Thema:Thermikfliegen

Hallo, ich habe schon das ganze Forum nach dem Thema Thermikfliegen durchsucht und nichts gefunden!

Meine ersten Fragen:
Neulich habe ich gehört, dass man das Seitenruder bei Thermikfliegern mit den Querrudern mischt!
Macht man das wirklich?
Wär natürlich denkbar, dass man so die Thermik besser ausnutzt und gleich zwei Sachen mit einem Knüppel erledigt!
Am Besten ist es wenn mir einer die ganze Flugtechnik in der Thermik erklärt, oder einen guten Link weiß!

Zweite Frage: Wo finde ich die Thermik?
Gibt es bestimmte Anzeichen in der Natur, die auf Thermik hinweisen, auch bei Blauthermik. Die Sache mit den Greifvögeln kenn ich schon!

Noch ne Frage! Lohnt es sich ein Variometer anzuschaffen?
Auch wichtig währe dabei, wie empfindlich den Vario sein muss um es gebrauchen zu können?
Ich glaub eine Empfindlichkeit von 0,5Meter in Sek. ist ziehmlich grob oder?

Viele Grüße
Paul
 

Liasis

User
Soviel ich weiss, mischen die guten Piloten Seite und Quer eben NICHT per Sendermischer! Mittels Querruder wird der Segler im Grunde in die Kurve hineingebracht, danach wird das weitere Kurvensteuern/Kreisen in der Thermikblase mit dem Seitenruder gemacht. Quer dient dann lediglich noch zum Abstützen. Also so hab ich das in etwa verstanden. Bin noch fleissig am Ueben, habs noch lange nicht im Griff.

Ebenso gibts viele erfahrene Piloten, welche aufs Vario schwören. Kann glaublich noch ganz hilfreich sein im alpinen Fliegen. Ich habe auch eines und benutze dies in meinen zwei Grosssegler. Aber noch nicht oft, das ständige Gepiepse kann auch nervig sein.
Aber wie erwähnt: im Gebirge ists bzw. kanns sehr hilfreich sein. Wohl wird eine gewisse Erfahrung benötigt, um das Gerät fliegerisch gut auszunützen, bzw. nach dem Vario zu fliegen.
Gruss Liasis
 

Thommy

User †
Hallo Paul,
wenn man wirklich erfolgreich in der Thermik fliegen möchte, läßt man das mit dem koppeln von Seite und Quer lieber. Wer beide Funktionen getrennt steuern kann, ist normalerweise im Vorteil.
Für Anfänger ist es aber durchaus akzeptabel, da man dann sich nur auf 2 Funktionen sich konzentrieren muß.

Ein Standardwerk und absolut empfehlenswert ist das "Thermikbuch für Modellflieger" von Markus Lisken (siehe Suchmaschine hier). Dort wird intensiv darauf eingegangen. Geier, Flächenwackeln, sowie Quellwolken, die sich aufbauen sind die bekanntesten Zeichen für Thermik. Das Sicherste ist das Piepsen des Varios :D
Ein Vario sollte mindestens 0,1m/s auflösen, sie üblichen Verdächtigen liegen bei 5 cm/s. (auch hierzu wirft die Suchmaschine sicherlich mehr aus, als Du wirklich lesen möchtest). 0,5m/s kannst Du üblicherweise mit dem bloßen Auge auf 50m Entfernung erkennen und dann bräuchtest Du ja kein Vario mehr .
Mit einem Vario kannst Du also Thermik nutzen, von der Du ohne gar nichts mitbekommst. Nicht umsonst sind Varios ja auf den meisten Wettbewerben verboten, denn damit spielt man beim Zeitfliegen einfach in einer anderen Liga.

Aber Vorsicht, ich bin befangen, denn ich verkaufe Varios ;)

Ach ja, wenn man immer mit Vario fliegt, nimmt man das kaum noch bewusst war, es ist einfach ein weiterer Sinneseindruck der automatisch ins Fliegen mit einfließt.

Gruß
Thommy
 

Tucanova

User
Kombi-Switch nutzen!

Kombi-Switch nutzen!

