Flügel einer SB10 (Akaflieg Braunschweig)

OH19

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Hallo,
in einem Thread, den ich vor ein paar Tagen erstellt habe, habe ich euch zum Nachbau von Segelflugzeugen gefragt. Vor allem ging es da um den Rumpf. Ich habe gesucht und gesucht ob ich einen Rumpf Plan finde (erstmal egal von welchem Flugzeug) indem auch die Spanten zu sehen sind. Jetzt habe ich Kontakt mit der Akaflieg Braunschweig aufgenommen und die haben mir innerhalb von einer halben Stunde die Pläne der SB10 geschick :):).
Jetzt zum Thema. Ich bin mir nicht sicher wie ich den Gewebeaufbau des Flügels machen soll, da die Flächentiefe ja schon sehr gering ist :D. Ein Hersteller hat bei einer 1:6 SB10 Abachi unbekannter Dicke und nur 104er Glas benutzt. Bei anderen Modellen wurden mehrere Lagen CFK und GFK verwendet. Was soll ich da jetzt nehmen?? Die Spannweite wäre 4,33 meter und die Profildicke 12-10%. Die Dicke habe ich leider nicht da ich die Flächentiefe noch nicht kenne. Ich wäre euch sehr sehr dankbar wenn ihr mir eure Kenntnisse und Erfahrungen mitteilt.

MfG Oskar
 

OH19

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Hi,
die Dicke ist an der Wurzel 1,92 Zentimeter und an den Flächenenden ca. 0,6 Zentimeter.
 
Hallo Oskar,
Das hängt natürlich stark davon ab wie du die SB 10 bewegen willst.

Ich denke du solltest über denn Einbau von stützrippen nachdenken, das bringt sehr viel Torsions Festigkeit .

Wichtig ist auch das deine Ruder steif sind, das ist wohl auch nicht zu verachten.

Mehr Infos zum Flügel und deinem Einsatz Gebiet können da weiter helfen!

Gruß Daniel
 

OH19

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Ich werde vorallem Thermik fliegen und ab und an mal auf der Wasserkuppe fliegen. Es soll also kein Hotliner werden, aber mal kurz Gas geben sollte schon möglich sein:D. Sind Stützrippen einfach Holzrippen die ich dann in bestimmtten Abständen im Flügel habe, oder sind die irgendwie verbunden?

Oskar
 
Stützrippen sind einfach Rippen welche du in gewissen Abständen einbaust.
Diese Rippen laufen von der Nase bis in die endleiste, mit Unterbrechung am Holm und an deinen Stegen .
So hast du immer einen kleinen "Torsionskasten", lasse mir die Rippen immer gleich mit Fräsen wenn ich die Kerne bestelle.

Ich denke fliegen wird die Kiste auch mit einer Lage 105 er Glas , aber je dünner der Flügel je mehr Material brauchst du um ihn steif zu bekommen.
Ich würde eine Lage Kohle biaxial Gelege komplett und eine weitere als D-Box einlegen.Wobei die D-Box nicht unbedingt sein muss. Meine Flügel sind meist recht fest.

Gruß Daniel
 

OH19

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In welchem Abstand müssen die Rippen sein? Als Material ist Sperrholz ganz gut denke ich.
 
Ciao Oskar

Du willst einen Rumpf komplett selber machen, dann noch Flächen ect. Machst aber den Eindruck auf mich als ob das Basicwissen nicht vorhanden ist.

Mein Tipp: Liess mal die vielen vorganden Eigenbauthreads und kauf dir einen fertigen Rumpf und bau zuerst einfach mal "nur" Flächen. Den schon das ist eine Herausforserung. Ich musste selber die Erfahrung machen mit grossen Zielen und dann doch nicht fertig zu kriegen. Lieber etwas kleiner Anfangen und dafür dann erfolgreich, steigern kann man sich immernoch.

Nur ein gut gemeinter Tipp, nicht persônlich nehmen, darfst aber gern dein Ding machen ;)
 
I...ch denke du solltest über denn Einbau von stützrippen nachdenken, das bringt sehr viel Torsions Festigkeit

Hallo Daniel,

Torsions Festigkeit bekommst du über einen geschlossenen Torsionskasten (D-Box oder gleich kpl Schale), Stützrippen können das nicht.

Je größer die umschlossene Fläche, desto größer das Widerstandsmoment der geschlossenen Schale gegen Verdrehung.

http://wiki.rc-network.de/index.php/Torsion

Welche Kräfte sollen die Stützrippen aufnehmen?

