Dauerflug

GC

User
Hallo Dauerflug-Freunde,

dieses Thema verfolgt mich schon lange. In Recklinghausen gibt es auch einen schönen Wettbewerb, der für mich eine Herausforderung darstellt.

Hierzu hätte ich ein paar Fragen und würde mich freuen, wenn mir jemand Antworten geben könnte:

Welche Motoren und Getriebe kommen denn da so zum Einsatz? Ich glaube Glockenanker o. ä?

Wo gibt es denn diese riesigen Props für niedrige Drehzahlen?

Worauf muß man sonst noch so achten?

In Erwartung "schlauer" Antworten - Gruß
Gerhard
 
Hallo Gerhard,

wie sieht denn das "Reglement" für diesen Wettbewerb aus? Was für Modelle? Welche Zeiten werden geflogen?

Gruß
Heiko
 

GC

User
Hallo Heiko,
anbei eine Kurzfassung des Reglements:

Geflogen wird um 20 Uhr Ende Mai
maximal 1 Stunde. Das Gewicht des E-Seglers wird durch das Akkugewicht dividiert und
mit der Flugzeit in Sekunden multipliziert. Lithium-Zellen sind nicht erlaubt.
 

Friwi

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Hallo Gerhard,

lies Dich mal unter http://www.cb-roter-baron.de (ausführliche Modellbericht, CB47e u. CB58)in die Materie ein.

Ich denke ausführlicher und mit "Musterexemplar" gehts wohl nicht.

Eventuell meldet sich Christian Baron ja selbst zu Deiner Anfrage.
 

GC

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Danke Friwi,
das war schon mal sehr gut! Aber mich interessiert noch,

- welche Motoren sonst noch eingesetzt wurden,
- woher bekommt man Getriebe mit höheren Uterstzungen, z.B. 12:1 und
wo gibt es so große Luftschrauben.
 
Moin Gerhard!

Wie groß dürfen die Luftschrauben denn sein?

Aeronaut liefert bis 18,5"x12".
Bei Höllein bekommst Du auch die Freudenthaler bis 23"x12". Graupner ist dort auch zu finden, bis 20"x12".

Hier ist auch noch ein Bericht von einem der "Torcmanner" :)

Getriebe sind mir nicht viele bekannt. Für "Speed 400"-Größe liefert Aeronaut bis 9:1.

Edit: Hab' gerade auf der HP von Christian gesehen, wie groß die Luftschrauben so sind :eek:
Wenn's nicht ganz so groß sein soll: Unter http://www.mtm-int.com/ findest Du noch eine 16,5"x15" und auch einen Speed 400 mit Getriebe, der diese Luftschraube dreht.

Gruß
Heiko

[ 22. Februar 2005, 07:27: Beitrag editiert von: Heiko ]
 

GC

User
Hallo Heiko,
da sind ja noch ganz kleine Propeller - fast für Pylons geeignet ;) . Auf meiner Höllein Libelle habe ich ja schon eine Aeronat 15*13, die ich früher auf F5B/600 geflogen bin.

Ich denke so an 25" Durchmesser und superleicht für niedrige Drehzahlen. Selber will ich aber nicht bauen. Wenn jemand wüßte, wo es so was gibt.
 
Hallo Namenskollege,

mal bei Schöberl fragen, der hatte zumindest früher Props dieser Dimensionen, auch für speziell für Dauerflug.

Grüße, Gerhard.
 

