Cessna 182 im Eigenbau

'N Abend,

ich habe mir als mein erstes derartiges Projekt vorgenommen eine Cessna 182 im Maßstab 1:11 nachzubauen. Den Rumpf werde ich aus GFK fertigen, weshalb ich im Moment noch ein Urmodell baue. Da ich in diesem Gebiet recht wenig Erfahrung habe werde ich diesen Thread nutzen um mir Ratschläge zu holen und den Bau zu dokumentieren!

Bisher bin ich noch am Verspachteln des Styrodurkörpers. Der Flügel besteht aus einem Styroporkern der mit 1mm Balsaholz beplankt wurde.

Die Fragen, die sich mir im Moment stellen sind,
- wie ich am besten die Nasenleiste des Flügels aus dem Balsakantholz modellieren kann
- ob ich das Seitenleitwerk schon jetzt an das Urmodell anfüge, sodass es später auch aus GFK ist oder es erst später auf den Rumpf kleben soll
- Querruder ja/nein und wenn ja, wie ich diese am besen anlenke.

Danke schon einmal im Vorraus!

Stefan

wing.jpg
body.jpg
 

Liasis

User
Hallo Stefan
Dann wünsche ich Dir also viel Spass beim Bauen. Ich kenn mich mit dem Formenbau noch nicht so aus. Also dann baust Du erst mal einen Rumpf aus Balsa oder Styro als Positivmodell? Und anschliessend stellst Du aus Epoxy die Negativform her? (Zweiteilig)
Den Flügel aus dem Styrokern herausschneiden ist glaublich nicht so schwer, sofern man das entsprechende Profil und die Geräte dazu hat oder? Und womit klebt man dann die Balsabeplankung auf das Styro drauf?
Hoffe, ich kann hier noch viel lernen. Bin gespannt auf weitere Bilder
Gruss
 

Liasis

User
Tschuldigung, ich bins nochmals!
Querruder würde ich auf jeden Fall wählen. Oder hast Du bloss an Seite und Höhe gedacht? Zudem ists wahrscheinlich technisch einfacher, die Seitenflosse gleich in die Negativform fest zu integrieren. Also diese nicht separat herzustellen und dann irgendwie kompliziert zu befestigen.
Oder seh ich das völlig falsch?
 
Nach zweimaligem Verspachteln und verschleifen sieht der Rumpf bisher wie auf dem Bild aus. Ich werde noch so lange weiter verspachteln und schleifen, bis die Oberfläche mehr oder weniger glatt ist. Die letzten Unsauberheiten werde ich dann noch mit Sprühspachtel beseitigen.
@Liasis: Ja, das Urmodell besteht aus Styrodur, wird dann verspachtelt und schließlich mit 2K-Lack lackiert. Später wird mit Formharz die Positivform abgeformt und noch mit GFK verstärkt.
Die Beplankungen der Flügel habe ich mit Epoxydharz verklebt.
Ja, ich werde wohl Querruder einbauen, aber soll ich diese am besten mit kleinen Servos in den Tragflächen oder irgendwie anders ansteuern.
body2.jpg
 
Bei einer Spannweite von 100 cm sind 2 Stück Dymond D60 als Querruderservos in der Tragfläche ideal geeignet.
Die Querruder nicht zu klein machen.
 

Liasis

User
Jepp, würd ich auch so machen. Alles in die Tragflächen rein!

@Stefan
äh, der Styrorumpf ist doch jetzt die Positivform?!?!? Dann machst Du im nächsten Schritt die Negativform. Und aus dieser gewinnst Du zum Schluss wieder den endgültigen Postiv-Rumpf. Ja ja, das seh ich schon richtig, oder??
Freue mich auf weitere Bilder.
LIASIS
 
So, ich hab am Wochenende noch ein wenig gemacht. Das heißt ich hab noch ein wenig mit Sprühspachtel gearbeitet und verschliffen. Das muss jetzt aber noch einige Male wiederholt werden, bis die Oberfläche wirklich glatt ist. Die Stellen, an denen der Sprühspachtel das Styrodur angegriffen hat werden noch mit Polyesterspachtel geebnet.
CIMG7388.jpg
 

Oli_L

Vereinsmitglied
Vorsicht!

Vorsicht!

!!! Polyesterspachtel löst Styrodur erst recht auf!!!
Zumindest, falls du diesen 2K-Spachtel aus der Dose mit winziger Härterzugabe meinst, wie er in jedem Baumarkt oder Kfz-Zubehörhandel zu bekommen ist. Der enthält Styrol als Lösungsmittel, und das ist für Polystryolschaum so ziemlich das beste Auflösungmittel :D !

Auch denke ich, dass du mit einer Urmodelloberfläche, die aus rein gespachteltem Styrodur besteht, nicht glücklich wirst, weil du sie nicht glatt bekommst. Zu unterschiedlich sind die Härten der Spachtelflächen und dem drunterliegenden Schaum, schnell sind wieder Ecken durchgeschliffen oder Dellen reingedrückt, das nimmt kein Ende....:rolleyes: Üblich und ratsam ist es, dieses Urmodell erst mit Glasgewebe und Epoxy zu beschichten, dann erst zu spachteln und zu schleifen.

Selbst wenn dir die Oberflächenqualität ausreichend erscheint, wird das unverstärkte Urmodell sehr wahrscheinlich das Entformen nicht überleben. Also, falls die erste Form nix wird, hast du keinen zweiten Versuch.

Trennmittel / Trennebenen / Formbauharz.... überall steckt der Teufel im Detail.

Ich würde dir raten, erst mal in der Rubrik GFK, CFK, AFK & sonstige Kunststoffe die Suche bemühen, um etwas mehr über die Urmodell-Erstellung und Abformen zu lesen.

Lehrgeld müssen wir alle zahlen bei Einarbeitung in neue Bau-Techniken!
Viel Erfolg bei dem Projekt, schönes Modell an sich!
Gruß,
Oliver
 
Hi,

meld mich endlich nach einiger Zeit Pause auch wieder zurück:D
Das Urmodell ist jetzt so weit , dass es abgeformt werden kann. Habe das Modell in einer Autolackiererei mit 2K-Lack spritzen lassen, was er auch noch netterweise kostenlos gemacht hat, da er nur einen Farbrest verwendet hat:) Lieb fragen hilft :D
Werde heute Nachmittag die Trennebene vorbereiten und vll schon anfangen die erste Seite abzuformen! Bilder folgen dann auch!

Stefan

CIMG7797.jpg
 
Das Modell in das Trennbrett eingelassen, mit Wachstrennmittel und PVA behandelt.
CIMG7821.jpg

Sobald das Folientrennmittel trocken ist, werde ich mit dem Abformen beginnen!
 

Oli_L

Vereinsmitglied
Hi Stefan!
Sieht doch schon mal ganz gut aus!
Ich dachte schon, wir hätten dich abgeschreckt und das Projekt wäre eingestellt... ;)
Berichte ruhig weiter, besonders die Entformung des Urmodells etc.

Viele Grüße,
Oliver
 
Ich dachte schon, wir hätten dich abgeschreckt und das Projekt wäre eingestellt...
Nene, es gab eher "Motivationsprobleme" :D

Also ich hab gestern Nachmittag noch den ganzen Hinterbau gemacht und gerade entformt, was mit einem Spachtel, wegen das PVA's, relativ leicht ging!
Leider musste ich dann mit Ernüchterung feststellen, dass ein wenig Epoxydharz zwischen Trennbrett und Urmodell geflossen ist, was zu einer Verklebung geführt und eine Beschädigung hervorgerufen hat. Ich werde im Laufe des Tages versuchen das wieder zu reparieren, dass ich fertig abformen kann.

Gestern Nachmittag:
CIMG7857.jpg
Nahaufnahme(Die Lufteinschlüsse rühren von der unteren Schicht Glasfasergewebe her, die aus ca. 10cm breiten Gewebestreifen bestand, die ich noch übrig hatte):
CIMG7858.jpg

Nach dem Entformen:
CIMG7859.jpg
Die Beschädigung:
CIMG7860.jpg

Gruß Stefan
 

Oli_L

Vereinsmitglied
Schade...

Schade...

... da rächt sich das fehlende Glasgewebe auf dem Urmodell. Sieht aus wie großflächeige Spachtelablösung auf der noch nicht abgeformten Hälfte. Uiiiuuiiiuiii... :cry:

Du hast doch hoffentlich VOR dem Einlegen in die Trennebene das GANZE Urmodell gewachst und evt. ge-PVA-t ??? Und danach die Trennebene mit der Übergangskante nochmal.

Wenn du jetzt das ganze Teil nicht abschreiben willst, muss du wirklich versuchen, die freiliegende Rumpfhälfte zu reparieren, um überhaupt ne Chance auf ein akzeptables Ergebnis des ersten Formenbaus zu haben.

Ich würde auf KEINEN Fall versuchen, das Urmodell jetzt aus der halben Form zu holen. Aufgrund des schon bemängelten Aufbaus des Urmodells ohne Gewebeverstärkung gebe ich dem nur eine kleine Chance, unbeschadet aus der Form zu kommen. Wenn das klappt hättest du viel Glück, aber die Gefahr ist groß, dass gar nix Verwertbares übrigbleibt.

Trotzdem dranbleiben und durchhalten!

Oliver
 
N' Abend!

Ich hab gestern Abend noch die andere Seite abgeformt und gerade entformt. Dabei wurde das Urmodell leider irreparabel beschädigt/zerstört :D

Naja, alledem bin ich trotzdem mit dem Ergebnis ziemlich zufrieden, gerade wenn man bedenkt, dass dies mein erstes Projekt war und ich noch nie mit GFK gearbeitet habe.

Als nächstes werde ich noch die kleinen Unsauberkeiten mit 1200er Schleifpapier entfernen und anschließend wieder polieren!

Stefan

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CIMG7865.jpg
 

Oli_L

Vereinsmitglied
Na bitte, da hast du ja noch gerettet, was zu retten war!

Hoffentlich lässt sich das Formbauharz so ,wie Du hoffst, bearbeiten, da gibt es Sorten, die sich nur sehr schwer nacharbeiten lassen.

Ne andere Frage: da Deine Form bis jetzt rundrum geschlossen ist, sehe ich gerade nicht, von welcher Seite aus du später die beiden laminierten Hälften verbinden willst (Naht anrollern). Dazu ist es vorteilhaft, wenn man von irgendwo Zugang zur Trenn-Naht hat :rolleyes:

Ich würde vorschlagen, diese Öffnung im Bereich der Tragflächenauflage vorzusehen. Also wenn du die Formkanten aussen mit ner Flex (im Freien mit Staubmaske im Gesicht) säuberst, gleich noch in dem Bereich die Wand öffnen.

Bis denn!
Oliver
 

Jaw

User
Also für das erstemal wirklich nicht schlecht. Ich hatte gedacht, es geht anders aus:rolleyes:
Besorge dir mal das Buch über Faserverbund bei R&G. Wenn du die gaaaaaaaanz lieb fragst, bekommst du es vielleicht umsonst. Da steht ne Menge drinnen, was dir helfen kann. Vor allem wenn es das erste mal ist, wo du mit Faserverbund arbeitest. Oder hier unter Anleitungen ein wenig stöbern... http://www.swiss-composite.ch/

Viel Spaß noch,

Jan
 
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