"balance at start" => Vorstellung einer alternativen Ladesystematik

ghupft

User
Hallo, nachdem im anderen Thread einige kommunikative Missverständnisse wohl aufgrund des Threadtitels stattgefunden haben, mag vielleicht der eine oder andere hier zur Idee des balancen im entladenen Zustand (!) Stellung nehmen.

Die Idee ist simpel:

Wenn der Akku geladen werden soll, dann wird immer zuerst (!), also im entladenenen Zustand ein balanzing durchgeführt um die Zellen anzugleichen.
Darauf folgend wird der Pack unter Kontrolle der Einzelzellenspannungen, jedoch ohne zu balanzieren geladen, bis die erste Zelle ( => die kapatizitätsschwächste) bei der Ladeendspannung angekomen ist.

Den Vorteil dieser Ladesystematik sehe ich darin, dass Akkupacks, welche nicht auf Kapa gematchd sind und daher Zellen mit recht unterschiedlichen Kapazitätswerten enthalten, bei Stromentnahme trotzdem immer zur gleichen Zeit die Unterspannungsgrenze erreichen.
Dh. wenn so geladen wird verringert sich die Chance, dass einzelne Zellen (die kapazitätsschwächsten) zum Ende der Entladung aus der Reihe tanzen und frühzeitig in die Tiefentladung gedrückt werden, was dann ja per Unterspannungsabschaltung oder per Uhr zuverlässig verhinderbar ist.

Ist mMn ein robustes und zuverlässiges Verfahren ohne zusätzlichen Elektronik-Brimborium zu benötigen.
Fehlen nur noch die Ladegeräte, die so eine Ladesystematik draufhaben.
:)
 

ghupft

User
kleine Ergänzung:

Es geht hier nicht mehr nur darum "den Akku" (im Sinne von "alle Zellen des Akku") voll zu bekommen.
Ganz einfach weil das bei nicht kapa-gematchten Akkupacks ein ziemlich sinnfreies Unterfangen ist.

Es kann bei Akkupacks aus leidlich unterschiedlichen Zellen im Endeffekt nur darum gehen, das meisste an Kapazität herauszuholen.
Dies ist zwangsläufig duch die kapazitätsschwächste Zelle vorgegben.

Und dann gehts bei solchen Akkupacks mMn noch darum, die herstellermässig vorgegebenen Spannungsgrenzen nach oben und nach unten hin möglichst gut und problemlos einzuhalten, sonst gibts automatisch eine Lebendauerpönale.
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
(...) Es kann bei Akkupacks aus leidlich unterschiedlichen Zellen im Endeffekt nur darum gehen, das meisste an Kapazität herauszuholen.
Dies ist zwangsläufig duch die kapazitätsschwächste Zelle vorgegben. (...)
... das erfüllt dir automatisch eine Einzelzellenüberwachung mit Unterspannungs-(warnung/abschaltung...)!
Fatal wäre es hier zu Balancen (... beim Entladen)!
Wozu sollte das gut sein da die schwächste Zelle damit NICHT eine höhere Nutztkapazität abgibt!!! :p:D
Bedenke, es ist eine Reihenschaltung von Zellen wo das schwächste Glied in der seriellen Kette das Gesamtverhalten
bestimmt und NICHT die stärksten (höchste Kapazität), die du Balancen willst!

(...) vorgegebenen Spannungsgrenzen nach oben und nach unten hin möglichst gut und problemlos einzuhalten, sonst gibts automatisch eine Lebendauerpönale.
... die gibt dir der Lader mit Balancern vor beim richtigen Ladeprogramm. Sinnvolles Balancen ist ab frühestens "V-Store" anzustreben.
Ich bevorzuge bei LiPos den Balancer ab 4V/Z aktiv werden zu lassen.

Was ist also dein Problem ... und unter uns ...Du verrennst dich total und läufst einen Spannungs-JoJo-Effekt hinterher! :confused:
 
Gerd Giese schrieb:
Was ist also dein Problem
Er möchte die schwächste Zelle von 100% bis 20% ihrer Kapazität fliegen, die besseren Zellen des gleichen Akkus, die noch mehr Kapazität haben, hingegen beispielsweise von 95% bis 20%, wenn ich das richtig verstehe. Aber den Vorteil darin sehe ich auch nicht. Es ist für die besseren Zellen weitgehend egal, ob sie von 100 bis 25% oder von 95 bis 20% fliegen. Ersteres dürfte besser für sie sein, aber man muss die besseren Zellen nicht sehr schonen, wenn schon eine schlechte Zelle im Akkupack ist.
 

Julez

User
kompliziert und unnötig

kompliziert und unnötig

Den Vorteil dieser Ladesystematik sehe ich darin, dass Akkupacks, welche nicht auf Kapa gematchd sind und daher Zellen mit recht unterschiedlichen Kapazitätswerten enthalten, bei Stromentnahme trotzdem immer zur gleichen Zeit die Unterspannungsgrenze erreichen.

Deine ganze Vorstellung fußt auf der Prämisse, dass es sinnvoll sei, die Zell- oder meinetwegen auch Akkuspannung als Kriterium zu benutzen, um die Entladung zu beenden. Je nach Belastung, Akkutemperatur oder Akkualter kann es aber gravierende Unterschiede in der Zellspannung geben. Fliegt man mit minimaler Motorleistung umher, ist die Zellspannung recht hoch bis zum Ende, und die Erkennung greift zu spät. Fliegt man mit Vollgas, ist die Spannung niedriger, und die Erkennung greift viel zu früh.
Gerade im Modellbaubereich gibt es viel bessere Möglichkeiten. Per Telemetrie die entnommene Kapazität messen, und eine Warnung rausgeben, wenn 80% der vorher mal gemessenen Istkapazität erschöpft sind. Dann landen.
Wenn die Zellen schon bei 80% Kapazitätsentnahme nennenswert auseinanderdriften, ist der Akku eh Matsch.

Dein Vorschlag funktioniert im Prinzip, ist aber extremst unpraktikabel, erfordert noch nicht entwickelte Hardware, etc.

Zudem müsste ich die Akkus immer entladen, und Balancen, vor dem Volladen.
Vielleicht gehts nur mir so, aber ich finde es blöd, Akkus ausserhalb des Flugzeugs zu entladen. Dass mache ich nur für den Storage Mode, falls ich wider Erwarten nicht zum Fliegen gekommen bin.
 
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