Eberhard Mauk
User †
Leute,
meine Me 262 (53 kg) ist zugelassen.
Bereits im November an einem ziemlich (Sau)kalten, etwas windigen und recht trüben Tag trafen wir uns mit Walter Spannagel unserem Prüfer vom DAeC auf dem Sportflugplatz Walldürn zur Abnahme des Fliegers.
An dieser Stelle erst mal vielen Dank für die Unterstützung der Fliegergruppe FSC Odenwald der zweiten Vorsitzenden und an den Flugleiter für die Hilfe. Das wir Gelände und die beheizte Halle nutzen durften war einfach Super.
Um 10 trafen wir uns also und legten los, erst mal mit dem Wiegen aller Einzelteile, dann die technische Überprüfung, Zusammenbau, komplett ohne Sprit wiegen, Betanken, Gesamtgewicht wiegen und dann der Belastungstest.
Leute ich kann euch sagen, ohne meine 4 Helfer kannst das vergessen, den Flieger musst da schon reichlich oft hin u herdrehen, auf den Rücken legen, auf der Seite halten, auf die Nase stellen, zum Belastungstest in die Gurte hängen usw.
Ok, das war dann nach gut 2 1/2 Stunden!!! soweit, das wir den Flieger ins Freie bringen konnten.
Da gehts dann weiter mit der Geräuschmessung unter Vollast,
dem Reichweitentest, Rollen zum eingewöhnen, Gefühl kriegen und "Dampf ablassen" (das dauert ja alles) und einer dringend benötigten Pause zum Aufwärmen während der Walter seine Prüfliste abhakt und seinen Schreibkram soweit fertig macht.
Leute, für den Prüfer ist das schon einiges an Arbeit, aber der Walter und der DAeC machen das so toll das man von dem Bürokratischen Aufwand hinter den Kulissen, den der Prüfer treiben muss, fast nix merkst.
Für den Halter des Fliegers ist das von der Bürokratie her heute sehr schön überschaubar. Erst wenn die komplette Prüfungsakte vom DAeC mit dem Geräteschein per Post eintrudelt, sieht man was da alles an Aufwand drin steckt, der Prüflistenumfang für solch ein "Modellflugzeug" über 25 kg ist jedenfalls beachtlich. Sein Geld verdient der Prüfer ganz bestimmt nicht im Schlaf.
Beachtlich ist aber auch, das man es geschafft hat, den Schriftsatz den der Halter und Erbauer einreichen und vorbereiten muss im Vergleich dazu ziemlich einfach zu halten. Ein super Beispiel, das man Bürokratie zielgerichtet abbauen kann.
Hoffentlich nehmen sich unsere Verbände daran ein Beispiel ohne das wieder irgend wer auf die Idee kommt seine Daseinsberechtigung zu Gunsten zusätzlicher Bürokratie unter Beweis zu stellen.
Super war dann auch die Ruhe mit der der Walter den ganzen Kram abgewickelt hat, Stress kommt dann erst gar keiner auf, mit dem ganzen Werkeln um den Flieger baut der Pilot auch dank seiner Helfer erst gar keinen auf.
Nach einer Pause zum Aufwärmen wars dann soweit, der Flieger durfte zum Erstflug auf die Rollbahn.
Bei Dem schönen Platz komen erst gar keine Ängste betreffs der benötigten Start und Landestrecke auf.
Also denn, Turbinen Anlassen, toller Saund, 100 m nach rechts rollen, Gas geben, und richtig schön Speed zum flachen Abheben aufbauen, dachte der Pilot, der Flieger dachte anders, der hebt nehmlich schon nach etwa 50 m durchaus recht zügig und steil, aber sonst ohne böse Eigenwilligkeiten ab, mal abgesehen davon, das die Riesenkiste richtig Dampf hat.
Also Gas weg, Halbgas, Nachtrimmen tief kein Problem, Quer grad ein Klick, Seitenruder gar nischt. Aber reagieren tut die Kiste auf Quer u Höhe schon heftig.
Ich mag ja gute Ruderwirkung, aber das hier, war dann schon etwas heftig und mit Stress verbunden. Ursprünglich hatte ich Angst, das der Flieger eher zu träge um die Längsachse sein würde, so wars jedenfalls früher bei der Prop Version. Jetzt reagiert die Kiste aber wie ein F3A Vollblüter. Von Trägheit ob ihrer Größe und Gewichts merkst gar nix.
