Baubericht ASW-22BL (Jäger)

Grade aufgeschlagen: Langes Paket, Teile alle gut verpackt und weich gelagert, alles heile bei mir angekommen:
Das besondere Modell: Eine ASW-22B(L) von Herr Jäger - in einer auf meinen Wunsch hin gefertigten "Leichtversion"
im Maßstab 1:9 (Rumpf), bzw. 1:8 (Flächen). Drum auch das "L" in Klammern. Diese kleine Abweichung tut der Sache
aber gar keinen Abbruch, die Eleganz der Streckung von 38(!) ist ja erhalten.

Eine erste Sichtkontrolle konnte keine echten Mängel zutage fördern. Hier und da klitzekleine Fehlerchen im Finish,
alles nicht wirklich der Rede wert. Man muss sich hierbei auch stets vor Augen halten: Das Modellkonzept und auch
die Formen stammen aus den 90ern, da muss man einfach mit kleinen Zugeständnissen rechen. Ich sags mal so: Es
gibt zu diesem Modell in dieser Größe meines Wissens KEINE Alternative und ich bin wirklich sehr froh, überhaupt in
den Genuss solche eines Fliegers zu kommen - gar nicht zu reden von der Spezialversion. Was so speziell dran ist, darauf
komme ich später noch zu sprechen.

Die Gewichte sind grundsätzlich sehr gut: 330g für beide Flächen mit nur ca. 2g Unterschied - das muss man erstmal
hinbekommen! Das HLW hat auch nur 22g, ebenfalls prima. Der Rumpf netto ist ebenfalls leicht, nur konnte naturgemäß
im hinteren Bereich kaum gespart werden. Die SLW-Flosse soll ja nicht gleich bei der ersten Landung abbrechen.
Ich habe überschlagsmäßig die noch fehlenden Anbauten durch ein Gewicht ersetzt und vorne dann ebenfalls solange
Gewichte nachgelegt, bis der SP in etwa passte. Am Ende waren es dann doch wieder 500g. Wieviel nun genau, wird
sich zeigen, aber das wird in etwa die Hausnummer sein: 800-850g Fluggewicht. Das erscheint mir auch eine gesunde
Masse angesichts der schmalen Fächen zu sein. Die 3m Spannweite darf man hierbei nicht wie gewohnt gewichten, der
Flächeninhalt ist eher der eines 2m-Seglers - höchstens!

Was fiel noch auf? Achja, die Flächen: geil! :cool: Man kann es nicht anders sagen! Durch das Abspecken haben sie nun auch
die gewünschte Flexibilität und dürften sich auch im Normalflug bereits leicht durchbiegen - wie beim Orginal eben auch!
Die Endleiste ist durchgehend messerdünn - ganz dickes Lob! Schließlich wird hier entschieden, ob man mit "angezogener
Handbremse" fliegt, oder ob der Flieger auch dann noch "wie durch Butter" geht, wenn er nicht ganz so schwer ist. :)

Neben dem abgespeckten Gewicht und dem Augenmerk auf der dünnen Endleiste sind Bernd und ich übereingekommen, dass
die Flächen wieder "traditionell" angelenkt werden. Das hat früher funktioniert und das geht auch heute noch, wie ich grade
wieder gesehen habe: Die Anlenkung inklusive Umlenkhebel ist fertig drin, ich muss lediglich die Anschlüsse realisieren. Wie
genau, bleibt mir überlassen, was ich auch zu schätzen weiß. Die Anlenkung läuft absolut sauber, Spiel erwarte ich keins.
Die QR sind perfekt (oben) angeschlagen und erlauben große Ausschläge in beide Richtungen - trotz Spaltabdeckung. Sehr
gut gemacht! Zum Fliegen wird man nur wenig brauchen, lediglich zum Landen wird dann wie üblich nach oben ausgeschlagen.

Auch im Rumpf wurde schon etwas Vorarbeit geleistet. Die Kulisse für die Flächenbefestigung ist schon vorgeheftet und kann
dann, wenn alles passt, endgültig eingeharzt werden. Hinten in der Flosse wurde der Umlenkhebel fertig montiert in den Draht
eingehängt und von oben ist auch schon der CFK-Stab zum Pendel-HR eingebaut. Der Stahldraht zum SLW ist ebenfalls schon
drin und muss nur noch leicht zurechtgebogen werden.

Was nach wie vor nicht dabei ist (hab ich auch nicht erwartet), ist ein Kabinenhaubenrahmen. Da werde ich eben selber tätig
werden. Kein Problem das. Die Haube ist ein Tiefziehteil und muss dann - wie ja auch sonst noch sehr oft - passgenau zugeschnitten
werden.

