Wie alten Negativ-Fundus digitalisieren?

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin allerseits,

wir sind inzwischen komplett auf digitale Fotografie umgestiegen. Die letzten KB-Filme gammeln im Schrank vor sich hin und es tut mir gar nicht so leid, wie ich mal dachte... :rolleyes: :D

Nun merke ich so langsam, daß ich eigentlich gerne auch meine alten Schätze in Form von Negativen digital sichern will. Einerseits, weil ich nach einer Durchsicht meiner Homepage festgestellt habe, wie Sch§$/&e ich damals einige Abzüge (Flachbett-) gescannt hatte, andererseits, weil es einen Haufen Negative bei Eltern und Verwandten gibt, von denen ich gerne Abzüge hätte, jedoch nicht alle zum Labor tragen will um danach doch wieder Papier in den Händen zu haben... ;)


Im ersten Schlag müssten also aus meinem Fundus ca. 50 ausbelichtete und abgezogene KB-Negativfilme mit meist 36, manchmal 24 Bildern je Film gescannt werden... mindestens ein Drittel davon so gut, daß sie "sicherungswürdig" sind, also mindestens 500 Scans.
Bilderqualität: Zur Hälfte mit guter KB-Kamera mit 35-70 Zoomobjektiv, ISO 100 und 200, andere Hälfte mit manueller KB-SLR zwischen 28 und 210mm Zoom bei ISO 100, 200 und ganz selten ISO 400/800.

Dazu kommt eine unbekannte Anzahl von weiteren (Familien-) Negativen der vergangenen 30 Jahre, die ersten fangen bereits an, dank schlechter Negativmaterialien stichig zu werden... :eek:

Als weiteres Erschwernis kommt hinzu, daß ca. ein Viertel der Negative bereits für Zweitabzüge gedient hat und diese blöden weißen Papierstreifen angeklebt sind und sie meist in Dreier-, Zweier- oder schlimmer noch Einerstücken vorliegen. :cry:

Wir wollen immer noch in einer überschaubaren Zeit diese Negative scannen. Nur wo und wie? ;)

Ich habe mal bereits ein bisschen geforscht und fand eine gute Adresse im Netz, in der es nur ums Filmscannen geht: http://www.scandig.de/
Dort gibt es einerseits das Angebot, Negative zu scannen, andererseits rühmt sich der Anbieter auch, einziger spezialisierter Anbieter für Filmscanner zu sein.

Habe mir dort auch schon die angebotenen Geräte angesehen und bin mir nicht sicher, was sich für mich wirklich lohnt. An Silverfast führt wohl kein Weg vorbei, das entnahm ich bereits einem Post von Jürgen als auch aus den Beschreibungen bei ScanDig. Eigentlich am besten wohl gleich mit Kalibrierdia, dann wird's wenigstens ohne viel Handarbeit recht gut.
Dazu muss ich sagen, daß wir weder Lust noch Können/Zeit haben, alle Bilder direkt nachzubearbeiten, wir wollen eher einen Stapelscan machen und Nachbearbeitung nur bei Bedarf vornehmen müssen.
Der Reflecta Crystal Scan 7200 sah interessant aus, andererseits könnte bei unseren Stückzahlen auch der Reflecta ProScan 4000 Sinn machen... oder ein ganz anderer?

Wer ist im Besitz eines Filmscanners und kann mir einen Tip welcher einfach funktioniert?

Oder meint Ihr, daß ein Auftragsscan eher Sinn macht? Sind die Preise bei ScanDig (0,40€ bei mittlerer Auflösung je KB-Negativ) gängig?

Ach ja... irgendwann kommt ja der Moment, wie kriege ich am einfachsten diese weißen Streifen an den Negativen ab?


cu2all
Herbert
 
Hallo Herbert,

vor einiger Zeit habe ich mich auch genau mit diesem Thema beschäftigt, da meine Eltern noch massig Dia-Material herumliegen haben.
Eine Entscheidung ist bei uns noch nicht gefallen. Die Tendenz geht aber in Richtung "Dia-Scanner kaufen und selbst machen".
Für Vergleiche der Scanner solltest Du nochmal auf diese Seite schauen:
http://www.filmscanner.info/
Dort sind viele Scanner mit subjektiven Bewertungen zu finden. Auch objektive Details, wie z.B. Scanzeit pro Dia dürfte gerade für die "Eigenverarbeitung" von Interesse sein.
Was ich so herausgelesen habe: Wenn man selbst scannen möchte, dann braucht man
1.) viel Zeit
2.) für gute Ergebnisse auch die Erfahrung, da jedes Bild sowieso nachbearbeitet werden muß

