Scalemodell vs Zweckmodell

Ich frag jetzt mal ganz dumm. Warum sind die Zweckmodelle den Scalemodellen zahlenmäßig eigentlich so haushoch überlegen. Ich rede jetzt mal von der 3m Klasse. Ich meine die Scalemodelle sehen doch eigentlich wesentlich besser aus, haben ein schöneres Flugbild. Es muss also einige Nachteile bei den Scalemodellen geben. Gerade im Moment wo ich ja auch am Suchen bin habe ich mal eine Alpina 3001 mit einer Minimoa 3,40 verglichen.

Alpina 3001 (Rumpf GFK, Flächen Holz), Tangent, Höllein = ca. 550€
http://www.hoelleinshop.com/ALPINA-...p=hoellein&SessionId=&a=article&ProdNr=G41910

Minmoa 3,40 m (Rumpf GFK, Flächen Holz), Lenger = ca. 419€
http://www.lenger.de/cgi-bin/neu_web_store.pl?page=minimoa-dabl-3400.htm&&cart_id=7255219_22769

Gewicht: Alpina: 2,2 Kg (segler, nicht elektro)
Minimoa: 3,5 Kg

Flächenbelastung: Alpina = 45 g/dm² (Flächeninhalt 48 dm²)
Minimoa = 48 g/dm² (Flächeninhalt 72 dm²)

Ich als Greenhorn kann jetzt, außer dem leicht höheren Gewicht welches aber durch die größere Flügelfläche kompensiert wird keinen wesentlichen Nachteil erkennen.

Oder habe ich da generell etwas übersehen. Was kann die Alpina was die Minimoa nicht kann?

Ich würde mich über Eure Meinungen freuen :-) ... und bitte verzeiht meine Unwissenheit.

Gruß Flugsaurier !
 
Scalemodelle
- haben mehr Luftwiderstand als hochoptimierte Zweckmodelle. Luftwiderstand wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit!
- haben i.d.R. höher gestreckte Flügel, was zu Re-Zahl-Problemen führen kann
- gibt es auch als "Bomber" mit sehr hohen Flächenbelastungen
- können wegen der Bodenfreiheit der Tragflächen (noch besser mit EZFW) leichter im F-Schlepp gestartet werden
- sind i.d.R. widerstandsfähiger bei schwierigen Landungen (EZFW,Hang, Rough)
- sind bei uns im Winter wegen der weissen Unterseite sehr gut zu sehen
- bieten Platz für Klapptriebwerke, Cockpitausbau und Piloten
- sind beim Fliegen in grossen Entfernungen besser zu sehen
- kommen bei schwachen Bedingungen nicht an die Flugleistungen gleich schwerer Zweckmodelle heran

Bertram

Nachtrag:
Da die Minimoa bei gleicher FB eine wesentlich grössere Fläche hat, wird sie möglicherweise bei schwachem Wind und Thermik der Alpina überlegen sein. Sowie aber Wind dazukommt, wird die Alpina wegen besserer Streckenleistung die Minimoa abhängen. Der Gleitwinkel der Alpina dürfte dramatisch besser sein als der der Minimoa - beim geringsten Sinken könnte es sein, dass die Minimoa vorne liegt.
 
Einen Punkt hast du vergessen:
Scalemodelle sind einfach viel schöner ;)

Zweckmodelle haben einfach mehr Performance, und gerade im Segelflug wo man nichts mit dickem LiPo oder Brushless wettmachen kann kommt es vielen auf das an. Abgesehen davon sind sie auch eventuell leichter zu transportieren.

Ich bin zumindest kein Fan von Zweckmodellen, das muss schon nach was aussehen auch ;).
 

Mix22

User gesperrt
Scalemodelle ,ich sehe Ihnen gerne zu:
Flugbild,Optik Toll

Ich hatte selber mal Scale Modelle bis 6m:der F Schlepp:das hat richtig Spass gemacht.
Leider wurden die Schlepper immer weniger.
In den Bergen :
Schwierig zu werfen bei Abfluggewichten bis 16kg.
Wobei ein 4m mit 6-7kg genau so schwierig zu werfen ist.
Ich habe öfter erlebt,dass Kollegen ihre Scale Modelle auf den Berg getragen haben und dort lagen sie dann
den ganzen Tag auf Grund schlechter oder für diese Scalemodelle zu schwachen Bedingungen.
F3B F3J und co hatten schon Flugstunden angesammelt,die gehen ja immer irgendwie.