Zum Nerven beruhigen und Flieger kennen lernen, erst mal einige ganz zahme Kringel und Achten, dann Fahrwerk im Überflug rein. Schön, das klappt auch, aber hoppla, die bei Halbgas soweit noch handzahme Kiste wird dann richtig agil, und legt über 50 km durch den verminderten Luftwiederstand zu.
Dementsprechend groß fallen dann die Kurven aus, die drückt dann schon deftig nach aussen. Die Luftraumeinteilung bei dem Hochnebel in ca. 100 m Höhe und der heute durchaus begrenzten Sicht, ist plötzlich gar nicht mehr so einfach, daran muss man sich dann schon gewöhnen.
An die Schräglage zum enger rumkommen auch.... Meine Helfer hatten dann auch promt leichte Panik betreffs der Kurvenradien.....
Ich war dann über den für 30 g gebauten Flügel auch nicht gerade unglücklich.... Die Kiste läuft dank ihres geringen Wiederstandes abartig gut. Kein Vergleich mit meinem F 89 Flugsaurier.
So beim nächsten Vorbeiflug kam dann die erste seehhr schnelle Rolle, echt harmlos soweit.
Dann der Rückenflug, die Kiste steigt eher ganz leicht weg, Super.
So jetzt musste ich aber so langsam wieder ans Landen denken, also Überflug und Fahrwerk raus, dann im Gegenanflug Gas weg und zusehehen, das die Geschwindigkeit halbwegs passt, trotzdem, sicherheitshalber nicht zu langsam, auch wenn ich von der Prop Version weis, das die Kiste nie umkippt sondern in den Sackflug geht.
Die Landung war dann Wind, Ruderwirkungs und Nervositätsbedingt schon etwas wacklig, dafür aber butterweich. Bremsstrecke dann "mäßige" 100 m, gut, war noch zu schnell, das ist so noch ziemlich verbesserungsfähig.
Ich sags euch, so hab ich das betont langsame Wenden und Zurückrollen zum Vorplatz noch selten genossen, hat man mir auch bestimmt angesehen....
Und dann Pause zum Aufwärmen, Expo- auf Quer u Höhe einstellen... und aufschreiben das der SWP etwas vor muss.
Jedenfalls, der Erstflug war genial, für einen Erstflug halt.
Um fast 15 Uhr, das dauert halt alles.. Die Helfer mussten ob des unwirtlichen Wetters auch etwas motiviert werden die schöne warme Halle zu verlassen, kam dann der zweite Flug.
Der Start war diesmal so wie er sein sollte, Überraschungen mit der Ruderwirkung gabs dann auch keine mehr, nur noch mit den jetzt langsam schon etwas kalten Fingern...
Ok, im Flug dann ein erster starker Steigflug mit Vollgas, ups schnell beenden, die Kiste veschwindet in den Wolken, nach Gehör fliegt sichs echt schlecht, jedenfalls Leistung kein Problem, dann bei der nächsten Runde ein möglichst enger Looping, die Wolkenhöhe reicht grad noch so.....
So dann sticht einen aber schon der Hafer, ganz links noch weit vor dem Anfang der 820 m Piste Vollgas rein und 2 Sekunden später auch schon wieder fast ganz weg, der Flieger ist wirklich sauschnell, arghhh, das Wenden nach links am anderen Ende wird ein Problem, Aufschwung is nix, große graue Wolke, nach links is auch nischt, auch graue Wolke, also nach rechts rum, was net sollst, da is der böse Nachbar, geht aber nicht anders, der Flugleiter schimpft jetzt auch noch, mein Freund Thorsten kippt ob der Kurvengeschwindigkeit und dem Radius fast aus den Latschen, oh Mann geschafft.
Ok das reicht jetzt erst mal, noch einige langsame Kringel zum Abregen dann FW raus, Landen, tief durchatmen und das betont langsame Zurückrollen richtig genießen und sich vornehmen, nie mehr bei so Sauwetter....
Aber jetzt is gut.
So dann noch Nachkontrolle, Stromverbrauch messen, einige Formalitäten und abbauen.
Ihr glaubt gar nicht wie toll dann Essen gehen angekommen is...
Es wurde dann etwas später am Abend....
