Wie baut man heutzutage Flugmodelle?

Hallo zusammen,

ich hab als Jugendlicher vor vielen vielen Jahre Modellbau betrieben. Damals mit den guten alten Holzbaukästen von Graupner, Robbe etc.
All das, was sich heute in der Retroabteilung findet... :rolleyes:
Jetzt hab ich durch meinen Sohn wieder zu diesem schönen Hobby gefunden. Wir mussten uns aber erstmal in die Materie neu einlesen. Hat sich ja doch so einiges verändert seit dem. Die klassischen Holzbaukästen scheinen verdrängt von RTF und ARF usw. (Obwohl es natürlich noch Anbieter gibt, die ganz exzellente Kästen im Programm haben!).
Aber bauen allein nach Plan macht ja sowieso viel mehr Spaß. Hier gibt es zum Beispiel noch die vielen Balsa-Pläne aus der FMT (das hat sich seit meiner Jugend nicht geändert :D). Und ganz viele freie und wirklich tolle Pläne für Depron-Modelle. Da haben wir auch schon so einiges zusammen gebaut. Vor allem die Depron-Geschichte ist toll. Man hat in kürzester Zeit ein Modell, das ansprechend fliegt und bei Bedarf auch leicht zu reparieren ist. Allerdings gibt es wohl Grenzen, was Größe und Leistungsfähigkeit von Depron-Fliegern angeht.

Da haben wir also zum einen die "alte" Balsaschiene, die - wir mir scheint - inzwischen immer weniger gebaut wird und zum anderen das Depron, dem konstruktiv Grenzen gesetzt sind. Aber was ist, wenn man ein leistungsfähiges etwas größeres Modell (sagen wir so mit 2-3m Spannweite) selber bauen möchte? Aus Spaß am Bauen aber natürlich auch am späteren Fliegen? Wie macht man das heutzutage?
Ich tippe mal auf GFK, CFK etc? Eine Welt, mit der ich mich bisher noch nicht so recht beschäftigt habe. Aber woher nehmt Ihr da die Pläne? Oder kommt nach dem Plan-gestützten Bau in Rippenbauweise gleich die Eigenkonstruktion in GFK?

Wie macht man das heute, wenn man einen schicken Flieger selber bauen möchte und bisher nur Erfahrung mit Holz und Depron gemacht hat?

Bin gespannt auf Eure Ansichten.

Beste Grüße,

Jörn
 

UweH

User
Hallo Jörn,

eine Möglichkeit die viele nutzen ist es fertige GFK-Rümpfe zu kaufen und Flächen und Leitwerke mit Styrokernen und Beplankung aus Balsa, Furnier oder GFK selber zu bauen.
Wegen der Profilierung / Aerodynamik gibt es dann hier im Forum regelmäßig heiß geführte Debatten, wenn Du mal danach schaust findest Du in den Foren jede Menge Infos darüber.

Gruß,

Uwe.
 

ALFA-AIR

User
Hi Jörn,
geht mir ganz ähnlich wie dir, ich habe auch nach jahrelanger Modellflug Abstinenz wieder den Weg an den Sender gefunden, das beste Argument war der immense Fortschritt in der Entwicklung der E-Antiebe, von der 2,4 GHZ Technik mal abgesehen !
Holzbausätze sind toll, ich möchte mir in absehbarer Zeit u.a. den Mosquito von Graupner neu bauen, der guten alten Zeiten wegen..;)
Und Zeitgemäß sind die immernoch, ist halt alles ne Frage des Zeitaufwandes, den man bereit ist zu investieren- heute gibt es ja vom Frästeilesatz bis zum ARF auch so gut wie alles, das ist ja das Gute daran im Gegensatz zu früher !
Letztendlich gibt das "Lastenbuch" vor, welches Material zur Anwendung kommt, d.h. je größer die zu erwartenden einwirkenden Kräfte werden, desto stabiler und steifer muß gebaut werden, da gibt es dann die Laminier Abteilung mit GFK, CFK und Keramik für.
Mit der Zunahme an an Materialauswahl hat dieser Sport deutlich gewonnen, find ich ! Auch die Schaumflieger haben ohne Zweifel ihre Daseinsberechtigung, so ist viel mehr Menschen der Modellflug zugänglich gemacht worden, und es gibt wirklich tolle Modelle in dieser Kategorie inzwischen!!
Ich sehe es so: ich lasse mich gerne eines besseren belehren, so wachse ich nach und nach in die erforderlichen - bisweilen Projektbezogenen- Abläufe hinein.
Lass dir Zeit zum bauen und genieße das Fliegen !!!

