Sperrholzbretter ausrichten / Planen

Hallo an alle Holzfüchse :-)

ich habe mir auf der Messe in Friedrichshafen 1 Meter lange Sperrholbretter gekauft.
Diese sind nicht ganz gerade.
Ich brauche aber möglichst gerade Bretter.
Frage:
Wie richte ich leicht verzogene Bretter wieder so aus, dass Sie plan werden?

Da gibt es doch eine Regel welche Seite mit Wasser bespritzt werden muss ?!?

Danke
 
So oder so halte ich das Richten mit Wasser für eine Idee mit -sagen wir - geringen Erfolgsaussichten. Angefeuchtetes Sperrholz verdreht sich normalerweise in alle Himmelsrichtungen.

Der Ansatz beim Richten mit Wasser (Bei Massivholz) ist normalerweise, dass man die bauchige Seite anfeuchtet. Die wird dann beim Quellen gestaucht, und wenn das nachher trocknet, geht die Biegung etwas zurück.
 

hastf1b

User †
So oder so halte ich das Richten mit Wasser für eine Idee mit -sagen wir - geringen Erfolgsaussichten. Angefeuchtetes Sperrholz verdreht sich normalerweise in alle Himmelsrichtungen.

Der Ansatz beim Richten mit Wasser (Bei Massivholz) ist normalerweise, dass man die bauchige Seite anfeuchtet. Die wird dann beim Quellen gestaucht, und wenn das nachher trocknet, geht die Biegung etwas zurück.

Hallo Markus, da hast du einen kleinen Denkfehler drin. Wenn du den Bauch anfeuchtest wird er durch das aufquellen der Holzfaser noch "dicker". Genau andersherum wäre es richtig, die hohle Stelle anfeuchten dann quillt auch hier die Faser und übt einen Gegendruck aus.
Wenn man eine Nasenbeplankung aufzieht befeuchtet man die Oberseite der Balsafahne und sie nimmt fast die Form des Profils an. Das als "Eselsbrücke".

Heinz
 
Hallo Markus, da hast du einen kleinen Denkfehler drin. Wenn du den Bauch anfeuchtest wird er durch das aufquellen der Holzfaser noch "dicker".
Nee, das war schon so gemeint. Ziel ist, dass das wieder getrocknete Holz gerader ist. (Vom temporär Biegen wie zum einfacher Beplankung verkleben rede ich jetzt nicht.)

Wenn du die Seite, die zu lang ist (also aussen am Bauch) anfeuchtest (und idealerweise das Bauteil auch noch gerade einspannst), dann wird die angefeuchtete Seite durch die auftretenden Quellspannungen etwas gestaucht (permanent deformiert). Wenn das ganze jetzt wieder trocknet und sich die vorher angefeuchtete Seite wieder verkürzt geht im perfekten Fall die Biegung gerade raus.

Normalerweise wirft sich aber Holz so oder so je nach dem wie es aus dem Stamm geschnitten ist unisono mit der Umgebungsfeuchte. Ein Seitenbrett kann man auch als Hygrometer benutzen...
 
vielen Dank schonmal

vielen Dank schonmal

Ich merke schon, dass ist gar nicht so trivial :-)

Zur Frage der Materialstärke: 3 und 4 mm

Nur weiter so.
Irgendjemand wird bestimmt ein Hausmittelchen haben :-)
Ronald
 
Meine Holzarten sind:
100x30cm
3mm und 4mm
Mehfachverlaimtes Flugsperrholz

Ich kann nur sagen, dass es kein Pappelsperrholz ist.
Ich denke eher Birken als Buchenholz.

Ronald
 

WalterH

Fördermitglied
Bei hoher Luftfeuchtigkeit (oder vorsichtig beide Seiten mit WENIG Wasser mit Sprühflasche ansprühen) einen Tag in Plastikfolie flach lagern und dann einige Wochen bei niedriger Luftfeutigkeit plan horizontal lagern. Mit planer Lochplatte beschweren.
Dauert lange und kann gutgehen muss aber nicht. Je besser die Verklebung ist, umso schlechter kann man später den Verzug korrigieren. Bei hochwertiger wasserfester Verklebung wenig Chance.
 