Hallo Paul,
ich habe gehört, dass sogar F3J-Piloten mit kombiniertem Quer/Seitenruder fliegen. Bei einer Computeranlage kann man die Funktion auf einen Schalter legen, den sog. Kombiswitch. Für mich war das zu Beginn meiner Steuerung von Quer und Seite sehr hilfreich. Entscheidend ist dabei das richtige Mischungsverhältnis. Dafür gibts keinen festen Wert. Das hängt davon ab, wieviel V-Form der Flügel hat: je mehr V-Form umso mehr Querruder musst Du reinmischen, dass die Kiste sich schräg legt. Wenn Du dann immer wieder mal den Schalter auf "Aus" stellst, kannst Du peu a peu lernen, getrennt zu steuern - und das ist in der Tat sauberer als kombiniert. ;)
Thermik zu finden ist nicht leicht. Es braucht sehr viel Übung und ein geschultes Auge. Wenn Du deinen Flieger gut kennst, wirst Du im Lauf der Zeit sehen, wenn er anfängt zu steigen. Mach aus jedem Flug einen Thermikflug und frag ein paar erfahrene Kollegen, die grade so rumstehen...:D
Gruß! Karl-Heinz.
 

Liasis

User
Ja ich bins nochmals.
Mit der Suchfunktion 'Thermik' findest Du in diesem Forum doch allerhand. Auch Themen zum Vario. Hier grad ein ganz gut erklärter Beitrag, den Thommy mal geschrieben hat:

Wenn man über einen normalen Segelflugtag noch einmal nachdenkt, dann fällt einem auf, dass die Hammerthermik eher selten vorkommt, ordentliches Steigen ist schon häufiger, und dass es ein bisschen trägt, das ist sogar sehr häufig der Fall.

Hier kommt nun das Vario ins Spiel, ein guter Pilot erkennt ungefähr 0,5m/s steigen auf eine entfernung von ca 50m. Wenn Du allerdings keinen Vergleich hast wie den Horizont, also steil über Dir oder unter Dir fliegst, wird es wesentlich schwieriger. Ein modernes Modellflugvario erkennt 5-10 cm/s, und das unabhängig von Winkel und Entfernung.

2. Punkt ist, ohne Vario kreist Du oft auf Verdacht ein, um festzustellen, ob was geht oder nicht, so ein Kreis dauert mindestens 10-15s. Mit einem durchschnittlichen Modell verlierst Du wenn doch nichts da ist schnell 10-15m. Mit Vario merkst Du schon im Geradeausflug, ob es sich lohnt einzukreisen oder nicht.

Ein Vario erweitert Dir den nutzbaren Bereich der Thermik sehr weit auf die schwache Seite.

Oft hilft zum Überbrücken sogar an Stellen zu fliegen, an denen es nur nicht so schnell runter geht wie an anderen. Gerade im Gebirge kann so etwas schon das Modellleben retten.
Gerade bei schwachen Bedingungen kannst Du mit dem Höhenwert noch besser Entscheidungen treffen.

Ich bin früher auch öfters mit einem F3J am Gummiseil geflogen, selbst wenn es so schwach geht, dass Du nur 1-3m in 20s machst, kannst Du mit Höhenmesser feststellen was Sache ist, das Variosignal selbst, hilft dann kaum mehr weiter.
Hier erleichtern die Zahlen dann die Entscheidung.

Eine besonders interessante Methode zur Schulung benutzte vor einigen Jahren die F3J-Nationalmanschaft. Die Modelle waren zur optimierung des Hochstarts und zur Schulung des Thermikauges mit Vario mit Höhenmesser ausgerüstet. Allerdings hatte nicht der Pilot den Ohrhörer sondern sein Coach. Das war für die Piloten und Helfer eine sehr wertvolle Erfahrung.

Wer mit Vario fliegt, erlebt Thermik viel intensiver als ohne Vario, insofern schult es auch das Thermikgefühl. Trotzdem sollte man natürlich nicht die Erfahrungen die man ohne Vario gemacht hat, ausser Acht lassen. Thermik funktioniert für Modelle mit und ohne Vario gleich. Kreisende Vögel, Schwälbchen, ein Flächenwackeln ... sind immer Anzeichen für Thermik, mit Vario kannst Du sie nur leichter finden und besser zentrieren, oder den Abwinden besser ausweichen.

