Motortiming?

Hallo, nachdem bei den Booten ja nicht allzuviel los ist, möchte ich das Thema auch mal hier diskutieren:

Ich habe ein älteres Rennboot von seinem bisherigen Speed 600 auf einen GM RACE 17,5T Brushless-Motor umgerüstet, der eine 40mm Schraube antreibt.
Zu ersten Tests verwendete ich einen vorhandneen Kontronik Jazz 80 Regler aus dem Heli, mit dem der Motor ungekühlt ca. 60-70° heiß wurde.
Da der Jazz aber Anlaufschwierigkeiten mit dem 2-poligen Motor hatte, baute ich den von Graupner empfohlenen Genius 80R Regler ein um auch mit Sensoren fahren zu können.
Die Anlaufschwierigkeiten sind jetzt weg, jedoch läuft der Motor deutlich heißer wie zuvor mit dem Jazz und auch der Regler kommt ziemlich an's Kochen.
Bisher ist das Motortiming noch so wie im Lieferzustand von Motor und Regler. Da der Jazz ja das Timing selbstständig optimiert, vermute ich das jetzt feste Timing als Ursache für die Hitzeentwicklung.
Beim 80R ist defaultmäßig 25` / 10 (der Maximalwert) eingestellt, wobei ich mit dieser seltsamen Angabe nichts anfangen kann, oder sollen damit Grad gemeint sein?

Macht es Sinn, mit den niedrigeren Werten ab 0 zu experimentieren oder wird die Sache dadurch eher noch schlechter?

Gruß Gerd

Hallo Gerd,

doch, das macht Sinn.

Je höher die Polzahl, desto höher das Timing bei gleicher Drehzahl und umgekehrt.
Also solltest Du bei nur zwei Polen ein niedriges Timing wählen. Ich würde es mal so mit 5° versuchen.

Hallo Christian,

Jetzt müsste ich nur noch wissen was die Einheit im GM Manual bedeuten soll. Die geben den einstellbaren Bereich von 0`bis 25`an und ich weiß nicht was das sein soll.Wenn's Grad sind dann frage ich mich warum die dann nicht gleich das °-Zeichen verwenden sondern stattdessen `...

Gruß Gerd

es sind grad

du kannst bei null beginnen

was kann passieren?


zu niedriges timing also zu wenig "frühzündung" zeigt sich in schlechten laufverhalten schlechtem anlauf quietschen bei schnellem beschleunigen (schnelle bewegung des gasknüppels richtung vollgas) ungesunde laufgeräusche

zu hohes timing also viel "frühzündung" brigen höhere leistung höhere ströme höhere verluste höhere motortemperatur / stellertemperatur

demnach gilt über den daumen

fahren mit zu hohem timing macht spaß kann aber gerade im grenzbereich den steller oder motor töten, merks du am Rauch und an der temperatur

fahren mit zu niedrigem timing läßt den motor schlecht anlaufen und läßt den motor bei schnellem beschleunigen kotzen, das spürst du sofort und fährst vorsichtig ans ufer - programmierst eine stufe höher und probierst noch mal

Hallo

Als Faustformel ( Polzahl mal 2-2,5 ) also mit 4-5° anfangen.

Grüße Franz-Josef

Danke erstmal für die Antworten. Der GM-Regler hat 6 einstellbare Stufen zwischen 0`und 25`. Ich weiß zwar immer noch nicht was das für eine Einheit sein soll, aber wenn ich so tue als wären es Grad, dann werde ich mal mit Stufe 2 beginnen, was ja dann ungefähr 5° entsprechen sollte. Im Moment steht er ja auf Maximum was komischerweise der Default-Wert des Reglers ist. Eigentlich hätte ich angenommen, dass die defaultmäßig eher auf der sicheren Seite bleiben würden, aber man lernt nie aus

Gruß Gerd

GerdS schrieb:

Danke erstmal für die Antworten. Der GM-Regler hat 6 einstellbare Stufen zwischen 0`und 25`. Ich weiß zwar immer noch nicht was das für eine Einheit sein soll, aber wenn ich so tue als wären es Grad, dann werde ich mal mit Stufe 2 beginnen, was ja dann ungefähr 5° entsprechen sollte. Im Moment steht er ja auf Maximum was komischerweise der Default-Wert des Reglers ist. Eigentlich hätte ich angenommen, dass die defaultmäßig eher auf der sicheren Seite bleiben würden, aber man lernt nie aus

Gruß Gerd

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Sehr viele Motoren haben 10, 12 oder 14 Pole, da macht das schon etwas Sinn als Defaultwert 25° vorzugeben.
Und an sich macht das Timing allein den Motor/Regler nicht heiß.
Es kommt ja auch drauf an wie weit du Motor/Regler ausreizt.
Wie hoch ist denn der Strom bei deiner Konfiguration?