Nun fliege ich fast nur mehr "Besenstiele":
einfaches Handling
die Leistung ist überragend in der 3m Klasse
Ich habe noch kein 3m Scale Modell gesehen,das es auch nur annähernd mit einem modernen F3B hätte
mithalten können.
Wobei die 3m Muliplex Alpina(scalelook) schon gut ist,ich kenne nix besseres in dieser Klasse.

Dynamik,Durchzug,Ansprechen auf leichte Thermik sind einfach bei den Besenstielen überrragend.
Und irgendwann ist einem dann die Optik egal und man hat sich an daran gewöhnt.
Die 3m F3B und F3J haben ein sehr harmloses Flugverhalten,
bei 3m Scale Modellen hab ich hier schon giftige Krücken erlebt.

Besonders in der 2,5m Scale Klasse gibt es sehr viel Schrott.
Bei Preisen um die 150 EUR kann man auch nicht mehr erwarten.
 

Relaxr

User
Meiner Meinung sind Zweckmodelle oft vielseitiger, zB 4-Klappensegler, die sowohl thermisch verwölbbar als auch Speedverwölbbar sind. Damit hat man mehrere Flugzeuge in einem.

Scale Modelle sehen besser aus, haben Charakter sind entweder eher thermiklastik oder aber zB schnell und eher akrogeeignet.

Mir geht es oft so, dass ich Zwecksegler einfach gerne und oft fliege. Allerdings kommt richtige Begeisterung und Schwärmerei eher nur bei guten Scalemaschinen bei mir auf.

Der Zwecksegler kann oft alles, halt jeweils nicht perfekt. Scalesegler können oft irgendetwas davon wirklich aussergewöhnlich gut. Der Durchzug und die Dynamik eines modernen Scaleseglers geht nur mit seinen Flächenbelastungen und seiner Auslegung. Das kann zB kein Allrounder.

Und schöne Flugbilder gibt es mE nur bei Scale/Semi-Scale Seglern. Besenstiele sehen alle gleich aus.....

Alles zu seinem Zweck, wohl dem der beides hat und je nach Laune und Wetter aussuchen kann.
 

Everything that flies

Vereinsmitglied
Einfaches Beispiel:

Kleiner Hang und wenig Thermik/Wind--> Zweckmodell fliegt, Scale-Segler bleibt am Boden..... so einfach ist das :)

Darum packt man am besten immer je eines davon ein:D:D

Im Ernst, ich hab auch Zweckmodelle wie Sharon 4200 und 3700 oder Excel 4004 elektrisch, die kann man immer auspacken. Scale Segler machen für mich erst ab 4 m aufwärts Sinn und Spaß, ist aber Ansichtssache. Was mich an den Scale Seglern ohne Antrieb neben der schöneren Optik einfach fasziniert ist, daß man immer nur eine Chance für einen sauberen Anflug hat. Will sagen, die Landeeinteilung etc. muß 100 % passen. Ich finde bei mir seitdem Anflüge mit den E-Seglern als "Kinderspiel", weil ja immer im Hinterkopf noch ein durchstarten möglich wäre. Ich versuche aber immer, ohne durchstarten auszukommen und auch jeden Anflug exakt zu machen. Zu 99 % gelingt es:D.
Flugleistungen, na ja. Der Sharon 4200 war noch nie weniger als ne halbe Stunde in der Luft, ne Stunde ist da immer drin. Hab aber auch mit meinen beiden ASH 26 schon Flüge von 1 3/4 Stunden am Stück nach dem ausklinken gehabt.
Allerdings sind meine beiden Grosssegler auch eindeutig auf Thermik ausgelegt, zum bolzen gibt es andere. Aber das wusste ich und als "Flächländer" ist langes obenbleiben wichtig.
 

Horbach

User
Meiner Meinung nach gibt es eine magische Grenz, die liegt etwa bei 3,5m.