Für die allermeisten die mal ein Vario geflogen haben, stellt sich die Frage, wie es ohne ist nicht mehr.
Die meisten möchten schon auf Grund der Möglichkeit jederzeit die Bordspannung abrufen zu können, nicht mehr auf das Vario verzichten.
Gerade am Gummiseil hat man keine Höhe zu verschenken.

Risiken und Nebenwirkungen sind sicher Suchtgefahr, steifes Genick und womöglich Bewegungsmangel
Gruß
Thommy


Gruss Daniel
 

crakob

User
"....Wer mit Vario fliegt, erlebt Thermik viel intensiver als ohne Vario,...."

das kann ich nur 1000% unterstützen !!
 

Ost

User
Es gibt auch andere Beobachtungen zum Thema Vario!
Hat man ein Steigen gefunden, konzentrieren sich einige meiner Kameraden viel zu sehr darauf, in dieser Thermik zu kurbeln.
Merken dabei nicht, daß es woanders besser geht und kreisen unentwegt in "Ihrer" Thermik.
Wenn ein Modell thermikempfindlich eingestellt ist merkt man schon an der Fluglage und dem "Gefühl" am Knüppel, ob da was ist oder nicht.
Vario hat Vorteile über dem Piloten, tief unten im Tal und nach dem Ausklinken im F-Schlepp = große Höhe.
Erfahrung ohne Vario ist durch nichts zu ersetzen, Gefühl ebensowenig.
Wir fliegen häufiger mit identischen Maschinen aus dem F-Schlepp, ich immer ohne Vario, mein Kumpel mit. Aber weil meine Maschine besser eingestellt ist, ich mehr Erfahrung habe und auch weit dynamischer fliege, den ganzen Platz ausnutze, hab ich bestimmt nicht weniger Erfolg;)
Man verläßt sich vielleicht gerne auf die Technik, die eigenen Sinne stumpfen dabei ab.
Das Gedödel nervt außerdem gehörig.
Also man sollte der Technik durchaus kritisch gegenüberstehen und so ein Vario allenfalls als Ergänzung betrachten.
Ich brauch´s nicht, es nimmt einem auch einen Teil vom Erfolgserlebnis, weil man sich ja "helfen" lassen hat.


Natürlich nur m.M.
jedem die Seine:D

Grüße
Oliver
 

Hg

User
Wieso ich mit dem Vario mehr an einem Bart festhalten soll, als ein Pilot ohne Vario leuchtet mir nicht ein...
Dass das Vario Geräusch eine reine Gewohnheitssache ist, beweisen wohl die vielen Piloten, die stundenlange Flüge mit Vario machen.
Was die Vario-Gegner nicht einsehen wollen: Das Vario welches Thermik erfindet gibt es leider noch nicht! (sonst wäre Thommy wohl reich) :) Wenns keine Thermik hat, finde ich sie auch mit Vario nicht. Und wenn ich die Thermik gefunden habe, muss ich sie auch erst noch ausfliegen können.
Um auf die anfängliche Frage einzugehen:
Ich konnte durchs Vario Fliegen meine Thermikfähigkeiten def. verbessern. Ein Anfänger ist sicher überfordert, wenn er am Anfang auch noch aufs Vario hören muss.
Da ich nahezu nur in den Bergen fliege bringt mir das Vario mit der Höhenansage sehr viel, wenn ich am absaufen bin, finde ich selten gleich den Hammerbart, häufig ist es ein kämpfen, eine Hälfte kreisen Steigen, die andere Sinken, was überwiegt nun? Mir sagt die freundliche (in diesen Momenten manchmal eher böse) Dame dann alle 10Sekunden die Höhe an, so weiss ich genau, ob das Kreisen was bringt oder nicht.
Seitenruder und Querruder würde ich einzeln steuern. Beim Kreisen kannst Du mit der Seite in die Kurve lenken und mit Querruder der Kurve entgegen steuern um das Modell flach zu halten. Wenn Du mit fix gemischt hast, legt sich das Modell immer mehr in die Kurve rein.
Gruss
Hg
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Seitenruder sagt ja eigentlich schon alles. Einkreisen in die Thermik mit Seitenruder und Abstützen beim Kreisen mit Querruder. Wenn es überhaupt erforderlich ist, denn das ist stark vom Modell abhängig. Eigentlich sollte man sich von Beginn angewöhnen Kurven mit dem Seitenruder zu fliegen.