Punkt zwei mag aber auch vom eigenen Anspruch abhängig sein ;)
Ich denke, daß bei meinen Eltern ein "Magazin-Scanner" reichen wird. Stapelverarbeitung und gut is.... wer möchte seinen nicht ganz so "bildverarbeitungserfahrenen" Eltern denn was von "Farbräumen" und dergleichen erzählen...
Gebraucht sind diese Scanner übrigens nicht viel günstiger zu bekommen, da die Nachfrage groß ist.
Anbieten würde sich der Kauf eines guten Gerätes mit mehreren Interessenten.... oder aber, was ich mir auch schon überlegt hatte bei den guten Preisen, die man per Ebay erzielen kann: Nach dem "Job" das Teil sofort wieder verkaufen, bevor der Scanner "veraltet" ist :D

Gruß
Heiko
 
Hi Herbert,

ich habe exakt das gleiche Problem wie Du gehabt. Bei mir und bei meinen Eltern liegen so etwa 60 alte Filme mit bis zu 40 Aufnahmen je Film herum. Dazu kommen noch etwa 300 Dias aus Uralt-Zeiten. Meine Lösung: Ein Diakopiervorsatz für meine Canon EOS 350D. Das geht schnell und die Qualität ist akzeptabel.

Schau mal bei eBay nach, da werden immer wieder welche angeboten. Ein neuer Diakopiervorsatz mit T2-Adapter für die SLR-Kamera kostet etwa 120 Euros.

Gruß, Bernd.
 

Gernot Steenblock

Moderator
Teammitglied
Hi @ll,

dier Fotohändler meines Vertrauens bietet einen Dia-/Negativscanner zum leihen an.
Braun Multimag passend für 6 verschiedene Magazinsysteme für 45,-€/ Wochenende (Freitag bis Monatg)
- bis zu 3600dpi
- automatische Stapelverarbeitung für komplette Magazine
- Einfache Montage durch USB II

Schaut doch mal ob es so was bei Euch auch gibt.
 
Vergeßt selbst scannen in diesen Mengen. Spätestens nach den ersten zwei Filmen verschiebst du die Arbeit auf deine Rentnerzeit und wirst sie damit nie machen :D

Du willst erstklassige Scans. Dann kauf dir nen Diascanner der gehobenen Klasse (Referenz sind die von Nikon) und nimm dir viel Zeit. Und wenn ich viel Zeit sage, meine ich viel Zeit. Denn man muß das Bild scannen, farbkorrigieren, reinigen (vom Staub im Scanner), nachschärfen, u.s.w. Jedenfalls solange wir von erstklassigen Scans reden. Selbst wenn du dir ein Stapelmagazin leistest, dauert die Nachbearbeitung ewig. Dazu kommt der notwendige Speicherplatz, die Arbeit fürs Archivieren, ...

Den Aufwand kann man natürlich reduzieren, wie man damit natürlich auch seinen Anspruch reduziert. Es bleibt aber immer noch Aufwand und gebt euch nicht der Illusion hin, das ginge irgendwie "automatisch". Ein ordentlicher Scanservice ist nicht ohne Grund teuer. Wenn es einen gibt, der das zu einem akzeptablen Preis macht, laß es machen und gleich auf DVD liefern.

Wenn der Anspruch nur dahin geht die ganzen Altbestände mehr oder weniger zu konservieren, würde ich auch zu einem Kopiervorsatz für die Digiknipse raten. Schneller gehts nicht und billiger schon gar nicht.

Noch einfacher wird es nur, wenn du dich mental anders einstellst und alles Vergangene einfach losläßt ;) :D
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin allerseits,

danke für die rege Anteilnahme. :D

Habe ich hier den richtigen Adapter gefunden? Dazu dann noch einen T2-Adapter und nen KB-Film-Adapter und los gehts... *hmm* Da kann ich ja schon fast nen billigsten Scanner für kaufen. Und wenn ich ein bisschen Geld mehr hinlege, habe ich gleich noch richtige Scansoftware und die passenden Korrekturverfahren dabei. ;)

Genau die gleichen Gedanken wir Ihr hatte ich auch schon... und drehe mich immer noch etwas im Kreis. Ein hochwertiger Scanner und anschließendes Wiederverkaufen könnte durchaus Sinn machen.