Scalemodelle unter 3,5m sind im Flug (gilt natürlich nicht für alle, aber imo eine Vielzahl) nicht schön anzuschauen. Das Flugbild passt einfach nicht, sie sind viel zu schnell, wackelig und werden von jeder Böe unscalemässig durchgeschüttelt. Fliegerisch sind die kleinen Nachbauten moderner Segler schwieriger zu beherrschen, da die Massstäbe kleine Flächentiefen erfordern, die eine hohe Abrissgeschwindigkeit zur Folge haben. Wegen den fettern Rümpfen ist die maximale Geschwindigkeit aber sehr begrenzt, das Geschwindigkeitsspektrum ist klein, der Durchzug bleibt aus. Die ASW 27B von MPX/Tangent ist ein gutes (schlechtes?) Beispiel dieser Kategorie. Ab 3,5-4m wird passt die Aerodynamik wieder besser zu den Scaleseglern. Dann sehen sie im Flug auch majestätisch aus und fliegen sich wesentlich angenehmer.

Unter 3,5m sind Zwecksegler im Vorteil, da sie speziell auf die aerodynamischen Gegebenheiten angepasst sind. Grosser Geschwindigkeitbereich, präzise Steuerung, Durchzug. Und ich finde sehr wohl, dass auch Besenstiele gut aussehen können, da gibt es einige sehr schnittige Exemplare. Ab 3,5m kenne ich allerdings keinen Besenstiel, der mir optisch zusagt. Da wird das Verhältnis Rumpfdicke zu Flügeltiefe/Spannweite einfach grotesk.

Die Alpinas sind da so ein Zwischending. Optisch etwas auf 'Realflugzeug' getrimmt, auslegungsmässig jedoch Zwecksegler. Sowohl die 3001 und die 4001 fliegen sich gut und haben ein tolles Flugbild. Find ich einen guten Kompromiss, deshalb habe ich beide.
 

Relaxr

User
Ja - interessante Aussage, die Alpinas schlagen quasi die Brücke zwischen Zweck- und Scalesegler. Klar gibt es auch Besenstiele (habe selbst einige) die "gut" aussehen, aber nie "so gut" wie ein schöner Semi-Scaler. Fliegt sehr gut ist aber mE bereits ein Riesenbesenstiel, der Thermik XXL, der wirkt am Boden fast schon ein bisschen seltsam. Ebenso geben kleine Scale Segler kein gutes Bild ab. Sehe ich aus so.
 

RWA

User
Mon, naja, ein bißchen ergeben sich die Performanceunterschiede einfach aus dem Gewicht, ich habe einen 3meter Besenstiel, der wiegt 2400gramm, und eine 3meter B4, die wiegt 3560gramm, bei vergleichbar grossen Flächeninhalten.
Welcher von beiden da bei schwachen Bedingungen Vorteile hat, liegt auf der Hand.

Es ist einfach der viel dickere und somit schwerere Rumpf des vorbildähnlichen Seglers.

Würde ich die B4-Flächen an einen Besenstiel basteln, hätte ich auch Besenstielperformance, und umgekehrt, reine Wettbewerbsgeräte natürlich ausgeschlossen.

Ich hab auch meist beide dabei, erkunde mit dem Besenstiel wo und wie es so geht, und dann flieg ich B4, einfach weils Klasse aussieht.
Ob ich mit dem Besenstiel da jetzt 100 Höhenmeter mehr hätte machen können, ist mir wurscht, es erfreut das Auge, das zählt.

Roland
 

HB-752

User
Einfaches Beispiel:

Kleiner Hang und wenig Thermik/Wind--> Zweckmodell fliegt, Scale-Segler bleibt am Boden..... so einfach ist das :)

Da mag ich widersprechen!!!

Haben mit Rödel Ka6 (4,20m) und RoKe ASK-18 (4,18m) an (sehr) schwachen Tagen schon den ein oder anderen Zwecksegler nassgemacht!!!

...Theoretisch (fast) nicht möglich, dennoch entscheidet in der Praxis ein Stückchen weit der Pilot ;)

LG
R
 
Hi, Robert,

dass Du mich im Zweifel sogar mit einer Lo 100 nassmachst, steht außer Frage.
Das hat dann aber auch nichts mit der Auslegung der Segler und deren grundsätzlichen Leistungsvermögen zu tun, das liegt ausschließlich an Deiner und meiner Performance!

