal Fotos oder Baupläne von Flügelbauweisen ansehen und Dir da Tipps und Tricks und Bauweisen abgucken.

Gute Klebstoffe für Dein Bauvorhaben sind dünnflüssiger Sekundekleber, UHU-Hart und UHU-Coll Holzleim. Klebemuffen erhöhen die Festigkeit enorm.

Da bei Deinem Leitwerk kein Ruder zu erkennen ist, hast Du vermutlich ein Pendelleitwerk. Hierfür wird wohl eine Steckung notwendig sein. Dafür würde ich die Wurzelrippe unbedingt in Sperrholz fertigen. Am besten Birkensperrholz in 3 mm Stärke mind. 3-fach besser 5-fach verleimt. Mindestens das vordere Führungsrohr für die Steckung gut mit dem Hauptholm verkleben.

Bespannen mit Folie oder Papier.

Viel Spaß beim Bauen.

Liebe Grüße

Quaxx
 
Ich erlaube mir eine kleine Korrektur: Ich habe mein Leitwerk vollprofiliert.
Entweder so, oder gar nicht. Wenn Brett, dann sollte man meines Wissens
die Kanten gerade lassen. Stimmt doch, oder?
 

UweH

User
Wenn Brett, dann sollte man meines Wissens
die Kanten gerade lassen. Stimmt doch, oder?

Hallo Guido, das stimmt so nicht. Der Einlauf, also die Nasenleiste sollte in Form einer halben Ellipse rund geschliffen werden und der Austritt = die Endleiste sollte möglichst dünn und scharfkantig geschliffen sein.
Was Du meinst und womit Du Recht hast ist, dass man am Austritt nicht rund schleifen soll, sondern wenn dieser Abschluss nicht sehr scharfkantig ist, sollte er möglichst eckig gelassen werden, damit es eine (bzw. zwei) definierte Kante für den Beginn des turbulenten Nachlaufwirbels gibt.

Gruß,

Uwe.
 
Okay, ich hoffe, dass ich es dann endlich mal richtig abspeichere.
 

Konrat

User
Hier noch die fehlenden Informationen:
Mein Modell hat schätzensweise 3 kg Abfluggewicht. Ich muss aber nochmal wiegen
und stelle dann das richtige Gewicht ein. Die genaue Geschwindigkeit weiß ich nicht
aber auf jeden Fall eher langsam. Eine Restauration wäre möglich, ich habe mich aber
dagegen entschieden, weil ich das komplette Modell nachbaue und eine Restauration
wäre mir auch zu viel Arbeit.

hier noch ein Bild von meinem Modell der Rumpf ist schon neu gekauft.
DSC01119.JPG
DSC01128.JPGDSC01124.JPG
 

Konrat

User
Projekt auf in ein paar Jahren verschoben

Weil ich festgestellt habe, dass das Projekt für mich als Anfänger zu kompliziert ist
und habe mir deshalb ein Robbe Charter Bausatz gekauft, mein neues Anfängerprojekt
(siehe Link http://www.rc-network.de/forum/showt...Anfänger-
Baubericht-Robbe-Charter)In ein paar Jahren geht es bestimmt auch mit
WIK Conndor MS weiter.


aber trotzdem Danke für die Tipps.
 
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