((Ü1)) Erkenntnisse zum Antrieb
Das ist das problematischte und einfach schwierigste Thema dieses ganzen Magazinbeitrags. Es gibt nämlich kaum Vergleichbarkeiten. Wir haben zwar gemessen, bis wir keine Lust mehr hatten. Aber eine richtig allumfassende Lösung für den ultimativ besten Antrieb haben wir nicht gefunden.
Man kann den SD mit 10, 12, 14 oder noch mehr Zellen fliegen.
Weniger geht bestimmt auch, dann wird man allerdings gewaltige Ströme ziehen. Während die 10-Zeller so ungefähr 50 Amps ziehen, bleibt man bei 14 Zellen bei vernünftiger Auslegung unter 40 Amps. Und das verlängert das Akkuleben. Gleichzeitig wird man etwas mehr Leistung brauchen, da das Gewicht mindestens 200gr. höher wird.
((Ü2)) 14 Zellen-Antriebe
Der Klassiker ist der 14-Zeller-Antrieb. Die Ur-E-SDs hatten 14 Zellen. Daher fange ich damit mal an.
((Ü3)) Der ursprüngliche HackerAntrieb
...bestach durch gewaltige Power. Allerdings hatte der Antrieb hat nur eine bauartbedingt eingeschränkte Teillastfestigkeit. Die ersten SDs hatten einen Hacker. Gunter und Frank verwendeten im Sommer einen Ventilator, weil sie (berechtigte) Sorgen hatten, dass der Stator demagnetisieren könnte.
Der Hacker hat unbestreitbar seine Berechtigung, wo es gilt, hohe Leistungen bei Volllast abzurufen. Bei Teillast kommt allerdings das Thema "Wirbelstromverluste" ins Spiel. (Bitte habt Gedult mit der nachfolgenden Darstellung. Sie ist aus technischer Sicht sicherlich laienhaft. Verbesserungsvorschläge sind gerne gesehen.) So haben die Hacker-Antriebe haben einen Rotor, der aus einem massiven Stück Magnetmaterial gefertigt ist. Als weltweit einziger Hersteller von Modellmotoren hat Lehner die Rotoren in seinen Motoren in schmale Scheiben geschnitten. Die einzelnen Scheiben werden auf eine Achse aufgefädelt und mit einer hauchdünnen Schicht Lack voneinander "insoliert". Unter diesem
Link (Homepage einer schweizer Firma, die sich wohl auf die Konstruktion oder Herstellung von Trafos spezialisert hat) könnte Ihr das Prinzip der Verringerung der Wirbelstromverluste durch "Segmentierung" des Magnetmaterials nachvollziehen.
Im Bereich der schnelllaufenden Innenläufer ist der Lehner daher bauartbedingt im Bereich des Rotors nach allem was ich gehört habe jedem anderen Prinzip überlegen. Ich stelle folgende sorgfältig überdachte These auf: Ein Lehnerantrieb mit segmentierten Magneten wird zwar bei der Herstellung aufwändiger und daher für uns immer ewas teuerer sein - daher wird er im Teillastbereich bei gleicher Belastung immer kühler sein, als die nicht mit segmentierten Magneten ausgerüsteten Hackers, Kontroniks, Plettenbergs und so weiter.
((Ü3)) Actro-Außenläufer
Gerhard hatte mal einen Actro von Köhler in seinem SD. Allerdings nur bei 10 Zellen. Daher verweise ich dorthin.
Er soll dazu selbst mal was schreiben.
((Ü3)) LRK Außenläufer
TM 350-28/13-1,25
Gerds Messungen am LRK
16*8 Zweiblatt
16*8 Dreiblatt
17*9 Zweiblatt
((Ü3)) Lehner/Reisenauer Innenläufer
Der Lehner-Antrieb und zwar ein 1930/10 in Dreieckschaltung mit einem Reisenauer Getriebe Super Chief 1:6 an 14 Zellen ist mein persönlicher Favorit.
