Vector 33"

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Mitte Oktober angefangen,'schon' fertig..
Leute, das gibt was, kann ich verraten.

Die idee dazu hatte ich bereits vor über zwei Jahren. Immer mal wieder ging es mir duch den Kopf, ein Flugzeug selber zu konstruieren und zu bauen, das meinen Vorlieben entspricht.
Es sollte hauptsächlich aus Styrodur gebaut werden und für den kompromisslosen 3D-Einsatz gedacht sein.
Ich wollte ein paar Dinge verwirklichen, die man in einem Serienprodukt in der Baugröße (Haube-Heck etwa 90cm) nicht finden kann, wie z.B. Hohlkehlquerruder.

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Evtl.muss ich nach dem Erstflug noch geringfügig den Motorsturz ändern, alles andere sollte stimmen.
Vorab: Es ist mit 550 Gramm flugfertig schwerer geworden als geplant, aber dafür ist es unglaublich torsionssteif und stabil.
Im Vergleich zu meinen Addictions, die immerhin Balsa/CFK-Profi-Flugzeuge sind, deutlich steifer, was mir sehr wichtig ist, dass 'Ruhe im Karton' ist, so dass die eigentlichen Flugeigenschaften abseits wabbeliger Ruder und biegsamer Rümpfe klar herauskommen.
Flächenbelastung liegt bei 25 Gramm/dm², das ist in Ordnung.

Verbaute Komponenten:
Ursprünglich leichter geplant, sollte ein ARKAI RBR-11 Black Series vorne rein kommen, aber da hinten dann doch mehr reingepackt wurde, musste vorne auch mehr rein, also wurde der Motor auch eine Nummer größer. Zum Glück hatte ich den noch in meiner 'Motor und alles Geile'-Kiste liegen.
Dualsky XM 2830 CA-10 werkelt vorne, ein 55 Gramm-Motor mit 1180kv, als Luftschrauben haben sich herauskristallisiert:

Graupner Carbon Slowfly 9,5 x 4 für ultra Zug, geht mega! Reisst brutal an der Maschine, ich schätze etwa 1100-1200 Gramm Schubkraft damit, da leuchten meine Augen jetzt schon!
Motor dreht sehr schön hoch, da der Propeller schön leicht ist und wenig Widerstand bietet.
Hohe Gesamtdrehzahl damit. Definitiv der Propeller für langsames 3D, mal sehen, wie schnell sie damit noch ist. Auch in meiner Kiste gefunden. Was ich alles noch habe..

Graupner Carbon E-Prop 9 x 5, ähnlich wie vorher, aber weniger Zug bei deutlich mehr Strahlgeschwindigkeit für schnelleren Kunstflug mit 3D-Einlagen, hat aber immer noch recht ordentlichen Schub.
Auch sehr leicht, dreht schön hoch.

Dann noch eine APC Elektro 9 x 4,5, mit der es sich ähnlich anfühlt wie mit der Graupner 9 x 5, allerdings wiegt die fast das doppelte, was man merkt, wenn man Gasstösse gibt, da ist die Graupner einfach ein wenig direkter.

Eine APC Elektro 10 x 5. Diese hat ordentlichen Zug, wie es scheint, aber mit ihr müht sich der Motor am meisten. Sie ist auch die schwerste im Quartett.

Hatte noch ein paar andere Props getestet, aber diese scheinen am geeignetsten.

Regler ist einer mit 25A aus meinem tollen Karton von Modellcraft, aber der scheint gut zu gehen, also warum nicht.

Servos sind von Derkum, 6,2 Gramm Digitalservos von D-Power, mal schauen, wie die sind . Schnell sind sie ja. Da die Ruder alle extrem leichtgängig gehen, muss das Servo nur den Winddruck aushalten. Na mal schauen..

Empfänger ist ein stinknormaler Parkfly-Empfänger von Spektrum, 6-Kanal, 3,5 Gramm.
Hab ich erstmal aus nem anderen Flugzeug entliehen, als es nicht aufgepasst hat.

Carbonfahrwerksbügel aus zwei verklebten 1mm Kohlefaser Prepeg Plattenstreifen selber hergestellt. Radachsen 3mm CFK-Stab.

Räder von einer alten Addiction und hinten aus den Resten einer E-Flite Mini Funtana.
Den Addiction-Leichträdern habe ich allerdings noch eine Radnabe aus CFK-Rohr spendiert, da die sehr schmal in der Mitte sind und deren Naben ausgeleiert waren, eierten die hässlich auf der Radachse herum. Also aufbohren, Radnabe einkleben und schon rollen sie sauber.

