Lindenholzfurnier als als Beplankung für Großsegler

we-ge

User

Hallo Leute, hat das schon mal jemand versucht und wie waren die Erfahrungen?

Wollte heute beim Furnierhändler Abachi kaufen, jetzt hat er aber nur Längen von max. 2,15 Meter.
Er hat mir sein Lindenholz gezeigt, und das gefällt mir viel besser als das Abachi.
Ich hab mal ein paar Blätter mit genommen und einen ersten Test gemacht. Hab 2 identisch große Steifen (Abachi und LIndenholz) je 1 Meter lang, 10 cm breit und 1 mm dick auf den Tisch gespannt so das beide Blätter 80 cm überstehen. Dabei zeigt sich sofort dass sich der Abachistreifen ca 5 cm mehr durchbiegt als das Lindenholzfurnier.

Kann da jemand was zu sagen?

Gruß Werner
 
Ich habe eine Rippenfläche mit Ahornfurnier beplankt (auf getrockneten Weissleim aufgebügelt), ging wunderbar und erab eine schön steife Fläche.

Im Prinzip sollte doch jedes Holz gehen, auch Eiche. Ich glaube, dass sich die Festigkeit verschiedener Hölzer pro Gewicht nicht wirklich unterscheidet.

Bertram
 
Hallo Werner

Linde

Rohdichte : 0.49 g/ccm
Zugfestigkeit 83 N/mm²
Druckfestigkeit 43 - 53 N/mm²
Biegefestigkeit 88 - 105 N/mm²

http://www.holzwurm-page.de/holzarten/holzart/linde.htm

Abachi

Rohdichte : 0.36 g/ccm
Zugfestigkeit 45 - 52 N/mm²
Druckfestigkeit : 26 - 42 N/mm²
Biegefestigkeit : 51 - 72 N/mm²

http://www.holzwurm-page.de/holzarten/holzart/abachi.htm

Linde ist bei Zug-Druck-Biegefestigkeit etwas besser als Abachi, dafür etwas schwerer

Das entspricht deiner festgestellten Durchbiegung... Abachi > Linde

Für die Beplankung einer Styrofläche spielt das aber keine Rolle, die Biegekräfte soll/muß der Holm aufnehmen.

Wenn du vor Ort bei deinem Händler eine "gute" Quelle hast, würde ich die Linde nehmen.

Art-Hobby beplankt mit Pappelfurnier, es sind richtig gute Flächen:

http://www.pp-rc.de/arthobby.htm?shop=pp-rc&SessionId=&a=catalog&t=4&c=27&p=27

Gruß Rolf
 
Ich sehe das ein bisschen anders. Viele Styro/Furnier-Flächen haben gar keinen Holm!
Und selbst wenn, muss das Furnier die Torsionsfestigkeit erbringen. Lindenholz gilt
jedoch als mittelschwer und vor allem als weich. Es ist bei Schnitzereien ein begehrtes
Holz, weil es sich so leicht bearbeiten und auch gerne biegen lässt. Beides ist eher
nicht so prickelnd für das, was wir uns davon erhoffen. ;)

Just m2c... :)
 
Ich sehe das ein bisschen anders. Viele Styro/Furnier-Flächen haben gar keinen Holm!

...ich auch, siehe post #1, der Werner will einen Flügel für einen Großsegler beplanken!

Wer als Selbstbauer keinen Holm einbaut der ist halt selber schuld... und braucht sich über die Holzart der Beplankung dann sowieso keine Gedanken machen.

Gruß Rolf
 

we-ge

User
Ich nehme Linde

Ich nehme Linde

Danke für eure Anmerkungen pro und kontra.

Im Vergleich sieht das Lindenholz von der Struktur (Maserung) um vieles besser aus als Abachi.
Die Oberfläche ist sehr viel glatter und nicht so spröte wie das Abachi. Beim Querbiegen lässt das Lindenfurnier sehr viel besser und enger, sprich kleinerer Radius biegen ohne gleich zu splittern bzw. zu brechen. Das was mir der Händler angeboden hat schaut so aus und fühlt sich so an als wäre es schon geschliffen. Es ist aber "nur normale gemesserte Ware" Da steht keine einzige Holzfaser hoch.

Übrigens ein Holm wird natürlich eingebaut. Der Flügel bekommt die nötige Kohle für den Holm und das Glas gegen die Torsion. Alles für harte Bedingungen auch für Alpin.

