Seitenruder-Antrieb für Fox

PS

User
Hallo alle Segelflieger,

ich bin gerade im Begriff einen Fox auszurüsten.

Eine Seilzuganlenkung für die Verbindung Servo - Ruder kommt für mich nicht

in Frage.

Da das Servo hinten im Rumpf eingebaut ist, hat die Sache zuviel Spiel mit

Hebeln und Gestänge.

Ergo soll das Servo das Ruder direkt Servoabtriebsachse - Ruderachse

inline antreiben.

Wer hat sowas bereits erfolgreich durchgeführt und kann berichten oder

besser Detailfotos machen.

Ist es möglich hierbei auch mechanisch zu trimmen ?

Gruss Peter
 

foka4

User
Hallo Peter,

ich hab mir so einen "Direktantrieb" in der Foka realisiert, die ja auch so eine grauslich schräge Achse besitzt.

Vorlage war ein Modellbericht eines 4,6m Rosenthal-Fox in einer Modellzeitung.
Dort wurde ein 8411 verwendet, für meine Foka habe ich ein Hitec 525 genommen.

Tendenziell sollte das Servo etwas stärker dimensioniert sein, denn es gibt ja keine Ruderhebelübersetzung, d.h. das Servo muss direkt auf +/-30° reduziert werden.

Am Seitenruder habe ich unten im Drehpunkt eine Sperrholzscheibe eingeklebt. Diese hat rechts und links der Mitte jeweils einen kurzen Stahlstift eingeklebt.

Das Servo ist so präzise wie möglich in der Flosse unter dem Ruder eingebaut, sodass die Servoachse eben möglichst genau mit der Seitenruderachse fluchtet. Am Servo habe ich eine normale runde Anlenkscheibe verwendet, dort wiederum rechts und links der Mitte jeweils ein 4mm Loch gebohrt und darin runde Gummitüllen eingesetzt (wie sie zumindest früher bei allen Servos beilagen).
Die Stahlstifte des Seitenruder greifen nun in die Gummitüllen ein, dadurch wird das Ruder einerseits präzise geführt, andererseits ermöglichen die Gummitüllen einen gewissen "kardanischen" Effekt, zum Ausgleich der Einbautoleranzen.

Das hat sich nun jahrelang bewährt, ich würde es jederzeit wieder machen. Das SR lässt sich so auch recht einfach entfernen, falls zum Transport notwendig.

Wenn die Beschreibung noch nicht anschaulich genug war, müsste ich mal noch ein paar Fotos machen.
 

PS

User
Hallo Joachim,

das klingt alles sehr gut und ist eingängig - kannst Du trotzdem ein Bild

einstellen !

Wie gross ist Deine Foka ? Ich wollte ein 5-6 kp Servo für 4 m Spannweite

einsetzen.

Hast Du die Scheibe am Ruder erst nach exaktem Ausrichten angeleimt ?

Die konzentrische Ausrichtung kann man auch mit Zapfen auf der einen

und Bohrung auf der anderen Seite erreichen.

Gruss Peter
 

Thommy

User †
Hallo Peter,
habe das bei meinem 3m Fox gemacht, oben mit Hohlkehlenscharnier und unten habe ich die Steuerscheibe direkt aufs Seitenruder geschraubt.
Das ist spielfrei und einfach zu montieren und demontieren

Das Problem hat Joachim auf den Punkt gebracht, Du brauchst ein Servo das gut doppelt so starkt ist wie wenn Du konventionell anlenkst.
Außerdem muß das Servo eine sehr gute Auflösung besitzen, da Du ja nur einen Teil des Servoweges benutzt.

Es war erschreckend wie wenig Kraft man benötigte um dan Ruderausschlag aufzuhalten. Ich bin nicht sicher , ob ich es nochmals so löse.

Gruß
Thommy
 

PS

User
Hallo Thommy,

das Servoeinbauprinzip steht für mich fest.

Welche Servokraft bzw. welche Servos würdest Du empfehlen ?