Alles in Allem gibt es sicher noch was zu tun, aber das ist ja auch gut so. Mein erstes Fazit über den Kit, wie er aus dem Karton
kommt: Alles ist so, wie es sein soll und in den wichtigsten Punkten hat das Modell meine Erwartungen sogar übertroffen! :)
An den wenigen, wirklich kleinen Mängeln in der Optik stoße ich mich nicht, da sie am Modell, wenn es zusammengebaut vor einem
liegt, gar nicht mehr auffallen. Man sieht sie nur, wenn man die Einzelteile direkt vor Augen hat und genau inspiziert.


Erstes Fazit: Ich bin sehr zufrieden und freue mich auf den Bau - auch wenn das noch etwas dauern könnte (was sonst :D).


PS: Fotos folgen bei Baubeginn, momentan hab ich keine Zeit.
 

chr-kuhn

User
ASW von Jäger

ASW von Jäger

Hallo Guido,

ich habe vor ein paar Jahren auch mal so einen Flieger "geflogen" (eigentlich habe ich mehr oder weniger reagiert statt agiert).
Ein sehr elegante Erscheinung!
Meine Maschine war auch sehr sauber gebaut.
Die Querruder hatte ich mit 2 Servos über Kugelköpfe im Rumpf angelenkt.
Der Haubenrahmen besteht aus drei ebenen Balsabrettchen.

Leider muss ich das Flugverhalten als kritisch bezeichnen.
Die Fluggeschwindigkeit in Relation zur Modellgröße war natürlich extrem hoch.
(Re- Zahl lässt grüßen bei 25mm Flügeltiefe am Randbogen.)
Die Rollrate im Landeanflug bei böigem Wind war ungenügend.
Vielleicht muss man für die Landephase größere Querruderausschläge programmieren.

Da ich Hangflieger bin und natürlich bei Windstärke 4 oder 5 fliegen musste, kam das, was passieren sollte:
Landung sehr hart. Hölmchen in Mitleidenschaft gezogen.

So hat die kleine Maschine in geflicktem Zustand lange Jahre meine Wohnzimmerdecke geziert.
Jetzt liegt sie gut verpackt auf dem Dachboden.
Ob sie jemals wieder fliegen wird ?

Viel Spaß beim "Bauen" und viel Glück beim Fliegen!

Gibt's Herrn Jäger noch?
Vielleicht möchte mal jemand seine Adresse / Kontaktdaten posten?
 

b2spirit

User
ASW22

ASW22

aswhang5eb.jpgSchön, das es Erfahrungen mit dem Modell gibt. Manche kann ich aber einfach nicht nachvollziehen.:confused:

Damals stand sogar in der Bauanleitung , ein Modell für leichten Wind am Hang oder für die Abendthermik, keinesfalls für starken böigem Wind . Da würde ich den Flieger erst garnicht zusammenbauen.Selbst habe ich das Modell über Jahre geflogen und komme zu einem ganz anderen Schluss. Fluggeschwindigkeit moderat, Steuerfolgsamkeit gut, wenn man etwas vorrausdenkt. Wie sollen 900gr mit Rückenwind, kurz vorher nochmal gezogen, gegen den Wind einkurven.Da bläst es denn Flieger einfach weg, der wiegt halt keine 5000g.

Das grosse Problem auf das ich immer hinweise, ist die Größe. Etliche Flüge waren notwendig um ein Gefühl für die Proportionen zu bekommen.Die Einschätzung von Flughöhe und Geschwindigkeit lagen fast immer daneben, Entfernungen zum Modell abzuschätzen ist sehr schwierig.Das Modell sieht immer kleiner aus, als es in Wirklichkeit ist.Geschätzte Entfernung 50m, sind wirklich nur 20m . Durch die hohe Streckung meint man, der ist wesentlich höher als in Wirklichkeit. Geschätzte 10m Höhe waren in wirklichkeit nur 5m, das bei der nachfolgenden Kurve der Flügel fast den Boden touchiert hat. Ebenso die Fluggeschwindigkeit, gerade noch einen sauberen Looping nach dem Anstechen geflogen und beim 2ten Versuch , drauf geschworen das man mindestens genau so schnell ist und gnadenlos verhungert. Deshalb ist eine objektive Beurteilung der Fluggeschindigkeit sehr schwierig und stellt sich erst nach mehreren Flügen ein, auch das beibehalten der optimalen Geschindigkeit, das die schmalen QR funktionieren, ist nur durch Herantasten erfahrbar. Pauschal zu sagen, schmale Flügel, keine Rezahl , das muss schnell unterwegs sein ist schlichtweg falsch.Das ganze Konzept steht in der Bauanleitung, fast alle haben die Ausschläge der Ruder vergrößert nurwenige haben den Schwerpunkt trotz beigelegter Waage genau eingestellt, sondern nur den Daumen benutzt und sich über schlechte Flugeigenschaften beschwert.Und schon kriegt die Kleine nen Stempel mit Kritisch und schnell und schlecht steuerbar aufgedrückt. Ich hab nie eine kaputt geflogen.
Keiner von den damaligen Kunden hat meine Rat befolgt und mal zum Anfang einen Handstart aus dem Stand gemacht.Einfach mal so leicht geworfen und den Flieger gleiten gelassen.