Ich persönlich finde es sieht komisch aus, wenn sich ein Segler um die Längsachse dreht und dann ein Kurve fliegt. Die arme Hochachse wird leider oft vernachlässigt. ;)

Wichtig für die Bildung von Thermik ist ein Temperaturunterschied. Zum Beispiel kalte Umgebungsluft und erwärmte Luft über dunklen Flächen. Deshalb findet man Thermik oft über "Nahtstellen" von hellem und dunklem Untergrund.
Oder an Hängen, dort entsteht der Temperaturunterschied durch die Stellung der Hangfläche zur Sonne. Der "schräg gestellte Boden" kann die Wärme besser aufnehmen (macht man bei Solarzellen auch so). Irgendwann reicht der Temperaturunterschied zur Umgebungsluft aus, um eine "umgekehrte Lawine" auszulösen. Die warme Luft zieht den Berg hinauf.

Bei uns in den Alpen geht es jetzt bald los. Wenn nur noch Schneereste an den Hängen liegen, aber die "Märzensonne" die Südseiten der Hänge aufwärmt.
Später am Tag wenn die Sonne die Täler aufheizt, steigen dann die warmen Luftmassen aus dem Tal herauf. Wenn kein Temperaturunterschied mehr da ist, geht man besser in die nächstgelegene Wirtschaft. ;)

Abends gibt es dann die "Umkehrthermik". Da streicht die Luft vom Hang talwärts und steigt in der Talmitte auf. Segelflugzeugpiloten "scannen" dann besonders genau den Horizont. Kann ja sein, das es einer auf Kollisionskurs auch eilig hat nach Hause zu kommen :D

Luftfeuchtigkeit spielt ebenfalls eine Rolle für die Bildung von Thermik. Aber das führt in der Kürze zu weit.

Im Laufe der Zeit lernt man "strategisch" zu fliegen. Jeder Platz, jeder Hang hat seinen "Hausbart". Warum es an diesen Stellen immer geht? Mit Beobachtungsgabe und Grundwissen über die Entstehung von Thermik fällt die Erklärung leicht.

Btw: Wer würde sich denn berufen fühlen einen Magazinartikel über Thermik zu schreiben? Muss ja keine wissenschaftliche Abhandlung sein. ;)
 

Maistaucher

Vereinsmitglied, Offizieller 1. Avatarbeauftragter
Claus Eckert schrieb:
...Wer würde sich denn berufen fühlen einen Magazinartikel über Thermik zu schreiben? Muss ja keine wissenschaftliche Abhandlung sein...

Super Idee! :)
Ich wäre sicherlich einer der ersten Leser, da mich das Thema auch sehr interessiert.
(Bin nämlich immer zu faul, in den Buchladen zu rennen oder nächtelang im WWW zu suchen.)
Also, wo sind die Spezialisten?!

Grüße,
Maistaucher
 
Hallo

Ich habe gerade das Buch "Aufwind gibt es überall" von Robert Schweißgut gelesen. Ich finde es sehr interessant und aufschlussreich.

Das oben genannt Buch von Markus Lisken kann man fast schon als Bibel für Thermikflieger bezeichnen.
Aber Theorie ist ja schön und gut, die Praxis machts.
Also raus auf den Platz und üben.


Salut René
 

Ost

User
Hg schrieb:
Wieso ich mit dem Vario mehr an einem Bart festhalten soll, als ein Pilot ohne Vario leuchtet mir nicht ein...

