Projekt "Patricia" - Das etwa andere Sportboot. Ein Baubericht...

Hallo Freunde.

Vor gut 3 Jahren habe ich mit dem Bau eines Modellboots begonnen, einem Sea-Sled. Mir war der Name aber schon immer ein Dorn im Auge, genauso wie seine Antriebsart: Verbrenner ist gar nichts meins. Darum habe ich mich schon recht schnell dazu umentschlossen, dem Modell meinen eigenen Touch zu geben. Dass es solche Ausmaße wie derzeit annimmt, hätte ich im Leben nicht geahnt. Es sollte die Krone meiner heimischen Werft darstellen...

Begonnen hat alles im Februar 2011 und einem Stapel Sperrholz.


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Ich bekam den von mir ausgesuchten Bauplan vom VTH mit der Post geliefert, dann lag er erst einmal lange Zeit rum. Als ich ihn wieder hervor kramte, entschloss ich mich sofort, diesen im Copy-Shop zu vervielfältigen. Ich zerschneide doch nicht das Original... ;).

Dann bearbeitete ich den Plan, fügte den darauf abgedruckten Rohteilen entsprechende Ausschnitte hinzu und verlängerte den Rumpf sogar um ein paar Zentimeter. Dem Geradeauslauf zu Gute ;).
Nach viel Stunden des Austrennens mit Dekupier- und Laubsäge hielt ich dann alle Rumpfteile in der Hand, konnte sie zusammensetzen.


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Ca. 1 Jahr später begann ich ein neues Projekt, den Nachbau meines Buick Wildcat von 1967 aus Aluminium, was mich dazu zwang, dieses Projekt auf Eis zu legen, bis auf unbestimmte Zeit.
Nach unserem Umzug in eine neues Wohnung hatte ich nun die Möglichkeit, einen kompletten kleine Hobbykeller einzurichten. Hier widmete ich mich anfänglich dem Flugmodellbau - mit Leib und Seele baute ich Nurflügel-Flugmodelle.
Irgendwann stieß ich wieder auf die Rohteile, welche noch immer in einem verschlossenen Umzugskarton schlummerten, und erweckte das Projekt unter dem neuen Projektnamen "Patricia" wieder zu neuem Leben...


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Das Modell hatte ich zu diesem Zeitpunkt bereits mit massig Erleichterungsbohrungen versehen. Diese erfüllen neben dem Gewichtsersparnis auch noch den Zweck der besseren Montage- und Durchführbarkeit von Aggregaten, Schrauben und Kabeln.

Das große Problem was ich hatte war, dass es zu dem Modell keine Helling gab. Also - extreme Vorsichtwar geboten, und mit ihr musste ich auch ein paar Tricks anwenden, um das Modell überhaupt fahrtauglich zu bekommen. Dazu zählten exakt rechtwinklige Ausrichtdreiecke in Bug...


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... als auch Heck.


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Sieht ja schon ein wenig imposant aus... Mal was Anderes ;).


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Ich hoffe, dass die Bildgröße für euch angenehm ist. Wenn nicht, sagt es Bitte - ich kann sie auch noch maximieren.

Da der Rumpf nun soweit stand, ging es nun an die Stringerleisten. Die Form des Rumpfes konnte ich nur mit einem Hilfsmittel erstellen:
Dampf!

Dazu - Bräter mit ein wenig Wasser füllen und Leisten in das heiße Dampfbad. Dort ließ ich sie erst einmal für 10min schön weich köcheln.


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Dann gings los mit dem Biegen - und ich verbrannte mir auch fast gleich die Finger... Trotzdem immer schön vorsichtig...


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Ich musste bereits im Vorfeld eine sehr gute Vorauswahl der Keifernleisten treffen. Doch auch mein Auge trügte mich gleich bei der ersten Leiste. Sie brach, weil sich die Fasern in Diagonalrichtung durch den Leistenkorpus zogen...


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Dann war die erste Leiste fertig. Erst NACH dem Auskühlen setzte ich sie in den Rumpf ein... Somit stand nichts auf Spannung...


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Es folgte die 2te Leiste...


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Die Leisten - infohalber 10mm - laben überall sauber an. Nach einem letzten Dämpfen konnte ich beiden auch die nötige Torsion hinzufügen, damit die Enden auch an der Bugspitze landeten...


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MFG - Maik
 
Nun konnte es wieder runter in die Werkstatt gehen. Dort begann ich dann damit, die Leisten an den vorderen Enden anzufasen, damit sie bündig an den Kielspitzen anliegen.
Danach verleimen und Klammern.


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Da sich am Bug die beiden Kielspitzen, durch den geringen Druck der Stringerleisten, nach außen bogen, musste ich eine Quertraverse, bestehend aus einem 10mm Kiefernstab, einziehen.


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Zwar bog sich das Heck nicht auseinander, allerdings brauchte ich noch einen Anschlagpunkt für den Spiegel... Also auch hier eine Quertraverse einarbeiten.


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Es folgten auf dem Deck laufende Stringer...


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...sowie Seitenstringer, als Führung für die Seitenplanken zum Deck.


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MFG - Maik
 
Es folgt das Anbringen der Bodenplanken. Hier mache ich es mir recht einfach: Ich biege fertige die Planken vollständig an und biege sie kalt um die Kielrundung am Bug.


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Im Heckbereich wird mit normalen Modellbau-Klammern geklammert, vorn hingegen verwende ich 3mm Stahlschrauben zum Fixieren und Heranziehen der Planken an den Rumpf. Klappt prima. Die Bohrungen entferne ich später mit Spezialwachs oder ich klebe sie ganz einfach zu.


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Als Gegenleistung für die fiesen Löcher bekam ich eine wunderschön rund gewordene Bodenplanke.


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Sieht ja schon mal recht ordentlich aus...


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Da meine 260mm langen Antriebswellen viel zu kurz waren, musste ich mir deutlich längere aus dem Netz bestellen. Ich fand einen Händler, der mir 300mm lange M4-Wellen mit Kugellagerung anbieten konnte. Gekauft.


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Ebenso bereits eingetroffen. Raboesch-Propeller vom Typ C, die Besten überhaupt ;). Durchmesser 45mm, links- und rechtslaufend.


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Dazu noch wirklich wunderschönes Madrona-Furnier...


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...welches ich zusammen mit schönem Macoré auf dem Rumpf verarbeiten werde.


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MFG - Maik
 
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