Druckerkauf wirft Fragen auf

Sed

User
Der unfreiwillige Reim im Titel beinhaltet massive Schwierigkeiten bei der Umsetzung meines Wunsches endlich auch rapid prototypen zu können. Ich benutze als Konstruktionssoftware Solid Edge ST4. Was ist alles nötig um reale 3D-Modelle zu erstellen.
Ursprünglich hätte mich ein Bausatz interessiert, was jedoch an der Flut an unterschiedlichen Informationen scheitern wird. Auf diversen Sites und Youtube-Filmchen ist zwar jede Menge Input zu kommen, jedoch habe ich weder eine Ahnung wie ich ein Motherboard konfigurieren muss um die Schrittmotoren ansteuern zu können noch habe ich die leiseste Idee wie und was man programmieren muss um alles zum Laufen zu bewegen. Dann wäre mir ein Plug and play Gerät doch lieber. auf Ebay würde mir dieser hier gefallen: http://www.ebay.de/itm/NEU-WANHAO-2013Modell-3D-Drucker-DUAL-Multicolor-Printer-Makerbot-Dusen-LED-Bel-/161107453628?pt=Drucker&hash=item2582c0a6bc
Nur befürchte ich, dass es damit auch nicht so einfach wird wie ich es mir wünschen würde. Was muss man tun damit das Ding läuft? Hat hier vielleicht jemand den selben Typ und könnte mir mit Rat und (Online-)Tat zur Seite stehen? Vom Hersteller bekäme man bei einer Bestellung von 5 Stück dasselbe Teil für denselben Betrag, allerdings in Dollar, was inclusive Versand dann nur noch gut 800 € ausmachen würde. Das klingt schon interessant, nur leider hat man dann evtl. eine noch schlechtere Hilfestellung als vom deutschen Verkäufer.
Was hat es mit dem Slicen auf sich? Wie geht das, woher bekommt man die Software und wie benutzt man sie?

Das wäre der erste Fragenkatalog. Der zweite dürfte sich fast von selbst generieren wenn verwirrende Antworten auftauchen, wäre aber trotzdem froh wenn sich jemand die Mühe machen würde.

PS: SolidEdge kann Dateien im häufig geforderten STL-Format speichern, dann aber nicht mehr öffnen.
 

Gast_38638

User gesperrt
Du wirst nicht mit einem 3D-Drucker umgehen können, ohne Dich in die Materie einzuarbeiten und Dir Wissen anzueignen.

Mein Vorschlag wäre daher:

- Melde Dich im richtigen Forum an, bspw. http://forums.reprap.org
- Suche und lies (fast) alles, was google über 3D-Drucker ausspuckt. Stichwort wäre "reprap" /"Prusa i3" (i2) / "Prusa Mendel". Diese Drucker haben eine riesige Community und es gibt nahezu "unendlich" Infos, Wissen und Hilfestellungen dazu. Nur lesen musst Du selbst.

Die Frage "Was muss ich alles wissen?" ist irgendwie zu allgmein gehalten, als dass Du dazu eine wirkliche Antwort bekommen wirst. Sie kann eigentlich nur heissen:

Lesen! Lesen! Lesen!

Grüße

Andreas
 
Es gibt zur Zeit ein Heft zu dem Thema:

http://www.vth.de/4208-3d-druck-das-magazin/

Und ja, man sollte sich vor dem Kauf etwas einlesen. Dank google geht das einerseits leicht, aber eine Zeitschrift ist für den Anfang übersichtlicher.
Und es stellt sich auch die Frage: warum selber kaufen und nicht drucken lassen? Dafür gibt es Dienstleister, nur zeichnen muß man selber. Da merken dann schon manche das das auch dazu gehört...

Andreas
 

Gast_38638

User gesperrt
Die Druckergebnisse sind nicht ganz repräsentativ und die Drucker zu unterschiedlich ausgestattet. Um einen richtigen Vergleich zu haben. müsste man eine gemeinsame Basis schaffen. Z.b. gleiches Hotend, gleiches Material, gleiche Temperaturen & Druckeinstellungen usw usw....
So ist das irgendwie "nix halbes" und nix ganzes. So, als ob man Nadeldrucker mit Laserdruckern und Tintendruckern vergleicht.
Es gibt Testdrucke vom ultimaker, der auf 0,05m eingestellt ist. Da sieht man die einzelnen Schichten fast gar nicht mehr. Der in diesem Test gezeigte Druck ist dagegen wohl eher die Ausnahme und ein Ausreißer nach "unten"...
Hier mal ein Link zur Ultimaker-Seite

Ich würde es für sehr sinnvoll halten, sich direkt auf den jeweiligen Seiten und in den zugehörigen Foren über die Drucker zu informieren.
Grüße

Andreas
 
Für meinen Drucker sind schon mehrere Software-Updates rausgekommen.
Wenn ich ein und das selbe Objekt von der selben Filamentspulel mit dem selben Druckkopf, den selben Temperaturen, etc. ausdrucke, aber die Daten mit den verschiedenen Software-Versionen aufbereite, kommen noch größere Qualitätsunterschiede im Ergebnis raus als hier mit den verschiedenen Druckern.

