CFK Laminat bricht

Micro

User
Hallo
Hab gestern Spornradaufnahmen aus CFK Laminiert heute hab ich die form getrennt und auch gleich eins rausgeschnitten und einen Festigkeits versuch gemacht. Und dan kam der schreck:mad: :mad: der U-förmige Bügel bricht schon bei der kleinsten Belastung auseinander die Laminatlagen schälen sich regelrecht ab und die Fasern blättern auseinander. Irgendwas stimmt hier nicht :o nur was, wo hab ich den fehler gemacht?
Übrigens es bricht immer an der selben stelle. Die Form wird noch optimiert da sich nur eine seite gut verpressen lassen dadurch sind die zwei schenkel ungleich stark.
Der Laminataufbau sah wie folgt aus.
1 Lage 45 gr Gfk Seide, 1 Lage 90 gr Kohle , 6-7 Lagen evtl auch noch mehr 280 gr Kohle, 1 Lage 49 gr GFK Seide die kleine Sicke am sporn wurde mit Roving gefüllt.
Die Form ist aus aluminium gefräst und poliert mit Gegenform Wandstärke vom Laminat 2mm

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mfg Christian
 
Gude,

Hast Du die Formhälften mit den Schraubzwingen verpresst? Wenn man _sehr_ stark presst, läuft mehr Harz wieder raus als einem Lieb ist. Dann wirds zwar leichter, aber eben weniger fest. Du solltest nicht weniger als 40 Gewichtsprozent Harzanteil haben.
Zu wenig Gewebe hast Du eigentlich nicht genommen. Vorausgesetzt Du hast eine ähliche Vorstellung wie ich von "der kleinsten Belastung".
Mir ist unklar, welchen Belastungen dieses Teil in echt ausgesetzt ist. Wo greift welche Kraft an? Sind die Fasern dementsprechend orientiert?
Auf jeden Fall ist ein solches Aufspleißen der Gewebelagen wie auf den Bildern zu erwarten, wenn man die Schenkel auseinander zieht. Bei meinen Verbindern für V-Leitwerke wickele ich nach dem Aushärten des Verbinders noch einen Kevlarroving drumrum. Und zwar genau in der Kerbe des V-förmigen Verbinders, um eben das Aufspleißen der Kohlerovings bei Biegung zu verhindern.

Grüße,
Michel
 
michel21 schrieb:
Gude,

Hast Du die Formhälften mit den Schraubzwingen verpresst? Wenn man _sehr_ stark presst, läuft mehr Harz wieder raus als einem Lieb ist. Dann wirds zwar leichter, aber eben weniger fest. Du solltest nicht weniger als 40 Gewichtsprozent Harzanteil haben.

Das Laminat schaut in der Tat sehr trocken aus. Das nächste Mal auf jeden Fall mit weniger Druck.
Evtl. Rovings in Querrichtung noch ein paar Rovings einlegen.

Ansonsten müsste alles passen. :)
 

Yeti

User
Da hast du den Fasern wohl mit der Schraubzwinge das Genick gebrochen ;)

Spornradform.jpg
 

Micro

User
Hallo
JA hab mit den Schraubzwingen ordentlich:rolleyes: zugedreht wollte möglchst wenig harz und nen grossen Faseranteil haben ist wohl etwas danebengegangen.
Die Belastung wahr mehr als bescheiden damit hätte man nichtmal nen Trainer ausstatten können.
Das Gewebe wirkte auch sehr trocken als ob wirklich kein Harz mehr drin wahr.
Der Radhalter kann ein Rad mit 40mm Durchmesser aufnehmen und ist für Modelle von 2-3 Meter gedacht.
Die Kleine sicke wurde mit dem Glasgewebe und einer lage 90g Kohlegewebe ausgelgt und dann mit Rovings aufgefüllt das 240gr gewebe wurde der breite nach eingelegt die Fasern laufen alle in die gleiche Richtung da ich der Meinung bin das es bei diesen Bauteil nicht so wichtig ist wie die Fasern verlaufen.
In die Sicke wird noch ein 3mm loch gebohrt und ein M3 Gewindestift aus Titan eingesetz.
mfg Christian
 

plinse

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Micro schrieb:
...

Die Kleine sicke wurde mit dem Glasgewebe und einer lage 90g Kohlegewebe ausgelgt und dann mit Rovings aufgefüllt das 240gr gewebe wurde der breite nach eingelegt die Fasern laufen alle in die gleiche Richtung da ich der Meinung bin das es bei diesen Bauteil nicht so wichtig ist wie die Fasern verlaufen.
In die Sicke wird noch ein 3mm loch gebohrt und ein M3 Gewindestift aus Titan eingesetz.
mfg Christian

Materialverschwendung solange der Stempel an den Stellen wie von Christian gekennzeichnet aufsetzen kann - der muss mit konstantem Wandabstand in der Form sitzen, wenn er oben auf der Trennebene aufliegt, auch nach unten, damit du voll pressen kannst, ohne die Fasern zu zerstören. Am besten bohrst du auch kein Loch rein sondern laminierst den Stift gleich mit ein. Auch beim durchbohren zerstörst du den Faserverbund. In der gebohrten Version würde ich dem auch nur so weit trauen, wie ich das Teil werfen kann, unabhängig vom Titan... ;) .
 

Micro

User
Hallo
Das mit dem einlaminieren geht schlecht da ich eine 18cm lang form habe und mir die Radhalter rausschneiden möchte und somit nicht jeden einzel Laminieren muss.
Das mit den Abstandshalter sehe ich ein werde es auch ändern.
Christian
 

plinse

User
Micro schrieb:
Hallo
Das mit dem einlaminieren geht schlecht da ich eine 18cm lang form habe und mir die Radhalter rausschneiden möchte und somit nicht jeden einzel Laminieren muss.
Das mit den Abstandshalter sehe ich ein werde es auch ändern.
Christian

Sei mal nicht sooo einfallslos, ich schätze mal, du willst die Dinger doch produzieren und verkaufen, deiner HP und dem Ansatz beim Formenbau nach zu folgen ;) . Dann legste halt keinen M3 Gewindestift aus Titan ein sondern ein dünnwandiges Alu-Rohr mit 3mm Innendurchmesser ;) .

Beispielhafter Aufbau: Glasdeckschicht, 93er Kohleoptikschicht, ein paar Lagen 280er Kohle, so dass das Alurohr schmatzend gebettet in die Sicke passt und ohne Füllstoffe drinne liegt ohne zu klappern, dann innen mit ein paar Rovings einfassen (runde Innenkontur herstellen) und dann die restlichen 280er Lagen rein. Allerdings das Alurohr auch nicht brutal rein pressen.

Auf die Weise hast du dann auch einen Faseraufbau, der den Stift einfasst, damit er überhaupt eine Chance hat, den Stift am Radhalter zu halten. Längs eingelegte Rovings tragen nichts, die füllen nur Volumen, die beruhigen vielleicht das Gewissen, als dass keiner Harz und Füllstoffe in der Schnittfläche sieht aber eigentlich kannst du die auch weg lassen ;) . Bei deinem Aufbau tragen nur die 93er Kohle und die Glasdeckschicht nennenswert dazu bei, dass die Bohrung nicht nach außen aufplatzt und den Titanstift frei gibt. Bei dem Konstrukt dürfte fast ein Alustift reichen, um das zum aufplatzen zu bekommen ;) .
 

Micro

User
Hallo
Das mit dem Rohr hab ich mir auch schon überlegt das die Roving nur zum füllen sind und nichts zur Festigkeit beitragen wahr mir auch klar.Hatte auch bedenken mit dem Ausreisen des Stiftes wollte erst mal einen versuch starten hatte nur nicht erwartet das der Halter gleich auseinander bricht.
Sollte ich die Lagen auch noch Diagonal verlegen oder reicht es sie nur in eine Richtung zu legen.
Ob ich ihn Verkaufe weis ich noch nicht da er erst mal nur für mich ist.
Der formenbau ergibt sich durch meinen Beruf.
Und Übrigens ist unser Hobby nicht in irgeneiner Form einfach Materialverschwendung:D ;) :D
Christian
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hi

Wegen Materialverschwendung.
Wie wäre es mit einem Stempel aus Silikon?

