Greif einfliegen, aber wie?

Der Greif ist nun soweit fertiggestellt und sah kürzlich noch so aus:




Nach den ersten Flugversuchen heute ist ein Werkstattaufenthalt notwendig, einige Blessuren muss ich reparieren.
Der eigenwillige Vogel gleitet aus dem Wurf gut. Auch am Gummiseil geht er brav in die Höhe, nur oben angekommen mag er Seitenruderkommandos absolut nicht.
Dann schmiert er sofort über die Fläche ab, ohne wieder Halt zu gewinnen. Wie kann ich ihm diese Eigenwilligkeit abgewöhnen?
Die gefiederten Greifvögel machen es zwar auch so … allerdings mit anderem Landeverhalten …

Gebaut habe ich ihn nach dem Original Plan. Die Flächenenden sind auch nach Plan gebogen und geschränkt. Die Flächenbefestigung am Rumpf ist allerdings geändert.

Mein Sturmvogel, Strolch, Amigo, Filou etc. haben ähnliches Flugverhalten eigentlich nie gezeigt.

Vielleicht hat ja ein Mitleser einen guten Rat für mich.

Danke im voraus.

Grüße

Andreas
 
instabiles Verhalten

instabiles Verhalten

Einige Tips:

1) Schwerpunkt weiter nach vorne bewirkt Wunder. Meinen L-Spatz 55 wollte ich schon verkaufen, weil er absolut beschissen flog und ständig abgekippt ist. Er war mit der üblichen Methode ausgewogen worden: Das Flugzeug im Schwerpunkt mit Daumen unterstützen und gucken, dass der Rumpf in der Waage ist.
Die Methode ist allerdings bei Fliegern mit ausgeprägter Rumpfkeule sehr trügerisch! Mein Spatz sah kopflastig aus, war aber deutlich schwanzlastig.
Ich habe dann nach reichlich Frust alles was ich an Blei dabei hatte in die Spitze gepackt und schon im nächsten Flug hatte ich ein komplett anderes Flugzeug. Ich hatte es sogar schon beim F-Schlepp gespürt.
Wie ausgetauscht war das Flugzeug und ab da absolut stabil fliegend und wird definitiv nicht mehr verkauft. Ein genialer Thermiksegler.

Hier mein Tip zum Auswiegen: Die Fläche im gewünschten Schwerpunkt auf angespitzen Holzleisten lagern.
Das ganze auf einer waagerechten Fläche, wie z.B den Bautisch.
Dann soviel Blei rein, dass die Nasenleiste und die Endleiste der Tragfläche den gleichen Abstand zur Tischfläche haben. (Profillinie also parallel zum Tisch)
Denn es ist egal, wie der Rumpf hängt. Und bei Rumpfkeulen hat man ja auch gar keine richtige Bezugslinie.
Es ist wichtig, dass die Tragfläche in der Waage ist!
Probier das mal aus im jetzigen Zustand, dann siehst du ja ob du kopflastig bist oder schwanzlastig.

2) Gucken ob die Fläche verzogen ist.

3) Der Flieger könnte auch zu schwer gebaut sein und von Dir zu langsam geflogen werden. Wie hoch ist die Flächenbelastung, welche Spannweite?
 
Zwei Daten zu meinem Greif

Zwei Daten zu meinem Greif

Das Modell ist 1200 Gramm schwer und hat eine Spannweite 1860 Millimeter.

Bei den Handstarts die ich versuchte, hatte ich zunächst den Eindruck von starker Kopflastigkeit. Den Schwerpunkt habe ich dann in zwei Schritten verlagert (nach hinten). Danach flog das Modell nach meinem Eindruck gut.

Nach dem Hochstart kam dann das abschmieren über die Fläche.
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
(...) ...hatte ich zunächst den Eindruck von starker Kopflastigkeit. Den Schwerpunkt habe ich dann in zwei Schritten verlagert (nach hinten). (...)
(...) Er war mit der üblichen Methode ausgewogen worden: Das Flugzeug im Schwerpunkt mit Daumen unterstützen und gucken, dass der Rumpf in der Waage ist.
Die Methode ist allerdings bei Fliegern mit ausgeprägter Rumpfkeule sehr trügerisch! (...)
Warum denn wegen einer trügerischen Methode erst ein Modell riskieren, wäre doch zu schade.
Bedient euch lieber eines zunächst vielleicht etwas ungewohnten, dafür aber objektiven Verfahrens. Das lässt sich nicht von rein optischen Eindrücken täuschen... ;)
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Nun es gibt ja nicht nur den SP sondern auch die EWD.

