Motor läuft nicht an

fly-bert

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Hallo ,
bei meiner 2-mot (2 Motoren an einem Regler und Akku) läuft ein Motor nicht oder später an und hat auch nicht die volle Drehzahl wie der andere Motor.
An was liegt das, ist der Abrieb am Kollektor vielleicht schuld?
Wer kann mir weiterhelfen?
MfG
Herbert
Motor.jpg
 
Wo ist die Kohleandrückfeder ?
So wie der Kollektor aussieht könnte es schon an der Verschmutzung liegen, abdrehen würde ich ihn schon. Und das genaue Timing überprüfen, mit Drehzahlmesser und Amperemeter.
 

fly-bert

User
Die Feder hab ich nur abgenommen um die Kohle anzusehen. Dachte mir zuerst das die Kohlen schon zu kurz sind.
Hab den Motor alleine probiert, selbes Problem. Läuft an, um dann stehen zu bleiben. Auch gibt er ein so ein schleifendes Geräusch von sich, Kugellager? Obwohl ich so beim drehen der Welle nichts spüre.
Wie kann ich den Motor zerlegen?
P1010053_.jpg
P1010054_.jpg
 
Ich denke, der Motor ist wie der Robbe Sports konstruiert: Die hinteren beiden Inbus ein wenig lösen, damit ist das hintere Lagerschild im Gewinde verklemmt. Man kann es dann rausschrauben ( von hinten gesehen linksrum drehen ). Damit verstellt man aber ( leider) auch das Lagerspiel. Wenn es zu eng ist muß man mindestens 1/2 Umdrehung rauschschrauben, um das richtige Timing zu finden. Das Lagerspiel dann evtl. mit Scheibschen einstellen, dazu muß man aber wieder alles rausschrauben, Scheibe rein, wieder zusammenschrauben. Und dabei immer die Kohlen raus oder zumindest zurückziehen, sonst klemmt der Kollektor.
Das vordere Lagerschild scheint verstiftet zu sein, mit einem Bohrerreststück nach innen durchklopfen, dann muß das Teil abzuziehen sein ( ausser es klemmt oder ist gar verklebt).
Probiers mal hinten.
 

FamZim

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Hallo zusammen

Eine grosse fehlerquelle ist die quetschung zum kollektor, die ist, wenn locker, nur durch nachquetschen oder besser weich nachloten zu reparieren.
Der Motorenpapst Heinz Keller hatte nach gleichen problemen ALLE anschlüsse direckt zusätzlich noch gelötet.

An verfärbungen (anlaufen) an anschlussdrähten oder neben den spalten des kollektors kann der übeltäter erkannt werden.
Steht eine bürste auf so einer (nicht angeschlossenen) lamelle, fliest KEIN strom und der motor läuft nicht an.
Nach dem andrehen hat er dann erhöhtes bürstenfeuer und erreicht nicht die normale drehzahl, denn er ist ja 2 mal pro umdrehung ausgeschaltet!

Wie er auseinander geht ist ja oben schon beschrieben !
Schleifende geräusche könnten von losen magneten kommen, das kann man aber alles reparieren.

Gruß Aloys.
 
Nachlöten: Da nimmt man aber kein normales Elektroniklot, sondern höher schmelzendes. Bezugsquelle ??? Vielleicht Plettenberg ?
 
Voll GFK schrieb:
Nachlöten: Da nimmt man aber kein normales Elektroniklot, sondern höher schmelzendes. Bezugsquelle ??? Vielleicht Plettenberg ?
Zum Nachlöten höchstens normales Lot nehmen, die Isolation unter den Segmenten leidet da schon genug.
Hartlöten geht nur bei der Herstellung, wo die Segmente noch einzeln und nicht verklebt sind.
 
Ich sprach nicht von Hartlöten, sondern von speziellem Lot. Ist zwar noch Weichlot, aber kein normales Lötzinn. Hartgelötete kenn ich schon deshalb keine weil da die Isolierung des bestens wärmeleitenden Kupferdrahtes sich verabschiedet hätte.
Nachdem ein Nichtfachmann aber hier wohl kaum eine richtige Lötung zusammenbringt ( oder er geht zu seinem Goldschmied ) würde ich es generell lassen.
 

fly-bert

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Hallo an alle,
vielen Dank für eure Ratschläge, aber ich bin nun mal kein Motorexperte was diese Dinge anbelangen. Werd den Motor zerlegen und dann nochmals ein Bild reinstellen, vielleicht könnt ihr dann mehr erkennen als ich.

Grüße
Herbert
 

plinse

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Moin,

bevor du anfängst, an dem Kollektor rumzulöten, würde ich dir dringend anraten, erst mal Kollektorlamelle zu Kollektorlamelle die Widerstände durchzumessen, nicht mit einem Durchgangsprüfer sondern einem Multimeter, eingestellt im wahrscheinlich niedrigsten Widerstandsbereich, den es bietet und dann außerhalb der Reibbahn der Kohlen ruhig mal mit einer geschliffenen/scharfen Prüfspitze richtig drauf drücken / reinstechen, denn worüber wir hier sprechen, das sind Widerstände / Widerstandsunterschiede im Übergangswiderstandsbereich, da mißt man schnell Fahrkarten.

Wenn der Motor sich da immer gleich verhält, brauchst du schon mal nichts nachlöten, mach ggf. eine Vergleichsmessung zum anderen Motor, hast ja wohl 2 davon. Diese Quetschstellen am Übergang zur Wicklung sind normalerweise auch nicht nur gequetscht, es wäre fatal, wenn dem so wäre. Normal sind die grob gesagt punktgeschweißt, denn bei anständigem Kupferlackdraht hättest du ohne diese lokale Erhitzung keinen verlässlichen Kontakt.

Ich habe in meinen RC-Car/Boot-Zeiten diverse Motoren gesehen, bei denen gelötete Kollektoren sich entlötet haben, dass aber so eine punktgeschweißte Verbindung aufgegeben hätte, habe ich nicht gesehen, da verbrennt normal die Wicklung vorher und so sieht es in deinen Bildern nicht aus. Gerade bei hohen Temperaturen sind diese gepunkteten Verbindungen wesendlich verlässlicher.

Ansonsten: Was für einen Wellendurchmesser hat der Motor und wie lang ist der Rotor von Anfang Paket bis Ende Kollektor? Wenn du Glück hast, passt der Rotor auf eine Kollektordrehbank aus dem RC-Car-Sektor:

drehbank.jpg

Also vom RC-Car-Motor bis Pletti 290/20 passt da eigentlich alles drauf, das Bild von deinem Kollektor löst bei mir jetzt aber keine besonderen Sorgen aus, die können wesendlich schlimmer aussehen ;) .

Wenn du dich zu einem nachlöten entscheiden solltest, such dir ein Silberlot, was du gerade so noch mit einem voll aufgedrehten Lötkolben verarbeiten kannst, siehe Ulis Anmerkung, Lack vom Kupferlackdraht im Bereich der Lötung abkratzen UND anschließend den Kollektor abdrehen. Ein Billiglötbräter, bei dem du nicht weißt, welche Temperatur er erricht, ist hier ungeeignet.

Außerdem setzen sich Kollektoren in den ersten Paar Einsätzen sehr deutlich. Gut zu merken ist dies, wenn du einen neuen Motor hast. Den Kollektoren sieht man an, ob sie nach der Fertigung abgedreht wurden. Wurde dies nicht gemacht, sollte man es nachholen. Wenn man nach den ersten Einsätzen (im RC-Car teils nach 1-3 Akkus, bei Normaleinsatz etwas später) den Kollektor erneut abdreht, siehst du am Schnittbild, dass die Lamellen sich unterschiedlich gesetzt haben, das Ding ist alles andere als rund ;) , auch außerhalb der Kohlenschleifbahn, obwohl vorher mal abgedreht. In dem Maße siehst du das beim späteren Abdrehen nie wieder, denn ein Kollektor, der sich erst mal gesetzt hat, verändert sich später immer weniger.
Das kann schon zu Kontaktproblemen führen.

Ansonsten würde ich mal probieren, wie leicht und gleichmäßig die Kohlen im Schacht rutschen und ob die sich da drinne verkanten können. Das passiert schnell, wenn da irgendwo ein Grat steht, ...

Das würde ich erst mal abklopfen, bevor ich anfangen würde, am Kollektor rumzulöten. Ein gelöteter Kollektor hat nur einen einzigen Vorteil für den Endkunden: Ein Lötzinnkreis im Modell deutet an, dass man den Motor überlastet, bevor was wirklich teures verkokelt ;) ...
 

plinse

User
fly-bert schrieb:
Hallo an alle,
vielen Dank für eure Ratschläge, aber ich bin nun mal kein Motorexperte was diese Dinge anbelangen. Werd den Motor zerlegen und dann nochmals ein Bild reinstellen, vielleicht könnt ihr dann mehr erkennen als ich.

Grüße
Herbert

Wenn du das hintere Lagerschild mit Kohlenschächten löst, mach dir einen Kratzer in das Lagerschild, der auch ins Gehäuse geht, damit du das Timing wieder findest.
 