Den nächsten Tischlerbetrieb mit Furnierpresse (beheizt) aufsuchen und ihn bitten die vorher angefeuchteten Bretter mal mit einzulegen. Mach ich immer so. Bis dato 95 Prozent Erfolg.


phg
 
Hallo Ronald,

ich frage mich schon die ganze Zeit beim Mitlesen, was du mit "möglichst geraden" 1 Meter langen Sperrholzbrettern anstellen willst? Selbst qualitativ sehr hochwertiges, mehrfach verleimtes Birken-oder Buchensperrholz wird in dieser Länge nicht absolut gerade (oder besser gesagt "plan") sein können.
Die Ratschläge, die du bis jetzt erhalten hast, sind sicher alle richtig, lösen aber nicht das Problem, das du für deinen (mir unbekannten) Einsatzzweck hast.
Vielleicht kannst du uns da aufklären, sonst läuft dieser Thread noch bis zum Sankt-Nimmerleinstag :rolleyes:

Rainer
 
Verwendungszweck

Verwendungszweck

Hallo Rainer,

Deiner Neugier und den anderen als Danke sende ich mal den Verwendungszweck.
Ich bin gerade am Bau einer ASH26.
Prinzip bedingt bekommen Scale-Segler bei schlechten Landungen gerne Risse im Kabinenhaubenbereich.
Da ich fast ausschließlich im Gebirge fliege, und dort die Landebedingungen meist "Semioptimal" sind, kommt es also vor das es da mal im Gebälk kracht.

Um dies zu verhindern gibt es nur eine Lösung:
Den Einbau eines "Doppel-T-Trägers"

Das ganze beruht auf einer Studie, die ich vor Jahren hier irgendwo gefunden habe.
Der Aufwand ist zwar riesig, aber er lohnt sich.
Seit ich, und auch ein Bekannter, diese Lösung einbauen, sind die Risse verschwunden.

Hier nun die Bilder meiner DG600 (sie Ruhe in Frieden buhuhu):

IMAG0258.jpg

IMAG0259.jpg

IMAG0268.jpg


Da die ASH 26 aber größer als die gezeigte DG600 ist benötige ich längere Holzbretter die die Kräfte auf der Länge abfangen und verteilen können!!!

Falls Interesse besteht kann ich ja den Bau der ASH 26 dokumentieren.

Gruß Ronald
 

Hupf

User
Hi Ronald,

dann mach deine Rumpf-D-Box gleich richtig, so wie hier bei swiss composite beschrieben ;)
Haben so eine in unserem Swift, zwar noch nicht besonders lange aber definitv schon die Stabilität versucht auszureizen-keine Chance.

Kannst dein Sperrholz ja als "Stützstoff" zwischen 2 Lagen Glas 280g verwenden, das verbindet dir dann gleich die Ecken. Und beim aushärten die Box pressen, dann ist das Holz gerade.

Grüße Fabian

PS: wenn das Holz warm aus der Presse kommt, beide Seiten gleichmäßig abkühlen lassen. Sonst wirds wieder krumm
 

hastf1b

User †
Jetzt mal ehrlich, wenn die Bretter nicht gerade wie ein Propeller aussehen fällt doch eine kleine Unebenheit für diesen Verwendungszweck nicht ins Gewicht. Alle Einzelheiten mußte man dir einzeln aus der Nase ziehen und nun das. Da hätte ich meine Freizeit besser nutzen können.;)

Heinz
 
@ Hupf

Genau das ist der Bericht auf den ich mich bezogen habe.

Da mir das Abformen nicht so liegt und Holz auch noch andere Möglichkeiten bietet habe ich die Denkweise auf die zwei Spanten übertragen.
Und die Praxis hat gezeigt dass es sehr gut funktioniert.

Ronald
 

ulinux

User
Hallo

Ich hätte da noch ne kleine Zwischenfrage:
Wo bekommt Ihr denn schon möglichst gerades Sperrholz her? Das was ich hier in der Umgebung in den Baumärkten bekomme ist nicht gerade der Hit. :-(

Gruß
Uli
 
Hallo Ronald,

ich setze das "Rumpfboot" auch bei meinen Seglern ein. Habe mich am Giotto-PDF orientiert.

Meine Vorgehensweise ist:

- XPS (Styrodur, Austrotherm etc.) in benötigter Breite und Höhe mit heißem Draht zuschneiden.
- mit grobem Schleifpapier die untere Form an Rumpfkontur anpassen lässt sich wunderbar und schnell schleifen
- XPS Klotz mit Frischhaltefolie einpacken = Trennschicht
- mit Heißluftgebläse vorsichtig einschrumpfen = weniger Falten
- Mit Glasfaser/Harz je nach verwendeter Grammatur ca. 3-5 Lagen laminieren
- wenn gewünscht/erforderlich 3mm Sperrholz zur Verstärkung mittig in das Laminat einbauen
- Entformen und beischleifen
- mit Mumpe in den Rumpf einharzen und Ecken mit Glasgewebeband verstärken

Rumpf erhält eine deutlich bessere Stabilität als mit "herkömmlichen" Spanten und es entsteht ein idealer Kasten für Akkus, Rumpfservos und sonstige Einbauten.

Liebe Grüße
Johannes
 
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