Nachbearbeitung? Aber licher doch. :D Damit wird natürlich der Aufwand grenzenlos. Gegenvorschlag: Die gescannten Daten werden verlustfrei gesichert, Platz ist vorhanden. Bei Bedarf wenn das Bild benötigt wird, wird nachbearbeitet, nur dann. Ob der Scan in Ordnung ist (für Heimgebrauch) sieht man, das Feintuning mache ich aber nur dann wenn's Not tut. Damit wären a) erstmal alle Bilder archiviert und b) die Möglichkeit einer Optimierung nicht vertan.
Wenn ich also optimistisch pro Bild 5min Durchlaufzeit annehme (Handling, Scannen, Archivieren), wären das pro durchschnittlichem 30er Film 150min, also zweieinhalb Stunden. Grob gesagt: Ein Abend. :D
Pro Film ein Abend, alle drei Abende ein Film (häufiger hat man eh keine Zeit und Lust) macht pro Woche ca. zwei Filme (ein Drittel WoE ;) ). Pro Monat 8-9 Filme, damit wären wir nach einem Jahr fertig.

Bis dahin ist der Scanner noch nicht wirklich veraltet, ist ein paar Scans älter und hat noch Garantie. Sollte sich noch verkaufen lassen. :D


Gegenentwurf: Scanservice, angenommen 50 Ct pro Negativ, wenn ich jetzt davon ausgehe, daß der Anbieter das gewerblich macht und auch rechnet, dann muss er doch pro Minute mindestens ein Negativ schaffen um halbwegs kostendeckend und "geldverdienend" das Ganze betreiben zu können. Mehrere Scanner und rundum Jobs aufsetzen? Wie soll das so schnell gehen?

So gesehen tue ich dem Mann sogar nen Gefallen, wenn ich selber scanne und den Scanner bei ihm kaufe, daran verdient er wenigstens sicher was... :D :D :D


Nochmal meine Fragen kurz zusammengefasst:

- Ist es ok, Bilder 100% zu scannen und ohne Nachbearbeitung zu archivieren, um diese dann bei Bedarf zu optimieren? (verlustfreie Formate vorausgesetzt)

- Wie kriege ich die verdammten weißen Papierstreifen von den (vervielfältigten) Negativen ab?

- Sind wir nicht alle ein bisschen bluna? :D

cu2all
Herbert
 
Billiger Scanner: Kauf dir lieber nen teuren Mülleimer :D
Ein Nikon Coolscan verliert auch weniger an Wert als so ein Reflecta Zeug.

Wenn du das jeden dritten Abend so durchziehst, prima. Ich frag dann in nem Jahr noch mal nach wie weit du gekommen bist :D

Was meinst du mit 100% scannen? Entscheidend ist doch die Auflösung und die sollte bei nem KB bei mind. 2400 dpi haben, wenn du später für alles gerüstet sein willst. Später Bearbeiten ist ok, falls die Daten in 30 Jahren noch lesbar sind. Aber das ist ein neuer Thread :D

Warum schneidest du die Papierstreifen nicht einfach bündig zum Filmrand ab?

Und ja, wir sind alle ein bißchen Bluna :)
 

WonkotheSane

Vereinsmitglied
Zum Thema Bluna folgendes ( Ich bin wohl Bluna)

Hab mir einen Reflecta Scanner gekauft. Ist mE auch ganz oK, gescannt auf höchster Auflösung, Farbkorrektur mit Batchjob von SilverFast (mitgeliefertes Scan Programm) , dann nochmal Tonwertkorrektur in Photoshop.
Hab ich mit 170 Filmen gemacht, hat ca 1 Jahr gedauert.
Dann noch 12000 Dias gescannt, hab ich an eine weisse Plexiglaswand projiziert und auf hoher Auflössung abfotografiert. Hat 1 Monat gedauert. Bin mit dem Ergebnis zufrieden, einzelne gute Photos würde ich ggf in den Fachhandel geben, dafür reicht das Material dann doch nicht. Aber ich bin glücklich, habe alle meine Photos jetzt digital.

Gruss Holger
 
Das würde mich auch interessieren. Vielleicht mal eines hochladen in verkleinerter Version und dann einen Ausschnitt 1:1?

Wäre prima. Ansonsten auch gerne per Mail.

Gruß
Heiko
 

WonkotheSane

Vereinsmitglied
Kein Problem, die Originalbilder sind 2274*1704. Die Körnung ist Artefakt der im Licht dann doch nicht völlig homogenen weissen Fläche:


Bild1.jpg


Bild2.jpg


Ach, bevor ichs vergesse: C64 rulez!!!
 