Derzeit bin ich wieder bei der ältesten Version angekommen.
Da glingen meine Objekte noch am besten.

Will heißen, es kommt nicht nur auf die Maschine an, sondern auch auf die Parameter, mit denen gedruckt wird, wobei nicht nur die Parameter zählen, die auf der Benutzeroberfläche eingestellt werden, sondern auch auf die, die sozusagen im Kleingedruckten der Software stehen.
Da runter zu steigen, ist aber eher was für Experten oder Leute, die beliebig viel Zeit und Kunststoff-Filament haben, um das alles systematisch auszuprobieren.
Der Kundenservice zu meiner Maschine hat mir schon mehrmals geraten, da mal rumzupröblen.
Aber ich habe gar nicht die Zeit dazu, geschweige denn die Lust, den mageren Rest meiner Freizeit auf Monate hinaus damit zu verbringen.
Bisher habe ich alle meine Objekte auch so hingekriegt.

Ich würde auf die Ausstattung des Druckers achten:
Beheizbarer Tisch für ABS,
Düse nicht zu grob,
solides, wackelfreiese Gestell (die mechanische Basis muss stehen, wenn das Resultat was taugen soll),
ein Gehäuse, weil Zugluft den Bau durchaus stören kann,
ein solider, über jeden mechanischen Zweifel erhabener Extruder! Es wird mit Hitze Plastik aufgeschmolzen, um Objekte entstehen zu lassen. Den Extruder aus Plastikteilen zu machen ist da nur bedingt clever, zumal die unter dauernder, kräftiger Federspannung stehen. Kunststoff kriecht!
 

Sed

User
Du hast sicherlich recht wenn du empfiehlst auf die Ausstattung zu achten. Leider ist auch dafür erhebliche Erfahrung notwendig. Ich kann das leider nicht beurteilen und bedauerlicherweise finde ich keine Aussagen wie: zu 100% richtig fährt man mit Gestell X, Schrittmotor Y, Extruder Z, HotendSteuerungZubehörBanane ... die wie folgt zusammen gebaut werden müssen.
Schade, schade ...
 

Gast_38638

User gesperrt
Dafür kommt Deine Frage zu früh. Soweit ist die Technik noch nicht, dass 3D-Drucker wie Tintenstrahldrucker funktionieren (Plugnplay).
Insoweit wirst Du ohne Einarbeiten, Tüfteln und Ausprobieren - sprich ohne "Engagement" - nicht zu einem (guten) 3D-Drucker kommen.

Kuck mal hier: http://reprap.org/wiki/RepRap

Reprap hat eine sehr große Community. Einlesen, Fragen stellen und dann "einfach machen" - ich baue gerade eine Prusa I3. Die letzten Teile sollten diese Woche kommen. Dann geht es los.

Und kleine Motivation: Es mag am Anfang etwas verwirrend und undurchsichtig erscheinen. So kompliziert ist das aber alles gar nicht. Der Drucker schmiert nur Scheibchenweise geschmolzenes Plastik auf eine Platte - mehr ist das nicht :D

Grüße

Andreas
 

Relaxr

User
Hi - nur mal so zwischengefragt: was ist denn von dem Pearl FreeSculpt 3D zu halten? Kann eine 3D-Scansoftware dazu funktionieren, die mit Hilfe einer gewöhnlichen Digicam das Objekt irgendwie aus einigen Positionen knipst und dann einen passenden Fertigungsfile erstellt? Das Gerät wird ja zZ sogar hier im Forum mit einem Banner beworben.
Gruss Markus
 
Das mit dem 3D-Scannen mittels Fotos kannst Du kostenlos bei AutoCAD machen. Dann siehst Du gleich welche Ergebnisse Du erreichen kannst. :D

123Catch
 
Hi,

ich bin kein Experte und habe keinen Drucker von Multec, aber ich habe den kompletten Extruder von Multec an meinem Drucker.
Es kann am PLA-Filament liegen, welches ich auch von Multec habe, aber ich hatte von Anfang an das Problem, dass das gedruckte Filament nicht am Druckbett kleben bleibt sondern an der Düse... - auf jeden Fall habe ich mir jetzt erstmal einen Extruder mit der V3-Düse von Stoffel15 (RepRapFab) gekauft - aus Zeitmangel habe ich ihn aber noch nicht montieren können und werde zunächst auch noch nicht dazukommen...