Dabei muss klargestellt werden, dass ich nicht alle Antriebe ausprobiert habe und noch nicht mal sagen kann, verschiedene Lehner-Antriebe auf meinem SD gehabt zu haben. Ich habe allerdings dank des Prüfstandes von Gerhard Hanssmann verschiedene andere Antriebe mitbekommen, mit denen ich vergleichen kann. Außerdem weiß ich eines: Trotz sehr guter Power habe ich noch nie einen Ventilator für meinen SD gebraucht. Auch im Hochsommer mit ca. 35 Grad im Schatten kann man meinen Motor locker anfassen, selbst wenn der 2,4 Ah Akku durch viel Torquen und Gewaltmanöver (senkrechte Steigflüge usw.) in 9 Minuten entleert wurde.
Ich komme mit wechselnden Torque-Einlagen und etwas energiebewusstes Fliegen auf regelmäßig 11 Minuten Flugzeit. Bei Piper-mäßigen Rundflügen sind mehr als 15 Minuten drin...
Hier noch ein paar Messdaten:
((Ü3)) Gerds Lieblingsantrieb
Nach langen und sorgfältigen theoretischen Studien wurde der Antriebes Messungen u.Erfahrungen Lehner 1920-13/6:1 angeschafft.
Link zum Motorendiagramm:
http://home.t-online.de/home/lehner-motoren/diagram/1920/1920-7.s11/grafik.gif
Hier geht es zu den Messergebnissen mit Erläuterungen.
Und hier geht es zu den Messergebnissen in Tabellenform
Das wichtigste Diagramm sei hier einmal auszugsweise zitiert:
((Ü3)) ... (noch mehr Antriebe)
((Ü2)) 10 Zellen-Antriebe
((Ü3)) Lehner
Auch Gerhard Hanssmann vertritt ebenfalls die Lehner-Philosophie. Er ist allerdings darüber hinaus Anhänger der 10-Zellen-Leere (weniger Lehre). Denn die Akkus sind bei ihm halt schneller leer
Etwas ernster: 10 zellen sind beim SD machbar und auch ganz gut fliegbar. Außerdem kann man mit etwas Mühe unter 1950 gr. Fluggewicht kommen. Dann hat man weit mehr Leistung als bei einem 6,5 ccm oder 7,5 ccm Verbrenner Motor und gleichzeitig weniger Gewicht... Aber es fehlt doch etwas die Power...
((Ü3)) Actro-Außenläufer
Gerhard hatte mal einen Actro von Köhler in seinem SD für 10 Zellen. Er soll dazu selbst mal was schreiben. Nach meiner Erinnerung war der Antrieb schwer und kam mit lediglich 10 Zellen nicht "in Stimmung". Obwohl der Antrieb kühl blieb, fehlte es einfach an Power. Die Eingangsleistung war im Vergleich zur Abtriebsleistung zu hoch. Wo dieser Energieverlust blieb, ist mir als Nicht-Techniker unklar. Vielleicht hat Gerhard dazu ja noch eine Idee?
((Ü3)) LRK mit 10 Zellen
Gerhard hatte auch mal einen LRK, der sorgfältig vermessen wurde. Fazit: Viel zu scharf. Aus dieser Zeit stammt auch mein Vorurteil, dass die langsam drehenden Außenläufer entweder (wegen der hohen Wicklungen und den damit verbundenen dünnen Drähtlein) einen miesen Wirkungsgrad haben oder (wegen der geringeren Wicklungen und bei dickeren Drähten) zu scharf sind.
((Ü3)) ...
((Ü2)) Akku-Experimente
((Ü3)) Akku-Experimente 14 Zellen mit 4/5 A
((Ü3)) Akku Experimente 14 Zellen 2/3 C
((Ü3)) Akku-Experimente 10 Zellen 4/5 A
((Ü3)) Akku-Experimente 10 Zellen 2/3 C
((Ü3)) Akku Experimente mit NiMH-Akkus FAUP
(Gerhard!!!)
((Ü3)) Akku-Experimente mit GP3300
(Gerd!!!)
((Ü3)) Akku-Experimente mit Lipoly
Orientierung bietet vielleicht Daniel Rinninslands Webshop.
Link zu Daniel Rinninslands Webshop
Wer traut sich? Ich noch nicht ganz. Die 1,2 Ah Zellen sollen ca. 10 c verkraften. Mithin wären 4 Zellen parallel geschaltet annähernd ideal. Um auf die Spannung zu kommen, bräuchte man 4 in Reihe (also 4p4s). Das Produkt von 4 mal 4 ist leider 16. Und das macht einen Preis von (16 mal 16 EUR) 256 EUR. Wenn man das Gewicht sieht, bekommt man allerdings glänzende Augen: 385,60 gr. bei fast 5 Ah Kapazität. Man kann in Ruhe zu Hause laden, da annähernd keine Selbstentladung. Wenn das Zeuch mal billiger wird... Leider muss man bei den Ladegeräten auch aufrüsten.
((Ü2)) Bewährte Steller
Die SD-Pioniere Gunter Kreutz und Frank Zickwolf verwendeten einen Schulze Steller, der allerdings an der Grenze zur Überlast betrieben wurde. Er konnte am Temperatur bedingten Abstellen nur durch Aufkleben eines weiteren Kühlkörpers gehindert werden.
Ich verwende an meinem Lehner einen LMT Steller 1870 von BK-electronics (die Zahl bedeutet "bis max. 18 Zellen" und "max. 70 A"), den ich von Andi Reisenauer erworben habe. Die Dinger bleiben kühl und regeln sanft und gut. Die Bedienung und insbesondere die Programmierung sind gewöhnungsbedürftig aber ok. Ein Problem hatte ich mit dem Ding: Der Steller reagiert sehr empfindlich auf Spannungseinbrüche bei der Versorgungsspannung. Wird der Empfängerakku stark beansprucht (5 Servos auf Vollausschlag), dann bricht die Spannung ein und gerät unter einen bestimmten Grenzwert, der bei ungefähr 4,8 Volt liegt. Die Folge: Der Motor geht aus. Das hat auch Vorteile. Man wird rechtzeitig vor der Entleerung des Empfängerakkus gewarnt. Außerdem hatte ich dadurch gemerkt, dass das zunächst von mir verwendete BEC mit max. 3 A Leistungsfähigkeit überfordert war. Jetzt habe ich eines mit 5 A und keine Absteller mehr...
((Ü3)) BEC-Lösungen für 10 Zellen
Hier würden mich Erfahrungen von den Fliegern mit integriertem BEC interessieren. Mail an mich!
((Ü3)) BEC-Lösungen für 14 Zellen
Bei mehr als 10 Antriebszellen ist wegen der dann hohen Verlustleistung ein externes BEC erforderlich. Alles andere ist Leichtsinn.
Ich verwende das BEC von Kurt Moraw. Hier der Internet-Shop von ihm mit mehr Infos:
Hier der Web-Shop von Kurt Moraw
Tipp: Seine Homepage!
Homepage von Kurt Moraw
((Ü2)) (hat jemand mit echten Reglern Erfahrungen gemacht?)
((Ü2)) Luftschrauben-Experimente
((Ü2)) Mittelstück-Experimente
((Ü3)) Der Standard: 17*9 Zweiblatt aeronaut CAM carbon mit verschiedenen Mittelstücken
((Ü3)) Die Dreiblatt 17*9 mit verschiedenen Mittelstücken
((Ü3)) (hat jemand schon die neuen APC-Starrprops ausprobiert?)
((Ü3)) Die große Datensammlung (mit vielen Messwerten) alle Motoren, alle Akkus, alle Mittelstücke, alle Props, alles alles (Gerhard!!!)
((Ü1)) Welche Ausstattungsmerkmale sich bewährt haben (mit Gewichtsangaben)
((Ü2)) Servos
((Ü3)) Seitenruderservo
Unbedingt auf Power achten! Ich benutze ein HS 225 MG mit Metallgetriebe bei ca. 5,8 Volt (Spannungsversorgung durch BEC). Grund des kräftigen und vergleichsweise schweren Servos: Im Messerflug rauscht es gelegentlich gewaltig. Die Kräfte, die über das gewaltige Seitenruder auf das Servo wirken, sind bestimmt nicht ohne. Hinzu kommen die großen Ausschläge, die möglich und - anders als beim Höhenruder - nach meinen Erfahrungen auch erforderlich sind. Aus diesem Grunde sollte man hier keinesfalls gedankenlos Gewicht sparen auf Kosten der Lebensdauer bzw. der Betriebssicherheit.
