Wer konstruktiv kritische Anmerkungen und Anregung, auch andere gesellschaftliche Gruppen nicht zu vergessen, mit "jammern" verwechselt, hat entweder etwas nicht begriffen, oder gehört zu denen, die auf alles nicht Beschönigende so oder ähnlich antwortet, in der Hoffnung, daß der Betreffende dann endlich die Klappe hält. Ich finde solche unnötig abwertenden Bemerkungen nicht sonderlich konstruktiv und kollegial schon gar nicht. Wer's nicht lesen möchte, kann's ja lassen und der Beitrag ist hier mE gut plaziert. Aber selbstverständlich kann man da, wie in anderen Dingen, auch anderer Meinung sein.
Ich bin kein Rentner und auch nicht der Meinung, daß ältere Menschen nur noch zu philantrophischer Betrachtung gut seien - das betrachte ich, völlig unabhängig von der Altersfrage, als absurde Idee. Die Präsidiumsmitglieder des DMFV achte ich sehr, sehe sie aber, bei allem Respekt, nicht als Politiker, obwohl sie ohne Frage auch und gerade in diesen Bereich oft positiv hinein gewirkt haben. Mir geht es darum, darauf hinzuweisen, daß nicht nur die Jugend Förderung braucht, sondern auch andere Gruppen unserer immer mehr abbauenden Gesellschaft einer Förderung bedürfen, möchte man ein Fiasko vermeiden. Gewiß, irgendwo muß man anfangen und es ist völlig ok, daß man es, wohl zumindest auch aus wirtschaftlicher Erwägung, bei der Jugend ansetzte. Doch die anderen, aus meiner Sicht zT erheblich Benachteiligten, sollten nicht aus dem Blick verloren gehen. Es ist allerdings richtig, daß dieser Aufruf eher den Politikern ein Ansporn sein sollte, als dem DMFV - nur war der Aufhänger eben dessen Jugendförderung, in der Hoffnung, daß der DMFV vielleicht auch am anderen Ende etwas in Bewegung bringen könnte. Und ich bin sicher, er kann, das hat er schon oft genug bewiesen.
Die Idee, ältere Menschen seien nur noch aus philantrophischer Sicht erwähnenswert, erschreckt mich. Wenn das ernst gemeint sein sollte, ist es mE Zeugnis eines völlig abstrusen Weltbildes, indem, siehe Japan, das Alter nur noch als Belastung empfunden wird, statt zu erkennen, daß gerade die Verbindung zwischen jung und alt sowohl beiden, als auch der gesellschaftlichen Entwicklung neuen Schub geben kann. Wer das verkennt, sollte mE, bei allem Respekt, mal ernsthaft darüber nachdenken. Vielleicht auch mal darüber, daß es den meisten von uns zueigen ist, gerne möglichst lange zu leben und somit "alt" zu werden.