Gruss Peter
 

Thommy

User †
Hallo Peter,
mach mal folgenden Versuch.
Nimm das Servo das Dir Vorschwebt und schraube eine Kiefernleiste auf den Hebel, der so lang ist wie Dein Seitenruder. Schließe das Servo mal an unt teste wie wenig Kraft bei so einem Hebelarm über bleibt.
Dann nimm das stärkste Servo was Du hast und mache den gleichen Test.
Wenn Du sonst glaubst, dass 6 kg reichen, dann wirst Du ohne Übersetzung vermutlich 10-12 kg brauchen.
Ein Fox mit flatterndem Seitenruder ist ein toter Fox ;)
Aber da spielen auch die Massenverhältnisse und die Profilierung des SLWs eine Rolle.
Gruß
Thommy
 

foka4

User
Hallo Thommy,

Dein Praxisversuch in allen Ehren, aber rechnerisch lässt sich dies nicht nachvollziehen.
Immerhin liegt man aber nach Deiner Vorgehensweise am Ende auf der sicheren Seite - mit einem starken Servo.

Rechnerisch komme ich auf ein Drehmomentverhältnis von 1:1,5 wenn ich davon ausgehe, dass üblicherweise bei einem Servo etwa +/-45° Drehwinkel genutzt werden und dies auf einen Ausschlagwinkel von +/-30° am Ruder übersetzt wird.

Bilder liefere ich noch nach.
 

PS

User
Hallo Joachim, hallo Thommy,

das Drehmoment wird nicht vom ausgenutzten Drehwinkel beeinflusst.

Hingegen sinkt die Stellgenauigkeit.

Mit welchem Setrvo kann man das kompensieren ?

Ich freue mich auf Dein Bild, Joachim, und werde meine Lösung später

auch kundtun.

Gruss Peter
 

Armageddon

Vereinsmitglied
PS schrieb:
das Drehmoment wird nicht vom ausgenutzten Drehwinkel beeinflusst.

Hallo Peter,

daß ist ne Milchmädchenrechnung. Beim Auto wird das Motordrehmoment auch nicht vom Getriebe beeinflußt, trotzdem beschleunigt das Auto in niedrigeren Gängen besser. Entscheidend ist die Gesamtübersetzung des Systems und wenn die Hebelarme normalerweise so eingestellt sind, daß ein Servodrehwinkel von 45° einem Ruderwinkel von 30° entsprechen hat man nunmal ne andere Über- bzw. Untersetzung, wie wenn man ne Übersetzung von 30°:30° (Inline-Anlenkung) nutzt. Ob man ein 1,5 mal so starkes Servo oder ein 2 mal so starkes benötigt sei mal dahingestellt, jedenfalls wird ein stärkeres benötigt.

Ich würde was digitales nehmen, da Du dort auch um den Sollwert die entsprechende Haltekraft hast. Mit einem DS8411 liegt man sicher nicht verkehrt, zumal das auch ne hohe Stellgenauigkeit aufweist.

Gruß Kai
 

PS

User
Hallo Kai,

@daß ist ne Milchmädchenrechnung. Beim Auto wird das Motordrehmoment auch nicht vom Getriebe beeinflußt, trotzdem beschleunigt das Auto in niedrigeren Gängen besser. Entscheidend ist die Gesamtübersetzung des Systems und wenn die Hebelarme normalerweise so eingestellt sind, daß ein Servodrehwinkel von 45° einem Ruderwinkel von 30° entsprechen hat man nunmal ne andere Über- bzw. Untersetzung, wie wenn man ne Übersetzung von 30°:30° (Inline-Anlenkung) nutzt. Ob man ein 1,5 mal so starkes Servo oder ein 2 mal so starkes benötigt sei mal dahingestellt, jedenfalls wird ein stärkeres benötigt.

ein Getriebe ist ein Drehmomentwandler - ist bei der Inlinelösung irrelevant.

In der Drehmomentegleichung stehen Kraft X Hebelarm und nichts von Grad

Drehwinkel ( 1. Semester Mechanik )

Aber irgendwo gibts doch ein Programm für die Rudermomentermittlung

bei angenommener Geschwindigkeit und Ruderform und -Fläche. Werd

mal suchen.

Der Hinweis auf das DS 8411 ist ja schon mal was.

Grusas Peter
 

Armageddon

Vereinsmitglied
PS schrieb:
ein Getriebe ist ein Drehmomentwandler - ist bei der Inlinelösung irrelevant.

