KTW-Auslegung für ein JK-Triebwerk

Hallo zusammen,

ich bräuchte von euch ein paar Anhaltspunkte für eine gute Auslegung des JK10 KTW. Das KTW kommt in eine Discus 2c mit 6m und 11kg. Ich möchte mit der Auslegung bodenstartfähig sein.

Meine erste Überlegung war, dass ich mit einem 8s Lipo Akku und einem Strom von ca. 40A hinkommen müsste. Ich hätte damit eine Eingangsleistung von ca. 1KW, wenn ich mit einem Absinken der Spannung auf 25V rechne. Liege ich da in einem guten Bereich?

Als Motor könnte ich mir den Lehner Basic XL1600 und ein SuperChief 6:1 gut vorstellen. Dieser ist leicht und nach Aussage von Hr. Reisenauer auch machbar, sofern meine Annahme mit 40A (1KW) richtig sind. Als Edelalternative käme noch der 1930 in Frage.

Gibt es denn einen Richtwert für die Auslegung eines KTW auf der Basis wie ich es von früher kenne. Da sagte mann 80W für 1kg, wenn du ein Getriebe einsetzt. Mit diesem Richtwert könnte ich dann noch einmal mit Reisenauer in Diskussion gehen.

Grüßle
Thomas
 

matt

User
Hallo Thomas,

ich denke 1kW Eingangsleistung sind bei 11kg für einen Bodenstart zu wenig. Ich fliege meine Alpina mit 1kW Eingangsleistung bei 5,5kg. Damit geht die Alpina zwar sehr gut, aber trotzdem würde ich nicht unter 1,5kW anfangen, sonst wird der Bodenstart schnell zur Zitterpartie.
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Thomas,

bin gerade am Aufbau einer 5,14m ASH26 mit JK-Triebwerk.

Kompontenten:
- Akku 6s PQ3700
- Motor Kontronik BL67-11 mit KPG 3,7:1
- Luftschraube 18*9
- Steller JAZZ 80-6-18

Testläufe brachten rd. 45A am Boden bei rd. 20V, also rd. 900 Watt Eingangsleistung. Wirkungsgrad der Kombi liegt auf dem Niveau Lehner-Reisenauer.

Wenn Du suchst wirst Du herausfinden, dass nahc den Aussagen hier im Forum rd. 100W/Kg bei 5m gehen, aber im Start nicht der Hit sind. In der Luft reichen Deine angenommenen 80W/kg zum sanften Steigen, aber Theo Arnold ist z.B. in Fiss trotz Klapptriebwerk abgesoffen, da er "nur" 6m/s steigen hat, er aber bis 7m/s Fallen hatte. Da reichen auch 100W/kg nicht :). Leistung ist also kein Fehler.

Rechne mal bei 8s mit 26V und 45-50A. Die dicken Lipos bringen das. dann hast Du knapp 1200 Watt. Mehr ist besser (also 10s).

Hans
 
Hallo Hans,

danke für deine Tipps. Ich werde dann wohl eher mit 120W/kg rechnen damit ich noch ein bisschen Reserve habe. Das bedeutet dann, dass ich so Runde 1300 W benötige und einen Strom von 50A. Damit wäre ich mit dem Lehner Basic XL an der absoluten Leistungsgrenze angelangt. Schade, der Preis und das Gewicht dieses Motors sind einfach gut. Was hat dich denn zu dem Kontronik BL67-11 mit KPG 3,7:1 bewogen?

@ Hi Matt,
ich hatte auch einmal eine E-Alpina mit 12 Zellen und Lehner Motor. Damals habe ich mit 80W/kg gerechnet. Dies war eine sehr gute Auslegung. Ich konnte Sie in der Ebene selber starten und hatte dabei ein Laufzeit von 8min mit den schwarzen 2400 Zellen. Nach deinen Angaben müsste die Alpina ja senkrecht weg gehen ;-))

Gibt es sonst noch Tipps und Anregungen?

Grüßle
Thomas
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Was hat dich denn zu dem Kontronik BL67-11 mit KPG 3,7:1 bewogen?

Dass ich zwei davon habe, ganz einfach :)

Eigentlich wollte ich einen kürzeren (wegen der Optik) Aussenläufer einsetzen. Da ist der Wirkungsgrad aber in dem Betriebsbereich (6s - warum nicht mehr darfst Du raten ;) , 18" Luftschraube also nur knapp 7.000upm bei rd. 1.000 Watt gibt auch mit integriertem Lüfter keine effiziente Kühlung) viel schlechter und bei 90sec. Laufzeit dürfte der Motor abkochen. Und ein großer Aussenläufer wird dann wieder breit ...

Also eben das genommen, was im Fundus da war. War ja kein "Kruscht" wie man bei uns sagt.

Hans
 

matt

User
@Thomas - naja senkrecht geht meine Alpina nicht, dafür reichts dann doch nicht ganz, aber der Steigflug ist schon beeindruckend. Ich verwende übrigens ein ganz stinknormales Kontronik-Drive-Set 1001 mit 16 Zellen, das passt wunderbar zur Alpina.
 
Hi Matt,

das kann ich mir gut vorstellen, dass die Alpina da gut abgeht ;-)).

@Hans,
ich nehme an du hast das K10 Z von JK, oder? Ich werde mir wohl auch dieses System anschaffen. Bin mal gespannt was JK mir vorschlagen wird. Habe da auch eine Antriebsauslegung gestartet. Du wolltest einen Außenläufer drauf machen? Wirkt sich denn das rsatmoment beim aufklappen der LS nichtr negative aus? Könnte mir gut vortsellen, dass sich dadurch das Anschlagen an den Dom nicht wirklich verbessert. Oder sehe ich das total falsch? Wenn du zuerst eine Außenläufer nehmen wolltest, was waren für dich die Gründe dazu?

An alle,
gibt es nicht einen Vergleich von Basic XL mit einem Lehner 1930? Vom Gewicht her unterscheiden sie sich kaum. Gerade mal 20 gramm, aber der Preis weißt ein Delta von 80€ auf. Woher kommt dies wohl? Bessere Magnete? Besseres Blech? Weiß der Geier oder weiß er nicht scheiß egal ich .....???

Gruß
Thomas
 

Aschi

User
Hi (auch) Thomas

Also wo geht es denn nun weiter ???
Mittlerweile nun an 3 Fronten ?

" Andere hier im Forum schreiben, dass der XL auch locker 1600 W ab kann."

wenn wir noch ein paar Tage warten dann ist 1. April :) :)

Einen Vergleich vom Basic XL zum 19/30 wirst du nicht bekommen denn es macht auch keinen Sinn, denn der
Basic XL ist ein 19/25 und der 19/30 hat wie die Bezeichnung es schon ahnen läßt einen 5 mm längeren Rotor als der XL. Somit werden Leistungsvergleiche immer zu Lasten des kleineren ausfallen.
Wer vergleicht schon einen 320er BMW gegen einen 325er ??

Nun zum Preisunterschied, der XL hat einen Rotor aus einem Stück Neodym und einer Achse in der Mitte, sonst nix. Das kostet auch nicht die Welt denn der Magnet kann so direkt vom Hersteller bezogen werden.
Die 10/15/19/22/30 Serien haben „Scheibchen“ Rotoren . Das mußt du dir so vorstellen wie 2,5mm dicke Beilagscheiben aufgefädelt auf einer Achse. Weil man diese Neodym Scheibchen nicht in Magnetisiertem zustand auf die Achse kleben kann werden sie Unmagnetisiert geliefert und erst wenn der Rotor fertig aufgebaut ist in einer eigens (von Hr Lehner dafür angeschaften) Maschiene Magnetiesiert . Macht also mehr Arbeit und benötigt Spezial Equipment.
Motoren mit so aufgebauten Rotoren haben im Teillastbereich besses Eta .

Vom Sator Blech ist da kein Unterschied zwischen diesen Serien das schlägt bei der Kalkulation nicht so durch. Denn dies kann man fertig kaufen , und Werkzeugkosten bei Stanzen von Blechen für „Slotless Dessign“ sind bei weitem nicht so hoch wie für andere Motoren . Bleibt also nur noch die Platiene mit der Möglichkeit zum umlöten in Stern/Dreieck wo sich noch ein Mehraufwand verbirgt.

Hier im Beitrag sind mittlerweile auch einige der Meinung daß Leistung und Reserven nicht schaden kann.
Für mich wäre so ein XL auch die Untergrenze was ich in einer Alpina verbauen würde.

Zum Getriebe , ja es ist so wie Gerhard geantwortet hat.
Das BK Gear ist fast Baugleich mit dem Reisenauer, allerdings gibt es dort kein „Motor Chief“ also mit der fetten Hohlwelle.

So wie es der Gerhard aus (Tirol) aufgezeigt hat ist der richtige Weg einen geeigneten Motor herauszusuchen .
Wenn man etwas Erfahrung hat kann man die Motoren auch so vom Datenblatt in den Antriebsrechner übernehmen, dann geht es noch schneller mit der Umrechnerei für beliebige Betriebszustände.

Grüße
Thomas
 
Hallo Thomas,
ohne gross in die Diskussion um die Leistung eingehen zu wollen denke ich das bei dem 6m Discus 80w/kg für einen sicheren Bodenstart mit dem K10 locker ausreichen. Rein vom Fliegen (und Starten) in der Ebene,ohne Abwindfelde mit 7m/s gesehen. Schau dir auf der JK Seite den Ventus an. Die Onbord Videos vom Start sind überzeugent. Die Antriebsauslegung mit dem Pletti sind 6s3p 1550HDHE Lipos bei unter 40 A! Und die Fuhre hat auch 5,5m bei knapp 10kg...

Gruss Jan
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

den Aussenläufer wollte ich nur, weil er kürzer baut als ein Getriebeantrieb. Mir schwebte vor, dann eine Abdeckung über den Motor zu laminieren um das ganze semiscale aussehen zu lassen.

Dann aber macht der Einstaz eines Monster-LRK keinen Sinn und die von der Größe her passenden LRKs verdauen die Verlustleistung schlechter als meine jetzige Lösung (Wirkungsgrad vom Motor ist beim BL67-11 recht hoch, also Verlustleistung klein und seine Magnete können bis 240°C ab, bei heute eingesetzten Magneten beginnt die Entmagnetisierung in der Regel bei 160°).

Über Rastmomente habe ich mir keine Gedanken gemacht. Die Diskussion über Anschlagen der Luftschraube an den Streben etc. begann erst danach. Ein Trockenauf im Keller oder brachte den Turm zwar beim Anlaufen ins schwanken, aber das geht sicher auch auf die etwas flexible Einspannung des Spantes zurück. Jedesfalls machte der Antrieb soviel Wind, dass die Anleitung des Zangenampermeters angesaugt und zerhäckselt wurde. Weitere Probeläufe in der Werkstatt lasse ich deshalb vorerst lieber. Ich müsste zuviel aufräumen :).

Ich plane den Antrieb auch eher als Absaufhilfe für die Teck, da reichen mir 4-5m/s steigen. Start wird in der Regel per Flitsche unterstützt werden, da an der Teck keine langen Rollbahnen vorhanden sind, oft aber ein Flitsche ausliegt.
 
Hallo zusammen,

irgendwie passt die Aussage von Jan nicht in die Formel 120W/kg für einen sicheren Bodenstart hinein.

@ Jan, kannst du hier noch etwas genauer werden? Ich finde es ja sehr gut, dass du denkst mit 80W/kg könnte ein sicherer Bodenstart durchgeführt werden. Mir persönlich sind da zuviele Konjunktive drin ;-)). Fliegst du selber eine Maschine mit KTW? Kennst du jemanden der mit 80W/kg startet?

Ich möchte nicht hinterher feststellen, dass ich nur mit fallender Startpiste, Heimweh und Sprungschanze meine Kiste zum abheben bringe :-)) und bei jedem Start mein Herz in die Hose rutscht!

Was haltet ihr von dieser Auslegung. Ein Lehner 1930/16 mit 8s (ca.26V) und 40A. Die Motorenkennlinie sieht so aus http://www.lehner-motoren.com/diagramm/1930-16.27v_grafik.gif.

Der Motor dreht dabei mit 34564 U/min. Mit einem Superchief 7:1 komme ich dann auf eine LS Drehzahl von 4900U/min. Somit müsste ich auch in einen guten Wirkungsgrad der LS liegen, oder?

So, wie kann ich jetzt prüfen, welche LS mir die 40A bringt?

Grüßle
Thomas
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

dort http://www.elektromodellflug.de/datenbank

findest Du in der rechten Spalte Excel-Dateien zum Runterladen :

1. Antriebsrechner
Rechner mit Motoren etc.

2. Prop – Schub –Leistung – Vortrieb


Mit dem zweiten habe ich meinen Antrieb für eine 17“ Luftschraube ausgelegt und bin nur 10% daneben gelegen. Der Wechsel von 17“ auf 18“ brachte mich
ans erwünschte Ziel. Gottseidank kann ich eine 18“ Luftschraube montieren. Mehr geht bei meinem KTW nicht.

Achtung:
Bei 4900upm und der gewünschten Leistung bist Du bei rd. 20-21“. Mit dem Durchmesser steigt zwar der Wirkunsggrad aber auch die Turmlänge, Länge Klappenausschnitt und Probleme bei Unwuchten. Deshalb wollte ich bei 17" bleiben, als Kompromiß.

Hans
 
Hallo Thomas,
ja sicher kenne ich jemand (nicht nur vom hörensagen) sonst hätte ich es nicht geschrieben. Wie schon gesagt, der Ventus, welcher auch auf der Seite von JK dargestellt ist, legt einen absolut überzeugenden Bodenstart hin. Die technische Ausstattung sind 6s3p bei ca 39A. Der Flieger wiegt 10 Kilo. Das sind ca 800W (über ein plus oder minus möcht ich nicht streiten, kenne die genaue Spannungslage der HDHEs nicht). Ok, senkrecht geht er nicht - das sollte aber für ein Scalemodell nicht notwendig sein ;-) . Schau dir einfach die Videos auf der Seite an. Auch der Testbericht aus der Aufwind ist sehr aufschlussreich.
Bei weiteren Fragen ruf doch den Kollegen Köllner mal an oder schreib ihm ein Mail. Die Konrtaktdaten sind auf seiner Seite.

Gruss Jan
 
Hallo zusammen,

ich habe jetzt gerade mit Hr. Köllner telefoniert. Er ist fest davon überzeugt, dass mit 80W/kg ein guter Bodenstart machbar ist. Er klang dabei sehr überzeugend ohne dabei aufdringlich zu wirken. Ganz im Gegenteil, er ist sehr offen und hat mir auch gleich ein paar Tipps gegeben. Ich kann nur jedem empfehlen, wenn ihr an ein KTW denkt, denkt an JK und ihr werdet geholfen ;-)).

Natürlich muss ich dazu sagen, dass Hr. Köllner mir das K10Z Typ 7 empfohlen hat. Mit diesem System kann ich eine 20/13 LS montieren. Somit habe ich wieder einen besseren Wirkungsgrad. Mit all diesen gesammelten Infos ist es jetzt doch denkbar einen Basic XL einzusetzen. Ich werde jetzt noch einmal R. interviewen, was er mir zu einer 20/13 LS empfehlen wird.

Mir macht dieses abwägen aller Faktoren richtig spaß. Bin gespannt was ihr dazu sagt.

Grüßle
Thomas
 
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