Kondensator an Regler bekommt Beule -- Elektronik-Profi gesucht!

zueri

User
Hallo zusammen
Ich besitze ein Modell der Boeing V-22 von Rotormast.
In der Bauanleitung heisst es, das ich einen Kondensator zusätzlich an die Regler-Pole löten muss.
Nur leider nach 2-3 Flügen haben die Kondensatoren komische Beulen.
In der Beilage ein Bild.
Leider kann mir der Hersteller nicht sagen, weshalb das so ist und vorallem wo der Fehler liegt. Er habe dies noch nie gesehen.

Kann mir irgendjemand sagen wiso das so ist?

LG
Marco

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Bist du sicher, dass das keine mechanischen Einwirkungen gewesen sind? Lässt du den Elko einfach so durch die Gegend zappeln? Wie hast du den Elko festgemacht an Plus und Minus?
Wenn das wirklich reproduzierbar und so oft auftritt, würde ich das Ding mal am Schreibtisch laufen lassen und dabei zusehen. Ich kann es kaum glauben.
 

zueri

User
Bist du sicher, dass das keine mechanischen Einwirkungen gewesen sind? Lässt du den Elko einfach so durch die Gegend zappeln? Wie hast du den Elko festgemacht an Plus und Minus?
Wenn das wirklich reproduzierbar und so oft auftritt, würde ich das Ding mal am Schreibtisch laufen lassen und dabei zusehen. Ich kann es kaum glauben.

Hallo.
Der Elko war natürlich auf dem Regler eingeschrumpft, und es ist wirklich keine Mechanische Einwirkung.
Es laufen 2 Regler parallel, und bei beiden Regler exakt das gleiche Symptom.
ich habe den Elko durch das + und - Kabel gelötet. Und die Polarität stimmt ja auch, oder?
 
Hi,

einem Laien etwas mit "Fremdwörtern zu erklären macht glaub ich wenig Sinn..
Bevor man nen langen Text schreibt schaus dir bei Wikipedia an.

Trotzdem eine Kurzfassung:
Jedes elektronische Bauteil hat parasitäre Größen.
Beim Kondensator ist dies unter anderem ein in Reihe zur Kapazität geschalter ohmscher Widerstand. (ESR)
Diese kannst du in dem Ersatzschaltbild auf wikipedia sehen.
Für die Zwischenkreiskondensatoren eines "Brushless" Reglers sollte der möglichst klein sein. (Wieso spare ich mir jetzt mal)

Für mich sieht es eher so aus, als ob der Kondensator dellen hat und keine Beulen? Spricht eher für eine mechanische Einwirkung.
Die blähen sich eher auf wenn sie überlastet sind.

Kannst z.b. Pansonic FR Serie nehmen. lieber bissle mehr V also lieber 50V.
Und Kapazität kannst auch ne Nummer größer nehmen. (Funkt halt mehr beim anstecken der Akkus)

Gruß
Dirk
 

WalterH

Fördermitglied
Wenn die Elkos von dir angelötet wurden weiss du vermutlich genau was das für Elkos sind?
Dann poste das mal. :-)

Bei Elkos gibt es besondere Typen die "low ESR" heissen.
Das heißt sie haben einen geringen Widerstand um sich aufzuladen und zu entladen.
Diese Typen werden hier normalerweise eingesetzt.
Dass Elkos Überdruck aufbauen können wenn sie zu stark belastet und heiss wurden ist bekannt.
Dabei können sie sich nach aussen verformen, platzen oder gar explodieren.
Es wäre denkbar, dass in deinem Fall nur Gas entwichen ist und danach beim Abkühlen Unterdruck entstand weil das Gehäuse durch herausgedrücktes Material abgedichtet wurde.
Ist eine theoretische Möglichkeit aber eher ein seltener Zufall wenn es so war. Natürlich ist die Funktion nicht mehr gegeben.

Eine Lösung wäre es low ESR Typen zu verwenden die eine höhere Spannung aushalten und die Umgebung besser zu kühlen.
Grüße
Walter

EDIT: Dirk war schneller aber das war bei mir erst zu sehen nachdem ich hochlud. :-)
 
Hallo Stephan
Wo erkenne ich den Unterschied von normalen zu low elkos?
und was heisst ESR?
Ich fliege mit 4 Zellen.
GRuss
Marco