Gruß Rolf
 
Hallo Daniel,

Torsions Festigkeit bekommst du über einen geschlossenen Torsionskasten (D-Box oder gleich kpl Schale), Stützrippen können das nicht.

Je größer die umschlossene Fläche, desto größer das Widerstandsmoment der geschlossenen Schale gegen Verdrehung.

http://wiki.rc-network.de/index.php/Torsion

Welche Kräfte sollen die Stützrippen aufnehmen?

Gruß Rolf


Die Stützrippen sollen ein verschieben der Ober- und Unterschale verhindern!
Habe bisher die letzten 4 Flügel so aufgebaut, und sehr angetan von dem festigkeitszuwachs .

@ Oskar,
Da muss ich meinen Vorrednern recht geben, die ganze Sache ist doch recht komplex. Wenn du niemandem hast der dir zur Hand gehen kann. Würde ich mich erstmal nur auf die Flügel konzentrieren .
Damit hast du genug Arbeit ;).

Gruß Daniel
 
Die Stützrippen sollen ein verschieben der Ober- und Unterschale verhindern!

Hallo Daniel,

... welche Bauweise (Styro/Abachi, Standard - Holzbauweise oder Schalenflügel aus einer Negativform) meinst du denn?

Wie soll sich denn bei allen drei Bauweisen Ober- und Unterschale gegneinander verschieben ?...wenn die "Beplankung" am Holm, an der Nasenleiste und an der Endleiste festgelegt ist?

Gruß Rolf
 
Hallo Rolf,
Ich meine bei einem Styro Flügel , macht aber zu einem Schalenflügel kein Unterschied .
Probier es aus, habe auch erst gedacht was soll das bringen !
Habe öfters mit anderen Piloten welche ihre Flügel selbst bauen gesprochen. Unter anderem auch mit Theo Arnold.

Aber es ist nicht zu verachten , da so Rippen einen Vollflächigen Kontakt von der nasenleiste bis zur endleiste haben. Ich habe die Rippen immer so gesetzt das sie gleichzeitig die verkastung am aufgetrennten Ruder bilden.

Gruß Daniel

Ps: Sollte ich die Tage noch Bilder auf meinem Rechner davon finden werde ich sie hier einstellen !
 

OH19

User
Hallo,
erstmal danke das ihr hier eure Meinung zu dem Thema schreibt:):)!
@Rolf Ich habe jetzt Glas Biaxialgewebe bei R&G gefunden. Allerdings sind die viel zu schwer :(. Ich weis schon was Biaxialgelege ist;). Ich wusste nur nicht, dass es das auch aus Glasfaser gibt.
@Carbonfreak123 Ich habe jemanden der mich unterstützen kann, wenn ich mal nicht weiter weis:). Aber ich traue mir eigentlich zu den Flieger zu bauen.
Das Problem ist die Sache mit der Festigkeit. Ich habe leider noch nicht so den Überblick was ich für Gewebe brauche damit alles hält. Sowohl bei den Flächen als auch beim Rumpf bräuchte ich das Wissen von Erfahreneren Modellbauern wie euch :D.
@teckflieger Das mit den Rippen hört sich ja schon ganz logisch an. Aber welche Abstände sollen die zueinander haben und aus welchem Material sollen die sein?

Da ich jetzt kein Glasfaser Biaxialgelege gefunden habe, kann ich ja bestimmt auch eine Lage 100er Glas über die komplette Spannweite gehen lassen und dann bis zur halben Spannweite noch 50er Glas dazulegen. Was haltet ihr davon? Hat das normale Gewebe eigentlich auch Einfluss auf den Holm oder nicht, weil es in 45 Grad laminiert.
Und das letzte: Welche stärke von Abachi soll ich nehmen? 1mm wäre sehr leicht zu besorgen.

LG Oskar
 
... Hat das normale Gewebe eigentlich auch Einfluss auf den Holm oder nicht, weil es in 45 Grad laminiert.
Und das letzte: Welche stärke von Abachi soll ich nehmen? 1mm wäre sehr leicht zu besorgen...

Hallo Oskar,

Gewebe unter 45° unter dem Abachi kann und wird die Torsionsfestigkeit erhöhen, sonst nichts.

Gegen Biegung hilft nur ein richtig dimensionierter Holm.

http://www.cb-roter-baron.de/ download-> Holmauslegung

1mm Abachi ist ok.

Gruß Rolf
 
Ciao Oskar

Dann ist ja gut, so ganz alleine ist ne Zumutung

Soll der Flieger ein Folienfinish bekommen oder ne Beglasung?
Bei Beglasung macht sich ein 50er Glas sehr gut, das könntest du dann auch gleich bei Höhe und Seite einsetzten.
Flügel würde ich nur 100er ganzflächig verbauen, wenn nötig mehrlagig. Man kann z.B. bis zum 1/3 das Gewebe doppelt nehmen.