Hg

Das hab ich auch nicht gesagt, sondern beobachtet, daß "meine" Varioflieger sich so auf´s auskurbeln "ihrer" Thermik konzentrieren, daß sie den Hammerbart 100 Meter weiter gar nicht bemerken ODER darauf verzichten zu wandern, weil sie ja ebenfalls Thermik haben. Doch genau das kann den Unterschied zwischen oben und weit oben ausmachen und damit auch den Unterschied zwischen Landen müssen und noch genug Höhe zu haben um erneut auf die Suche zu gehen.
Ich bezweifle nicht den Sinn des Varios, schon gar nicht im Gebirge/Talflug!
Ich habe nur eine andere Meinung dazu. Aber ich flieg fast nur noch Ebene und such Thermik in einer Entfernung, wo man Thermikeinflüsse noch deutlich sehen kann.
Aus dem Tal wieder hochzukommen ist mit Vario sicherlich einfacher möglich,
aber wenn ich´s ohne "fremde Hilfe" schaffe ist für mich der Reiz größer.
Wie gesagt- nur auf mich bezogen und jedem die Seine:)

Will hier keine Disk. Pro/Contra Vario anzetteln.

Grüße
Oliver
 

Uwe Gartmann

Vereinsmitglied
Ich fliege verschiedene Modelle mit und ohne Seitenruderbeimischung. Grössere ohne, kleinere mit, vorallem am Hang. Beim Ausgleichen von starken Querlagen wir das Heck dabei natürlich ebenfalls herumgestossen.

Wie es sich mit Vario fliegt, kann ich momentan nicht sagen. Ich hoffe mein Vario kommt in Bälde, gell Thommy ;)

Uwe
 

eon

User
Thermik und Vario

Thermik und Vario

Hallo,
ich habe mein erstes Hangjahr ohne Vario hinter micht gebracht und das war auch gut so, denn die diversen Kämpfe (auch die verlorenen) schulen das Auge und schärfen die Sinne. Gleichwohl bin ich der Auffassung, dass ein Vario eine absolut sinnvolle Investition ist. In der Regel reicht rein finanziell gesehen ein "gerettetes" Modell von durchschnittlichem Wert (wer viel alpin unterwegs ist, weiß wovon ich rede).

Bzgl. der Mutter aller Ungereimtheiten - die Thermik - möchte ich darauf hinweisen, dass mir persönlich weniger das als "Bibel" hochgejubelte Werk von Markus Lisken als vielmehr Bücher über Wetter und seine Entstehungs- bzw. Erscheinungsformen weiter geholfen haben. Wer der erwähnten "Mutter" unter den Rock schauen möchte, kommt um meteologische Begrifflichkeiten aus meiner Sicht nicht herum und sollte sich die Zeit nehmen, Wetterphänomene zu beobachten und lernen sie zu deuten. Das bringt den Vorteil mit sich, dass man mit der Zeit das regionale Wetter versteht und so besser einschätzen kann, ob sich der Weg zum Hang lohnen könnte oder nicht. Als einfacher Einstieg sollte man sich zunächst mit den drei wesentlichsten Größen des Wettergeschehens Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Temparatur auseinander setzten. Im Anschluss ist das Thema der Frontensysteme aus meiner Sicht sehr hilfreich. Ist aber nur meine persönliche Meinung;)

Wer Literaturtipps benötigt.......

Im übrigen gilt wie bei allen schönen Dingen des Lebens "learning by flying.. oder so ähnlich", von daher war ich heute zum "learning" mit dem Soarmaster Compact am Hörnle um feststellen zu müssen, dass ein Elektrosegler keinen wirklichen Adrenalinschub verursacht:cry: . Habe mir dann von den dortigen Kollegen sagen lassen, dass dies unter Umständen am Motor liegen könnte..... :D


Grüße

Andi

p.s.
Die Kollegen mit Vario fliegen nicht besser.......... nur länger :)
 

Ost

User
eon schrieb:
Hallo,
ivon daher war ich heute zum "learning" mit dem Soarmaster Compact am Hörnle um feststellen zu müssen, dass ein Elektrosegler keinen wirklichen Adrenalinschub verursacht:cry: . Habe mir dann von den dortigen Kollegen sagen lassen, dass dies unter Umständen am Motor liegen könnte..... :D


Grüße

Andi

p.s.
Die Kollegen mit Vario fliegen nicht besser.......... nur länger :)