OK das war das Problem. Wenn du welche haben moechtest schick mir ne PN.
Kannst auch bei Conrad bestellen, einfach nach low ESR suchen und welche mit passender Voltzahl auswaehlen. 35V ist dicke ok. > 50V brauchst du bei 12s. Nach der Bezeichnung die draufgedruckt ist googeln und evtl das Datenblatt finden. Da sollte drinstehen ob es sich um Low ESR typen handelt.
So aber bitte nicht weiterfliegen, sonst besteht die Gefahr dass der Steller kaputt geht.
Gruss Stephan
 

zueri

User
OK das war das Problem. Wenn du welche haben moechtest schick mir ne PN.
Kannst auch bei Conrad bestellen, einfach nach low ESR suchen und welche mit passender Voltzahl auswaehlen. 35V ist dicke ok. > 50V brauchst du bei 12s. Nach der Bezeichnung die draufgedruckt ist googeln und evtl das Datenblatt finden. Da sollte drinstehen ob es sich um Low ESR typen handelt.
So aber bitte nicht weiterfliegen, sonst besteht die Gefahr dass der Steller kaputt geht.
Gruss Stephan



Hallo Stephan

Danke für diese Antwort. Habe mal ein Datenblatt gefunden von den Elkos die ich jetzt drauf habe.
Kannst du dies bitte mal anschauen ob du was findest wegen LOW?
Ich habe nichts gesehen.

Gruss
Marco
 

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zueri

User
Hi,

einem Laien etwas mit "Fremdwörtern zu erklären macht glaub ich wenig Sinn..
Bevor man nen langen Text schreibt schaus dir bei Wikipedia an.

Trotzdem eine Kurzfassung:
Jedes elektronische Bauteil hat parasitäre Größen.
Beim Kondensator ist dies unter anderem ein in Reihe zur Kapazität geschalter ohmscher Widerstand. (ESR)
Diese kannst du in dem Ersatzschaltbild auf wikipedia sehen.
Für die Zwischenkreiskondensatoren eines "Brushless" Reglers sollte der möglichst klein sein. (Wieso spare ich mir jetzt mal)

Für mich sieht es eher so aus, als ob der Kondensator dellen hat und keine Beulen? Spricht eher für eine mechanische Einwirkung.
Die blähen sich eher auf wenn sie überlastet sind.

Kannst z.b. Pansonic FR Serie nehmen. lieber bissle mehr V also lieber 50V.
Und Kapazität kannst auch ne Nummer größer nehmen. (Funkt halt mehr beim anstecken der Akkus)

Gruß
Dirk

Danke Dirk...jetzt verstehe ich das ein wenig mehr. ;-)
 

zueri

User
Wenn die Elkos von dir angelötet wurden weiss du vermutlich genau was das für Elkos sind?
Dann poste das mal. :-)

Bei Elkos gibt es besondere Typen die "low ESR" heissen.
Das heißt sie haben einen geringen Widerstand um sich aufzuladen und zu entladen.
Diese Typen werden hier normalerweise eingesetzt.
Dass Elkos Überdruck aufbauen können wenn sie zu stark belastet und heiss wurden ist bekannt.
Dabei können sie sich nach aussen verformen, platzen oder gar explodieren.
Es wäre denkbar, dass in deinem Fall nur Gas entwichen ist und danach beim Abkühlen Unterdruck entstand weil das Gehäuse durch herausgedrücktes Material abgedichtet wurde.
Ist eine theoretische Möglichkeit aber eher ein seltener Zufall wenn es so war. Natürlich ist die Funktion nicht mehr gegeben.

Eine Lösung wäre es low ESR Typen zu verwenden die eine höhere Spannung aushalten und die Umgebung besser zu kühlen.
Grüße
Walter

EDIT: Dirk war schneller aber das war bei mir erst zu sehen nachdem ich hochlud. :-)


Hallo
Es handelt sich um Richey 85°C MDI Elkos.
35V 470uF
 
Hi,

da sind keine ESR Werte angegeben.
Dies der niedrige Ripplestrom(der von mir empfohlene verträgt 3x mehr) und Spezifizierung bis 85°C deuten drauf hin, das der nix taugt.
Wenn in einem Datenblatt ein entscheidender Wert nicht angegeben ist, kann man davon ausgehen das dieses Bauteil nicht geeignet ist.
Einen passenden LowESR Typ gibt es bei Conrad für 50Cent. (Siehe Beitrag weiter oben.)
An sonsten stehts bei LowESR Typen meist direkt oben in der Zusammenfassung der Eigenschaften auch drin, dass es sich um einen Low ESR Typ handelt.

Und wie schon erwähnt nicht ohne oder mit defekten Kondensatoren fliegen da im Zwischenkreis sonst Spannungsspitzen über der Akkuspannung auftreten die dir die Fets killen.
Was fürne scheiss Regler sind da eigentlich verbaut?!?! Das man da noch was an den Kondensatoren machen muss...
 

heikop

User
Moin!

