Welche Leistungen haben Modelle?

SKY

User
hallo

hat da schon mal jemand messungen gemacht was segelflugmodelle so für gleitzahlen oder geringstes sinken haben?
mit telemetrie sollte das ja kein problem sein.

wo liegen die besten modelle und welche sind das?
hat sich da was leistungsmäßig getan in den letzten 30 jahren oder eher nicht?

vielleicht kann jemand seine erfahrungen posten.
bei den großen in der offenen klasse hat sich ja nicht allzuviel getan, ist das bei modellen ähnlich?

mfg
 

Gast_36267

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sehr interessant, was bedeutet der wert SI ?

mfg

SI ist nach unserer Deffinition der Stundenindex aus geflogener Strecke pro Zeit und einem Höhengewinn (im Sekundentakt) speziell für Segelflug.
Dadurch erhalten wir für jedes Streckendetail oder aber auch den Gesamtflug einen durchschnittlichen Leistunsgwert.

Im normalen Sinkflug ohne Steigen entspricht das ziemlich genau dem Durchschnittsspeed.
Bei den Steigflügen oder Nullschieber mit leichten Aufstiegen erhöht sich der Stundenindex.

In der linken Spalte sind alle Messwerte mit Zeit, Km, Höhe, m/s , LD(E) Gleitpfad dargestellt.

Gruß Martin
 

SKY

User
alles klar!

kann man eigentlich sagen daß modelle mit größeren spannweiten bessere leistungen haben?

mir ist aufgefallen daß die meisten f3b modelle um die 3 meter spannweite haben, wieso fliegt man da nichts grösseres?
würde da ein modell mit 5 meter nicht bessere leistungen haben?

mfg
 

Gast_36267

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alles klar! kann man eigentlich sagen daß modelle mit größeren spannweiten bessere leistungen haben?
mfg

Es gibt ja auch Messwerte von Pace Competition, Samurei, Orca und Vikos zu haufen.
Da aber wenige wirklich mitmachen, hatte ich dann keine Lust das alleine im Detail fortzuführen.

>> jedoch in der Rc-Volkslogger Wertung über SI kann man den Trend schon sehr gut beobachten was, wie und warum ...

>> jedoch ist glücklicherweise nicht das teuerste und größte Modell alleinen für einen guten SI Leistungsindex ausschlaggebend

..... sonder in erster Linie die Randbedingung Wetter und Tagesform des Piloten .....

siehe http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/278388-GPS-und-rc-volkslogger-mit-GPS-Graph-Pro

oder auch die SI Übersicht 2013 http://www.rc-volkslogger.de/?page_id=132&type=y&fls_day=20131109
da ist wirklich fast alles dabei und man könnte ganz dolle Studien draus machen ...
(von der Schaumwaffel bis zur ETA und EB alles dabei)

Gruß Martin
 

WalterH

Fördermitglied
alles klar!

kann man eigentlich sagen daß modelle mit größeren spannweiten bessere leistungen haben?

mir ist aufgefallen daß die meisten f3b modelle um die 3 meter spannweite haben, wieso fliegt man da nichts grösseres?
würde da ein modell mit 5 meter nicht bessere leistungen haben?

mfg

Klar ist die Spannweite der wichtigste Parameter, wenn man die Gleitzahl als Definition für "Leistung" nimmt..
Wenn du bei Rechnungen zur Optimierung die Spannweite variabel hälst kommt als optimale Spannweite der größte Wert heraus, den dein Datentyp erlaubt. Viel größer als der Durchmesser der Erde bringt in der Praxis aber nichts.;)

"Leistung" bei F3B Modellen heisst: im F3B Wettbewerb gewinnen.
F3B beeinhaltet bei Windenstart: 1) 10min. Zeitflug mit Ziellandung, 2) Streckenflug mit möglichst vielen 150m Strecken in 4 min. 3) Speedflug mit 4 Strecken von 150m.
Da musst du dir mal die Regeln ansehen, wenn dich die Details interessieren.
Auf diese Regeln mit sehr unterschiedlichen Anforderungen wurde optimiert und da ist ein Modell mit 5 Meter unter anderem nicht wendig genug oder für den Windenstart (mit den Vorgaben) nicht geeignet.

Bei den verschiedenen Wettbewerbsklassen gibt es sofort Änderungen der Modelle wenn sich Regeln ändern.:p

Ja es hat sich dramatisch viel getan in der Entwicklung der Flugmodelle. Und es geht weiter. ;)
Grüße
Walter
 

Gast_36267

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kann man eigentlich sagen daß modelle mit größeren spannweiten bessere leistungen haben?
mfg

Wie Walter auch sagt ... Flügelstreckung und Flächenbelastung sind das A und O eines guten Gleiters und durch nichts zu ersetzten.
Jedoch muss das ja auch noch geflogen werden können .... und ohne Aufrtiebsunterstützung bleiben auch diese nicht alleine oben.