FamZim

User
Hallo zusammen

Noch ein tip zum widerstand messen.
An zwei gegenüberligenden lamellen wird die spannung angelegt und ein strom von 10 A eingestellt.
Dann kann man zwischen den lamellen die einzelnen spannungen fast mit jedem messgerät sehr genau messen.
Ist zwischen zwei lamellen die volle spannung dann ist die wicklung unterbrochen, das heist ein draht ist durch.
Das ist bei Deinem motor wohl nicht der fall .
Die unterbrechung zur lamelle findet man dann wenn der strom direkt auf die defekte eingeleitet wird, dann geht es nämlich nicht.
Ansonsten hat plinse so ziemlich alles schon beschrieben.
Da fällt mir grade noch ein das die wicklung mit einem durchgehenden draht gewickelt ist, da fällt die erste messmetode wohl aus.
Die ist besser für einzelne wicklungen zwischen den lamellen.
Da must Du schon in in jede lamelle mit 10 A testen!

Gruß Aloys.
 

plinse

User
Moin,

was mir gerade noch einfällt: Probier mal aus, ob der Motor einen Wicklungsschluss hat.

Kohlen raus ziehen - Ritzel zum anfassen hast du ja schon drauf und einfach mit 2 Fingern anschnippen. Er sollte frei drehen und auslaufen, bischen rastend, nicht abrupt bremsend. Ist schwer zu beschreiben aber glücklicherweise hast du ja 2 gleiche Motoren, die du vergleichen kannst.

Wenn der Motor abrupt abgebremst wird, sich dabei deutlich anders verhält als der andere Motor, kannste ihn wegschmeißen. Dann ist die Wicklung hin (interner Schluß) und umwickeln lohnt sich nicht wirklich.

Dann solltest du zumindestens mehr Motorfreak sein, also du oben angegeben hast ;) .
 

fly-bert

User
Bevor ich den Motor zerlegen wollte, hab ich jetzt den Kollektor mit Wattestäbchen und und Reinigungsbenzin geputzt. Und siehe, da er läuft wieder wie sichs gehört.
Der Nachmittag ist anscheinend gerettet....

MfG
Herbert
 

plinse

User
Moin,

freut mich, anhand der Bilder war es unwahrscheinlich, dass er wegen Mißhandlung über den Deister gegangen war.

Hast du bei der Gelegenheit auch mal die Kohleschächste von innen gereinigt und auf Grate kontrolliert (sind meist gestanzte Bleche, die Kanten sind da schon mal unsauber...). Vielleicht haben auch einfach die Bürsten geklemmt, was du jetzt los gerackelt hast.

Sollte das wieder passieren, dann lass mal die Kollektoren der Motoren abdrehen und tausche ggf. dabei auch die Bürsten. Klingt zwar so, als würde man damit dem Motor an die Lebensdauer gehen (Kollektor abdrehen), in Wirklichkeit reduziert dies aber massiv das Bürstenfeuer und der Kollektor brennt langsamer ein. Sprich wenn du nach einem Bürstensatz auch den Kollektor abdrehst, drehst du wesendlich weniger als die Hälfte von dem ab, wie wenn du es nach 2 Bürstensätzen machst, weil der Kollektor inzwischen vielleicht sooo vergurkt ist, dass man nicht mehr drum herum kommt...

Da der zweite Bürstensatz bei nicht frisch abgedrehtem Kollektor bereits von Anfang an mehr Bürstenfeuer hat, läuft er mit erhöhtem Verschleiß an Kollektor und Bürsten. Ist die Frage, wie hoch du deine Motoren belastest. Bei RC-Cars, wo die größten Ströme meistens beim Bremsen gezogen werden, sind solche Effekte sehr auffällig, vor allem auch weil die Kollektoren seit Jahren die gleiche Größe haben, die Akkus aber immer leistungsfähiger geworden sind.

Dass der eine Motor dir Ärger gemacht hat, der andere noch nicht, kann an einer unterschiedlichen Vorgeschichte liegen (wenn der eine Motor schon anderweitig im Betrieb war), alternativ kann der Kollektor sich anders gesetzt haben, so dass ggf. an einer Lamelle besonders viel Bürstenfeuer ist und diese schneller verzundert, ...

Wie gesagt, behalte es einfach im Auge für den Fall, dass es sich wiederholt.
 

fly-bert

User
Hallo Eike,
beide Motoren waren immergleich im Betrieb. Hab jetzt nochmal gemessen:
volle Belastung 17.5 V, 24A
Daß die Motoren in Druckanordnung arbeiten(Laufrichtung verkehrt wegen größerer Auswahl an Propellern), hat das damit was zu tun?

Herbert
 

fly-bert

User
Hallo Andreas,
so lange ich elektrisch fliege, habe ich noch nie einen Motor entstört. Hatte aber auch noch nie eine Störung, egal ob ein -oder zwei motorig.
Vielleicht war auch viel Glück dabei..:-)
Kannst du mir nochmals den Schwerpunkt der Tri-Star sagen. Lakiere meine gerade neu und da hab ich die Makierung weggeschliffen.

Gruß
Herbert

www.mfc-alkoven.at
 
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