Gruß robi

GerdS schrieb:

Hallo, nachdem bei den Booten ja nicht allzuviel los ist, möchte ich das Thema auch mal hier diskutieren:

Ich habe ein älteres Rennboot von seinem bisherigen Speed 600 auf einen GM RACE 17,5T Brushless-Motor umgerüstet, der eine 40mm Schraube antreibt.
Zu ersten Tests verwendete ich einen vorhandneen Kontronik Jazz 80 Regler aus dem Heli, mit dem der Motor ungekühlt ca. 60-70° heiß wurde.
Da der Jazz aber Anlaufschwierigkeiten mit dem 2-poligen Motor hatte, baute ich den von Graupner empfohlenen Genius 80R Regler ein um auch mit Sensoren fahren zu können.
Die Anlaufschwierigkeiten sind jetzt weg, jedoch läuft der Motor deutlich heißer wie zuvor mit dem Jazz und auch der Regler kommt ziemlich an's Kochen.
Bisher ist das Motortiming noch so wie im Lieferzustand von Motor und Regler. Da der Jazz ja das Timing selbstständig optimiert, vermute ich das jetzt feste Timing als Ursache für die Hitzeentwicklung.
Beim 80R ist defaultmäßig 25` / 10 (der Maximalwert) eingestellt, wobei ich mit dieser seltsamen Angabe nichts anfangen kann, oder sollen damit Grad gemeint sein?

Macht es Sinn, mit den niedrigeren Werten ab 0 zu experimentieren oder wird die Sache dadurch eher noch schlechter?

Gruß Gerd

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Hallo.
Ich vermute auch, das die 40mm Schraube für den Motor doch etwas zu groß ist, der hat doch bestimmt eine wesentlich höhere KV als der Speed 600 Bürstenmotor, oder? Hast Du auch mal die Stromaufnahme messen können? Hinzu kommt noch, das der Motor (und auch der Regler) in einem Boot gekühlt werden sollte (Wasserkühlung), im Bootsrumpf hat man, wenn überhaupt, nur eine geringe Frischluftzufuhr.

Gruß Andreas

Gestern abend gab's noch einige Testfahrten.

Ich bin jetzt mit dem Timing runter auf 0. Vom Laufverhalten und der Leistung her bemerkte ich keine Unterschiede zum Default-Wert 25, aber man könnte meinen, das Ganze läuft tatsächlich etwas kühler, wenn auch immer noch nicht so kühl wie vorher mit dem Jazz 80 LV. An der Wellenaustrittsseite gemessen bringt der Motor nach einiger Vollgasfahrzeit ca. 85°, der Regler ca. 65-70°.

Der Spitzenstrom (2s Akku) beim Anfahren liegt bei ca. 24A, bei Vollgas-Dauerfahrt bei ca. 20-21A, per Telemetriesensor gemessen. Das entspricht dann in etwa der für diesen Motor im Datenblatt angegebenen Leistung.

Wasserkühlung lässt sich konstruktionsbedingt bei diesem Boot nicht unterbringen, sonst würde ich das natürlich machen. So werde ich halt wohl oder übel die Fahrzeit auf max. 5 Minuten begrenzen und dann eine Abkühlppause einlegen, denn der Akku mit 5Ah ist für mindestens 20 Minuten Fahrzeit gut.

Was die Schraube angeht, original war eine 37,5 mm DD-Schraube drauf, die einige MAcken hat und deshalb ersetzt werden musste. Aber die kleinste heute erhältliche Schraube mit DD-Befestigung ist eben eine 40er.
Mit 2050kV dürfte der GM RACE 13,5T dem Speed 600 nicht unähnlich sein, bei 2s, also so ganz falsch kann die Abstimmung eigentlich nicht sein.

Gruß Gerd

Hallo Gerd.
Wieso sollte ein Wasserkühlung nicht machbar sein, ist zu wenig Platz um den Motor herum?
Einfach am Heck ein Staurohr anbringen und zum Kühlmantel/Kühlschlange des Motors und eventuell auch den Regler führen, Auslaß seitlich oder auch am Heck.
Mach doch mal ein paar Bilder, sollte doch machbar sein.

