Verbinder herstellen

Hg

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Hallo Zusammen
Ich habe zwar schon ein paar Modelle laminiert / gebaut, aber den Verbinder haben wir bisher immer gekauft.
Nun steht ein eigener Verbinder bzw. eine Holmbrücke an, die Form dafür besteht.
Der Aufbau ist mit einem Holzkern gedacht, den Rest mit Kohlerovings und am Schluss ein Kohleschlauch drum rum. Hier nun meine Frage: wie bringe ich den Schlauch auf das ganze Roving / Kern Paket drauf, ohne dass sich alles verschiebt oder verdreht?
Lieber Gruss
Hg
 
Es ist besser den C-Schlauch um den (in Deinem Fall) Holzkern zu ziehen und die Rovings oben und unten in die Verbinderform einzulegen. Auf dem Holzkern hat der Gewebeschlauch die Funktion die Schubkräfte zwischen den Rovinggurten oben und unten zu übertragen.

Die Fasern oben und unten bei einem Verbinder werden auf Zug und Druck belastet, das ist wohl allgemein bekannt. Am besten für diese Beanspruchung (besonders ganz außen) sind in Belastungsrichtung liegende Fasern wie es bei den eingelegten Rovings der Fall ist. Gewebe oder Gewebeschläuche haben einen 50% Anteil Fasern die Quer zur Beanspruchungsrichtung liegen und damit nicht die Beanspruchung aufnehmen können. Durch die quer liegenden Fasern an der Verbinderoberfläche kommt es sogar zu Spannungsspitzen, da die Matrix (das Harz) zwischen den Fasern den dreidimensionalen Belastungen nicht standhält und es zu Mikrorissen kommt die eine Kerbwirkung auf die UD liegenden Rovings ausüben. Das Gewebe darf allerdings an den Seiten des Verbinders zu sehen sein. Das bisher gesagte betrifft nur die Ober- und Unterseite des Verbinders.

Ich weiss, dass einige Hersteller Spread-Tow oder Gewebeschläuche außen einsetzen, das wird aber wohl nur aus optischen Gründen gemacht und ist suboptimal!
 

Hg

User
Hallo Christian
Erstmal besten Dank für Deine schnelle Antwort, ich schätze Deine Beiträge im Forum extrem (auch wenn ich meistens nur stiller Mitleser bin).
Ich hatte mal einen Europhia Verbinder in der Luft mit einem grossen Knall gespaltet, der Verbinder war komplett mit Rovings gefüllt, durch die extreme Biegung des Verbinders beim Abfangen hat es in den Seiten des Verbinders jeweils einen Riss gegeben, der Vebrinder selbst hat aber gehalten :) Danach haben wir Verbinder mit einem Kohleschlauch erhalten, die halten jetzt.
Den Holzkern würde ich nur auf 1/3 der Breite und 2/3 der Höhe einbauen. Holz dachte ich für die Stabilität wegen den Bohrungen für die Hülsen für die beiden Arretierungsbolzen und den Längsbolzen der in die andere Fläche reingreifft. Was hälst Du davon, seitlich des Holzkernes je einen Kohleschlauch einzubauen, ich habe dafür kurz eine Skizze gemacht. Über dem Holzkern könnte ich auch noch einen Schlauch einbauen.
Den Holzkern kann bzw. sollte ich wahrscheinlich viel breiter machen, die Rovings nehmen seitlich eh keine grossartigen Kräfte auf, oder mache ich da wieder einen Denkfehler?
Lieber Gruss
Hg
 

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Ich hatte leider übersehen, dass Du eine Holmbrücke bauen möchtest und nicht nur einen Verbinder in einer Form.
Dein Aufbau ist so machbar. Ich würde aber den Holzkern über die volle Breite gehen lassen und mit einem Glasgewebeschlauch überziehen, nicht mit einem Kohlenstofffaserschlauch.
Um die Schubbelastung der Holmbrücke in dem aus der Fläche ragenden Teil noch besser übertragen zu können, kannst Du noch nachträglich eine oder zwei Lagen Glasgewebe diagonal um die Holmbrücke wickeln und absaugen oder auch Glasgewebeschläuche.
Ich habe das bei meinen Modellen auch schon vor Jahren so gemacht und hatte keine Brüche.
Hier ein link zum Bau der neuen Concordia von Dick Butler, wo genau diese zusätzliche Schublagen aufgebracht werden im Harzinfusionsverfahren:
http://soaringcafe.com/2011/03/building-concordia-the-wing-spar-shear-web/

P.S.: Kennen wir uns von den Seminaren in der Schweiz oder von Wettbewerben (F3B)? Alles schon länger her.
 
Servus,

je nach verwendeter UD-Faser in Längsrichtung macht es ggf. durchaus Sinn, außen einen Geflechtschlauch oder ein Gewebe anzubringen, um Faserbruch durch Kerben zu minimieren.
Das muss nicht nur optische Gründe haben...