Grüße, Nick
 

HB-752

User
Hi, Robert,

dass Du mich im Zweifel sogar mit einer Lo 100 nassmachst, steht außer Frage.
Das hat dann aber auch nichts mit der Auslegung der Segler und deren grundsätzlichen Leistungsvermögen zu tun, das liegt ausschließlich an Deiner und meiner Performance!

Grüße, Nick


So will ich das nu auch nicht unbedingt stehen lassen...

...bin ja schon rot angelaufen... ;)

Aber kommt z.T. wirklich auf den Piloten an! :rolleyes:

LG
R
 
8,5kg! Wo willst Du die fliegen?

Bertram
 
Mit "Sternzeichen" Helvetischer Bund ist das auch kein Problem, aber in Germanien...

B.
 

smaug

User
Hallo

Für mich das Beste zwischen Scale und Zweckmodell ist der STINGRAY von WAM. Scaleoptik und top Flugperformance in einem Gerät.
Ein Modell mit extrem hohen Spassfaktor. Fast immer und überall einsetzbar.

Gruess
Martin
 
Meiner Meinung nach gibt es eine magische Grenz, die liegt etwa bei 3,5m.

Scalemodelle unter 3,5m sind im Flug (gilt natürlich nicht für alle, aber imo eine Vielzahl) nicht schön anzuschauen. Das Flugbild passt einfach nicht, sie sind viel zu schnell, wackelig und werden von jeder Böe unscalemässig durchgeschüttelt. Fliegerisch sind die kleinen Nachbauten moderner Segler schwieriger zu beherrschen, da die Massstäbe kleine Flächentiefen erfordern, die eine hohe Abrissgeschwindigkeit zur Folge haben. Wegen den fettern Rümpfen ist die maximale Geschwindigkeit aber sehr begrenzt, das Geschwindigkeitsspektrum ist klein, der Durchzug bleibt aus. Die ASW 27B von MPX/Tangent ist ein gutes (schlechtes?) Beispiel dieser Kategorie. Ab 3,5-4m wird passt die Aerodynamik wieder besser zu den Scaleseglern. Dann sehen sie im Flug auch majestätisch aus und fliegen sich wesentlich angenehmer.

Unter 3,5m sind Zwecksegler im Vorteil, da sie speziell auf die aerodynamischen Gegebenheiten angepasst sind. Grosser Geschwindigkeitbereich, präzise Steuerung, Durchzug. Und ich finde sehr wohl, dass auch Besenstiele gut aussehen können, da gibt es einige sehr schnittige Exemplare. Ab 3,5m kenne ich allerdings keinen Besenstiel, der mir optisch zusagt. Da wird das Verhältnis Rumpfdicke zu Flügeltiefe/Spannweite einfach grotesk.

Die Alpinas sind da so ein Zwischending. Optisch etwas auf 'Realflugzeug' getrimmt, auslegungsmässig jedoch Zwecksegler. Sowohl die 3001 und die 4001 fliegen sich gut und haben ein tolles Flugbild. Find ich einen guten Kompromiss, deshalb habe ich beide.

Aber immer nur Alpina fliegen ist wohl auch mit der Zeit langweilig den so toll fliegen die auch nicht.

Auch schade das die meisten Scale Segler zumeist in Regionen bewegt werden wo es eh nur
schwer auszumachen ist um welches Scale Modell es sich handelt. Von daher haelt sich der optische Augenschmauss dann meist in Grenzen.

Ob der Rumpf ein wenig dicker ist als bei einem Besenstiel/ Nutzmodell spielt dabei dann auch nicht so die Rolle.

Fuer aeltere (oder sehschwaechere) Piloten ist ein dicker Rumpf halt von Vorteil, wobei die meisten 'richtigen' Scale Segler aber auf Starthelfer angewiesen sind , vielleicht auch ein Grund warum meist so viele Scalen Modellen rumliegen, entweder zuviel oder zuwenig Aufwind.
Gruende es sich im Klapppstuhl bequem zu machen gibt es viele.

Hier / in den USA werden nur vereinzelt Scale Modelle am Hang gefloegen tw wegen der rauheren Landebedingungen oder aber es wird sich nicht getraut mangels Erfahrung:cry:


an Flugsaurier
ich wuerde die Minimoa bevorzugen, anstelle der 'weder Fisch noch Fleisch' Alpina.


Gruss
Thomas
 

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