Horten Spezialist gesucht

Wilken

User
Hallo erstmal
Ich bräuchte mal eure Hilfe:
Unbenannt.JPG


Bei dieser Hortenauslegung liegt vor den Klappen der Drehpunkt von der Schränkung am Holm. Der Drehpunkt soll sich dannaber ab den Klappen zur Scharnierachse hin verschieben. Wie schaffe ich das ohne die V-form zu verändern?

kann mir mal jemand beibringen mich verständlich auszudrücken:rolleyes:
 
Servus
Mit dem Smilie hast recht :-))
Soweit ich verstanden hab gehts um die Verwindung.
Da eine Horten keine lineare Verwindung hat gibts Probs beim Anscharnieren der Ruder.Tesascharnier tut hier nicht.
Aber was es mit der V.Form zu tun hat versteh ich nicht.
Kannst ja bei mir mal vorbeischaun:
www.fschwerelos.de
Da ist meine kleine Horten,Vielleicht hilft Dir das.
Ansonsten das Problem näher beschreiben.
Gruss Franz
 

Wilken

User
Jaja ein Schreibkünstler war ich noch nie
Folgendes Bild ist nur symbolisch

Unbenannt.JPG

Wenn ich Rippe A und B schränke und zwar mit dem Drehpunkt am Holm und dann ab den Klappen den Drehpunkt auf die Scharnierachse lege und weiter schränke, so bekomme ich doch eine V-Form (eine negative?)
vielleicht habe ich mich jetzt verständlicher aus gedrückt?:p

Wilken
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin,

ich mach mal ne Anleitung Schritt für Schritt für's Ranis:
  • Wechsle mit dem Markierungsbalken auf Profilschnitt B
  • Addiere links bei Balkenpos. Y einen Millimeter, gib dieses Maß dort ein und drücke Enter
  • Der Markierungsbalken steht jetzt einen Millimeter links von B
  • setze an diesem Punkt eine neue Knickstelle (-> B1)
  • Entferne den kläglichen Klappenrest zwischen B und B1
  • Gib die Klappentiefe bei B1 wieder "sauber" ein (ist durch den Strak vermutlich schief)
  • Ändere den Wert Rücklage im Kasten Verwindung auf den Wert 100% - Klappentiefe am Schnitt an den Punkten B1 und C.

Zusammenfassung: Der Drehpunkt der Verwindung lässt sich über den Parameter Rücklage einstellen.

Wichtiger Hinweis: Hierdurch werden die Profilschnitte bei B und B1 unterschiedliche Höhe "über Grund" haben, wenn daraus Schneidvorlagen werden sollen, müssen die enstandenen "Schablonen" vorweg an der Nasen-/Endleiste wieder auf gemeinsame Höhe gebracht werden und der Differenzbetrag am restlichen Flügelteil mitgenommen werden, sonst ändert sich die V-Form. ;)

cu
Herbert
 

Wilken

User
Herbert Stammler schrieb:
Wichtiger Hinweis: Hierdurch werden die Profilschnitte bei B und B1 unterschiedliche Höhe "über Grund" haben, wenn daraus Schneidvorlagen werden sollen, müssen die enstandenen "Schablonen" vorweg an der Nasen-/Endleiste wieder auf gemeinsame Höhe gebracht werden und der Differenzbetrag am restlichen Flügelteil mitgenommen werden, sonst ändert sich die V-Form. ;)

cu
Herbert

Aha, das habe ich gemeint, vielen Dank

Wilken
 

Peter K

Vereinsmitglied
Das ist doch eigentlich nichts anderes als ein Schränkungsspung, oder?

Wenn der Drehpunkt der Verwindung nach hinten wandert, geht die Nasenleiste weiter runter (sieht vermutlich "gewöhnungsbedürftig" aus bzw führt optisch zu der negativen V-Form ab der Knickstelle) oder die Scharnierlinie geht hoch => Schränkungssprung.
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin,

bitte, gern geschehen. :)

Peter K schrieb:
Das ist doch eigentlich nichts anderes als ein Schränkungsspung, oder?

Wenn der Drehpunkt der Verwindung nach hinten wandert, geht die Nasenleiste weiter runter (sieht vermutlich "gewöhnungsbedürftig" aus bzw führt optisch zu der negativen V-Form ab der Knickstelle) oder die Scharnierlinie geht hoch => Schränkungssprung.

Nein, es ist kein echter "Sprung". Für einen Sprung müssen die Werte davor und dahinter unterschiedlich sein, hier ist aber die Verwindung identisch, nur der Drehpunkt ändert sich. Da beim Ranis der Drehpunkt auf z=0 liegt verändert sich die z-Komponente der Profilsehne, jedoch nicht ihr Winkel! ;)

cu
Herbert
 
Servus
Das mit dem Drehpunkt Nasenleiste dürfte inzwischen schon klar sein.
Aber mit deiner Verwindungsverteilung wird die Leistung und das Flugverhalten nicht optimal.
Du kriegst so keine saubere Glocke.
Eine saubere Horten lässt sich eben nur in Rippenbauweise bauen.
Ich hab erst eine aus Styro in Segmenten gebaut und war von den Flugleistungen enttäuscht.
Gruss Franz
 

Wilken

User
Ach ja, noch etwas: wie lang müsste die Steckung ungefähr in den Flügel ragen (Die Steckung besteht aus einem 10*1 stahl einer einer Messinghülse)?
 
