Wer hat schon mit dem Faservlies HT-Faser Erfahrung gesammelt? Salto 1:2,25

Bolzer

User
Wer hat von euch schon mit dem Faservlies HT-Faser Erfahrung gesammelt?
Derzeit wird mein Rittig Salto 1:2,25 aufgehübscht und soll eine Beglasung bekommen. Beim stöbern im Netzt bin ich auf das Faservlies von R&G aufmerksam geworden.
So wie es beschrieben ist, kann man das Vlies anstatt einer Glasmatte zum Belegen der Flächen und Leitwerke verwenden.
Wenn von euch einer das schon verwendet hat, wäre es schön die Erfahrung zu teilen.
Mich würde die Bearbeitung (Schleifen und ev. Spachteln) interessieren.
Heute habe ich die Flächen und Leitwerke mit CLOU Schnellschleifgrund Lackiert, damit nicht zu viel Harz vom Holtz aufgezogen wird.
Und nun steht das Belegen der Flügel und Leitwerke an.

Kurze Beschreibung vom Produkt:

Kohlefaservlies 8 g/m² 100 cm
HT-Faser

Technische Daten:
Breite: 100 cm
Dicke: 0,10 mm
Faserlänge: 6-12 mm
Faserdurchmesser: 7 µm
Binder: PVA (Polyvinylalkohol)
Flächenwiderstand Ωm (längs): 6
Flächenwiderstand Ωm (quer): 8
Preisgünstiges Kohlefaservlies für ultraleichte Deckschichten speziell im Flugmodellbau. Das Vlies wird mit Epoxydharz aufgebracht. Geeignete Untergründe sind Balsaholz, Schaumstoffe (Depron®) und andere leichte Materialien.

Mit Kohlevlies 8 g/m² wird eine richtungsunabhängige, "quasisotrope" Verstärkung hergestellt und damit eine ausgezeichnete Stabilität und Schlagfestigkeit bei niedrigstem Gewicht erzielt. Im Vergleich zu den üblichen Glasfilamentgeweben mit 25 g/m² lassen sich deutlich leichtere Bauteile herstellen.

Gruß Bolzer
 

UweH

User
Hallo Bolzer,

das Vlies ist zwar leicht, aber relativ dick weil es bezogen auf das Volumen einen geringen Faseranteil hat.
Im Vacuum preßt es sich zusammen, die Beschichtung wird dünn, leicht und hat einen normalen Harzanteil.
Bei Verarbeitung ohne Vacuum nimmt es sehr viel Harz auf, die Beschichtung wird schwer bei geringer Festigkeit und es ist schwierig eine gute Oberfläche zu bekommen, hier ist feines Gewebe deutlich im Vorteil.

Gruß,

Uwe.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Uwe hat eigentlich schon alles gesagt, was wichtig ist. Das Vlies ist zudem nicht drapierfähig, so dass eine Beschichtung von dreidimensionalen Oberflächen damit überhaupt nicht funktioniert. Das wäre für mich das Kill-Kriterium



BTW: Modi, bitte in das entsprechende Fachforum verschieben!
 

Bolzer

User
Danke für eure Meinungen.

Nun werde ich die Flächen und Leitwerke wie zuerst angedacht beglasen.
Was für eine Matte schlagt ihr vor? Glasgewebe 49 g/m² (Finish FE 800, Leinwand) 127 cm ?

Gruß Bolzer
 
Ich verwende stets das Standart 49er Glas das man auch für ein Höhenleitwerk in Schalenbauweise nehmen kann. Dies ist genug dick um auch beim maschinellen Schleifen nicht gleich durch zu sein, damit komme ich dann jeweils sehr zügig vorwärts. Beim 25er Glas ist die Gefahr deutlich höher auf Holz zu stossen. Habe es aber persönlich nie getestet weil ich nicht auf jedes Gramm achte, was ja bei deinem Vogel auch nicht nötig zu scheinen mag....
 