FamZim

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Hallo Dauerflieger
Ich habe diese Woche erst von dem Wettbewerb in Recklinghausen erfahren und möchte dazu sagen dass es schon 1978 einen von Varta gesponserten Pokal gab.
Die Regeln besagten damals: maximal 15 Zellen -von Varta natürlich- und eine Mindestdrehzahl des Antriebs von 1000U/min.
Das Flugprogramm war:
1. Ein Dauerflug bis zur Erschöpfung der Akkus.
2. Ein 3 minütiges Abfliegen einer 150m Strecke.
Gepunktet wurde je Minute 10 Punkte und je Strecke 10 Punkte, oder so ähnlich. Ich bin damals 2. geworden mit 48 Min und einer Strecke weniger als der Sieger, der es mit einem modifizierten Moskito und 15 Zellen auf 55 Min brachte.
Mein Eigenbausegler wog mit 14 Zellen 2,2 kg und hatte eine Spannweite von 3m. Der Antrieb bestand aus einem Faulhaber 9V Motor mit 2,5:1 Getriebe und einer 40/35 cm Luftschraube. Der Akku aus 2 x 7 Zellen wurde für Dauerflug parallel und für’s Streckenfliegen und gegen Absaufen in Reihe geschaltet. Beim siegreichen Moskito 3 x 5 Zellen, auch in Parallel – und Reihenschaltung. Die Motoreingangsleistung war etwa 10W pro kg Fluggewicht!
Mit 14 Zellen à 50 g hätte mein Modell heute natürlich keine Chance, da die Akkus aber durch die NiMH –Technik sehr verbessert wurden, könnte ich zumindestens mitfliegen.
Da die Regeln sinnvoll geändert worden sind und das Akkugewicht dadurch auf 1/10 des Gesamtgewichtes und darunter nur zum Sieg führen wird, bestimmt „ er“ also das Gesamtgewicht.
1. Das benötigte Modell muß sehr niedrige Sinkgeschwindigkeit haben, daraus ergeben sich:niedrige Flächenbelastung, keine Flächenschränkung, besser sind Winglets denn es wird nur in einem gleichbleibenden Geschwindigkeitsbereich geflogen. Ein tragendes Höhenruder wäre nützlich aber bitte 2% dünneres Profil als an der Fläche. Unbedingt den besten Schwerpunkt erfliegen!
2. DerAntrieb muß im benötigten Leistungsbereich – 5 bis 10 W pro kg – den besten Wirkungsgrad erzielen, das ist wichtiger als ein geringes Gewicht. In Baumärkten gibt es billige Akkubohrschrauber für 20 bis 30 Euro die haben oft 2 stufige Planetgetriebe für stärkere Untersetzungen. Vielleicht kann man damit experimentieren. Eine Drehbank vorausgesetzt. Den Motor würde ich aber nicht nehmen!
Bei den Maßen des Propellers würde ich auf jeden Fall 50/50cm 2 Blattprops anstreben, der hätte dann bei einer Fluggeschwindigkeit von 8m/sek =960 U/min +10% Luftschraubenschlupf =1060 U/min zu drehen. Und zum Steigen bei 10m/sek dann 1320 U/min. Wenn der Prop gut ist reicht es möglicherweise wenn man das Modell vorsichtig an die Latte hängt.
3. Beim Akku zählt eigentlich nur das Leistungsgewicht, also Wh / 100g oder so.Da die Endladezeit von 60min angestrebt wird, sind hochohmigere Zellen mit mehr Energiedichte auch keine schlechte Lösung.-
Wenn das Modell über 60 min fliegt kann es pro min um 1% Aufballastiert werden um den Faktor zu erhöhen. Das Gewicht kann dann bei schlechtem Wetter heraus genommen werden!
Allen interessierten noch Holm und Leistenbruch.
Grüße Aloys

Gehirnschmalz verwenden oder ist die Erde doch eine Scheibe?
 
Ich habe doch schon viel zu viel auf meiner Homepage verraten! ;)
Also Luftschrauben mit mehr als 20" Durchmesser bekommt man beim Schöberl oder bei den Freifligern. Die Freiflieger bauen ihre Luftschrauben auch schon in Formen mit Styropor oder Balsa als Kernmaterial und CFK als Außenlaminat. Die Blattaufnahme für das im Elektroflug üblichen Mittelstücks muß aber noch angebracht werden.
Hier ist so ein Freiflugpropeller z.B. zu bekommen:
http://www.faimodelsupply.com/starline-F1BParts.htm
http://www.starlink-flitetech.com/f1b_fe.htm
http://www.img.ru/f-1-b_price.html
http://home.pacbell.net/andriuko/PLwebjune1.html
Ich habe meinen neuen Prop mit dem Programm von Martin Hepperle gerechnet und herstellen lassen. Die Abmessungen sind für meinen Antrieb gedacht und auf der Homepage unter CB47 oder CB58 zu finden.
Als Motor kann alles verwendet werden was mit Stömen unter oder bis 5A mit noch hohem Wirkungsgrad arbeitet. Es geht auch noch mit Bürstenmotoren wie dem Simprop Power Speed 1500-10 mit niedrigem Io.
Ich habe meinen Antrieb nicht auf eine Motorlaufzeit von 60 Min ausgelegt, sondern auf max 25-30 Min Motorlaufzeit. Der kleine und leichte Akku, um den Faktor Modellgewicht/Akkugewicht hoch zu halten, begrenzt die Motorlaufzeit auf diesen Wert. Die Stunde voll zu fliegen ist mit den heutigen Antrieben doch kein Problem, das mit einem hohen Faktor zu können ist schon ein besonderer Anreiz.
Wenn der Wettbewerb in diesem Jahr wieder stattfinden sollte, wird der Sieger wohl deutlich über Faktor=10 liegen, auch ohne Lipo's!
Gruß
Christian

[ 23. Februar 2005, 21:43: Beitrag editiert von: Christian Baron ]
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
es gibt 2 stufige maxon getriebe.
ist in den robotter/industrie zeitschriften
bis 3 stufen abgebildet.
d.h. wenn 1 und 2 stufe i=5 dann ist die
gesammtübersetzung = 25 :1
oder 4x4 =16
.....5x4 =20
-man nimmt in der ersten stufe die höhere
übersetzung um dann nurnoch das drehmoment
zu haben.
gruß andreas
 

GC

User
Hallo,
erst mal vielen Dank für die vielen wertvollen Antworten! Jetzt weiß ich schon mal wo es große Propeller gibt.
Was ich mir noch überlege, ob man nicht einen Glockenanker Motor z.B. von Faulhaber nehmen sollte.
Christian, Deine Berichte zu lesen ist übrigens ein Genuß! Gibt es eigentlich einen Überblich, wie z.B. bei den F5B Wettbewerben, was die einzelnen Teilnehmer für Motoren, Akkus etc. geflogen sind?
 