Ich will damit nicht sagen, daß der Druckkopf schlecht sei - ich habe es nur nicht hinbekommen, mit dem Extruder und dem PLA-Filament vernünftige Ergebnisse zu erzielen. - es kann ja auch sein, daß ich zu doof dazu bin...
 

Beware

User
Daniel der Druckkopf wie du schon sagst ist nicht schlecht, nur leider weitet sich das PFTE irgendwann soweit das einem das Material da rausquillt.

Das ist gerade ärgerlich wenn man den 1sten Layer druckt und da wird ja das Material ein bischen mehr gequetscht! :(
 

Sed

User
Dieser Fehler ist inzwischen angeblich behoben.
Um dem nicht enden wollenden Durchforsten der schier grenzenlosen Menge an Informationen nun ein Ende zu bereiten, hab ich mir den Drucker von Multec bestellt. Ich hoffe das wird kein Griff ins Klo. Ausschlaggebend war die Tatsache, das dort jemand telefonisch erreichbar war, der sich mit einer Engelsgeduld mir und meinen banalen Fragen gewidmet hat. Mit Sicherheit werde ich diesen Service noch öfter in Anspruch nehmen müssen. Ohne wird das für eine Computerpfeife wie mich sicherlich zur Sisyphusaufgabe und selbst der günstigste Drucker wäre rausgeworfenes Geld.
 
Hallo,

wenn man sich einen 3D-Drucker bauen will, kommt man nicht drum herum, sich ein bisschen einzulesen. Die beste Quelle ist die besagte Seite www.reprap.org

Als erstes sucht man sich einen Drucker aus den man bauen will: http://reprap.org/wiki/Build_A_RepRap
Ich persönlich habe den Mendel Prusa i2 gebaut: http://reprap.org/wiki/Prusa_Mendel_(iteration_2) der ist recht einfach und kostengünstig mit Gewindestangen zusammen gebaut.

Dann sucht man sich eine Elektronik aus: http://reprap.org/wiki/List_of_electronics Am meisten verbreitet ist RAMPS. Das ist ein Aufsatz (Shield) für ein Arduino Mega. Es gibt aber noch zahlreiche andere Elektroniken, die ohne ein separates Arduino Mega auskommen, z.B. das Sangoinololu oder die Elektronik die ich persönlich verwende, die Generation 7 Electronics.

Zu jeder Elektronik braucht man noch die Schrittmotortreiber, Pololu A4988 genannt sowie Schrittmotoren, von denen mindestens derjenige für den Extruder über ein möglichst großes Drehmoment verfügen muss, z.B. der 42BYGHW811 von Wantai.

Außerdem braucht man ein Hotend, welches das Druckmedium aufschmilzt und durch eine Düse presst. Standard-Hotend ist das J-Head, hier kocht aber jeder RepRap-Shop ein bisschen sein eigenes Süppchen. Das beste Hotend was man so liest und was ich auch verwende kommt momentan von reprap-fab. Gedruckt wird dann nachher auf einem beheizten Druckbett.

Damit sind mal die wichtigsten Eckpunkte beschrieben. Shops gibt es unzählige, viele hier in Deutschland, im europäischen Ausland und in Übersee oder Asien, das Angebot ist hier riesig. Auch das Angebot an Druckmaterial ist groß, die Qualität recht unterschiedlich.

Zum Thema 3D-Scannen gibt es da z.B. den DAVID Laserscanner: http://www.david-3d.com/ da kostet die Software zwar so viel wie ein kompletter 3D-Drucker, aber das Ergebnis ist echt nicht schlecht... Außerdem gibt es noch den FabScan, welcher wie der DAVID mit einem Linienlaser betrieben wird, allerdings hier mehr automatisiert. Dann gibt es da noch einige Systeme, welche mit dem Tiefensensor Kinect arbeiten (z.B. ReconstructMe).

Ich hoffe dass ich jetzt nicht für noch mehr Verwirrung gesorgt habe...

Gruß, Alex
 
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