Bolzer

User
Hallo Carbonfreak123,

du hast recht, es kommt bei diesem Vogel nicht auf jedes Gramm an.
Mir geht es hauptsächlich darum, dass die Fläche mehr Stabilität bekommt, da der Vollkontaktholm kurz nach dem Querruder aufhört und sich die Fläche schon gehörig im Außenbereich durchbiegt.
Durch das Beglasen möchte ich die Festigkeit und die Torsion etwas erhöhen.
Natürlich soll es auch Optisch schöner werden.

Gruß Bolzer
 

Segelflieger

Vereinsmitglied
....Mir geht es hauptsächlich darum, dass die Fläche mehr Stabilität bekommt, da der Vollkontaktholm kurz nach dem Querruder aufhört und sich die Fläche schon gehörig im Außenbereich durchbiegt.
Durch das Beglasen möchte ich die Festigkeit und die Torsion etwas erhöhen.

Hmmm, nix für ungut, aber bei dieser Zielrichtung dürfte Dich allerdings weder ein Kohlefaservlies mit 8 g/m² noch eine "Beglasung" mit 49er signifikant voranbringen...:confused:
 
Beglasung des Saltos

Beglasung des Saltos

Rudi beschreibt es ja schon so schön. Das Aufbiegen der Außenteile wirst Du auch künftig kaum verhindern können, doch dies mag ein Schönheitsfehler sein, ein Festigkeitsproblem entsteht wahrscheinlich nicht, wenn im Untergrund sauber gearbeitet wurde. Doch was Du deutlich verbessern kannst, ist die Torsionsfestigkeit. Meines Erachtens ist diese sowieso für die Festigkeit wichtiger als eine Biegung. Voraussetzung ist jedoch, daß das Gewebe diagonal aufgelegt wird und nicht linear. So aufgebracht erhöht das die Verdrehsteifigkeit enorm. Wenn es dann schon das dünne Gewebe sein soll, dann nehme nicht das übliche 49 Gramm-Gewebe, sonder kaufe bei EMC-Vega das besonders dicht gewebte 50 Gramm - Gewebe mit einer wesentlich höheren Fadenzahl, Außerdem würde ein so großer Flügel leicht auch das 80 Gramm - Gewebe vertragen. Einziger Nachteil ist, das die Gewebestruktur dann stärker durch Spachtel aufgefüllt werden muß (Epxyharz und Mikroballon weiß), damit ein glatter Untergrund für die nachfolgenden Lackierungen entsteht. Ein so ausgestatteter Flügel hält dann schon sehr gut und die Druckfestigkeit wird deutlich erhöht.

Ich habe ein paar Mal bemannte Salto bei Kunstflugdarbietungen gesehen, da biegen sich die Flügel auch ganz ordentlich, denn das Tragwerk ist ein gekürzter Flügel der Hornet ohne wesentliche Verstärkung.

Ich wünsche viel Erfolg

Clemens
 
Ich schliesse mich an Rudi's Aussage an, wohl kaum wirst du bei dem Riesenvogel irgendwas fester haben mit dem leichten Gewebe, egal ob jetzt 49/50/80er. Das mag bei einem 4m Vogel klappe aber nicht bei deinem Salto. Ich dachte der Sinn wäre ne schöne GFK Oberfläche zu erhalten....:rolleyes:
 
Bescjochtung

Bescjochtung

Sorry Sandro, daß ich darauf noch mal antworte. Ich habe nirgends was von einer Gfk-Oberfläche gelesen. Der Wunsch war eine Beschichtung, die die Oberfläche stabilisiert und eine anschließende Lackierung den Abschluß bildet. Wenn man eine GfK Oberfläche erhalten will, muß man schon mit Mylar und Vacuum arbeiten. Das wäre natürlich die Krönung einer Beschichtung. Wahrscheinlich sind wir uns da einig, daß die Voraussetzung für die Festigkeit der Flügel sein Urzustand sein muß. Wenn es da schon hapert, kann die beste Oberflächenbehandlung nicht mehr weiterhelfen.