Gast_633

User gesperrt
hi, ich hatte gleiches problem und habe mir, da flachscanner auch faellig war und ich kein vermoegen ausgegeben wollte den Epson perfection 3590 photo (http://www.netonnet.de/index.asp?iid=67854) gekauft. der hat einen negativeinzug bis 6 bilder. da kannst ihn alleine lassen, das macht er super. die quaelität ist für den hausgebrauch sehr gut. wenn du poster drucken willst weiss ich es nicht, aber später mal eine postkarte kein problem. später korriegieren , kein problem. ich fand sowieso, dass bei den negativen erstaunlich wenig zu korriegieren war.
die dias, die man einzeln einlegen muss brauchen zeit, das ist aber ueberall so.staub und kratzer korrieriert er auch.

Die papierstreifen gehen recht einfach ab. leicht schraeg abziehen. sind nur leicht an den rand geklebt. hab ich ueberall bei mir abgemacht.mit gefuehl geht nichts kaputt.

andreas
 
Hallo Andreas!
Kannst Du auch ein Beispiel posten?
Das wäre super! :)
So hätte man wenigstens einen kleinen Vergleich.

Gruß
Heiko
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin nochmal,

WonkotheSane schrieb:
Hab mir einen Reflecta Scanner gekauft.

Glückwunsch für's Durchhalten, das besteht mir vielleicht noch bevor... ;)
Kleine Frage noch dazu: Welches Modell hast Du?


Jürgen, ich meinte mit 100% einfach nur, 100% aller Bilder zu scannen, also alle, war wohl etwas früh heute, Auflösung natürlich soviel wie sinnvoll. Datenspeicherung? Wird schon. Ich hab immerhin auch meine Maildaten und alte Dateien seit knapp 10 Jahren archiviert und es klappt nach wie vor mit dem Portieren auf neue Formate. Übrigens sind für alte Formate VMPlayer und VirtualPC-Systeme Deine besten Freunde in der Not. Aber das ist auch ein anderes Thema. ;) :D :)

cu
Herbert
 

WonkotheSane

Vereinsmitglied
Also, die Randabdunkelung ist leider normal, liegt am Diaprojektor, der hat einen Lichtabfall zum Rand hin. Aber nach dem ersten Jahr wollte ich irgendwie fertigwerden.
Der Scanner war eines von den 200,-€ Teilen, hab ich derzeit verliehen an einen anderen Wahnsinnigen, die gibts ja immer noch, werden mE technische eher besser!

Und was die Motivwahl angeht, ich hatte nur irgendeines genommen, aus dem Jahre 88 hätte ich noch meinen ersten Flieger anzubieten und andere Beispiele, die anderen 10000 poste ich dann im nächsten Beitrag!
8804-08-SW-Dias0025.JPG

8810-HohesVenn0025.JPG



:D
 

Anhänge

  • 8810-8906-Fliegen0019.JPG
    8810-8906-Fliegen0019.JPG
    103,2 KB · Aufrufe: 34
Kleiner Nachtrag zu Herberts Anliegen:

In meiner Erinnerung war das Scannen von Negativen (man hat ja keine verbindliche Vorlage) ungleich aufwendiger als das von Dias. Aber das liegt schon eine Weile zurück und es kann sein, daß das mittlerweile anders ist.

Gut wäre es, wenn du für den betreffenden Scanner Profile der Filmhersteller auftreiben könntest. Sind evtl. auch in einer Vollversion von Silverfast enthalten, weiß ich aber nicht.
 

WonkotheSane

Vereinsmitglied
Also in der Version von Silverfast waren Filmrpofile für Negativfilme und Diafilme unterschiedlicher Hersteller dabei. Diese entsprachen nicht unbedingt meinem Empfinden, aber nach einigem Rumprobieren nd manueller Feineinstellung habe ich eine für mich akzeptable Lösung gefunden.
Evtl. würde ich alledings alles nochmal machen ( nur die Dias) wenn ich einen hochaulösenden, automatisch arbeitenden Diascanner zur Verfügung hätte. Das war ja bei einem Kollegen der Fall, as sein Fachhändler sowas verlieh. Mir waren die fast 1000€ erstmal doch etwas viel.
 

Konrad Kunik

Moderator
Teammitglied
Moin zusammen,

ich habe gestern mal versuchsweise Negative eingescannt mit CanoScan5000F.
Der hat extra Halterungen für Streifen bis 6 Bilder, es werden aber nur jeweils 3 Bilder gleichzeitig gescannt, anschließend den Halter umdrehen. Gerahmte Dias max. 2 Stück in einer Halterung.

Zeiten:
3 Bilder 150 dpi = 3min 55sec je Bild jpg ~90kb 773x525pix
3 Bilder 300 dpi = 11min 45sec je Bild jpg ~200-300kb 1526x1051pix
3 Bilder 600 dpi = 21min 18sec je Bild jpg ~1050kb 3053x2102pix
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten