Neuling mit Fragen zum Bau einer BASIC

Hallo Forengemeinde,

auch wenn die jüngsten Einträge in diesem Unterforum schon einige Tage alt sind, hoffe ich auf jemanden, der einem unerfahrenen Neuling beim Bau einer BASIC weiterhelfen kann.

Meine bisher einzigen Erfahrungen im Bootsbau beschränken sich auf ein Modell, dass ich als Kind nach eigenen Ideen entwickelt habe, meinen Katamaran:

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Mangels Geld damals natürlich ohne RC-Anlage gebaut. Immerhin ist dank Styropor schon damals eine "Leichtbau"-Variante entstanden :D

Nun plane ich den Bau eines ersten ferngesteuerten Bootes zusammen mit meinem Sohn (natürlich auch, um mir endlich den alten Traum eines RC-Bootes zu erfüllen :))

Der Einfachheit halber soll es eine BASIC werden. Besondere Regatta-Tauglichkeit ist nicht angestrebt, sondern eher ein gutmütiges Boot, dass auch die doch oft etwas steifere norddeutsche Brise überlebt und nicht in der ersten besten Welle "schlapp" macht. Beide Eigenschaften werden der BASIC ja nachgesagt.

Zur Zeit befinde ich mich noch in der Planungs- bzw. Recherchephase und habe dabei den Ehrgeiz entwickelt, ohne den auf rt-sails.de angebotenen Bausatz auszukommen und möglichst viel zu improvisieren. Anhand der Pläne von http://mbr-koeln.de ist bereit ein Pappmodell entstanden, um die grundsätzliche Arbeitsweise des Verklebens und die Passgenauigkeit der selbstgedruckten Schablonen zu testen:

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(Vielleicht sollte ich meine 1. Basic "Pico Belli" taufen ;))

Hier fangen jedoch schon meine ersten Fragen an:
  1. An meinem Pappmodell erhalte ich keine plane Fläche, auf der ich ein Deck ohne Wölbung aufbringen könnte. Die Oberkante der Seitenwände sind gemäß Bauplan ja gerade, was durch die Biegung der Wände dann zu einer konkaven Krümmung der Oberkante führt. Ist das normal bzw. so gewollt? Zieht sich das beim Aufbringen des Decks "von allein" zurecht?
  2. Ist meine Skalierung des Plans korrekt (ja, die 15cm Marke auf dem Plan entspricht 15 cm auf dem Ausdruck)? Trotzdem hat das Boot nur eine Gesamtlänge von 68,5cm statt der spezifizierten 70cm :confused:
  3. Da mein Pappmodell doch ziemlich "wabbelig" ist (ich hoffe das "echte" 1mm Sperrholz ist da stabiler;)), wollte ich mir einen Überblick über die Rumpfbreite verschaffen - auch um beim echten Bau dann halbwegs verlässliche Breitenangaben zu haben und einen symmetrischen Rumpf zu bauen. Bei weiterer Recherche bin ich über eine niederländische Seite gestoßen: http://www.modelbouwers.nl/pdf/basic-jolle.pdf. Hier sind zwar Bemaßungen angegeben, die Gesamtlänge des Bootes stimmt ebenfalls, jedoch sind die Breitenangaben der Rumpfbauteile insgesamt schmaler :confused:. Z.B. wird die maximale Breite der Traverse mit 136mm angegeben, während mein Ausdruck auf ca. 148mm kommt. Kennt jemand diese Anleitung? Welche Maße sind nun die Richtigen?

Ich hoffe, dass Jemand, der die BASIC schon mal gebaut hat, mir hier weiterhelfen kann.
 
Hallo!

Die Probleme, die du mit dem Pappmodell hast, werden bei einem Bau aus Holz nicht auftreten. Zunächst werden die Spanten ja kopfüber auf einem Baubrett (Helling) aufgestellt und zwar so, dass sie nach dem Beplanken abgenommen werden können. Dadurch ziehen sich die Planken dann auch in die richtige Form.

Zu den übrigen Punkten nann ich jedoch nichts sagen, da ich den Plan nicht kenne.

Ich wünsche gutes Gelingen.

Gruß
Jörg
 
Basic Jolle - Rumpfbau

Basic Jolle - Rumpfbau

Hallo,

wir hatten damals (ist schon ein paar Jahre her... ;-) ) sechs Basic Jollen gebaut in der Familie gebaut - hat sehr viel Spass gemacht. Ich hatte damals auch den Bauplan von der Homepage entsprechend ausgedruckt und so gebaut. Du hast recht - das Boot wird etwas kürzer als die 70cm, das macht aber gar nichts. Das Deck wird den Rumpf nicht geradeziehen können, dazu ist die Schale zu stabil. Du wirst merken, dass wenn Du die fünf Rumpteile zusammengeleimt hast schon ein recht stabile Rumpfwanne ensteht.
Du benötigst zum zusammenleimen recht viel Klebeband. Gut klebend und nicht dehnfähig. Ich habe damals begonnen die beiden Teile für den Rumpfboden vorzubereiten. Erst in der Mitte zusammenkleben (mit Klebeband), Dann Bug und heck. Es ensteht eine leicht gewölbte Schale. Diese musst Du sehr sorgfältig mit Klebeband stabilisieren. Dann habe ich den Spiegel angeklebt und erst jetzt die Rumpfseitenteile. Du wirst merken dass das Sperrholz sich ganz anders sträubt als der Karton. Gerade der Übergang der Seitenwände zum Rumpfboden ist etwas tricky. Ich hatte mir damals innen an die Seitenteile ca. 1mm vom unteren Rand entfernt kleine Stückchen Holz-Schaschlikspieße angeklebt, dann rutscht einem der Boden nicht immer in das Boot wenn man die Teile zueinander ausrichtet. Wenn Du im Vorfeld die beiden Bodenteile und die Seitenteile wirklich symetrisch hergestellt und sauber verschliffen hast wird der Rumpf von sich aus schon recht gerade. Ich habe noch beim Zusammenbau darauf geachtet, dass ich möglichst gleichmässig und symetrisch Spannung in das Boot gebracht habe. Als letztes wirst Du dann die Traverse ins Boot einleimen und den Rumpf auf seine endgültige breite bringen - auch hier sind ein Zentimeter mehr oder weniger kein Problem. Ich würde dir nur empfehlen die Traverse nochmal zu zeichnen und nicht aus dem Bauplan zu nehmen - wenn ich mich recht erinnere war die nicht ganz symetrisch. Die Traverse wird dann sowieso so geschliffen, dass sie schön saugend-schmazend in den Rupf passt.

Wenn das alles erlegit ist kannst Du schauen ob der Rump gerade ist: Schnur spannen von der Mitte des Spiegels bis zum Bug. Die Schnur muss über die mitte der Traverse laufen und die Abstäbe zur Bordwand müssen identisch sein. Dann die Klebenähte mit Klebeband von aussen dichtsetzen und von innen mit Harz schön zusammenkleben. Wenn du dann über die Nähte nochmals einen schmales Streifen Gewebe legst und auch das schön mit etwas eingedicktem Harz einstreichst haält es wunderbar und die hats einen stabilen Rumpf der auch mal einen Zusammenstoß aushält.

Das hört sich vieleicht etwas aufwändig an, ist aber an einem Abend gut zu schaffen.

Wenn Fragen sind: gerne melden.

Gruss
Eric
 
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