Positivform mit 2mm Wachsplatten ausfüllen und dann Silikon eingießen. Ergebnis: gleichmässige Wandstärke und der Stempel hinterlässt keine "einschneidenden Erlebnisse" mehr.
 

Micro

User
Hallo
Ein stempel aus Silikon wäre auch nicht schlecht dann würde ich mir auch das lästige Wachsen sparen oder?
Vorallem würde es kleine Unregelmässigkeiten ausgleichen.
Problem beim einsetzen des Stempels ist natürlich das man das letzte gewebe an der Seite mit nach unten drückt und man bekommt nicht genug gewebe rein damit es sich vernünftig seitlich anliegt werde den Stempel nochmal abändern müssen.
mfg Christian
 

plinse

User
Moin,

du kannst auch einen Silikonstempel mit hartem Einsatz machen. Den nimmst du raus, setzt die Silikonhaut ein und drückst dann den harten Einsatz rein und übst erst ab dann auch Druck aus.
 

Micro

User
Hi
Sehe schon viel wege für nach Rom :D doch welcher ist der beste für mein Spornradhalter !!!
Meine Frau hat eine Silikon Backfolie vieleicht könnte die ja passen und wenns aufkommt das ich sie hab kann ich mich ja immer noch Dumm stellen :D
Werde jetzt nochmal einen Versuch starten und berichten.
Bis demnächst.
Christian
 

Danger

User
ich hätte noch eine vermutung, warum das ganze gebrochen ist, und zwar habe ich ein ähnliches problem gehabt, weil ich zu viel härter in das harz hinzugemixt habe. das ganze ist dann spröde geworden. meine erfahrung bei GFK war, dass ich lieber inen tick weniger härter nehme, um die elastizität zu sichern, denn reißen kann es ja nicht durch die fasern, und wenn das ganze elastisch genug ist, dann auch nicht mehr brechen und wenn es git gebaut ist, wie es auf dem foto aussieht, dann kann es auch nicht knicken.

gruß
Christian
 

plinse

User
Danger schrieb:
ich hätte noch eine vermutung, warum das ganze gebrochen ist, und zwar habe ich ein ähnliches problem gehabt, weil ich zu viel härter in das harz hinzugemixt habe. das ganze ist dann spröde geworden. meine erfahrung bei GFK war, dass ich lieber inen tick weniger härter nehme, um die elastizität zu sichern, denn reißen kann es ja nicht durch die fasern, und wenn das ganze elastisch genug ist, dann auch nicht mehr brechen und wenn es git gebaut ist, wie es auf dem foto aussieht, dann kann es auch nicht knicken.

gruß
Christian

Moin,

bei den Harzen handelt es sich um ein 2 Komponentensystem. Die optimale Festigkeit erreicht ein Harz NUR, wenn die Mischungsverhältnisse exakt eingehalten werden. Alles andere führt dazu, dass im Werkstoff unausgehärtete Elemente verbleiben. Wenn du am Mischungsverhältnis drehst, hast du automatisch ein minderwertiges Laminat. Das wird zumindestens nicht besser. Außerdem nimmt man keine Kohlefaser, wenn man ein elastisches Teil bauen will. Kohlefaser ist eine steife Faser, soll das Teil elastischer sein, nimmt man Glasfaser und wenn es noch elastischer sein soll Aramid. Dass mit Kohle so viele Schindluder getrieben werden, liegt oft nur an der Optik. Damit wird aber oft der Werkstoff vergewaltigt.
 

plinse

User
Moin,

die Folie gibt es als Klebefolie und Bügelfolie ganz normal im Modellbauladen.

Die Frage zeigt, dass du die Problematik verstanden hast ;) . Für Kohleoptik an bestimmten Teilen ist Folie bestens geeignet, das Material selbst hingegen nicht ;) ...
 
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