So jetzt noch den Rest der Nachtschicht erledigen. dan wird heute Mittag Furnier besorgt.

Gruß Werner
 

Gast_8039

User gesperrt
Hallo Werner!
Linde ist schon nicht schlecht! Übrigens auch für Randbögen/ Nasenleisten. Ich habe daraus in letzter Zeit einiges gemacht. Es ist sehr homogen und lässt sich ganz hervorragend bearbeiten. Viel besser als Abachi.
Zum Beplanken habe ich aber noch einen Tipp: Anigré in 0,6mm. damit habe ich letztens drei Satz Flächen hergestellt (einen Swift und zwei Stingray) und das ist auch sehr gut gegangen. Härter als Linde, dafür aber auch etwas weniger elastisch. Aber immer noch besser als Abachi (das vor allem billig ist...).
 
...ich auch, siehe post #1, der Werner will einen Flügel für einen Großsegler beplanken!

Wer als Selbstbauer keinen Holm einbaut der ist halt selber schuld... und braucht sich über die Holzart der Beplankung dann sowieso keine Gedanken machen.

Gruß Rolf

Soweit ich weiß, hatte meine Mistral-C mit 4,5m auch keinen Holm. Einfach Styro, Glas und Abachi.
Und nochmal: Selbst wenn ein Holm drin ist, muss das Furnier die Torsion abfangen. Es wird sich noch
zeigen müssen, wie gut das mit dem vergleichsweise weichen und biegefreudigen Lindenfurnier gelingen wird.

Ich sage ja auch nicht, dass ich hundertprozentig Recht habe, nur dass ich so meine Bedenken habe.
Aber wenn ich mich irre, dann ist es ja auch gut. :)
 
Das Holzfurnier hat generell keine statische aufgabe, mir dient dies nur dem ausschleifen der unebenheiten...

Ein Holm und Gewebe in der Schale ist immer vorhanden.
Jedoch vorsichtig mit der Aussage man könne generell jede Holzart nehmen! Manche sind äusserst schlecht zu verkleben wegen den Holzinhaltsstoffe....
 
Dann ist es ja gut..... ;)

UniDirektionales Material (Holzfurnier) nimmt keine Torsionskräfte auf (oder nur in geringstem Maße).
Dafür baut man ja das Gewebe unter 45/45° ein.

Gruß
Peer

Wo du recht hast, hast du recht! :)
 
Abachi vs Linde

Abachi vs Linde

Hallo mitnand,

Beim Furnier für Beplankungen kommts v.a. darauf an ein langfaseriges (in Längsrichtung) Holz zu verwenden. Linde ist sehr kurzfaserig, deshalb auch in alle (Faser)Richungen gut zu bearbeiten (beliebtes Schnitzerholz). Gewicht Abachi/Linde kann imho aufgrund der geringen Holzmenge am Flügel eigentlich vernachlässigt werden. Torsion nimmt ein so dünnes Furnier gar nicht auf, deshalb Gewebe drunter.

LG, Thomas
 

Gast_8039

User gesperrt
Hallo mitnand,

Beim Furnier für Beplankungen kommts v.a. darauf an ein langfaseriges (in Längsrichtung) Holz zu verwenden. Linde ist sehr kurzfaserig, deshalb auch in alle (Faser)Richungen gut zu bearbeiten (beliebtes Schnitzerholz). Gewicht Abachi/Linde kann imho aufgrund der geringen Holzmenge am Flügel eigentlich vernachlässigt werden. Torsion nimmt ein so dünnes Furnier gar nicht auf, deshalb Gewebe drunter.

LG, Thomas

Hallo Thomas,
das mit der Faserlänge ist dann richtig, wenn es Zuglasten aufnehmen muss, also bei klassisch holmlosem Aufbau. Mit Gewebeunterlage und Holm, ist die Funktion darauf beschränkt, die schleiffähige Oberfläche zu bilden und vielleicht noch ein bisschen Dellenresistenz. Und da wäre Linde etc. wieder im Vorteil, weil leichter in Form zu bringen wie oben schon bemerkt und homogen im Schliff.
Als zweischaliges Konstrukt mit dem Kern verleimt, nimmt die Beplankung durchaus Torsionlasten auf. Zwar weitaus geringer als entsprechend gerichtete Fasern, aber bei dicken Profilen und moderatem Einsatz war es früher üblich und erschein meist ausreichend.
 
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