700er Kollektormotor ersetzen

Hallo.

Ich wollte fliegen gehen und habe wie üblich die Modelle vor dem Verladen auf ordnungsgemäße Funktion getestet.

vollständiger Beitrag hier : http://www.rc-network.de/cgi-bin/ubb/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic;f=2;t=000633;p=3#000039

11. o2. 2005 – Fehlstart : Der Motor ist kaputt. Es ist der Kollektor, der ist abgebrannt und der Motor blieb ohne Vorwarnung stehen. Nein, eigentlich sind es die sogenannten Hammerkohlen, da ist mindestens eine kaputt, oder abgenutzt, oder was auch immer. Gut, daß es bei einem Test am Boden passiert ist und nicht in der Luft. Es war der Speed 700 BBT 9,6 Volt ohne Neodym, und er diente bereits im zweiten oder dritten Flugzeug, so genau weiß ich das nicht mehr.

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Die Frage die bleibt ist : Ersetze ich das Teil jetzt durch einen weiteren Kollektormotor oder durch einen Brushlessmotor?

15. o2. 2005 : Nach einem längeren Beratungsgespräch bei Höllein habe ich mich dazu entschieden einen Brushlessmotor zu bestellen. Einen Flyware MAX 650-5, der wiegt 245 Gramm, kostet 71 Euro und dürfte kein Problem damit haben die gewünschten 250 Watt auf die Welle zu bringen. Die genauen Daten habe ich jetzt nicht mehr im Kopf, aber dieser Motor dürfte ein guter Ersatz für den 700er sein. Der dazu passende Steller ist ein Flyware EASY 4012, 6 bis 12 Zellen, 40 A, BEC und kostet 80 Euro. Als Luftschraube werde ich erst einmal die vorhandene 9,5 x 5 Zoll KLS benutzen und später die Größen 10 x 6 und 10,5 x 6 Zoll Aeronaut CAM oder CAM Carbon testen.

151 Euro, um einen durchgebrannten 25 Euro Motor zu ersetzen, das ist heftig.

18. o2. 2005 : Der neue Motor ist eingebaut. War alles kein Problem : Bedienungsanleitungen lesen, Motor und Steller provisorisch verbinden (wegen der Drehrichtung), Flyware anrufen und dort erfahren daß Modi 2 für Motorflieger werkseitig voreingestellt ist, die Bedienungsanleitung gibt darüber keine Auskunft, erster kurzer Test.

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Die Drehrichtung stimmt, also kann ich die Motorkabel in der richtigen Länge fest und dauerhaft verlöten. Und das Teil macht einen ganz schönen Wind, Da bin ich mal auf den abschließenden Test gespannt. Die Akkukabel könnten ruhig noch etwa 3 cm länger sein. Wegen der Gewichtsdifferenz muß der Akku ein ganz schönes Stück weiter nach vorne und rutscht so von der hinteren Auflage. Also habe ich eine von den „falsch gebauten“, 2 cm breiten Akkubefestigungen genommen, passend gemacht und eingeklebt.

790 Gramm wiegt der neue Antriebsstrang komplett mit der alten Klappluftschraube 9 x 5 Zoll, dem Motor, dem Steller und einem Akku 10GP2200. Damit dürfte die Maschine maximal 1,6 kg wiegen, um der gängigen Faustformel zu genügen. Es sind 1480 Gramm mit den 470 Gramm schweren Akku 10GP2200 und 1625 Gramm mit dem 615 Gramm schweren Akku 10RC2400. Es entspricht 690 Gramm für den „antriebslosen“ Flieger. Das wäre also alles im grünen Bereich. Und eine Baunummer 19 oder 20 würde möglicherweise nur noch 1200 Gramm wiegen und hätte nur noch eine Flächenbelastung im Bereich von ca. 52 g/dm².

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Und nun kommt das Sahnestückchen : Der Wirkungsgrad und die Leistungsentfaltung !

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Beim Antriebstest mit vollständig montiertem Modell und voll geladenem Akku sind in dem Zimmer durch den Luftschraubenstrahl Dinge in Bewegung geraten, die sich vorher, bei 700er Tests, nicht von der Stelle gerührt haben. Und da ist noch nicht einmal die in der Antriebstabelle empfohlene Luftschraube mit 10 x 6 Zoll drauf … , sondern die alte 9 x 5 Zoll. Vor lauter Begeisterung habe ich es auch noch versäumt den genauen Strom zu messen. Da muß ich unbedingt noch die fehlenden Luftschraubengrößen zum Testen nachbestellen. Und dann auch sorgfältig Strom, Drehzahl und Temperatur bei den unterschiedlichen Belastungen registrieren.

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Da ist nur noch eine Frage offen : Gehe ich heute Nachmittag noch eine Runde fliegen oder warte ich vielleicht doch besser bis morgen ?

Mein Zitat : 151 Euro, um einen durchgebrannten 25 Euro-Motor zu ersetzen, das ist heftig.

Und nun bin ich froh, diesen Motor gekauft zu haben. Und ich bin froh doch noch heute Nachmittag fliegen gewesen zu sein. Okay, ich könnte jetzt schreiben : „Mit diesem Motor ist das Modell nicht wieder zu erkennen.“ Oder so etwas.

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Von außen ist kein Unterschied zu erkennen, sogar die Luftschraube ist die selbe.

Tatsache ist : Mit dem alten, 700er Motor betrug die Startstrecke so etwa 10 bis 12 Meter, bei leichtem Gegenwind und ich hielt das für einen guten Wert. Und heute war das Teil nach 5 bis 6 Meter in der Luft, und das auch noch auf Kufen. Nach dem Erreichen der Sicherheitshöhe wurde sofort auf etwa Halbgas gedrosselt. Und das Modell liegt satt in der Luft, der Schwerpunkt stimmt (das war meine größte Sorge), Motorsturz und Seitenzug passen auch noch (okay, ein klein wenig mehr Sturz könnte ruhig sein), und ich brauche nicht einmal zu trimmen. Zwei Starts an diesem Nachmittag, mit je etwa 6 Minuten Flugzeit, und das mit den bereits etwas älteren 2400er Akkus, auch ein guter Wert. Dann habe ich abgebrochen und auf den dritten Flug verzichtet, der Wind war im Begriff zu drehen und ich hätte möglicherweise gegen den Schutzzaun starten oder landen müssen. Und gleich dahinter beginnt der Wald.

Wenn ich vorher geahnt hätte, um wie viel dieses etwa 2 Jahre alte Modell durch den neuen Antrieb gewinnt, dann wäre es bereits viel früher umgerüstet worden. So weit mein Eindruck, ohne alle Spannungs-, Strom-, Drehzahl-, Temperatur- und Standschubmessungen. Moment, zwei Temperatur-messungen habe ich ja vorgenommen, nach der Landung, bei 2 Grad minus, ist der Motor etwa ein wenig mehr als handwarm.

mfg Warp seven
 
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