parabola light

parabola light

ich schlag mich grad mit einem ähnlichen problem rum: ich möchte eine "art" horten parabel als slowflyer bauen. (ihr erinnert euch villeicht an einen artikel in der fmt spezial, modell von gody bachmann)
ein freund hat mir die profilierung / verwindungsverteilung berechnet. damit sich das ruder frei bewegt, habe ich dessen kante als drehpunkt für die verwindung genommen.
die rippen aus dem wingdesigner habe ich also ins cad exportiert und dann im den drehpunkt des ruders (bzw. dessen verlängerung bis zur wurzelrippe) um den entsprechenden winkel gedreht. so ergeben sich verschiedene abstände von nasen- und endleiste über dem gedachten baubrett, während die ruderachse in konstanter höhe* verläuft.
(*vform habe ich nicht vorgesehen, diese besteht lediglich aus der abnahme der profildicke von innen nach aussen.)

nun also die frage an die experten:D :

habe ich so die berechnete verwindungsverteilung korrekt umgesetzt?

danke schon mal vorneweg!
christoph
 

Tom

User
Anmerkungen Horten Auslegung

Anmerkungen Horten Auslegung

Hallo Wilken,
einige Bemerkungen zur Hortenauslegung. Deine Grunddaten scheinen folgende zu sein:
Spannweite 1500 mm
Tiefe Mitte: 200 mm
Tiefe Außen: 55 mm
Pfeilwinkel 20°
Verwindung Mitte: 0°
Verwindung 430 mm: -2°
Verwindng Außen: -6°

Falls Du den Schwerpunkt bei 129 mm (hinter Nasenspitze) legst, kommst du damit auf ein Auslegungs CA von 0.3 und ein Stabi.-Maß von 14 %. Damit näherst du dich der Glockenkurve und hast ab ca. 520 mm Halbspannweite ein negatives Cwi.
Bewertung:
Schwerpunkt muss vor 129 mm liegen,
Auslegungsd CA ist OK,
Die Ruder sollten erst ab 525 mm beginnen und nicht ab 430 mm,
Die Rudertiefe sollte konstant sein und nicht nach außen abnehmen,

Zum Drehpunkt:
Verwindungsdrehpunkt sollte immer die Nasenleiste sein. Da die Verwindung im Ruderbereich linear steigt, ist das Ruderscharnier somit (fast) gerade. Die kleinen Abweichungen stören nicht, du hast ohnehin keine genaue Glocke. Die V-Form sollte möglichst klein sein, eigentlich Null. Einfliegen erfolgt mit Schwerpunkt vor dem Rechenwert. Dann Rückverlegung bis beim Kurven ein negatives Wendemoment auftritt.

Optimierung:
Wie bereits erwähnt kann man die sin3 Kurve nur durch Rippenbauweise erreichen. Die Annäherung durch zwei lineare Bereiche wie bei dir hier ist sehr grob und kostet Leistung. Man sollte mindestens 3 lineare Bereiche vorsehen. Und zwar:
1. Drittel der Halbspannweite: keine Verwindung
2. Drittel: Etwas Verwindung (ca. 1/4 bis 1/3 der Gesamtverwindung je nach Tiefenverhältnis)
3. Drittel restliche Verwindung.
Das kann man beliebig verfeinern, dafür ist Ranis ideal. Hier ein Diagramm dazu:
Horten.gif
Viel Spass beim Bau und Fliegen, Tom
 

Tom

User
Entschuldigung

Entschuldigung

Entschuldige, dass ich mir mit meiner Antwort so viel Mühe gemacht haben. Werde es mir für deine nächste Frage merken.

Aber vielleicht können ja andere Horten-Interessierte Nutzen daraus ziehen und dann war meine aufgewandte Zeit zwar umsonst aber nicht vergebens investiert.
 

Wilken

User
Hallo zusammen,
falls es jemand interessiert:

endlich Photos von meiner fertigen Horten:

gruß Wilken
P.S.: Tom, entschuldige bitte, wenn Du Dich gekränkt gefühlt hast
 

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Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Na dann will ich mal berichten.

Vorgestern nachmittag stand ein junger Mann am Sudelfeld und flog mit seinem Zaggi. Wir kamen gerade vom Brennkopffliegen und haben gesehen, dass der Zaggi-Pilot noch ein paar Tipps gebrauchen kann. Gesagt, getan wir sind hingegangen und haben ihm zu etwas mehr Blei in der Spitze und etwas mehr Tiefe auf den Rudern geraten.
Er hat das auch gleich alles gemacht und die kleinen Tipps zum Fliegen hat er wirklich toll umgesetzt.

So weit so gut.
Gestern kam er dann wieder und hatte einen selbstgebauten Nuri dabei. Wir haben ihn dann überredet den Erstflug zu wagen. Ich durfte den Nuri werfen und das Teil flog auf Anhieb. Sogar die Sudelfeld Stammbesatzung war beeindruckt. ;)

Tja und heute stellt sich heraus, das Wilken hier aktiv ist. So klein ist die Welt. :)

@Franz
Da wächst ein neuer Hortenspezialist heran ;)

Wilken nach dem Erstflug:

Wilken3.jpg
 
Tom schrieb:
Entschuldige, dass ich mir mit meiner Antwort so viel Mühe gemacht haben. Werde es mir für deine nächste Frage merken.

Aber vielleicht können ja andere Horten-Interessierte Nutzen daraus ziehen und dann war meine aufgewandte Zeit zwar umsonst aber nicht vergebens investiert.

Hallo Tom , du hast ne PN wegen ner Horten IX
wäre schön, wenn du mir helfen könntest.
 
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