Bitte um Ratschläge für E-Antrieb eines Ur-Excel

Ich habe mir vor einigen Jahren auf einem Flohmarkt einen Baukasten eines Simprop Excel (der hat noch einen Holzkastenrumpf und keine Querruder) gekauft und habe, da ich vom E-Flug nur sehr wenig Ahnung habe, nun ein paar Fragen zum Antrieb an die Experten die sich mit Volt und Ampere auskennen. Der Flieger hat folgende Daten:

Spannweite 2,2 m
Fläche (nur des Flügels): 31,5 dm2
Streckung 15,36
Flächenbelastung rd. 35g/dm2 bei einem geschätzten Fluggewicht von 1100 g
Profil E205 (in Rippenbauweise)

Damals habe ich mir – von einem Händler beraten – folgende Komponenten gekauft, die ich aus Kostengründen auch verwenden möchte:

Motor: Speed 480BB Race (Auf der Schachtel sind u.a. folgende Daten aufgedruckt: Nennspannung 7,2 V; Betriebsspannungsbereich 4,8 bis 8,4 V; Leerlaufdrehzahl 27000 U/min; Stromaufnahme bei max. Wirkungsgrad 8,5 A; höchster Wirkungsgrad ohne Getriebe 78 %)

Getriebe: Planetengetriebe 3,8 : 1 von MP Jet

Klappluftschraube: Aeronaut Carbon 12,5 x 10 (da die LS nicht so teuer ist, würde ich falls sinnvoll auch eine neue kaufen)

Luftschraubenmittelstück: Bohrungsabstand für die Luftschraubenbefestigung rd. 46 mm

Mit dem Excel möchte ich vor allem mit Vario Thermiksegeln, d.h. der E-Antrieb soll mir nur das Hochstartgummi ersetzen (drei Steigflüge auf je rd. 150 m wären toll) und braucht weder für eine hohe Steiggeschwindigkeit sorgen noch möchte ich damit bei „toter Luft“ im Teillastbereich mit Motor einen Dauerflugrekord aufstellen. Wegen der erhofften langen Segelflugdauer möchte ich einen separaten Empfängerakku mit rd. 1000 mAh (Mignonzellen) einsetzen und somit auf BEC verzichten.

Jetzt meine Fragen:

1.) Kann (soll) ich einen 7zelligen NiMH Akku der Type „KAN 2/3A“ verwenden? Er hat 1050mAh Kapazität, wiegt nur 160 g (und hat für mich den SEHR großen Vorteil, dass er bei meinem Händler (Lindinger in Molln/Ö) als fertig verlöteter Akkupack erhältlich ist). Wäre es evtl. sinnvoller 8 Zellen zu verwenden, obwohl dann der Motor mit zu hoher Betriebsspannung betrieben wird?

2.) Welchen Regler brauche ich, d.h. wie viele Ampere sollte er auf Dauer aushalten? Kann mir jemand einen konkreten Regler ohne bzw. mit abschaltbarem BEC (wenn möglich bei Lindinger erhältlich) empfehlen, der preiswert und evtl. auch noch leicht ist?

3.) Ist die o.a. Luftschraube 12,5 x 10 für meinen angestrebten Verwendungszweck sinnvoll?

4.) Mit welcher Steigleistung und „Vollgas“-laufzeit kann ich ungefähr rechnen?

Ich würde mich freuen, wenn ihr meine Fragen beantworten könntet da ich demnächst vorhabe die noch fehlenden Komponenten (Akku, Regler, Ladegerät) zu kaufen.

Harald
 

Aschi

User
HAllo Harald,

Ich hatte auch lange zeit 2 von den Excel`s im einsatz. Ich denke schon dass es mit deinem Antrieb ganz gut geht. Allerdings würde ich die Kan Zellen nicht nehmen,lieber die RC 1600, oder TS1700 AUP. Davon jeweils 8. Warum willst du auf BEC verzichten, soviel Strom braucht dein Empfänger und die 2 Servos auch nicht. Da ist immer noch genügend Reseve drin. ganz superleicht zu bauen bringt nichts denn das E-205 braucht schon ein bischen Gewicht. Der EC1 war ja auch das Schlechtwettermodell des Teames Markdorf im gegensatz zum Sunriser.

Auch Loopings hält ein ordentlich gebauter Excel aus. Du musst nur darauf achten die Verkastelung zwischen den Holmen aus gutem mittelhartem senkrecht gemasetern Holz zu erstellen. Solch einen Steg kannst du auch an der Endleise einbauen, zwischen oberer und unterer Endleistenbeplankung . Da hast du dann hinten auch eine D-Box, und die Endleiste knickt dir nicht mehr unter der Folie ein.
Zum abstieg aus starker Thermik , dreh den Flieger auf den Rücken, das ist sehr Materialschonend.
Hier noch was zum E-205. http://www.aerodesign.de/profile/profile_n.htm

mfg
Thomas
 
Vielen Dank euch beiden für die Antworten!

@ Robert:

Danke für den Hinweis auf die mangelnde Stabilität – ich habe mich bereits gewundert, dass als Holmgurte nur 3x3 mm Kiefer verwendet werden soll (über die Qualität der im Baukasten befindlichen Leisten breite ich den Mantel des Schweigens). Ich überlege jetzt, ob ich für den o.a. Antrieb evtl. einen EON 600 (FMT Plan) baue.

@ Thomas

Auf BEC möchte ich aus zwei Gründen verzichten: Einerseits glaube ich, dass die Empfängerstromversorgung über einen separaten 4,8V Akku weniger „störanfällig“, d.h. sicherer ist. Zum anderen erhalte ich mit dem mitfliegenden Helios Vario die Information, wenn der Empfängerakku leer wird – ein beim Thermiksegeln für mich sehr wichtiger Aspekt, der bei einer Empfängerstromversorgung mittels BEC meines Wissens mit meinem „Antikvario“ so nicht funktioniert.

Zu den Akkus:

Was spricht aus deiner Sicht gegen die 1050er KANs? Ist der Stromverbrauch mit meiner Antriebskombination zu hoch? Ich VERMUTE, dass rd. 15 Ampere fließen würden, das entspricht dann 126 Watt Eingangsleistung bei 7 Zellen – wäre das nicht ausreichend für einen gemächlichen Steigflug? Wie bereits oben erwähnt genügen mir zwei bis drei Steigflüge – wenn ich dann keine Thermik finde, finde ich sie vermutlich auch nicht mit sechs Steigflügen ;).

Bei 8 Zellen macht mir einerseits die zu hohe Spannung Sorgen, d.h. dass der Motor das evtl. nicht dauerhaft verkraften würde andererseits hat mein Händler nur 7er Packs fertig verlötet.

Liebe Grüße,

Harald
 
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