Zum Motor. Die KV und die Stromaufnahme sollten passen, ist halt nur noch das Problem mit der Kühlung vom Motor und dem Regler vorhanden, denn die Temperaturen sind schon grenzwertig.

Gruß Andreas

Hallo Andreas,

Bei dem Boot handelt es sich um die Blue Marine", welche Robbe mal vor zig Jahren als RTF-Modell mit Bürstenmotor und mechanischem Fahrtenregler im Programm hatte. Das Boot hat einen doppelwandigen Rumpf mit einer eingeformten Mulde für den Motor, in welcher er zu 50% verschwindet und mit zwei gebogenen Blechschellen festgeschraubt ist. Links und rechts verbleibt zwischen Motor und Innenschale nicht vierl mehr als 1mm. Das reicht natürlich nicht aus um Kühlrohre unterzubringen.

Gruß Gerd

Gerd,
bedingt durch die engen Einbaumaße vermute ich einen Hitzestau, deshalb geht die Motortemperatur recht hoch, obwohl die Belastung nicht übermäßig ist. Ich kenne die GM RACE Motoren nicht, aber ich denke ein internes Gebläse haben die nicht, oder?
Evtl. wäre das ne Lösung, ein Motor mit Gebläsekühlung.

Gruß

Umbau...

Umbau...

@Gerd.
Wie sieht es bei Dir mit Modellbauerfahrung aus? ich würde wohl Nägel mit Köpfen machen und die innere Schale um den Motor herum ausschneiden/ausfräsen (wie auch immer). Damit es wieder stabil wird so etwas wie einen Kasten , z.B aus Fluzeugsperrholz, einkleben. An der Seite wo der Motor befestigt wird aus 3mm Sperrholz, bei den restlichen Seitenwänden langen 1,5mm Sperrholz. Diesen neuen "Motorschacht" groß genug damit ein Kühlmantel/Kühlschlange um den Motor passt und unten am Rumpfboden und oben an der inneren Schale ankleben. Das Sperrholz dann noch mit einer Lösemittelfreien Farbe gegen Wasser beschichten. Eventuell noch darauf achten ob der Motor geneigt ist, also den Befestigungsspant so einkleben das der Motor mit der Welle fluchtet.

Ich würde es so in der Art wohl machen, alles Andere ist doch irgendwie halber Kram.

Gruß Andreas

Andreas,

Ich will den Aufwand für das Boot in Grenzen halten, sonst kann ich auch gleich "was Richtiges" bauen. Ich bin ja kein eingefleischter Rennbootler, sondern meine Schwerpunkte liegen bei Helis, Multicoptern und U-Booten.

Das Rennboot wurde vor zig Jahren mal angeschafft um damit für das spätere FPV-Fliegen gefahrlos auf dem Wasser zu üben und eben um was Fahrbares zu haben wenn die anderen Modelle mal z.B. wetterbedingt nicht einsatzfähig sind.
Es stand jetzt 3 Jahre lang nur noch rum und da die ursprünglichen NiMh-Akkus alle Schrott waren, dachte ich mir halt, modernisiere es etwas und nimm's wieder in Betrieb.

Ich kann mit Pausen nach z.B. 5 Minuten gut leben. Früher hielt ein Akku eh' nicht länger und deshalb ist auch der originale 600er Bürstenmotor nicht durch den Rumpf geschmolzen...

Gruß Gerd

Damit wir wissen wovon wir reden:

http://www.baronerosso.it/forum/att...647d1291116178-robbe-blue-marine-11112010.jpg

Da würde ich als erste Maßnahme dem Motor einen Kühlkörper spendieren, und als zweite einen alten Lüfter in die Nähe hängen.

Den Regler entweder auch per Lüfter kühlen oder direkt einen gekühlten Car-Regler für schmales Geld vom Hobbyking nehmen.

jau so wie julian schreibt

variante ...... eine ausgediente Schiffsschraube aufbohren und über die kupplung am motor schieben und kleben sodas der propeller die luft (wenn der antriebsmotor läuft) auf den motor bläst



is nur noch so ne idee, haben wir früher als kinder bei den Mabuchis auch schon mal so gemacht

Hallo.
Wenn ich nicht irre gibt es auch für die 1:10 RC-Cars Kühlkörper mit aufgestetztem Kühlgebläse, müsste doch auch für das Boot gehen.

Gruß Andreas

Ich nochmal.

z.B. : http://www.modellbau-metz.com/absim...e=googlebase&gclid=CM350fvCwbkCFYWz3godN2cAhA

Gruß Andreas