Das Metallgetriebe macht Sinn, da das Kunststoffgetriebe in der Torquerolle bei senkrechten Bodenberührungen des Fliegers überfordert werden kann. Zu Bodenberührungen und Schlägen kann es auch leicht beim Start im etwas höheren Gras kommen. Dank des Fahrwerks-bedingt enorm großen Anstellwinkels startet der SD auch aus hohem Gras fast aus dem Stand. Denn der Prop-Strahl greift auch unter den Flieger und reißt ihn richtiggehend nach oben. Da kann es auch mal zu einem Schlag auf das Seitenruder geben, wenn ein Grasbüschel an einer nicht vorgesehenen Stelle steht.
((Ü3)) Höhenruderservos
Hier kann man IMHO schwächere Servos einsetzen. Ca. 2,0 kg reichen. Ich empfehle zwei Servos einzusetzen, eines für jedes Ruderblatt. Weniger ist gefährlich. Der erforderliche Ausschlag ist nicht besonders groß. Insgesamt weniger als 90 Grad. Aus diesem Grunde reichen kleinere Servos als das HS 225.
((Ü3)) Querruderservos
Die Querruder sind "labbrig". Aus diesem Grunde braucht man keine starken Servos. Die Kraft geht sowieso verloren. Auswahl ähnlich wie beim Höhenruder.
((Ü2)) Empfänger
Schulze, Graupner JR, Robbe Futaba usw. [/b]
An Empfängern empfehle ich alles, was entweder PCM ist oder ähnlich wie PCM eine Signalauswertung gewährleistet und dadurch Wackler eliminiert. Grund: Unser SD ist wie beispielsweise ein Jet nicht dafür geeignet, Vollausschläge bei Höchstgeschwindigkeit zu verkraften. Bei Voll-Höhe und Höchstgeschwindigkeit könnte etwas abbrechen. Da Wackler zum Leben jeder PPM HF-Übertragung dazugehören, wenn keine Signalauswertung stattfindet, sollte hier ein Risiko vermieden werden.
Neben PCM kommen als IPD von MPX oder die Schulze Empfänger in Frage. Ich habe gute Erfahrungen mit dem Schulze Empfänger alpha835s gemacht. Er ist sehr klein (45*21*13) und leicht (13 gr.) und hat nach meiner Kenntnis als einziger Empfänger eine ablesbare Anzeige über die Empfangsqualität während des Fluges. Je mehr Störungen der Empfänger während des Fluges bemerkt hat, desto häufiger blinkt die kleine Leuchtdiode. So sieht das Ding aus (die kleine Empfängeröffnung für die Blink-Diode ist hier nicht zu sehen, die ist auf der Rückseite):
Die fehlerhaft empfangenen Sendersignale werden gezählt und die Fehleranzahl durch Blinken der Diode angezeigt.
1* Blinken = 1 Störung (2 hoch 0)
2* Blinken = 2 ... 3 Störungen (2 hoch 1)
3* Blinken = 4 ... 7 Störungen (2 hoch 2)
4* Blinken = 8 ... 15 Störungen (2 hoch 3)
5* Blinken = 16 ... 31 Störungen (2 hoch 4)
6* Blinken = 32 ... 63 Störungen (2 hoch 5)
u.s.w.
Quelle:
Homepage von Schulze Elektronik
Bei mir ist der Empfänger so eingebaut, dass man ihn von unten durch die transparente Folie des Rumpfdeckels bzw. der Tragfläche hindurch blinken sehen kann - wenn man daran denkt, nachzuschauen...
((Ü2)) Antenne
Gerhard Hanssmann verwendet eine Stabantenne wie viele andere auch. Ich führe die Empfängerantenne des Schulze im Rumpfinneren direkt unter dem Rumpfrücken nach außen unsichtbar nach hinten. Dabei habe ich allerdings darauf geachtet, dass die Servokabel auf der Rumpfunterseite bleiben. Ob das erforderlich ist, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass ich Stabantennen immer zu Hause vergesse und abgespannte Antennen gerne aus Versehen abreiße. Deshalb bin ich mit meiner unsichtbaren Lösung, mit der man nirgends festhaken und auf die man nicht drauftreten kann, sehr zufrieden.
Die Bodenreichweite (Flieger am Boden, Sender in der Hand) ist bei dem Schulze-Empfänger mit mehr als 100 Metern hervorragend.
((Ü2)) BEC
((Ü2)) Bespannungsmaterialien
[ 07. Oktober 2003, 10:49: Beitrag editiert von: Schultze-Melling ]