Schränkung in Flächen mit Knickohren

Flunz

User
Hi zusammen,

habe eine Frage zu geschränkten Knickohren, wie z.B. bei Graupners Amigo.
Beim Amigo werden die Knickflächen an der Außenseite 5mm unterlegt / geschränkt.

Wozu ist das gut? Bzw. wie verändert sich das Flugverhalten, wenn die Fläche nicht geschränkt wäre?
Kreisflugverhalten? Eigenstabilisation?


Kann das jemand von der aerodynamischen Seite erklären?

Lg,
Jonas
 

micbu

User
An der Stelle der Schränkung hast du immer eine geringere Anstellung der Fläche gegenüber der umströmenden Luft als an den Stellen an denen noch keine Schränkung vorhanden ist.
Folge: Ein Strömungsabriss erfolgt, bei gleichbleibendenm Profil, immer dort wo die höchste Anstellung ist, bei einer geschränkten Fläche also im Flügelinnenbereich. Das Flugzeug sackt dann zunächst mal nur etwas durch. erst wenn ich es dann noch übertreibe erfolgt der Abriss auch noch aussen und läßt das Flugzeug trudeln.
Ist die Fläche nicht geschränkt, dann kann es direkt aussen zu einem Abriss mit trudeln kommen.
Die Schränkung dient also der Sicherheit.

Michael
 
Kann das jemand von der aerodynamischen Seite erklären?

So auf die Schnelle ist das etwas viel verlangt.

Z.B. gibt's neben der - von dir erwähnten - geometrischen Schränkung,
auch noch die aerodynamische Schränkung.

Du kannst davon ausgehen, dass bei richtiger(!) Schränkung sich die
Re-Zahl entlang des Flügels ändert, sodass einerseits die Querruder
auch im (beinahe) überzogenen Zustand noch steuerbar bleiben
und der Flieger nicht seitlich abkippt, sondern auf die Nase geht,
um Fahrt aufzuholen.
Das war jetzt so schnell dahingesagt und wird vermutlich viel
Widerspruch generieren :) !

Grundsätzlich macht Schränkung einen Flieger gutmütiger.
 
...
Du kannst davon ausgehen, dass bei richtiger(!) Schränkung sich die
Re-Zahl entlang des Flügels ändert, sodass einerseits die Querruder
auch im (beinahe) überzogenen Zustand noch steuerbar bleiben
und der Flieger nicht seitlich abkippt, sondern auf die Nase geht,
um Fahrt aufzuholen.
...
Grundsätzlich macht Schränkung einen Flieger gutmütiger.

Es geht hier um die Schränkung in den Ohren eines Amigo - der hat keine Querruder. ;)

Die Re-Zahl an einer bestimmten Stelle des Flügels hängt nicht von der Schränkung ab, sondern nur von Fluggeschwindigkeit und Flügeltiefe.

Grundsätzlich macht eine Schränkung ein Flugmodell gutmütiger, zumindest so lange man mit einem Modell mit geometrischer Schränkung keinen Rückenflug macht. ;)

:) Jürgen
 
Servus Jürgen!

Es geht hier um die Schränkung in den Ohren eines Amigo - der hat keine Querruder. ;)

In diesem Fall gilt: ... und ... ;)

Die Re-Zahl an einer bestimmten Stelle des Flügels hängt nicht von der Schränkung ab, sondern nur von Fluggeschwindigkeit und Flügeltiefe.

Stutz! Dann hat ein Flieger am Boden keine Re-Zahl?

Grundsätzlich macht eine Schränkung ein Flugmodell gutmütiger, zumindest so lange man mit einem Modell mit geometrischer Schränkung keinen Rückenflug macht. ;)

Zumindest haben wir einen kleinsten gemeinsamen Nenner ;)
 
Hallo Fritz,

Stutz! Dann hat ein Flieger am Boden keine Re-Zahl?

Die RE-Zahl-Formel zum schnell Rechnen.

RE=v*t*70000

Geschwindigkeit v in m/s

Flügeltiefe t in m

Wenn also v=0 (Geschwindigkeit) dann ist auch RE=0

Bei konstanter Anströmgeschwindigkeit und unterschiedlicher Flügeltiefe kann sich auch die RE-Zahl ändern.