Es ist halt ein anderes Konzept und das kann ich nicht mit konventionellen Modellen vergleichen.
Und falls mich jemand erreichen möchte, es gibt PN.

Bernd
 
Hallo,

ich muss Bernd recht geben. Das A und O an der ASW22 ist der Schwerpunkt (auf alle Fälle die beiliegende Schwerpunktwaage verwenden!!!). Vielleicht auch mal auf die guten alten Bleikugeln zurückgreifen (anstelle von Klebegewichten). Selbst das nachträgliche Aufkleben der Wettbewerbskennung auf das SLW kann die Flugeigenschaften beeinflussen. Wichtig ist auch, dass die Flügel fest am Rumpf sitzen, und diese sich nicht vor und zurück bewegen können.
Die Langsamflugeigenschaften sind für diesen Maßstab sehr gut. Sollte ich mir noch mal eine 22 zuglegen, würde ich sogar das Gewicht auf 1,2-1,3kg erhöhen. Evtl. würde ich auch die Wölbklappen anlenken.
Die Rollrate ist für diese Streckung auch OK. Das Original ist langsamer:D.

P.S. bitte die ASW22 nicht mit einem Swift von Mibo in ähnlichem Maßstab vergleichen!!! Die 22 ist etwas für Genießer und schöner ruhiger Abendthermik.

@Sniping-Jack
Wie ist aktuell die Flächenaufhängung gelöst (zweiteiliger Stahl)?

MfG
Benjamin
 
@Benjamin:
Jepp, ist 2x 5er Stahl.
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
Anmerkung des Moderators!

Anmerkung des Moderators!

Liebe Leser, hier haben sich inzwischen zu viele OT-Postings angesammelt und außerdem etliche giftige Kommentare, die den Forenfrieden stören.

Daher war leider eine Generalreinigung angesagt.

Bleibt also bitte ab jetzt konsequent beim Thema und verkneift euch jegliche OT-Postings. Das würde ich als "Zuwiderhandlung gegen den Moderator" bzw. als "Störung des Forenfriedens" werten und entsprechend reagieren.

Noch ein Wort an die Adresse von b2spirit: Wer immer sich ins Internet und ins :rcn:-FORUM begibt, sollte mit den Gepflogenheiten vertraut sein. Das "Sie" ist völlig unüblich und ein Bestehen darauf echt befremdlich...
 
Nach der ganzen Fetzerei, würde mich jetzt mal die Meinung des Thread-Starters interessieren.

Immerhin hat er sich den Bausatz ganz gezielt wegen seiner besonderen Eigenschaften ausgesucht und sich das offensichtlich ohnehin schon filigrane Modell nochmals abspecken lassen- Also hochspezielle Anforderungen. Das die nicht allgemein und für jedermann passen, dürfte klar sein. Mich würde jetzt wirklich brennend interessieren, wie das spezielle Anforderungsprofil von Sniping-Jack erfüllt wurde.

........und das ganz besondres, weil ich die Beiträge von Sniping-Jack bisher als ausgesprochen fachkundig, fundiert und neutral kennengelernt habe.

Grüße, Nick
 
Erstmal danke an Nick für die Blumen und vielen Dank an Eckart fürs Reinemachen. :)

Nun zur Frage: Ich dache eigentlich, ich hätte aus meiner Sicht bereits alles gesagt,
was man nach einer ersten Sichtprüfung und vor dem Baubeginn sagen kann. Ich bräuchte
daher eine konkretere Frage. Oder stehe ich nur auf der Leitung? Wäre ja nicht das erste mal... ;)

PS: Falls meine Name in der Signatur zu unauffällig sein sollte, werde ich die Administratur
um den Tag [blink]Name[/blink] bitten müssen. :D
 

b2spirit

User
Bauweise ASW22

Bauweise ASW22

Das eigentlich spezielle sind die Zutaten.
Grundsätzlich gings ja um eine Gewichtsreduzierung. Flügel wogen eigentlich immer ca.200gr.pro Stk. Durch feinere Gewebe, früher war da immer grobes 80er drin AUßen wie innen,Außen jetzt 80er feingewebt und Innenlage 44gr. und einen Balsaholm statt Sperrholzholm sparen ganze 40gr. pro flügel.

