Kabel zusammenlöten

kinGm

User
Hallo,
ich muss zum ersten mal etwas dickere Motor/Reglerkabel (~4mm Durchmesser abisoliert) zusammenlöten.
dünnere Kabel hab ich einfach zusammengedreht, verzinnt, dann aufeinandergelegt und zusammengelötet.
Bei dickeren Kabeln wäre die Lötstelle dadurch ja sehr dick (unschön) und zum anderen haben sie nur an einer kleinen Fläche Kontakt.
Ist es daher evtl. sinnvoll ein Kupferrohr z.B. 5x0,5mm zum verlöten zu nehmen?
Könnte mir vorstellen das der Strom besser fließen kann? (80-100A)
Oder habt Ihr andere Tips?

Gruß Marco
 
Hallo Marco,

ich glaube du machst dir zu viele Gedanken. Entscheidend ist erstmal, dass die beiden Drähte sauber verlötet sind, ob jetzt nebeneinander oder mittels Röhrchen hintereinander ist für mich erst mal nebensächlich. Falls die beteiligten Drähte nicht bereits mit Lot getränkt sind, versuche ich bei derartigen Lötstellen die beiden Drähte quasi ineinander zu stecken und verlöte sie dann in einem Rutsch.

Gruß, Karl Hinsch
 

shoggun

User gesperrt
Hallo Marco

Ja, ein Kupferröhrchen ist sicher nicht verkehrt.

Alternativ kannst du die Litzen etwas länger abisolieren, dadurch hast du auch eine grössere Kontaktfläche.
Oder du schiebst die abisolierten Litzen ineinander, auch das ergibt eine schön grosse Kontaktfläche.

Wichtig ist, dass du einen Lötkolben mit ausreichend Leistung verwendest (>=80W), damit du du die Litzen nicht ewig lange braten musst...

Gruss Mathias
 
Hallo Marco,

ich möchte erst mal ein paar Worte zu Löten voranstellen.
Eine gute und sichere Lötverbindung zeichnet sich aus durch einen möglichst geringen Lötspalt und eine möglichst große benetzte Oberfläche der zu verlötenden Metalle.
Ein geringer Spalt erfordert entsprechend wenig Lot, was einer gelöteten Verbindung in jedem Fall zuträglich ist.
Beides wird im gegeben Fall erfüllt durch:
  • ineinander schieben der Einzeldrähte oder
  • ein beide Kabelenden umschließendes Rohr
Variante 1 ist natürlich nur möglich, sofern die Enden noch nicht mit Lot durchtränkt sind.
Außerdem müssen die Einzeldrähte schon relativ steif sein und die Verbindungsstelle nimmt erheblich an Umfang zu (sofern man es gut hinbekommt).
Mit Variante 2 habe ich bisher die besten Erfahrungen gemacht.
Man sollte ein Rohr nehmen, in das die Kabelenden noch gut hineinpasssen -also nicht zu goßer Innendurchmesser.
Ansonsten läuft das Lot leicht wieder heraus.
Letztendlich dient es hauptsächlich dazu, das Wegfließen des Lotes zu verhindern und alles miteinander zu verbinden.
Ein dünnes Messingrohr ist auch ausreichend, sofern kein Kupferrohr zur Hand ist.

Ich würde in Deinem Fall vom "nebeneinander löten" der Kabel abraten.
Die Verbindung ist zu unsicher, weil die gemeinsame Lötfläche gering ist.

Wie bereits erwähnt, sollte der verwendete Lötkolben genügend Leistung haben (min. 80W)
Lieber mit viel Wärme schnell alles zusammenlöten als mit wenig Wärme ewig "herumbraten".

Wichtig:
Die Lötstelle von selbst abkühlen lassen und die Abkühlung nicht durch pusten beschleunigen.
Die Gefahr einer "kalten" Löstelle ist ansonsten groß.

Viel Erfolg und Grüße

Axel
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten