Einbau eines el. Einziehfahrwerks in eine Sandwichfläche

SirToby

User
Hallo Kollegen!

Ausgehend von einer fertigen Styro-Abachi-Sandwichfläche ohne jegliche vorhandene "Unterflur"-Verstärkungen:
Wie würdet Ihr den Einbau eines elektrischen EZFW angehen? Und zwar so, daß das Ganze den Betrieb auf einer mittelprächtigen Rasenpiste auf Dauer stand hält?

Grüße
Tobias
 
Hallo Tobi,

das hängt ein wenig vom Modell ab, Sachen wie Gewicht und zu erwartende Geschwindigkeit bei Start und Ladung (Eurofighter oder Piper) spielen eine Rolle.
Grundsätzlich würde ich aber einfach mit einer Oberfräse auf einer angemessenen Fläche (also grösser als der Fahrwerksblock) das Styropor bis zur Beplankung der Oberseite vorsichtig entfernen. Als nächstes würde ich eine Matte CFK (100 g.) mit Langzeit-Harz auf die Beplankung einbringen (von Innen, leuchtet hoffentlich ein ;) ) und dann Nass-in-Nass einen vorbereiteten Hartholzklotz verkleben. Diesen Hartholzklotz hast du vorher so vorbereitet, dass er die Fahrwerkblöcke später aufnimmt. Drauf achten das dieser nicht nur zur Beplankungs-Oberseite Kontakt hat, sondern auch zum Styropor an den Seiten, sonst bringt das nix, muss da richtig schön einbetoniert sein...(dennoch auf Gewicht achten, je genauer Ausschnitt und Klotz sind, desto weniger Kleber brauchst du)

So, nun noch kosmetische Arbeiten ausführen, sprich verschleifen und spachteln, und Bespannen. Das sollte i.d.R. sehr gut halten. Falls nicht, zerbröselt es dir garantiert die gesamte Fläche, sodass du dann eh neue brauchst und dann eine andere Technik ausprobieren kannst :D

MfG Nils
 

SirToby

User
:D Dein Fazit ist das Beste :D

Danke für Deinen Tip! Das mit dem Verbinden von Ober- und Unterschale habe ich mir schon gedacht, klingt zur Krafteinleitung ja auch logisch. Allerdings werde ich auf Glasgewebe zurückgreifen, da a) vorhanden, b) günstiger und c) etwas elastischer.

Ach ja: Es handelt sich um den Nachbau einer Curare 60 (Dreibeiner), Spw. 1630 mm, Fluggewicht ca. 3500 g

Grüße
Tobias
 
Curare 60, nett :D
Ja, Glasmatte sollte auch locker gehen, CFK hat aber den Vorteil das man beim Absturz dann immer auf Anlagen-Ausfall pochen kann, schliesslich hat das blöde CFK ja das Signal abgeschirmt ;)
Kannst ja wenn du Lust hast ein paar Bilder vom Einbau hier einstellen!

MfG Nils
 

calamity joe

User gesperrt
Hallo Tobias,

etliche Schadensbilder bei Tragflächen aller Art, in die, etwas lieb- resp. gedankenlos, EZFWe eingebaut waren, zeigen deutlich, wie wichtig rundum gute "Anbindung" an strukturell tragende Bestandteile der Tragfläche sind. Anders formuliert: selbst Hartholzklötze, quasi von Unten in ein von der Größe her passendes Loch geklebt, sind nicht unbedingt Gewähr für ein dauerhaft haltbares EZFW. Wenn Deine Styro-Abachi-Fläche "Innen" keine strukturfestigende Elemete (Holme, Rippen etc.) hat, sehe ich das eher kritisch, denn eine Kette ist immer nur so starkt, wie ihr schwächstes Glied. EZFWe bilden ordentliche Hebel, die besonders auf unebenem Grund nicht zu unterschätzende Kräfte in die Fläche leiten. Werden die aufkommenden Energien nicht lastgerecht verteilt resp. können es nicht werden, droht früher oder sppäter Beschädigung, sprich Bruch. Dann reißt es eben das EZFW mit Halterung raus (Bilder dazu gibt's vom Modellbau genug).
 

SirToby

User
@ Nils: Ja, die Ausrede kann ich dann getrost vergessen... ;)

@ Joe: Da ich die Flächen nicht selbst baue, habe ich da leider keinen Einfluß drauf, sonst sähe das natürlich anders aus. Ich werde aber zusätzlich noch irgendwie Gurte, Halbrippen o. ä. Einbringen, um die Krafteinleitung besser zu verteilen...