Aber bitte nur im Flugfall v>0.

Gruß

Frank
 
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Die RE-Zahl-Formel zum schnell Rechnen.
...
Bei konstanter Anströmgeschwindigkeit und unterschiedlicher Flügeltiefe kann sich auch die RE-Zahl ändern.
...

Hallo Frank,

bei einem Mal hätte ich gesagt "Tippfehler", aber da Du durchgängig "RE" schreibst ...

Die Reynolds-Zahl schreibt sich mit kleinem "e", also Re.

Streiche "kann": Bei konstanter Anströmgeschwindigkeit und unterschiedlicher Flügeltiefe ändert sich auch die Re-Zahl.

:) Jürgen
 
Servus Jürgen!

In diesem Fall gilt: ... und ... ;)
...

Hallo Fritz,

es scheint mir, dass Du den Effekt der Schränkung mit der Wirkung von Turbulatoren verwechselt hast. Die sorgen nämlich u.a. für eine verbesserte Querruder-Wirkung.

Und um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen: Wenn ein "Ohr" geschränkt ist und das andere nicht, wird das Modell grundsätzlich beim Überziehen auf die Seite des nicht geschränkten Ohrs abkippen.

:) Jürgen
 

Flunz

User
Und um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen: Wenn ein "Ohr" geschränkt ist und das andere nicht, wird das Modell grundsätzlich beim Überziehen auf die Seite des nicht geschränkten Ohrs abkippen.
:) Jürgen

*grml* das klingt jetzt nicht so gut....

wie ihr sicher ahnt geht es um einen Bau-"Fehler". (Kanns mir echt nicht erklären; nach Verkastung und Beplankung der Oberseite stand die Fläche bombenfest, nach dem Beplanken der Unterseite (ja, korrekt gegensinnig unterbaut) war sie gerade wie ein Brett).:rolleyes::confused:

Versuche gerade die Schränkung wieder rein zu wässern. Mal sehen wieviel ich rein bekomme, die andere Seite wird passend dazugebaut.
Allerdings ist 4mm Sperrholz echt zäh und verlangt nach viel Druck, wenn 15mm rein sollen.

Aber nach dem was ich jetzt hier so gelesen habe, macht es wohl Sinn die Schränkung zu haben.

Jonas
 

FamZim

User
Hallo

Schränkung hab ich immer nur ganz Aussen auf den letzten 5 bis 10 cm gemacht, hinter der letzten Rippe.

Randbogen-02..jpg

Draufsicht

Randbogen-03..jpg

Mir hat das immer gereicht,beim ziehen bis zum Strömungsabriss ;)

Gruß Aloys.
 
Servus Jürgen!

nach 'und' kommt:
<>
... der Flieger nicht seitlich abkippt, sondern auf die Nase geht,
um Fahrt aufzuholen.
<!>
Womit der Nutzen der Schränkung auch für Flieger ohne QR umrissen war.

Hallo Fritz,

es scheint mir, dass Du den Effekt der Schränkung mit der Wirkung von Turbulatoren verwechselt hast. Die sorgen nämlich u.a. für eine verbesserte Querruder-Wirkung.

Nope.
Die Schränkung erreicht (auch), dass am Aussenflügel die Strömung länger anliegt und die QR daher noch funktionieren,
wenn innen die Strömung bereits abgerissen ist.

Und um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen: Wenn ein "Ohr" geschränkt ist und das andere nicht, wird das Modell grundsätzlich beim Überziehen auf die Seite des nicht geschränkten Ohrs abkippen.

ACK. Damit wird meine obige Stellungnahme untermauert.

Und nocheinmal zur Re-Zahl:
Du hast selbstverständlich recht, dass sich die im Moment gültige Re-Zahl aus der Formel v.70.t errechnet!
Mein Hinweis galt vielmehr der 'kritischen Re-Zahl', die jedem Profil zueigen ist.
Daher kann durch die Auswahl verschiedener Profile für Wurzel- und Endrippe (geometrische Schränkung)
durchaus ein gewisser Re-Zahl Verlauf entlang der Spw. eintreten!

Um nicht zusehr in's Kniefieseln abzudriften, mache ich hier Eod.
Du kannst mir aber gerne eine PN schicken ;)!
 
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