Grüße
Martin
 
Wie macht man das heute, wenn man einen schicken Flieger selber bauen möchte

Hallo Jörn,

ich baue im großen und ganzen noch genau wie vor 40 Jahren. Ab und an mache ich mal nen Abstecher zu neueren Sachen wie EPP Fliegern oder so, aber irgendwie komme ich immer wieder zu Balsa und Sperrholz zurück und die Flieger müssen deswegen überhaupt nicht unmodern fliegen.(*)
Vieles ist heute viel einfacher, die Bausätze sind ordentlicher ausgeschnitten und nicht nur grob gestanzt, die Komponenten sind viel billiger und die Bügelfolie ist besser geworden. Aber sonst? Ach ja, es gibt heute besseren Kleber als Stabilit ;-)

Gute Bausätze in der Größe kannst Du hier erfragen, da gibt es zum Beispiel sehr schönes bei Höllein zum wieder warm werden.

viel Vergnügen

Thomas

(*) guckst Du zum Beispiel mal nach Decker Sperber, oder Höllein Climaxx oder Uwes Ares. Moderne Erkenntnisse eher trad. aufgebaut.
(bei Motorfliegern in der Größe habe ich keine Ahnung, da baue ich noch ganz old school und eher so bis 1,5m :-) )
 
Der Evergreen Toni Clark Piper wird im wesentlichen noch immer unverändert gebaut, wenn du hier mal die Jets von Markus Richter anschaust, auch die entstehen in Balsa Rippenbauweise. Zum Teil werden Nasenleiste und Holm durch Cfk ersetzt, die Steckung baut man mittlerweile stabiler. Einfach mal im Forum umschauen, es gibt Beispiele für alle Arten von Modellen ohne Ende. Jeder baut so wie er kann und mag: von Rippe bespannt bis Voll-Gfk / Cfk.
 
Nicht vergessen: Sogar aus Metall! Die besseren Antriebe machen es möglich, sich seinen Wunschflieger quasi bis zur (echten!) letzten Niete nach zu bauen. Löten, statt kleben... hat was, oder?
Und soll (habe ich mir sagen lassen) weit weniger staubig sein... :cool:
 
Bauspass:

Hochwertiger CNC- Balsabaukasten mit sparsamer Zugabe von CFK! Exemplarisch nenne ich die Modelle vom Himmlischen Höllein (Climax, Callistic, Libelle, Thermal Instinct,...).
Teile ohne Nacharbeit zusammen puzzlen, bzw. auf ein Kohlerohr auffädeln, mit Sekundenkleber fixieren, ruck zuck ist ein hochwertiges, verzugsfreies und leistungsfähiges Modell entstanden. Wenn dann noch (wie o.a.) brauchbare Kleinteile und eine super Bauanleitung mit exaktem (mehrfarbigen) Bauplan dabei sind, ist das ein pures Vergnügen!:)
Gebügelt wird nur mit Oracover, nach Anleitung, alles andere ist Frust! Soweit meine Erfahrung.
Ja klar, auch ich habe noch Voll- GFK- Hotliner, usw. ... !;)

Gruß Bernhard
 
Nicht vergessen: Sogar aus Metall! Die besseren Antriebe machen es möglich...

Die Piper von Präzise Modellbau ist schon mehr als 30 Jahre alt, vernünftiger Metallbau ist nicht schwerer als Holz, nur nicht geläufig: im Handbuch für Modellflieger aus den 30er Jahren wurde der Metallbau schon beschrieben...
 

MalteS

User
Eigentlich ist die Antwort auf deine frage: Wie-baut-man-heutzutage-Flugmodelle?

... nicht schwer

Sie lautet: Auf unterschiedliche Art und Weise.

Mehre Wege führen zum Ziel. Das war früher sicher nicht anders. Nur hat man damals davon nichts mitbekommen weil die Informationsmöglichkeiten eingeschränkt waren. Das Internet hat vieles geändert.

M
 
Hallo.

Ich sehe es wie fast alle hier, der Modellbau hat aufgrund der heutigen Materialien und Möglichkeiten eigentlich nur gewonnen. Und warum nicht das Alte mit dem Neuen verbinden und kombinieren, geht nicht? Und wie, selbst gesehen. Eigenbau Wettbewerbssegler, Depron-Rumpf mit Holz verstärkt und dünnem GFK-Überzug, Balsa-Rippenfläche mit CFK-Holm , Leitwerksträger CFK-Rohr ....... Fast von jedem alten und neuen Material was dabei, geht alles. Und das Teil war auf anhieb unter den Top 10. Kommt also nur auf Deine Vorlieben, Möglichkeiten ect. an. Und welches Material und Bauweise man wählt, hängt natürlich auch von dem jeweiligen Modelltyp ab. Vom gemütlichen Feierabendflieger in reiner Holz- oder Depronbauweise bis hin zum fetzigen Hotliner in GFK/CFK Schalenbauweise (und alles Andere dazwischen).

Gruß Andreas
 
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