Festigkeit nach Bruch

OE-0485

User
Hallo
- wie würdet Ihr grundsätzlich eine Fläche überprüfen ob z.B. ein Bruch ausreichend fest repariert worden ist. Wenn ich das Modell an einer Flächenspitze aufhebe bis der Rumpf in der Luft hängt ist doch eine Belastung die im Flug kaum auftreten wird. Gibts hier Formeln Bzw. wie stelle ich das Lastvielfache fest und berechne das?
Konkret gehts um einen 6 m Segler bei dem das Ohr außen an der Steckung die Schale aufgebrochen ist. Reparatur hab ich hinbekommen daß praktisch nichts zu sehen ist.Das Ohr ist ca. 1 m lang.

auf hilfreiche Antworten freut sich hans
 
Hallo Hans,

beschäftige dich mal mit dem excel sheet vom C.Baron für die Holmberechnung.

Du gibst dort vor (Eingabewerte)
- das Rumpfgewicht
- die Fluggeschwindigkeit
- den Auftriebsbeiwert ca
- die geometrischen Abmessungen

Das Programm rechnet dir dann für diesen Zustand (auch) das Lastvielfache aus.

Im stationären Gleitflug (unbeschleunigt) wird die (Trag)Fläche (Holm) mit dem Rumpfgewicht belastet.
Das entspricht einem Lastvielfachen von 1 (eins), weil Auftrieb = Gewicht.

Das Lastvielfache ist das Verhältnis von Auftriebskraft zu Gewichtskraft.
Man geht dabei davon aus das die Tragfläche sich selbst trägt, sich selbst mit ihrem Gewicht nicht belastet.
So geht in die Berechnung "nur" das Rumpfgewicht ein.

http://de.wikipedia.org/wiki/G-Kraft

http://www.thuro.at/index.php?option=com_content&view=article&id=54&Itemid=58

Gruß Rolf
 

OE-0485

User
Hallo Rolf - danke für die super links , vor allem den von Thuro kannte ich noch nicht - muß mich den mal vornehmen. Aber eine Frage zwischendurch : der Auftriebsbeiwert ist stark von der Fluggeschwindigkeit und dem Radius abhängig - oder irre ich da?

Besten Dank für die qualifizierte Antwort - lg hans
 

Peer

User
Wenn ich das Modell an einer Flächenspitze aufhebe bis der Rumpf in der Luft hängt,
ist doch eine Belastung die im Flug kaum auftreten wird.

Wenn dieses Modell aber deinen Belastungstest, gepaart mit einigen Torsionsbelastungsversuchen aushält,
wird es in der Luft kaum abmontieren !
Mit deiner Punktbelastung liegst Du deutlich höher, als wenn du nach unzähligen Stunden Rechnens eine
abgestufte Flächenbelastung mit Sandsäcken simulieren kannst - und damit auf der "sicheren Seite".

Peer
 
... Aber eine Frage zwischendurch : der Auftriebsbeiwert ist stark von der Fluggeschwindigkeit und dem Radius abhängig - oder irre ich da?

Hallo Hans,

Der Auftriebsbeiwert ca ist eine "Eigenschaft" des Profils, und ist im wesentlichen nur vom Anstellwinkel abhängig.

http://wiki.rc-network.de/index.php/Anstellwinkel

Das bei Vergrößerung des Anstellwinkels irgendwann die Strömung abreißt, ist einsichtlich, so gibt es eben auch einen max Auftrieb der Fläche, wenn Ca max erreicht ist, mehr geht nicht, mehr kann das Profil, die Fläche nicht liefern.

So nimmt man für die max mögliche Belastung der Fläche (Holm) ca max für die Berechnung.
Bei gängigen Modellflugprofilen ca max = ~ 1,0 - 1,2

Jede Profilpolare zeigt dir den Zusammenhang zwischen Anstellwinkel und Auftrieb (ca).

http://www.thuro.at/index.php?option=com_content&view=article&id=52&Itemid=57

Der Radius im Abfangbogen ergibt sich aus:

- ca
- Gewicht
- Fluggeschwindigkeit

Nimmst du für ca = ca max und für die Geschwindigkeit die max (mögliche) welche du haben willst, dann ergibt sich auch die max Belastung und damit das größte Lastvielfache. Diese max Lastannahmen macht man für die Holmauslegung damit sich bei der gewünschten Fluggeschwindigkeit die Maschine nicht in der Luft zerlegt.

Gruß Rolf
 

OE-0485

User
- Also Rolf und Peer - muß schon sagen mit Euren Beiträgen kann ich wirklich was anfangen - muß es nur noch "aufarbeiten vielen Dank und Bravo - lg aus Österreich hans
 
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