:D
ZUm P.S.
Wirklich? Das würde ich zumindest nicht verallgemeinern.
Auch ich würde mit Vario länger fliegen aber nicht jeder mit Vario auf meinem Platz fliegt länger als die "ohne"!
Zweifelsohne kann man aber schneller Erfolg haben.
Jeder kennt doch die Kollegen, die immer beim "Saufen" fliegen,
vielleicht könnte die ein Vario davon überzeugen mal woanders zu fliegen:D

Grüße
Oliver
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Zitat von eon:

Als einfacher Einstieg sollte man sich zunächst mit den drei wesentlichsten Größen des Wettergeschehens Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Temparatur auseinander setzten. Im Anschluss ist das Thema der Frontensysteme aus meiner Sicht sehr hilfreich.

Absolute Zustimmung. Das sind sehr wichtige Grundlagen die man einigermaßen verstehen soll.
Die Kunst besteht darin, dieses Wissen so zu vermitteln, dass es nicht wissenschaftlich ist, sich auf das Wesentliche beschränkt und vor allem eines bewußt macht. Anders als bei der Flugplanung in der normalen Fliegerei, sind wir auf einen regionalen Raum begrenzt und in der untersten Schicht der Atmosphäre.

Was bedeuten kann, es gibt "Großwetterlagen" da braucht man eigentlich gar nicht den Flieger in das Auto zu laden. Trotzdem geht es am Hang oder auf dem Modellflugplatz komischerweise tierisch gut.

Diese Erfahrung hat bestimmt schon jeder mal gemacht. Da sind wir eben an dem Punkt angelangt, der letztendlich nur durch die Praxis vor Ort erlernt werden kann.

Eventuell wälze ich mal in meinen Lernunterlagen und versuche das Thema einigermaßen verständlich rüberzubringen. Wird zwar vielleicht etwas oberflächlich, aber um ein Grundverständnis zu vermitteln könnte es reichen. Mehr als die Piloten müssen wir bestimmt nicht wissen ;)

Außerdem fallen mir da sofort einige Fachleute aus der Segelfliegerei ein, die hier sehr aktiv sind und bestimmt helfen. Und haben wir nicht sogar einen "professionellen Wetterkundler" unter uns? ;)
 
Ich fliege fast nur Thermik in der Ebene. Seit vielen Jahren mit Vario. Ich möchte das bei größeren Modellen nicht mehr missen, da es mir bei einem großen Aktionsradius mehr Sicherheit gibt.
Thermik fliegen muß man lernen, da hilft das Vario gar nicht. Natur beobachten, Änderungen in der Windrichtung, plötzliche Temperaturunterschiede, Vögel, Mücken, Flimmern in der Luft sind die Indikatoren für Thermik. Wenn man darauf achtet klappts auch mit dem Finden der Thermik.
Drin bleiben ist eine andere Sache. Die Reichmann'sche Zentrierregel sagt wies geht. Steil kurven wo es wenig steigt, flacher kurven wo es mehr steigt. Wer das wirklich beherzigt kann auch zentrieren.
Was man braucht ist ein auf gutes, enges Kreisen eingestelltes Modell. Ein Vario bringt nur was in einem optimal fliegenden Modell, welches man wirklich gut kennt. Flieger kaufen, Vario rein und dann mit falscher Schwerpunktlage oder Ruderabstimmung rumeiern ist meist der Grund für Mißerfolg.
Oliver hat recht, man sollte immer den gesamten Luftraum im Auge behalten, denn oft kann man sich den zähen Kampf om ein paar Höhenmeter sparen, da es woanders einen Fahrstuhl gibt.
Mir hat das Thermikbuch geholfen. Habs bestimmt 3 mal gelesen. Bin relativ schnell von ein paar Glückstreffern pro Flugtag und Flugzeiten von weniger als 10 min. pro Hochstart zu Stundenflügen gekommen. Mein längster Flug aus einem Hochstart war über 3 Stunden. Das ist richtig anstrengend. So lange Flüge erfordern allerdings wirklich gute Wetterlagen und vor allen Dingen ein eigenstbil fliegendes Modell. Ich hatte damals eine Sagitta 900.
Heute fliege ich schnellere Modelle mit 4-Klappenflügel. Das macht mehr Spaß, da man auch mal heizen kann. In dem Punkt kann ich die Position von M. Lisken nicht teilen.