Nein, so eine Übersicht mit den Angaben zu verwendeten Motoren und Akkus gibt es leider nicht.
Bei den Motoren wurden Glockenanker, Bürstenlose Innenläufer, einfache "Speed" Motore und von den Experten auch selbst gewickelte Umbauten (keine LRK's) verwendet. Fast alle verwenden Getriebe, die auch teilweise hohe Untersetzungen hatten.
Ulrich Mumme verwendete einen Lehner-Motor, den er im Flug von Stern- auf Dreieckschaltung per Servo umschalten konnte. Klaus Maiwald fliegt jetzt dieses Modell. Klaus Maiwald hat mit dem Modellgewicht experimentiert und fliegt das Modell jetzt mit erheblich höherem Gewicht um den Faktor hoch zu bekommen.
Welche Akkus verwendet wurden kann man sich aus den Angaben (Tabellen) in meinen Berichten herausholen. Wenn man sich in der Akku-Liste beim Batt-man http://www.batt-mann.de/ die Einzelgewichte der NiMH Zellen ansieht und dabei das Leistungsgewicht berücksichtigt (Kapazität/Gewicht) findet man schon die brauchbarsten Zellen heraus, die bei kleinen Strömen einsetzbar sind. Multipliziert mal das Einzelzellengewicht mit 7 oder 8 und vergleicht diese Werte mit den Akkugewichten in den Ergebnistabellen auf meiner Seite, findet man die verwendeten Akkus heraus. Ich habe ja kein Geheimnis daraus gemacht was ich bisher verwendet habe! Für mich ist das Hobby und soll Spaß machen. Gewinnen muß ich beim Hobby nicht, das wäre ja Stress und ich müßte mich ja dann auch besser vorbereiten und vorher mal mit diesen speziellen Modellen fliegen gehen!
Wäre schön ein paar von euch beim Wettbewerb zu treffen.
Gruß
Christian
 

GC

User
Danke Christian,
auch wenn Du schon sehr viel verraten hast, was für Dich spricht, so werde ich dennoch keine ernstzunehmende Konkurrenz für Dich alten hasen darstellen.
Die Akkus scheinen relativ eindeutig zusein: 2500-er twicell.
Außerdem scheint das nicht nur eine technische sondern wohl auch eine finanzielle Herausforderung zu sein. Allein die Propellerblätter kosten bis 98$! Jetzt weiß ich auch warum einige Teilnehmer die selber bauen. ;)Ich muß mal sehen, ob ich bis dahin einen Flieger hin bekomme, der einen vernünftigen Faktor - mehr als 7 möchte ich schon haben - hinbekomme. Sonst will ich als Zuschauer kommen.
 
Habe heute erfahren, dass der Sunset-Wettbewerb diese Jahr am 28.Mai stattfinden wird.
Die eigendliche Neuigkeit ist aber, das diese Jahr alle Akkus zugelassen sind, also auch Lipo's!!!
Damit muß ich mir wohl auch mal welche zulegen. Ein Faktor von 10 ist damit aber kein Problem mehr! Ich denke das Akkugewicht kann bei etwas höherer Kapazität auf 160g herunter gebracht werden. Damit hätte mein bisheriges Modell einen Faktor von 13-14.
Gruß
Christian
 

GC

User
Hm,
das wird ja richtig interessant, wenn die Karten (mit Lipos) neu gemischt werden. Aber ich vermute mal, die Spitzenreiter werden bald an einen Faktor 20 herankommen.
 
Hallo Jungs,
warum habe ich keinen von euch beim Sunset-Cup in Recklinghausen am letzten Samstag gesehen?
Er hat stattgefunden und die ersten sechs haben auch mit Lipo's geflogen. Faktor 20 wie GC geschrieben hat wurde von drei Teilnehmern locker überboten. Ich habe mit einem Faktor von 29,7 gewonnen und halte im Moment einen Faktor von 35 für machbar!
Ich werde im laufe des Abends noch einen kurzen Bericht (wie üblich) auf meine Homepage setzen.
Wie wäre es denn im nächsten Jahr mit eurer Teilnahme?
Gruß
Christian
 
wow.. Faktor 29,7 ? (und du redest sogar von machbaren Faktor 35...)

da würde ja der Akku von meinem 300g-Segler grad mal 10g wiegen !!! wuhuu..
und damit dann 1 Stunde ?

ist das richtig: der Motor muss ständig laufen ?
also Thermik suchen und Motor abschalten ist nicht erlaubt ? oder doch ?

was ich recht witzig finde:
das Leute ihre Modelle aufbleien damit sie einen höheren FAktor erhalten..
wer hätte das vor 20 jahren gedacht, dass die Akkus mal so gut werden dass das nötig wird ;)

wegen Lipos:
ob das so ne gscheite Idee ist ?
ich meine:
NiMh oder Nicd kann man ja doch mal bei einem Wettbewerb tief entladen um das letzte rauszukitzeln..
bei den Lipos ist der Akku dann aber hin..
naja.. das muss dann halt jeder selber wissen
 
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