160er Carbon Gelege ist zimlich billig zu bekommen falls doch lieber Carbon und ne Hangflugversion es sein soll.
Was auch ein Vorteil ist, man bekommts in 45 Grad Rollen...


Generell aber fürs erste mal reicht par m^2 100er, etwas 50er und noch bisl UD für den Rumpf und par Meter Roving... Den ein 200er Glas hält nicht mehr als 2x100er. So hast du wenig Rollen/Material und kannst trotzdem was anständiges zusammenkleister :D
 

OH19

User
Hi,
also habe ich richtig verstanden, dass ich über den ganzen Flügel eine Lage 100er Glasfaser und im ersten Drittel kommt noch eine Lage dazu?
Als Holm würde ich am liebsten nur Gurte machen, weil das am einfachsten ist. Aber reicht das? 250er Udband gibt es ja zu kaufen und wenn man das mehrlagig auf den Kern laminiert (nass in nass) und eventuell ne kleine Vertiefung macht ist das kaum Aufwand.
Was sagt ihr dazu?

LG Oskar

ps.: Danke Sandro für deine Hilfe!
 
Hallo Oskar,

ich hab vor einiger Zeit auch mal eine SB10 im Masstab 1:6 gebaut. (wie ich verstanden habe peilst Du eine aehnliche Groesse an)
Den Rumpf dazu habe ich gekauft und die Flaechen in Styro-Abachi selber gebaut.
Mein Aufbau ist wie folgt:
0,8mm Abachi, 80er Kohle diagonal vollflaechig, im ersten Drittel der Flaechen doppelt.
Der Holm ist nach dem Excelsheet von Christian Baron berechnet (40m/s, CA=1) und besteht aus Kohle UD Baendern und einem Kern aus Balsa mit Kohleschlauch ummantelt.
Das Gewicht liegt bei 4,3kg. Die Festigkeitsmaessig haelt der Flieger ca. 250m senkrecht mit zuegigem Abfangen aus.
Hier http://thermik-board.de/viewtopic.php?f=22&t=235 gibt's noch ein paar mehr Infos dazu.
 

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Hallo Oskar,
Vorschläge sind ja schon einige da!
Mein Favorit wäre wohl bei deinen Vorgaben 1 Lage 105 er Glas Vollflächig und eine zweite als D Box wobei ich diese die ersten 10cm bis zur endleiste legen würde und dann bis auf Höhe des Holms verjüngen.

Wichtig ist neben dem Holm auch der Abschlussteg im Flügel und im Ruder.
So bekommst du auch einen Torsionsfesten Flügel .

Als Anregung würde ich die die Seite von Swiss Composite empfehlen.
Das Exel Shet von Christian Baron ist auch nicht schlecht .

Gruß Daniel
 
Ciao Oskar

Ja das hast du richtig verstanden, vollflächig 100er und dann noch 1/3 ne zweite Lage (45 grad!). Damit bekommst du schon eine stabile fläche! Bleibt noch relativ leicht und lässt trotzdem schon das eine oder andere piqué zu. Natürlich nicht das Bolzgerät, dafür ist eine SB10 schon denkbar schlecht wegen der geringen Flügeltiefe -> Torsion

Ich habe früher mit UD als Homlgurt gearbeitet aber dann auf Roving gewechselt. Ich bin damit schneller und es ist einfacher, meine Meinung. Jedoch habe ich mir eine Rovingtränkemaschine gebaut. Findest eine CAD- Zeichnung auf Barons Homepage, damit mache ich einen Gurt innert wenigen Minuten! Weiterer Gedanke warum Roving und nicht UD ist, dass du noch die Verbindertachen damit einwikeln kannst. Ich lege die auch sehr nahe einen richtigen Holm zu bauen, mit Steg aus Balsa oder GFK- Schläuche ect... Und nicht einfach nur Gurte zu nehmen. Denn dein Flügel ist nicht tief, somit auch nicht sonderlich dick und je weniger Holmhöhe vorhanden ist, umso stärcker muss der Holm gebaut werden.

PS: Die Idee von Daniel mit der D-Box ist auch eine sehr gute Idee, ich baue auch so in der Art. Wollte dir nur ne einfach Möglichkeit aufzeigen, bei der man nicht viel denken muss beim zuschneiden und sicherlich ein guten Ergebnis geben wird ;-)
 
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