Gruß
Frank
 

Gast_5351

User gesperrt
Thermik - Das unbekannte Wesen

Thermik - Das unbekannte Wesen

Hallo Leute!

Das meiste ist ja gesagt worden. Ich selber fliege seit einer Saison mit Vario und möchte es nicht mehr missen. Nur die Kollegen nerven immer, ich solle den Lautsprecher an der Funke anmachen. Schmarotzer die ;-)
Ein weiterer Punkt mich für ein Vario zu entscheiden war die Spannungsüberwachung!! Hat mir bereits einmal das Modell gerettet. Also habe ich das Geld für das Vario dicke wieder drin!
Ein weiterer Tip neben den diversen Büchern (Lieblingsbuch Thermikbuch für Modellsegelflieger) ist das Internet. Schaut mal auf den Seiten der manntragenden Zunft! Dort gibt es viele Links zu Wettervorhersagen für Segelflieger. Dort stehen Angaben wie zu erwartende Thermik, Thermikdauer und ungefähre Stärke. Sind natürlich nur Schätzwerte, aber passen doch oft sehr gut.
Sehr zu empfehlen ist auch mal ein Mitflug im Segelflugzeug! Es ist ein echtes Erlebnis, wenn man von unsichtbarer Kraft schneller nach oben bewegt wird als in manchem Aufzug. Durfte selber Steigen von bis zu 4,5m/s erleben! Wahnsinn! :rolleyes:

Und die wichtigste Ausrüstungsgegenstände beim Thermikfliegen in der Ebene?? Genau!! Der Liegestuhl und die Sonnencreme :D

MfG Jan
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo

Manchml muss man nur eine Nacht über einem Thema schlafen und schon hat man die Lösung. ;) Auf meiner HP ist ein Link auf eine sehr gute Wetter-Homepage. Da steht natürlich vieles über Thermik drin.

Das ist sie. Viel Spaß beim schmökern.
 

Thommy

User †
Hallo,
der Vergleich den Oliver aufmacht ist aus meiner Sicht nicht der richtige. Es geht nicht darum dass es Variopiloten gibt, die schlechter fliegen als andere. Aus meiner Sicht geht es darum ob der noch nicht so erfahrene Pilot mit Vario besser fliegt oder länger oben bleibt , als ohne. Und das kann man mit Sicherheit mit ja beantworten.
Auch die Frage mit dem schlecht eingestellten Modell triffts aus meiner Sicht nicht, dennob ein Modell gut oder schlecht eingestellt ist hat in erster Linie mit Vario nichts zu tun.
Gleiches gilt für das Szenario des am schwachen Steigen klebenden Variopiloten, während der Pilot ohne Vario zielsicher in den Hammerbart steuert (ok ich habs noch etwas überzeichnet).
Für das Fliegen mit Vario gelten sicher auch die gleichen Grundregeln wie für Thermikfliegen ohne Vario, nur kann ein Variopilot eben schon im Geradeausflug erkennen wo es steigt, und durch das differenzierte Variosignal ist das zentrieren natürlich einfacher, steuern muß man aber trotzdem selber.
Je schwächer die allgemeinen Bedingungen sind oder je schlechter man das Modell sieht, egal ob wegen Entfernung oder ungünstigem Blickwinkel, umso hilfreicher ist das Vario.
Nach meiner Erfahrung hilft das Vario auch beim Thermikfliegen lernen. Der Grund ist sehr einfach, denn mit Vario wird auch dem unerfahrenen Piloten ganz unmissverständlich signalisiert, wo es hochgeht, damit steigen seine Chancen länger oben zu bleiben und dadurch bekommt er mehr Übung. Das führt beim einen früher bei anderen später zu einer Verbesserung, wodurch er noch länger oben bleibt ...
Das ist aber ein Prozess, der mit dem Einbau des Varios beginnen kann, aber auf keinen Fall damit endet.
Ein Vario ergänzt Erfahrung aber ersetzt sie nicht und ein Vario soll auch nur ein Hilfsmittel sein und nicht plötzlich im Mittelpunkt stehen.

Gruß
Thommy
 
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