Gruß
Eberhard
meine Me 262 (53 kg) ist zugelassen.
Bereits im November an einem ziemlich (Sau)kalten, etwas windigen und recht trüben Tag trafen wir uns mit Walter Spannagel unserem Prüfer vom DAeC auf dem Sportflugplatz Walldürn zur Abnahme des Fliegers.
An dieser Stelle erst mal vielen Dank für die Unterstützung der Fliegergruppe FSC Odenwald der zweiten Vorsitzenden und an den Flugleiter für die Hilfe. Das wir Gelände und die beheizte Halle nutzen durften war einfach Super.
Um 10 trafen wir uns also und legten los, erst mal mit dem Wiegen aller Einzelteile, dann die technische Überprüfung, Zusammenbau, komplett ohne Sprit wiegen, Betanken, Gesamtgewicht wiegen und dann der Belastungstest.
Leute ich kann euch sagen, ohne meine 4 Helfer kannst das vergessen, den Flieger musst da schon reichlich oft hin u herdrehen, auf den Rücken legen, auf der Seite halten, auf die Nase stellen, zum Belastungstest in die Gurte hängen usw.
Ok, das war dann nach gut 2 1/2 Stunden!!! soweit, das wir den Flieger ins Freie bringen konnten.
Da gehts dann weiter mit der Geräuschmessung unter Vollast,
dem Reichweitentest, Rollen zum eingewöhnen, Gefühl kriegen und "Dampf ablassen" (das dauert ja alles) und einer dringend benötigten Pause zum Aufwärmen während der Walter seine Prüfliste abhakt und seinen Schreibkram soweit fertig macht.
Leute, für den Prüfer ist das schon einiges an Arbeit, aber der Walter und der DAeC machen das so toll das man von dem Bürokratischen Aufwand hinter den Kulissen, den der Prüfer treiben muss, fast nix merkst.
Für den Halter des Fliegers ist das von der Bürokratie her heute sehr schön überschaubar. Erst wenn die komplette Prüfungsakte vom DAeC mit dem Geräteschein per Post eintrudelt, sieht man was da alles an Aufwand drin steckt, der Prüflistenumfang für solch ein "Modellflugzeug" über 25 kg ist jedenfalls beachtlich. Sein Geld verdient der Prüfer ganz bestimmt nicht im Schlaf.
Beachtlich ist aber auch, das man es geschafft hat, den Schriftsatz den der Halter und Erbauer einreichen und vorbereiten muss im Vergleich dazu ziemlich einfach zu halten. Ein super Beispiel, das man Bürokratie zielgerichtet abbauen kann.
Hoffentlich nehmen sich unsere Verbände daran ein Beispiel ohne das wieder irgend wer auf die Idee kommt seine Daseinsberechtigung zu Gunsten zusätzlicher Bürokratie unter Beweis zu stellen.
Super war dann auch die Ruhe mit der der Walter den ganzen Kram abgewickelt hat, Stress kommt dann erst gar keiner auf, mit dem ganzen Werkeln um den Flieger baut der Pilot auch dank seiner Helfer erst gar keinen auf.
Nach einer Pause zum Aufwärmen wars dann soweit, der Flieger durfte zum Erstflug auf die Rollbahn.
Bei Dem schönen Platz komen erst gar keine Ängste betreffs der benötigten Start und Landestrecke auf.
Also denn, Turbinen Anlassen, toller Saund, 100 m nach rechts rollen, Gas geben, und richtig schön Speed zum flachen Abheben aufbauen, dachte der Pilot, der Flieger dachte anders, der hebt nehmlich schon nach etwa 50 m durchaus recht zügig und steil, aber sonst ohne böse Eigenwilligkeiten ab, mal abgesehen davon, das die Riesenkiste richtig Dampf hat.
Also Gas weg, Halbgas, Nachtrimmen tief kein Problem, Quer grad ein Klick, Seitenruder gar nischt. Aber reagieren tut die Kiste auf Quer u Höhe schon heftig.
Ich mag ja gute Ruderwirkung, aber das hier, war dann schon etwas heftig und mit Stress verbunden. Ursprünglich hatte ich Angst, das der Flieger eher zu träge um die Längsachse sein würde, so wars jedenfalls früher bei der Prop Version. Jetzt reagiert die Kiste aber wie ein F3A Vollblüter. Von Trägheit ob ihrer Größe und Gewichts merkst gar nix.
