Viele Fragen und brauche Hilfe mit Motoren, Reglern und Propellern

Hallo

Bin wiedereinsteiger nach über 20 Jahren und jetzt ohne Verein oder Freunde
die einem helfen könnten unterwegs. Bewege mich erstmal hauptsächlich im Bereich von
Elektroseglern. Momentan noch grosse Schaumwaffeln 2-2,6m, bis 1,5 kg um damit erfahrungen zu sammeln vor
ein grösseres Projekt infrage kommt.
Bräuchte etwas Hilfe mit
- den Motorenbezeichnungen zB was heisst KV und was sagt es aus.
- Regler, in welcher Dimension passe ich die an den Motor an?
- Gibt es Faustformeln wieviel Schub man braucht pro kg?
- Klapp-Propeller: WAs bedeuten die Bezeichnungen genau, was kann man daraus ablesen? zB 12x8?
- Welche Hersteller sind zu emPfehlen?
- Propp Mittelteil, machen die grossen Unterschied?
- Kann man bedenkenlos Einzelkomponenten unterschiedlicher Hersteller mixen oder gibt es
zu bevorzugende Kombinationen?

Ich weis das sind viele Fragen, wäre aber echt froh wenn Ihr mir helfen könntet etwas Licht ins Dunkle zu bringen.

Mfg

Kai
 
Als Nachtrag:

Habe zB diesen Flieger bestellt
http://www.der-schweighofer.at/artikel/93918/modellsport?query=phoenix+evolution
und in einigen Foren oder Berichten gehört der Antriebsstrang wäre
etwas schwach und man solle Ihn etwas stärker auslegen.
Das war das erste mal das ich mich mit dem Thema beschäftigt habe
und gemerkt das ich das ohne Hilfe, bzw das entsprechende Wissen
nciht hinbekomme.:confused::confused::confused:

Und einfach etwas zu bestellen ohne zu wissen ob es gut ist oder nicht, macht nicht wirklich viel sinn ;)
 

sfluck

User
Hallo Kai,

Der Antrieb im Flieger wird sicher für den Anfang reichen, um ihn zu fliegen. Der Wunsch nach mehr Power kommt dann mit der Erfahrung.

zu deinen Fragen:

- kV heisst wieviele Umdrehungen pro Minute der Motor pro Volt macht. Diese Kennzahl ist ein Anhaltspunkt in der Auslegung von Elektroantrieben. Generell zur Auslegung würde ich dir nahelegen, dich durch das Forum durchzulesen und Antriebe rausschreiben, die andere schon für ein Modell ähnlicher Grösse/Gewichtes/Verwendungszweck verwendet haben, insbesondere Motor/Propeller Kombinationen. Zudem würde ich dir nahelegen, das Programm DriveCalc herunterzuladen, darin kannst du verschiedene Antriebe rechnen lassen, was dir auch als Entscheidungshilfe dienen kann.

- Ein Regler muss für mehr Ampere ausgelegt werden, als der Antrieb (Motor+Propeller) ziehen können. Das heisst, wenn ein Antrieb 33A zieht (was du evtl. aus Erfahrungswerten anderer oder Drivecalc herauslesen kannst), dann sollte der Regler für mind 35A, besser 40A auf die Dauer ausgelegt sein.

- Faustformeln gibt es, aber das ist eher in Watt pro kg angegeben. Ich denke so 100-150W/kg sollten reichen, je mehr desto senkrechter :cool:.

- bei einem 12x8er Prop bedeuten die Zahlen dass der Propeller einen Durchmesser von 12 Zoll hat, und eine Steigung von 8 Zoll. Steigung heisst, dass der Propeller sich in einer Umdrehung z.B. durch Pudding 8 Zoll nach vorne schrauben würde. Je grösser die Steigung oder der Durchmesser, desto höher der Strom.

- Wie sich die Grösse des Prop-Mittelteils sich auf den Strom auswirkt weiss ich nicht genau, aber ich würde das Mittelteil so gross wählen, dass der Propeller nach dem einklappen sich schön an den Rumpf anlegen kann. Wenn es zu klein ist, liegen die Propellerblätter nicht schön an und stehen ab, wenn zu gross, sieht's einfach doof aus. ;)

- mehrheitlich gibt es keine Probleme wenn du einen Motor und einen Regler verschiedener Hersteller zusammenhängst, kann aber vorkommen (hatte ich auch schon mit einem Hackermotor mit einem Chinaregler). Ich würde aber evtl. am Anfang eine Motor-Regler Combo kaufen, dann gibt's da keine Probleme. Kannst aber getrost auch mixen, würde aber vielleicht kurz danach im Forum suchen oder so.


Wenn du sowieso vor hast den Antrieb zu optimieren, dann würde ich dir raten ein Wattmeter zu kaufen, womit du den Strom messen kannst. So kannst du kontrollieren dass sich der Strom im Bereich des Erlaubten für Motor und Regler beläuft. Vielleicht reicht es bei deinem Flieger auch schon, wenn du ihm einen etwas grösseren Propeller spendiertst, damit steigt der Strom etwas an und somit die Leistung. Aber eben, unbedingt Strom messen, damit er nicht über den 35A des Reglers liegt. Zum Motor müsstest du abklären was da das Ampere-Limit ist.