Bei einigen Seglern (Floatern) mit den berüchtigten anno Tobak Profilen haben wir bemerkt,
daß wenn diese das Heck hängen lassen, noch zu Kopflastig sind. (viel Gewicht vorn,benötigt viel HR Ausschlag)
Durch die hohe EWD (Anstellug des HLWs) drückt es den Rumpf hinten förmlich runter.
- Hierbei ist das SLW im Rumpfschatten und minimal schlechter angeströmt.
Dadurch ist die Wirkung des SLW meißt etwas geringer.
- Zeitgleich sackt im Kurvenflug die Nase nach unten weg als ob die Strömung abreißt.
Abhilfe kam bei Mosquito und Co. durch weniger EWD und SP Verlagerung nach hinten.

Das muß nicht auf dieses Modell passen!
Da muß man den Flug, die Flugphasen sehr genau analysieren.
( mit einem Video, oder zu Mehreren geht das recht gut.)


Gruß
Andreas
 
Die Einstellwinkeldifferenz …

Die Einstellwinkeldifferenz …

Da im Bauplan der Greif verkleinert dargestellt ist, ist die EWD eigentlich nur grob zu ermitteln.

In der Baubeschreibung wird vermerkt: „Das Leitwerk wird durch den Befestigungsbügel und die Befestigungsröhrchen abnehmbar“ (habe ich so ähnlich gebaut) „durch leichte Unterlagen das Leitwerk so einstellen, daß man den besten Gleitwinkel erreicht“

Also ich werde meinen Greif nun etwas leichter machen (ist möglich), das Gewicht erscheint mir zu hoch.
Den Schwerpunkt neu überdenken (wird im Plan nicht vermerkt).
Die Fläche war fest auf dem Rumpf, nur der Übergang, mit dem im Foto erkennbaren kleinen Spalt, werde ich überarbeiten.
Bei erneuten Flugversuchen auch mit dem Leitwerk etwas experimentieren.

Vielleicht bekomme ich ihn doch noch gut in die Luft und wieder heil auf den Boden.

Vielen Dank für die bisherigen Tipps.

Grüße
Andreas
 

Andreas Maier

Moderator
Teammitglied
Die 4 Mosquitos fliegen derzeit mit 1 - 1,5° EWD. meiner sogar noch weniger,
da die Flächen außen geschränkt sind.
Schau mal daß du so 1,5° bis 2° einstellen kannst. - Das Kerlchen wird etwas flotter,
fliegt dadurch aber viel gleichmäßiger.
Dann beginnt das Feintuning mit dem SP.
Wenn du dauernd Höhe ziehen mußt bist du Kopflastig,
mußt du dauernd drücken etwas Hecklastig (was ich nicht glaube).
Die Anstechmethode ist Quatsch bei so langsamen Modellen, welche Profile mit hohem Auftrieb nutzen.
(die steigen bei Fahrtaufbau immer weg)
Das Modell soll einfach sauber auf Strecke gehen und beim Kurvenflug keine Zicken machen.


Gruß
Andreas
 

R_P

User
Seitenruder Probleme bei Antikmodellen

Seitenruder Probleme bei Antikmodellen

Hallo,

ich hab ein wenig geschmuntzelt, weil der Konstrukteur dir wahrscheinlich gesagt hätte: Das ist optimal!:D

Man hatte früher das Problem, dass die Modelle ja "zwangsgesteuert" heruntergeholt werden mussten..., eine Lösung ist das Hochgeklappte HLW, die andere war(davor) ein Seitenruder, welches den gleichen Effekt hat. Ich bescheinige dir hier eine gute und saubere Bauausführung.

Eine Lösung wäre eine Erhöhung der V-Form, eine andere HLW mit symetrischen Profil.

Gruss

R_P

PS: Hab mich schon einmal über das Thema ausgelassen, vgl. den Fred im Paralleluniversum, Stichwort: Marabu A2
 
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