Gruß, Azi
 
Azi,
Kerben entstehen durch das C-Gewebe und bilden damit Spannungsspitzen die 3 mal so hoch werden können wie die anliegende Spannung bei der Belastung. Diese Spannungsspitzen führen dann zu Faserbrüchen der darunter liegenden UD-Fasern.
Ein Verbinder mit UD-Fasern außen kann natürlich durch Kratzer geschädigt werden und man hat dann gebrochene Fasern an der Oberfläche. Das hat man aber auch wenn man einen Verbinder etwas nacharbeitet/abschleift um ihn passend zu bekommen.
Diese gebrochenen oder angeschliffenen Fasern liegen liegen aber in Belastungsrichtung und daher nicht ganz so schädlich für den Restquerschnitt wie eine Faserlage die quer zur Belastungsrichtung (in dem Fall also obendrauf) liegt.

Ein Beispiel um das zu verdeutlichen:
Nimm zwei Lagen UD-Fasern, eine in 0° und eine 90° und laminiere sie aufeinander. Wenn Du jetzt einen Streifen davon machst und ihn einspannen würdest und daran ziehst passiert folgendes.
Die in Belastungsrichtung liegenden Fasern werden gedehnt und die quer dazu liegenden Fasern bekommen sehr hohe Spannungen in der Matrix zwischen den einzelnen Fasern. Die Matrix bricht oder löst sich von der Faseroberfläche und es entsteht ein Riss. Dieser Riss breitet sich in Richtung der in Belastungsrichtung liegenden Fasern aus und es kommt zu einem Versagen das deutlich unter der Spannung liegt das die Fasern eigentlich aushalten müssten. Diese Kerbwirkung ist so fatal weil die Quer liegenden Fasern eine Querkontraktion der Matrix der in belastungsrichtung liegenden Fasern und der Matrix dieser Schicht behindert. Die Matrix hat nicht nur die Dehnung durch die angelegte Kraft zu ertragen sondern dreidimensionale Dehnung durch die Querkontraktionsbehinderung und die Spannungsspitzen im Kerbgrund.

Hoffe das ist verständlich geschrieben.
 
Damit hast Du recht - die Frage ist nur, ob der tatsächliche Belastungszustand überhaupt zum Bruch der Matrix oder der Faseranbindung führt, v.a. wenn wir nicht über 0/90-Anordnung, sondern +/-45 und verwebte/ondulierte Fasern sprechen. Hast Du hierfür Anhaltswerte (zulässige Dehnungen)?
Gruß, Azi
 
Die Literatur dazu möchte ich jetzt nicht heraussuchen, dazu bin ich zu faul.;)
Eine heutige Kohlenstofffaser hat eine Bruchdehnungen von 1 bis 2%. Die Matrix (Epoxidharz) hat Bruchdehnungen bis ca. 8%. Nicht vollständig benetzte Faseroberflächen und Lunker (Blasen) im Verbund führen aber neben den schon beschriebenen Spannungs-/Dehnungsspitzen im Laminat zu vorzeitigem Versagen und zu Matrixablösungen und Matrixrissen.
Es macht aber durchaus Sinn die Querkraft- und Schubfestigkeit einer Holmbrücke die aus der Fläche ragt durch Glasgewebelagen zu erhöhen. Das sind dann Lage die außerhalb der Fläche mit nicht begrenzter Holmhöhe aufgebracht werden.

Eine +/-45° Gewebelage hat auf einem üblichen Steckverbinder nicht zu suchen wenn sie oben oder unten über die UD-Rovings geht. So eine Gewebelage, oder auch ein Gewebeschlauch, ist für die Übertragung der Schubbeanspruchung das richtige Material aber hat im Bereich der höchsten Zug- und Druckbeanspruchungen nichts zu suchen. Man vermindert die lasttragend Verbinderhöhe und bekommt durch die nicht in Belastungsrichtung liegenden Fasern die dabei auf Schub beansprucht werden eine Verminderung der Festigkeit dieser Außenschicht.
Bei einem Gewebe oder auch Gewebeschlauch kommt noch der Faserbruch der ondulierten Fasern hinzu. Die Fasern liegen ja dabei nicht gerade sondern immer im "Slalom" um die quer liegenden Fasern des Gewebes. Diese nicht Belastungsgerechte Ausrichtung der Fasern eines Gewebes führt zu zusätzlichen Faserbrüchen. Unter den Rovings für die Schubbeanspruchung zwischen den Rovingbereichen oben und unten des Verbinders ist so ein +/-45° Gewebeschlauch genau Belastungsgerecht einzusetzen. Da ist sogar ein Glasgewebeschlauch besser als einer aus Kohlenstofffasern.