Die Flügel sind trotzdem sehr robust, sehr biegefest und druckfest , ich behaupte mal, ich möchte den nicht mit Schwung abkriegen, dann tuts weh.

Mach morgen mal ein paar Extrem Biege fotos bis die Schale Wellen wirft.;)


Der Rumpf war immer 2lagig 160er Gewebe, jetzt 1x 160er mit abgestuften 80er Einlagen, ist er hinten leichter geworden.

HLW auch im Gewebe ein wenig abgespeckt.

Die sind jetzt alle so gebaut.

Das war es dann mit der Spezialbauweise schon.

Bernd
 
Vielen Dank für den detaillierten Einblick, Bernd!
Du hast es mir auch genau so gesagt, aber ich
wollte erst nochmal sicher gehen, was genau Nick
meinte. Denke aber, dass das seine Frage genau
erklärt. :)

Und ja, es ist alles immer noch sehr stabil und damit
weiterhin uneingeschränkt praxistauglich.

Ginge es allein ums Flugbild, wären die Flächen
allemal noch zu hart, sie werden sich auch in der
Leichtversion kaum sichtbar durchbiegen. Doch da
muss man verständlicherweise Kompromisse machen,
da sich noch dünnere Gelege nur sehr schwer sauber
verarbeiten lassen und wenn die Fläche mal einhaken
sollte, darf sie ja auch nicht gleich desintegrieren.

So gesehen dürfte die neue Bauweise sehr nah am
praktisch möglichen gebaut sein, "mehr weniger" geht
vermutlich kaum noch. :)
 
Hallo Modellbaufreunde der ASW-22 BL

Hallo Modellbaufreunde der ASW-22 BL

Ich möchte mal fragen giebt es von dieser ASW-22 BL ein Video?

Gruss piper-ml
 
Asche auf mein Haupt!

Man sollte die Threads zweimal lesen, nach dem ganzen Gemeckere hatte ich glatt vergessen glatt vergessen, dass Guido mir der Bausatzqualität recht zufrieden war.
Das ändert sich zwar manchmal beim Bauen, aber der Bau hat ja auch noch nicht begonnen.

Werde den Thread mit Interesse weiterverfolgen, bin sehr gespannt, wie so ein auf extrem leicht getrimmtes Scale-Modell fliegt.

PS. Guido, mach mal in der Signatur zwischen Name und restlichem Text eine Leerzeile, dann fällt´s besser auf.

Grüße, Nick
 
Wegen "extrem leicht": Das scheint nur so. Die FB ist wegen der extremen Streckung
trotzdem ganz normal. Ich erinnere mich an eine 40er Zahl, die Bernd mir nannte.
Das betrifft die normale Version und auch die abgespeckte Version dürfte da kaum
abweichen, da sich das Gesamtgewicht ja nicht allzusehr verändert hat. Ich rechne
damit, dass die Waage irgendwo um 800 Gramm pendelt. Also eine Reduktiom um
ca. 10-15% vielleicht. Keine Ahnung, ob damit die FB dann überhaupt die 40g/dm
unterschreitet.

Ferner gilt es zu beachten, dass die geringere Fluggeschwindigkeit eventuell dazu
führt, dass die schmalen Flächen dann wirklich nicht mehr genügend angeströmt
werden. Wäre ja nicht allzu überraschend. Kann also sein, dass man rein gar nichts
gewinnt, wenn man die ASW unter 900g betreibt. Aber bisher weiß das keiner und
ich möchte das gerne herausfinden. :)


Wegen Signatur: Wenn ich mich recht erinnere, sind 3 Zeilen das Maximum, sonst
hätte ich das schon so gemacht. Aber auch bei der alten Sig, als ich diese Zeile drin
hatte, war es deswegen auch nicht besser. Man muss halt gucken, das ist alles. ;)
 

SKY

User
hallo sniping-jack

schöner bericht über ein schönes modell der asw 22 !

ich habe heute meinen erstflug mit dem nimbus 4 von Lenger/Let gemacht.
ist ja ein sehr ähnlicher flieger was scale-faktor und streckung angeht auch wenn der nimbus mit 2,64 m etwas kleiner ist.
mich überrascht wie gut diese flieger trotz ihrer großen streckung und maßstab bedingter sehr kleinen flächentiefe doch fliegen können:)

mfg gerald

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