Alle Arbeiten fanden in meiner Küche statt, für alle, die meinen, man brauche eine Profiwerkstatt dafür.
Gut ist es allerdings, alleinstehend zu sein, es sei denn die Küche hat 80m²..

Werkzeuge die üblichen: Alles zum schneiden, schleifen, feilen, sägen von Hand natürlich, zum kleben UHU POR, gut 2 Tuben Belizell, Styropor-Sekundenkleber, Epoxy, aussergewöhnlich war mein PROXXON-Thermocut, mit dem sehr viel geschnitten wurde. Das Teil kostet 93€ und ein paar zerquetschte, geht noch. Braucht man aber, wenn das Flugzeug wie meines vorwiegend aus Styrodur besteht, das ich von der Firma Scherffig Thermocut beziehe, ansässig hier in Düsseldorf. So war immer Nachschub da.

Mein geliebter uralter DREMEL mit Standbohrgestell wurde auch in allen erdenklichen Lagen eingesetzt, unverzichtbar bei einigen der doch recht komplizierten Arbeitsschritte.

Kohlefaserstäbe und Profile bekam ich von Helicopter Modellbau Buchholtz in Hülle und Fülle, in dem Modell sind unzählige Meter verbaut.

Für die Anlenkungen nahm ich KAVAN-Nylongabelköpfe. Die Stangen sind 2mm CFK-Stäbe. Die Servoruderhörner sind aus 2mm Polystyrol, die Ruderhörner an den Querrudern ebenfalls, die Leitwerkruderhörner sind aus 1mm Prepeg Kohlefaserplatte.
Die Servo-und Ruderhebelaufnahmen für die Gabelköpfe habe ich übrigens alle acht 2,4mm groß gebohrt und dann dort ca. 2mm lange Abschnitte von Kunststoffwattestäbchenstilen eingesetzt. Diese haben einen Innendurchmesser von 1,5mm wie die Achsen der Gabelköpfe und sind somit ideale Lagerschalen. Die Anlenkungen sind alle sehr leichtgängig wie von keinem anderen meiner Modelle, ausgenommen die Querruder meiner Extra MX, und absolut spielfrei.

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Auch die Querruder sind in solchen Abschnitten von Wattestäbchenstilen gelagert und haben einen durchgehenden 1,5mm Carbonstab als Achse, den man seitlich herausziehen kann, gesichert durch einen Splint.

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Das Heckrad ist vom Seitenruder über einen O-Ring entkoppelt, so dass es schon mitlenkt, aber nicht direkt mit dem Seitenruder verbunden ist. Es ist vor der Seitenruderachse im Rumpfende gelagert, Landestösse wirken so nicht auf das Seitenruder. Kennt man ähnlich wie die Hohlkehllagerung der Querruder von grösseren Flugzeugen. Die Fahrwerkaufnahme vorne nimmt Landestösse großflächig auf und verteilt diese unter der ganzen Tragfläche. Hier habe ich auch ähnlich wie mein lieblings 3D-Flugzeughersteller Precision Aerobatics gebaut, bei deren Konstruktionen dieses wichtige Detail sehr schön gelöst ist.

Das Leitwerk ist profiliert und komplett sinnvoll mit CFK versteift.
Die Fräs und Anpassarbeiten waren hier auch nicht ohne.

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Da ich beruflich viel Modellbau und Einzelanfertigungen mache, mal ne handwerkliche Lehre als Tischler gemacht habe, ging das ganze gut von der Hand.
Herausforderungen waren die Tragfläche mit den Hohlkehlquerrudern. Das war der aufwändigste Part mit den meisten Arbeitsschritten und viel Kopfkino. Alleine die Tragfläche besteht aus etwa 160 Teilen.

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Bemalt habe ich sie komplett mit Pinseln, für die größeren Flächen solche aus Schaumstoff, sowie Lackstiften und Eddings. Das Weiss, das Blau und das Orange ist LUKAS wasserfeste Tusche, die nach dem trocknen kaum was wiegt.

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Insgesamt ist sie sehr schön geworden, finde ich, wie erdacht eben.
Das Leitwerk ist supergerade eingeklebt, alle Ruder gehen leichtgängig, der Schwerpunkt ist im hinteren Feld, aber das mag ich.
Will diese ne Nummer größer bauen, wenn sie gut fliegt. Und ich denke über eine wesentlich konventioneller konstruierte superlight -Ausgabe nach, ebenfalls, wenn der Vector 33" gut fliegt..

Ich hoffe nur, die nächsten Postings von mir sind begeistert!!

Hier noch der Link zu meinem Dropbox-Ordner, ich hoffe das funzt. Da kann man sich alle wesentlichen Bauschritte nochmal anschauen.

https://www.dropbox.com/sh/rx6dk03e0lal5cu/bua_lgUE_6
 
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