Diese Aussagen beziehen sich auf eine Ermüdungs oder Wechselbelastung wie sie ja im Anwendungsfall Flugmodell auch auftritt. Wir sprechen nicht über eine einmalige Belastung bis zu den Auslegungsdaten.
 

Hg

User
Hallo Christian
Danke für Deine Hilfe, ich werde 3 Stk. Holzkerne machen, die jeweils mit einem Glasschlauch umwickeln, darüber nochmals einen Glasschlauch, oben und unten die Kohlerovings. Seitlich also keine Kohlerovings.
Das sollte dann passen, oder?
Ob ich danach dann noch eine Glasschlauch drüber laminieren kann, weiss ich noch nicht, ich weiss nicht, wie viel Platz zwischen den Holmbrücken ist.
Lieber Gruss
Hg
ps. wir kennen uns nicht, ich bin eigentlich nur in der Schweiz am Fliegen, hauptsächlich in den Hängen um Zürich, auf dem Hahnemoos oder Monte Lema
 
Holmstummel

Holmstummel

Hallo HG,
ich lese hier aufmerksam mit, da mich das Thema ebenfalls brennend interessiert.

Was ich bei deinem letzten Post nicht verstehe ist, wofür Du 3 Holzkerne machst?
Wird das nicht eine Gabel/Zunge Steckung und besteht somit aus 2 Teilen?
Könntest Du mal eine Skizze deiner Dimensionierung einstellen?

Beste Grüße aus Köln
Ralf
 

Gast_8039

User gesperrt
Christian hat es prima erklärt. Vielleicht ist von mir ein bildlicher Hinweis erlaubt?
Ich habe bei meiner DG 600 den asymmetrischen Holmstummel aus Sperrholz mit dem übrigen Rohacell-Kern schichtverpresst, und zwar mittels diagonaler Glasgeewebelagen die zwischen jeder Schicht liegt. Darüber noch ein Glasschlauch, und darauf die CFK-Rovinggurte wobei sich ein Drittel an der Spitze der Zunge überlagern. Kein Glas auf den CFK-Rovings, nur am Ende vorn und hinten wenn die Hülsen für die Querkraft-Bolzen gesetzt sind. Dadurch ist Schubversagen des Stummels und Holmkerns kein Thema mehr. Die im ersten Bild gezeigte Verdickung an der Wurzel schafft Platz für die Rovings (damit sie möglichst weit außen liegen) und macht den Wurzel-Bereich robust im Falle eines Einhakens/ Crashs. Leider unter Beweise gestellt dass das auch funktioniert -> also Auferstehung in Kürze... ;)

DSC03939 Kopie-1.JPG

DSC04002 Kopie.JPG
 
Hebelgesetz beachten

Hebelgesetz beachten

Hallo

Ein Aspekt ist m.E. noch nicht hinreichend gew"urdigt: Das gesamte Biegemoment eines Fl"ugels muss zwischen den beiden Bolzen abgesetzt werden, egal ob der Aufbau wie bei Achim (Hauptbolzen) oder aber wie anscheinend bei Hg geplant (Stirnbolzen mit Sicherungsbolzen) durchgef"uhrt wird. Der Auftrieb eines Fl"ugels hebelt etwa bei 0.42 der Halbspannweite, der Abstand der Bolzen ist aber viel kleiner. Daraus folgt nach Hebelgesetz, dass die Kr"afte (die sich hier in Quer-/Schubkr"afte "ubersetzen) entsprechend der "Ubersetzung ziemlich gross werden. Diese zwischen den beiden Gurten auftretenden Schubkr"afte m"ussen von den Schublagen auch aufgenommen werden k"onnen, d.h. die Anbindung der Schublagen an die Gurte muss gew"ahrleistet sein. Die Anbindung erfolgt "uber die Klebefl"ache zwischen Gurt und Schublage und um die grossen Kr"afte sicher einleiten zu k"onnen muss diese Fl"ache m"oglichst gross sein. Es bietet sich an Innen- und Aussenseite der Gurte zu verwenden, d.h. zus"atzlich noch eine Glasumwicklung (45 Grad) vorzusehen. Das wird bei den meisten manntragenden Seglern so gemacht, Christian hat ja schon auf die Dokumentation des Baus der Concordia verwiesen, dort sieht man im Unterkapitel "The Wing Spar Shear Web" sehr gut, dass der Holm im Fl"ugel eher moderate Schublagen hat, im Bereich der Holmbr"ucke aber "brutal geklotzt" wird. Der erste Satz dort lautet entsprechend "The most critical area of shear web construction is the region between the main wing pins" (http://soaringcafe.com/2011/03/building-concordia-the-wing-spar-shear-web)

Noch eine Bemerkung zur Ausf"uhrung: Zunge/Zunge ist wegen der auftretenden Torsionsmomente nicht die Ideall"osung. Wenn m"oglich Zunge/Gabel vorsehen. Im AUFWIND-Magazin war vor einiger Zeit ein Artikel des LOGO-Teams zu diesem Thema (Holm/Fl"ugelverbinder f"ur Grosssegler) mit einigen interessanten Einsichten.