Deshalb für die enstprechende Wetterlage und Flugplatzbedingungen viele Varianten und Möglichkeiten.

Gruß Martin

ps: wie ich von Ueli gehört habe gibt es vermutlich auch eine neue 5m Leistungsklasse im Skynavigator Wettbewerb EC/WC .... er wird sicher berichten
 
Ich finde unter den og. Adressen keine Angaben über "geringstes Sinken" etc.
Das würde mich aber derzeit interessieren.
Ich habe nun ein paar Flüge ohne jede Thermik hinter mir und die ergaben (per Graupner-Vario und DatenExplorer) schöne Sägezahnkurven.

Sieben Sinkflüge ASK18 auf max 270 m.jpg

Wenn ich die Lupe auf eine dieser Sinkflüge lege, ergibt sich das zweite Bild.
Leider ist es mir nicht gelungen, dies Variodaten mitsamt Nachkommastellen in eine Tabellenkalkulation zu exportieren, sodass ich anhand der grafischen Darstellung berechnet habe.
Für meine ASK-18 3,50 m kamen dabei Wert zwischen 0,6 und 0,4 m/s als "geringstes Sinken" heraus.
Das ist besser als das Original, was mich sehr überrascht hat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schleicher_ASK_18

Kann das wahr sein?

Ein typisches Beispiel ist hier angefügt: Aus ca. 237 m auf ca. 15 m herab, also 222 m Differenz in 530 Sekunden ergibt für das gezeigte Beispiel 0,42 m/s.
 

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...Für meine ASK-18 3,50 m kamen dabei Wert zwischen 0,6 und 0,4 m/s als "geringstes Sinken" heraus.
Das ist besser als das Original, was mich sehr überrascht hat. ..
Kann das wahr sein?
...

Hi,
musst zwischen geringstem Sinken und der Gleitzahl unterscheiden. Das eine ist Sinken je Zeiteinheit, das andere Sinken je Längeneinheit (bzw der Kehrwert dessen).

Das Original hat das geringste Sinken bei einer viel höheren Geschwindigkeit - somit ist die Gleitzahl höher.

LG
if
 
Jo, das weiß ich.
Ich habe hier aber die beiden Werte "Geringstes Sinken" verglichen!

Aber es ist auch so, dass ich - mein Lieblingsmodell ASK 18 - gar nicht so wild auf eine hohe Gleitzahl bin.
Ich fliege ja keine Wettbewerbe oder Streckenrekorde ... ;-)
Eine hohe Gleitzahl wäre für mich sogar kontraproduktiv: Ich will das Modell ja nicht aus dem Auge verlieren! ;-)
Ich will gemütlich in der Thermik kreisen!
Und da ist eben das "geringste Sinken" entscheidend - oder irre ich mich?
 
Ja, sicher. Aber anders als Dreiecks-Flieger, die sogar Wasserballast mitnehmen, lege ich eben keine wirklich langen Strecken zurück?

Also ich kreise doch innerhalb einer 500 m- Radius - Halbkugel um mich herum.
Auch wenn man den Maßstab berücksichtigt, ist das doch nicht mit den Anforderungen an moderne Segler zu vergleichen?
 

Gast_36267

User gesperrt
Also ich kreise doch innerhalb einer 500 m- Radius - Halbkugel um mich herum.

wie bei den Großen gibt es sicher auch die 2 optimalsten Punkte wie "geringstes Sinken" und "bestes Gleiten". Leider sitzen wir jedoch nicht drinne und das Popo Feeling sowie eine optimale Speedmessung mit Varioanzeige fehlt noch vollständig um in einen optimalen Gleitflug auf längere Strecken zu verfallen. Je größer das Modell, je näher auch hier am Original.

Aber hier http://rc-volkslogger.userboard.org/topic-t787.html gibt es auch ein paar Infos in Theorie und Praxisvergleich zum Thema.

Die alten Links zu rc-volkslogger.com sind leider schon länger ungültig....

Gruß Martin
 
...Ich habe hier aber die beiden Werte "Geringstes Sinken" verglichen!
..Eine hohe Gleitzahl wäre für mich sogar kontraproduktiv: Ich will das Modell ja nicht aus dem Auge verlieren! ;-)
Ich will gemütlich in der Thermik kreisen!
Und da ist eben das "geringste Sinken" entscheidend - oder irre ich mich?