Der Regler auf dem Foto hat doch wie üblich Kondensatoren verbaut.
Der Kondensator selbst ist doch ganz klar so verformt, als ob er sich der
gewölbten Kühlkörperoberfläche des Regler anpassen musste.

Zudem scheint das ein Castle Regler zu sein, also nichts mit "scheiss Regler".

Für mich ist das ganz klar eine mechanische Beschädigung des Kondensators
durch Druckeinwirkung, der Kondensator kann da nichts für.

Das dürfte der Threadstarter selbst versaubeutelt haben.
 

onki

User
Hallo,

also ich glaub auch nicht an die Nummer mit dem zusätzlichen Elko, Die CastleLink Regler haben den an Bord. Zudem kann man die beiden schemenhaft auf dem Bild erkennen.
Also Unsinn was da (von wem auch immer) vorgeschrieben wird. Vielleicht bezieht sich das noch auf Eigenbau Regler (hab da auch noch eine Platine von Milan aus den 90ern, die ich nie vollendet hab).
Sollte der Elko wirklich aufgebläht gewesen sein, hätte er seine Elektrolyte z.T. herausgespuckt, was übel riecht und eine Sauerei veranstaltet (wir haben da als Lehrlinge ne tolle Elko-Abschußbasis gebaut - ich kann euch sagen - übel.
Der hier scheint nur mechanisch deformiert zu sein.

Ich würde das Teil weglassen da der Castle Link ohne das Ding prima funktioniert.
Da macht ein 4,7mF LowESR Elko am BEC-Ausgang (wenn vorhanden und genutzt) bzw. Empfänger mehr Sinn.

Gruß
Onki
 

rkopka

User
Ich würde das Teil weglassen da der Castle Link ohne das Ding prima funktioniert.
Kommt auch auf die Kabelführung von Batterie zu Regler an. Außerdem sollte man auf alle Fälle die Anschlußbeine des Elkos nochmal getrennt einschrumpfen, auch wenn drumherum noch der Reglerschrumpfschlauch ist.

Ansonsten kann man als einfachen Hinweis beim Elko die aufgedruckte Temperatur hernehmen. Ab 105°C steigt die Chance einen ESR vor sich zu haben.

RK
 

zueri

User
Kommt auch auf die Kabelführung von Batterie zu Regler an. Außerdem sollte man auf alle Fälle die Anschlußbeine des Elkos nochmal getrennt einschrumpfen, auch wenn drumherum noch der Reglerschrumpfschlauch ist.

Ansonsten kann man als einfachen Hinweis beim Elko die aufgedruckte Temperatur hernehmen. Ab 105°C steigt die Chance einen ESR vor sich zu haben.

RK

Hallo
Die Kabel vom Akku zum Regler sind ca. 40cm, daher wird wahrscheinlich ein zusätzlich Elko empfohlen. Die Beine werde ich einschrumpfen, danke für den Tip.

PS: hier noch ein Bild, wiso die Kabel so lange sind

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Hi,

ja wenn die Leitungen so lang sind kann ein zusätzlicher Kondensator Sinn machen. Da landet man halt wieder bei den parasitären Größen. Hier in Form von einer Induktivität der Zuleitung die wie schon erwähnt Spannungsüberhöhungen zur Folge hat.
Die die mit der Leitungslänge zunimmt sind die Cs vom Regler halt irgendwann am Ende und können die in der Induktivität gespeicherten Energie nicht mehr aufnehmen bzw die Spannung steigt halt auf unzulässig hohe Werte.

Da die Fets im Regler ständig schalten und die Induktivität die Eigenschaft hat, ihre Energie(Strom) loswerden zu wollen "schiebt" die nach einem Abschaltvorgang Strom in den Regler nach. Sind die Cs nicht groß genug, steigt die Zwischenkreisspannung über die von den Fets zulässigen Drain-Source Spannung und es macht "puff"....

Übrigens beim überfliegen der Datenblätter ist mir aufgefallen das die 50V Typen mehr Ribblestrom vertragen als z.b. die 35V. Es kann in Grenzanwendungen also schon sinn machen die 50V Typen zu verwenden obwohl man noch nicht bei 50V angekommen ist.

Ich würd da nicht lange rum machen.
Kauf dir bei Conrad etc nen Panasonic FR und gut is. Wegen 50Cent hier ewig rumlabern und zu spekulieren...

Grüße
 
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