Nix für ungut, das ich da noch eine Zusatzmeinung habe.

Servus Clemens
 
Da habe ich mich wohl auch etwas falsch ausgedrückt hehabt, ich verstand jedenfalls es so, dass es ihm um ne gute oberfläche geht. Bisher wohl ne Folie drauf war und jetzt lackiert werden soll. Wenn dann ne Schicht Gewebe drauf ist entsprich die Oberfläche eher einem GFK- Flieger als was anderem. Jedenfalls wurde so schon oft ein Flieger für die andere Bauweise gehalten.

Aber vertrödelns wir nicht mit Details.... Was der wahre Wille ist und die dazu geplanten Vorgehensweisen leuchten mir noch nicht ganz ein.... es bleibt interessant....
 

Bolzer

User
Erstmals Danke für eure Meinungen.

Um was es mir geht, ist die Fläche etwas mehr zu stabilisieren und überweidend die Torsionsfestigkeit zu erhöhen.
Was ich aber beibehalten möchte ist das schöne Durchbiegen der Fläche. Nur eben nicht mehr so stark.
Das Gewebe wollte ich eh diagonal auflegen so wie von Clemens vorgeschlagen, doch wollte ich kein zu grobes Gewebe verwenden, dass ich nicht so viel spachteln muss.
Zudem möchte ich aus dem Salto auch kein Vollgas Flieger machen, dafür hab ich zwei andere 6m Segler.
Natürlich ist die Oberfläche nicht zu vernachlässigen. Vorher war Folie drauf, die war nicht mehr so schön, daher der Gedanke des Beglasen.
Und wenn man schon die Arbeit macht, dann solls ja auch noch schön aussehen ... :D

Gruß Bolzer
 
Es kommt auch noch sehr darauf an wie du nacher schleifst, ich habe ne Maschine dafür und daher spielt es nicht so eine rolle was für ein Gewebe ich neheme, was gerade herumliegt muss dran glauben.... Schleifst du aber von Hand :eek: Dann was feineres nehmen ;-) aber weniger Auswirkung auf die Festigkeit.... Dies soll auch mal überdacht werden.... Nicht das auf halber strecke der saft weg is in den Armen :D
 

Bolzer

User
Oh ja, der Saft in den Armen ist so ein Thema ... davon hab ich genug ... Nur ob die Lust auch so groß ist beim Schleifen der Bretter muss ich mal sehen. :)
Habe eben erst an meiner ASH 26 mit 6m die alte Folie entfernt, Flächen gespachtelt und geschliffen. Die wird allerdings wieder mit Folie bespannt sobald diese bei mir eintrifft.
Eine Maschine hab ich nicht, also muss der rechte Arm wiedermal die schleifarbeit erledigen. :rolleyes:
Was hast du für eine Maschine ???
Ach, eben fällt mir ein, dass mein Kumpel einen 3D Schleifer hat, meinst du so einen ?

Gruß Bolzer
 
Ich hab nen Exzenterschleifer mit nem grossen Teller, so 150er denke ich.... Geht ruck zuck... und der Teller ist genug gross um Unebenheiten herauszuschleifen.... Man muss nur aufpassen, dass man nicht zu grobe Schleifpats nimt, sonst ist ruckzuck zuviel weg.... Für grosse Flächen aber genial, Radiern dann wieder von Hand mit Permagrib ect....


PS: Von Hand würde ich dein Projekt schon gar nie beginnen....
 

Bolzer

User
Beim stöbern im Keller habe ich noch eine Rolle 49g Glasgewebe gefunden, die reicht gerade für die Flächen mit 45° verlegt.
Diese habe ich gestern zugeschnitten und werde morgen mit dem Belegen beginnen.
Wenn ich dann soweit bin, werde ich zu Sandro in die schöne Schweiz fahren, damit er die Flächen schleifen kann ... :D

Gruß Bolzer
 
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