Naja, wenn du immer schön in der Nähe bleiben willst, ist schon das geringste Sinken relevant und eine geringe Geschwindigkeit notwendig, das sagt aber wenig über die Gleitzahl aus. Diese Parameter würde ich auch nicht zur "Leistungsbeurteilung" eines Seglers verwenden.(Hast du auch nicht getan...) Denn auch ein gut gebastelter Papierflieger hat eine geringeres Sinken als die 0,6 m/s der echten ASK 18. Aber eine Gleitzahl von wahrscheinlich 3 oder 5.
 
Für meine ASK-18 3,50 m kamen dabei Wert zwischen 0,6 und 0,4 m/s als "geringstes Sinken" heraus.
Das ist besser als das Original, was mich sehr überrascht hat.
Passt schon. Modelle haben viel geringere Flächenbelastung als Manntragende, sind damit viel langsamer unterwegs; somit sind die Werte für das geringste Sinken schon besser.

Ist auch gut so, denn die Thermik ist IDR im tieferen Luftraum schwächer. Es ist sehr selten, dass du im Manntragenden unter 150..200 m Grund nutzbare Thermik ohne dynamischen Einfluss (Hangwind) findest. Und das ist ja das Höhenband, in dem du mit dem Modell einsteigen musst.
 
Ist auch gut so, denn die Thermik ist IDR im tieferen Luftraum schwächer. Es ist sehr selten, dass du im Manntragenden unter 150..200 m Grund nutzbare Thermik ohne dynamischen Einfluss (Hangwind) findest. Und das ist ja das Höhenband, in dem du mit dem Modell einsteigen musst.

Schwächere Thermik im tieferen Luftraum, ja. Das Problem für Großsegler ist, dass die Thermikblase in "Bodennähe" im Durchmesser zu klein ist.



Hallo Edouard,

Wann hast Du deinen "Messflug" gemacht? Morgens, Abends... gute Luft, schlechte Luft...
Keine Thermik ist selten, aber oft zu schwach um damit zu steigen. Jedoch ausreichend um das Sinken zu verringern.

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php/533798-Erfahrungen-Sinkraten-aktueller-F3B-Modelle
F3J-Modelle um 0,27m/s
 
Danke für eure Antworten!

Die "Messflüge" habe ich an einem kalten, wirklich windstillen, nassen, also diesigen Abend gemacht.
Es gab auch kaum Temperaturschwankungen.
Es war "subjektiv" geradezu "bleiernes" Wetter, ich rechnete mit dem Schlimmsten, also damit, dass sie feuchtnass wie ein Stein zu Boden plumpst und ich mit dem Akkuladen gar nicht hinterherkomme.

Tatsächlich bewegte sie sich in der Luft auch nicht anders als durch meine Steuerungen, was für mich mal sehr gut war, um das Modell kennenzulernen.

Das "Pumpen", was man dort sieht, hat den Hintergrund, dass es erst der ca. dritte "Flugtag" mit dem Modell war und ich immer noch mit Schwerpunkt/Ballast und Trimmung bzw. EWD experimentiere. Es gibt auch ein Problem mit einer Flächenasymmetrie, d.h. das vordere Steckungsrohr ist nicht wirklich waagerecht, die Flügel dadurch etwas (!) "verdreht", was derzeit durch leichte QR-Trimmung provisorisch ausgeglichen werden muss.
Die Haube sitzt auch nicht spaltfrei.

Ich bin also total optimistisch, dass ich noch deutlich besseres "Geringstes Sinken" fabrizieren kann. ;-)

Aber die genannten 0,27 m/s ?! ... man müsste wohl den Rumpf in einen Besenstiel verwandeln ... ;-)
 
Das "Pumpen", was man dort sieht, hat den Hintergrund, dass es erst der ca. dritte "Flugtag" mit dem Modell war und ich immer noch mit Schwerpunkt/Ballast und Trimmung bzw. EWD experimentiere.
Ein Bisschen Pumpen (die sogenannte Phygoïde) ist normal; ein Segler, der so gut gedämpft ist, dass sie nicht auftritt, hat einen sehr hohen Trimmwiderstand (da grosse SP-Vorlage und EWD) und schlechte Leistungen. (Ohne Messungen sieht man das einfach nicht. Aber auch, wenn z.B. eine Videokamera an Bord ist, ist das feststellbar.)

Dass die Luft bei Deinen Messflügen sehr tot war, sieht man schon den Schrieben an. Es ist selten, dass man einen so sauberen Sägezahn bekommt.
 
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