Der Bausatz liegt ja noch nicht vor mir, aber ich mache mir lieber zeitig Gedanken, als stundenlang in der Werkstatt davor zu hocken und zu grübeln... vielleicht frage ich den Hersteller mal, ob ich die Flächenkerne unbeplankt bekommen kann, das wäre wohl die bessere Lösung...

Grüße
Tobias
 

SirToby

User
Also der Support bei http://www.bitmodell.de ist bis jetzt schon mal vorbildlich. Kaum angemailt, schon Antwort :)

Selbstverständlich gibt's da die Kerne "naked". Also kann ich dann alles Mögliche unter Putz verlegen: Verkastungen, Servorahmen und -kabel, Fahrwerksaufnahmen...

Wo wir gerade unter uns Fachleuten sind :D : Weiß jemand von Euch zufällig, wo man noch den guten (also nicht öko/grün) Estrichkleber von Fermacell mit der orangefarbenen Verschlußkappe bekommt?

Grüße,
Tobias
 
Wichtig ist, die Belastung...primär bei Landungen..auf möglichst große Bereiche zu verteilen. Z.B. dünne Sperrholz-
Streifen hochkant oder enstpr. CFK-Verstärkung mind. 10cm lang in Flugrichtung. Sehr gut gehen auch Alu-Winkel,
da lassen sich die FWe gleich anschrauben. Beim Bug-FW ensteht die größte Kraft---wir haben schon Reifenabdrücke
am Rumpf bemerkt--von Hand das Rad da hinzudrücken---schwierig !
 

MaikG

User
Halte das Vorgehen von Nils auch für fragwürdig. So würd ich das niemals lösen. Das Styropor ist ein reiner Stützstoff, auf den wirkt man keine Kraft ein, das ist Pfuscherei. Es kann sie auch garnicht in die Gesammtkonstruktiuon einleiten geschweigedenn kompensieren.
Die Kraft muß so eingeleitet werden, das du sie auf so großer Fläche wie möglich in "harte Teile" einleitest. Sprich Beplankung, Stützrippen, Holme. Stell dir die Fläche so vor, als wäre sie hohl, also kein Styropor da. Wenn du unter dem Blickwinkel der Meinung bist, das dein Fahrwerk hält und die Kraft gut eingeleitet ist, dann ist es gut.
Wenn du die Kerne nackt bekommst, zieh ne Stützrippe und nen Holm (möglichst unter der Beplankung) ein und leite die Kraft sowohl in Unter- als auch in Oberschale ein.

Gruß
Maik

PS.: Den orangenen Fermacell gibt es im 1l Gebinde eigendlich in jedem Baustoffhandel. Den nutz ich auch viel, aber nur für Verbindungen Styro/Styro oder Sachen wie Nasenleisten, Verkastungen usw.. Solch einen Fahrwerkseinbau und auch Beplankungen würd ich nur mit Harz machen, das geht meiner subjektiven Meinung nach im Falle der Beplankungen eine schönere Verbindung mit dem Gelege ein (das aufschäumen könnt ich da auchnicht gebrauchen) und kann im Fall des Fahrwerkseinbaus die Scherkräfte besser aufnehmen.
 
Hi,

ich habe das immer anders gemacht. Dazu habe ich zwei Halbrippen angefertigt und in diese die Aussparungen für die Befestigungsriegel des Fahrwerks, meist Buche. Mit der Fläche zum Schreiner und mit der Kreissäge ca 2/3 tief in die Fläche eingesägt, so daß die Halbrippen passen - natürlich muß man zuhause noch nacharbeiten ,weil das Sägeblatt nicht weit genug herausfährt. Das Sägeblatt hat eine Schnittbreite von ziemlich genau 3mm, damit paßt 3mm Sperrholz saugend!

Die Halbrippen werden eingeharzt, darauf achten, daß das mittlere Styroteil (ist ziemlich wabbelig) im Verlauf der Fläche liegt.

Die Vorteile, die ich dabei sehe: Obere und untere Beplankung werden ideal miteinander verbunden und das Styrogebrösel hält sich in Grenzen. Den "Kabelkanal" kann man mit einem zum Bohrer umgebauten Messingrohr nachträglich noch herstellen. Bis jetzt hat sich noch kein Fahrwerk aus der Fläche verabschiedet, wenn, dann war der Fw-Draht verbogen.

LG
Jörg
 
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