In der Drehmomentegleichung stehen Kraft X Hebelarm und nichts von Grad

Drehwinkel ( 1. Semester Mechanik )

Hallo Peter,

zum Übersetzungsverhältnis gehören aber die Anlenkungshebel mit dazu. Und wenn Du bei einer "normalen" Anlenkung mit 45° Servoweg nur 30° Ruderweg machst, hast Du eben mehr Drehmoment am Ruder zur Verfügung, als wenn Du mit dem selben Servo bei 30° Servoweg 30° Ruderweg machst. Glaubs oder glaubs nicht :rolleyes: .

Ist übrigens nicht 1. Semester Mechanik, sondern 9 Klasse Physik-Unterricht ;) .

Gruß Kai
 
Jetzt versuch ich das 15min verständlich zu formulieren und dann machst du das da, Kai... tztz ;)

Noch ein Gedankengang von mir.
Man erspart sich zwar mit der direkten Anlenkung das Spiel vom Gestänge, aber mit Gestänge wird auch das Getriebespiel untersetzt.
Wird das im Vergleich zu einer sauber gebauten Seilzuganlenkung wirklich Spielfreier?

Andi

PS:
Ist übrigens nicht 1. Semester Mechanik, sondern 9 Klasse Physik-Unterricht .
doch erstes Semester Mechanik :p
kommt wohl auf die Schule an ;)
 

Thommy

User †
Hallo Peter,
worum es geht ist, dass Du bei der direkten Lösung keine Möglichkeit hast , Ruderkraft durch Hebelverhältnisse zu gewinnen.
Was Den Servo bringt muß reichen, und vom möglichen Servoweg verschenkt man einiges. Insofern Auflösungsverlust, und wegen der fehlenden Übersetzung auch Kraftverlust.
Ach ja spielfrei muß das Servo auch noch sein.
Gruß
Thommy
 

PS

User
Hallo Armageddon,

@zum Übersetzungsverhältnis gehören aber die Anlenkungshebel mit dazu. Und wenn Du bei einer "normalen" Anlenkung mit 45° Servoweg nur 30° Ruderweg machst, hast Du eben mehr Drehmoment am Ruder zur Verfügung, als wenn Du mit dem selben Servo bei 30° Servoweg 30° Ruderweg machst. Glaubs oder glaubs nicht

bei der Inlinelösung gibt es keinen Drehmomentgewinn durch unterschiedliche

Hebellängen, das ist Physik.

Geglaubt wird " inne Kierche "#

@Thommy, Deine Formulierung ist besser

Gruss Peter
 

Thomas Ebert

Moderator
Teammitglied
PS schrieb:
bei der Inlinelösung gibt es keinen Drehmomentgewinn durch unterschiedliche

Hebellängen, das ist Physik.
Hallo Peter,
das ist doch der Kern von Kais Aussage, deswegen empfiehlt er ein stärkeres Servo! :confused:

Gruß, Thomas
 

Armageddon

Vereinsmitglied
PS schrieb:
bei der Inlinelösung gibt es keinen Drehmomentgewinn durch unterschiedliche Hebellängen, das ist Physik.

Hallo Peter,

jetzt hats Du es. Denn bei einer "herkömmlichen Anlenkung" z.b. 45°:30° gibts diesen Drehmomentgewinn. Ergo: Für Inline-Anlenkung ist ein kräftigeres Servo notwendig.

@Andi: Übersetzung/Untersetzung von Getrieben haben wir ca. in der 9ten durchgenommen, kann aber auch 8te oder 10te gewesen sein ;) .

Gruß Kai
 

foka4

User
Hier noch meine Fotos.
Vollausschlag:
Dscf0011.jpg

Servo mit angepasster Mitnehmerscheibe:
Dscf0012.jpg

Gegenseite im Seitenruder:
Dscf0013.jpg

Die Servoöffnung im Rumpf sieht man kaum:
Dscf0014.jpg

Gruß,
 
Hallo Zusammen,

ich habe bei meinem 5m Fox das Servo hinten und das Ruder steht auf dem Servo.
Das Servo ist ein HS 5745MG das hat irgendwas so um die 16-18kg Stellkraft und weniger würde ich da auch nicht einbauen.
Ich habe leider kein Foto zur hand könnte bei bedarf welche machen.

MfG Nici
 

PS

User
Hallo Joachim,

vielen Dank für die excellenten Fotos.

Deine Ausführung werde ich auf meine Verhältnisse adaptieren.

Gruss Peter
 
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