Gruss
Stefan
 
Danke

Danke

Hallo Stefan

super vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!!!
Denke Damit kann ich mich erst mal ne weile weiterhangeln
und eventuell den Flieger gut ausrüsten

Vielen Dank nochmal, echt super!!!
 
Zum bequemen Optimieren dieser Zusammenhänge würde ich das Telemetriesystem von IISI-RC verwenden. Da siehst auf einen Blick (am Computer), ob mehr Motorstrom temperaturmäßig noch geht, ob die neue Luftschraube mit gefühlter Mehrpower noch strommäßig im Rahmen liegt, wie Propellergröße, Drehzahl, Strom zusammenhängen und so weiter. Da macht das Tüfteln gleich noch mehr Spaß.
 
- Wie sich die Grösse des Prop-Mittelteils sich auf den Strom auswirkt weiss ich nicht genau, aber ich würde das Mittelteil so gross wählen, dass der Propeller nach dem einklappen sich schön an den Rumpf anlegen kann. Wenn es zu klein ist, liegen die Propellerblätter nicht schön an und stehen ab, wenn zu gross, sieht's einfach doof aus. ;)
Besonders bei kleinen Propellern muss man da schon aufpassen; die aufgenommene Leistung (und damit der Strom) geht mit der dritten Potenz des Durchmessers! Das schenkt also ganz schön ein. Ausserdem ist der Steigungsverlauf des Blatts für ein bestimmtes Mittelstück gerechnet; bei gröberen Abweichungen bewegt man sich da vom Optimum weg.
Und dann gibt es natürlich Sonderausführungen, wie gekröpfte Mittelstücke, dass sich der Prop sauberer anlegt, und solche, die das Blatt etwas mehr oder weniger anstellen, also die Steigung modifizieren. Letzteres auch wieder um den Preis eines nicht ganz optimalen Steigungsverlaufs über den Durchmesser.
 
Hallo Jürgen

da hast du sicherlich recht.
Habe auch schon sondiert, der nächstegelegene Verein hat eigentlich keine
Segler im Verein und ist wegen eines Sportflugplatzes auch in der Flughöhe sehr
limitiert.
Da ich wohl innerhalb des nächsten Jahres nach Bingen umziehen werde,
Grundstück schon gekauft, lohnt sich momentan eine Eintritt in diesen Verein nicht sonderlich.
Ich denke in Waldalgesheim wird es mehr Sinn machen, zu dem ich dann nur 3 km aufn Platz haben werden.
HOffe dann auch dort viele nette neue Leute kennenzulernen, bei denen ich mir viel abguggen kann ;)
 

rkopka

User
- Faustformeln gibt es, aber das ist eher in Watt pro kg angegeben. Ich denke so 100-150W/kg sollten reichen, je mehr desto senkrechter :cool:.
Gibts auch für Schub. 1:2 reicht für Bodenstart, 1:1 für Kunstflug, 1,5:1 und mehr für 3D Fliegen. Man darf aber nie die Strahlgeschwindigkeit vernachlässigen, sonst hat man zwar tollen Schub im Stand, der aber schon vor dem Abheben zu wenig wird.

- bei einem 12x8er Prop bedeuten die Zahlen dass der Propeller einen Durchmesser von 12 Zoll hat, und eine Steigung von 8 Zoll. Steigung heisst, dass der Propeller sich in einer Umdrehung z.B. durch Pudding 8 Zoll nach vorne schrauben würde. Je grösser die Steigung oder der Durchmesser, desto höher der Strom.
I.a. hat man bei Seglern (Hotliner ausgenommen) und 3D-Modellen eher niedrige Steigungen (immer in Bezug auf den Durchmesser) z.B. 7x3", Trainer etwas mehr z.B. 7x5", Pylonmodelle quadratisch oder überquadratisch (z.B. 7x7" oder 7x9")

- Wie sich die Grösse des Prop-Mittelteils sich auf den Strom auswirkt weiss ich nicht genau, aber ich würde das Mittelteil so gross wählen, dass der Propeller nach dem einklappen sich schön an den Rumpf anlegen kann. Wenn es zu klein ist, liegen die Propellerblätter nicht schön an und stehen ab, wenn zu gross, sieht's einfach doof aus. ;)
Außerdem wirkt es sich auf den Durchmesser aus, der dann von den Angaben am Prop abweichen kann, die für eine bestimmtes Mittelteil gerechnet sind.

...
Wenn du sowieso vor hast den Antrieb zu optimieren, dann würde ich dir raten ein Wattmeter zu kaufen, womit du den Strom messen kannst. So kannst du kontrollieren dass sich der Strom im Bereich des Erlaubten für Motor und Regler beläuft. Vielleicht reicht es bei deinem Flieger auch schon, wenn du ihm einen etwas grösseren Propeller spendiertst, damit steigt der Strom etwas an und somit die Leistung. Aber eben, unbedingt Strom messen, damit er nicht über den 35A des Reglers liegt. Zum Motor müsstest du abklären was da das Ampere-Limit ist.
Ja ! Wattmeter bekommt man schon ab ca. €25. Damit ist man einfach sicherer unterwegs, wenn man nach jeder Änderung erstmal testet. Ansonsten zumindest ein Amperemeter, ist aber für hohe Ströme eher teurer.

RK
 
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