Zum Nerven beruhigen und Flieger kennen lernen, erst mal einige ganz zahme Kringel und Achten, dann Fahrwerk im Überflug rein. Schön, das klappt auch, aber hoppla, die bei Halbgas soweit noch handzahme Kiste wird dann richtig agil, und legt über 50 km durch den verminderten Luftwiederstand zu.
Dementsprechend groß fallen dann die Kurven aus, die drückt dann schon deftig nach aussen. Die Luftraumeinteilung bei dem Hochnebel in ca. 100 m Höhe und der heute durchaus begrenzten Sicht, ist plötzlich gar nicht mehr so einfach, daran muss man sich dann schon gewöhnen.
An die Schräglage zum enger rumkommen auch.... Meine Helfer hatten dann auch promt leichte Panik betreffs der Kurvenradien.....
Ich war dann über den für 30 g gebauten Flügel auch nicht gerade unglücklich.... Die Kiste läuft dank ihres geringen Wiederstandes abartig gut. Kein Vergleich mit meinem F 89 Flugsaurier.
So beim nächsten Vorbeiflug kam dann die erste seehhr schnelle Rolle, echt harmlos soweit.
Dann der Rückenflug, die Kiste steigt eher ganz leicht weg, Super.
So jetzt musste ich aber so langsam wieder ans Landen denken, also Überflug und Fahrwerk raus, dann im Gegenanflug Gas weg und zusehehen, das die Geschwindigkeit halbwegs passt, trotzdem, sicherheitshalber nicht zu langsam, auch wenn ich von der Prop Version weis, das die Kiste nie umkippt sondern in den Sackflug geht.
Die Landung war dann Wind, Ruderwirkungs und Nervositätsbedingt schon etwas wacklig, dafür aber butterweich. Bremsstrecke dann "mäßige" 100 m, gut, war noch zu schnell, das ist so noch ziemlich verbesserungsfähig.
Ich sags euch, so hab ich das betont langsame Wenden und Zurückrollen zum Vorplatz noch selten genossen, hat man mir auch bestimmt angesehen....
Und dann Pause zum Aufwärmen, Expo- auf Quer u Höhe einstellen... und aufschreiben das der SWP etwas vor muss.
Jedenfalls, der Erstflug war genial, für einen Erstflug halt.
Um fast 15 Uhr, das dauert halt alles.. Die Helfer mussten ob des unwirtlichen Wetters auch etwas motiviert werden die schöne warme Halle zu verlassen, kam dann der zweite Flug.
Der Start war diesmal so wie er sein sollte, Überraschungen mit der Ruderwirkung gabs dann auch keine mehr, nur noch mit den jetzt langsam schon etwas kalten Fingern...
Ok, im Flug dann ein erster starker Steigflug mit Vollgas, ups schnell beenden, die Kiste veschwindet in den Wolken, nach Gehör fliegt sichs echt schlecht, jedenfalls Leistung kein Problem, dann bei der nächsten Runde ein möglichst enger Looping, die Wolkenhöhe reicht grad noch so.....
So dann sticht einen aber schon der Hafer, ganz links noch weit vor dem Anfang der 820 m Piste Vollgas rein und 2 Sekunden später auch schon wieder fast ganz weg, der Flieger ist wirklich sauschnell, arghhh, das Wenden nach links am anderen Ende wird ein Problem, Aufschwung is nix, große graue Wolke, nach links is auch nischt, auch graue Wolke, also nach rechts rum, was net sollst, da is der böse Nachbar, geht aber nicht anders, der Flugleiter schimpft jetzt auch noch, mein Freund Thorsten kippt ob der Kurvengeschwindigkeit und dem Radius fast aus den Latschen, oh Mann geschafft.
Ok das reicht jetzt erst mal, noch einige langsame Kringel zum Abregen dann FW raus, Landen, tief durchatmen und das betont langsame Zurückrollen richtig genießen und sich vornehmen, nie mehr bei so Sauwetter....
Aber jetzt is gut.
So dann noch Nachkontrolle, Stromverbrauch messen, einige Formalitäten und abbauen.
Ihr glaubt gar nicht wie toll dann Essen gehen angekommen is...
Es wurde dann etwas später am Abend....
Gruß
Eberhard
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