Gruss,

Michael
 

Gast_8039

User gesperrt
Hallo
Es bietet sich an Innen- und Aussenseite der Gurte zu verwenden, d.h. zus"atzlich noch eine Glasumwicklung (45 Grad) vorzusehen. Das wird bei den meisten manntragenden Seglern so gemacht, Christian hat ja schon auf die Dokumentation des Baus der Concordia verwiesen, dort sieht man im Unterkapitel "The Wing Spar Shear Web" sehr gut, dass der Holm im Fl"ugel eher moderate Schublagen hat, im Bereich der Holmbr"ucke aber "brutal geklotzt" wird. Der erste Satz dort lautet entsprechend "The most critical area of shear web construction is the region between the main wing pins" (http://soaringcafe.com/2011/03/building-concordia-the-wing-spar-shear-web)

Noch eine Bemerkung zur Ausf"uhrung: Zunge/Zunge ist wegen der auftretenden Torsionsmomente nicht die Ideall"osung. Wenn m"oglich Zunge/Gabel vorsehen. Im AUFWIND-Magazin war vor einiger Zeit ein Artikel des LOGO-Teams zu diesem Thema (Holm/Fl"ugelverbinder f"ur Grosssegler) mit einigen interessanten Einsichten.

Gruss,

Michael
Hallo Michael,
Du hast da völlig Recht. Die asymmetrische Zunge/Zunge ruft Torsion hervor, ist daher strenggenommen nicht das Optimum. Der Torsionsanteil ist aber gering sofern die Zungen abstandfrei liegen und wird im Nahbereich abgefangen:
- die Wurzelrippe ist als Holm ausgelegt zu den Rumpfanschlüssen/ Querkraftbolzen
- die Zunge ist so breit es geht bzw. quadratisch und enthält einen Glasschlauch 45° unter dem Holmgurt, der über die Wurzel bis unter die Schale reicht.
Es überwiegt im Vergleich zur Gabel dagegen der Vorteil einer größeren erreichbaren Querschnittsfläche und einfacher (d.h. ohne Negativform) herzustellende Passungen.
Richtig liegst Du auch mit der Schubproblematik. Um dem zu begegnen, bin ich (wie teils schon dargestellt) so vorgegangen:
- die Zunge ist aus mehreren Schichten Sperrholz, welches sehr sorgfältig mit jeweils einer weiteren 163er Glaslage verpresst wurde (-> in Summe also 4 x 163 plus 4 x 80; letztere reichen in den Rohacell-Holmkern weiter)
- o.g. Glasschlauch über alles drüber
- vor dem Aufbringen der CFK-Rovings, den vorgefertigten Holmkern penibelst frisch angeschliffen und mit Harz abgebürstet. Dazu ein paar Baumwollflocken
- 1/3 der Gurt-Rovings laufen über die runde Enden der Zunge und überlappen sich auf ca. 20-35mm abgestuft an der jeweiligen Gegenseite. So ist die Zunge fast nicht mehr aufzuspalten

Unfreiwillige Tests in der Luft und abschließende Grabungsarbeiten :rolleyes: haben ergeben, dass diese Bauweise mehr als ausreichend ist...
 
Hallo Michael,
Du hast da völlig Recht. Die asymmetrische Zunge/Zunge ruft Torsion hervor, ist daher strenggenommen nicht das Optimum. Der Torsionsanteil ist aber gering sofern die Zungen abstandfrei liegen und wird im Nahbereich abgefangen:
- die Wurzelrippe ist als Holm ausgelegt zu den Rumpfanschlüssen/ Querkraftbolzen
- die Zunge ist so breit es geht bzw. quadratisch und enthält einen Glasschlauch 45° unter dem Holmgurt, der über die Wurzel bis unter die Schale reicht.
Es überwiegt im Vergleich zur Gabel dagegen der Vorteil einer größeren erreichbaren Querschnittsfläche und einfacher (d.h. ohne Negativform) herzustellende Passungen.
Richtig liegst Du auch mit der Schubproblematik. Um dem zu begegnen, bin ich (wie teils schon dargestellt) so vorgegangen:
- die Zunge ist aus mehreren Schichten Sperrholz, welches sehr sorgfältig mit jeweils einer weiteren 163er Glaslage verpresst wurde (-> in Summe also 4 x 163 plus 4 x 80; letztere reichen in den Rohacell-Holmkern weiter)
- o.g. Glasschlauch über alles drüber
- vor dem Aufbringen der CFK-Rovings, den vorgefertigten Holmkern penibelst frisch angeschliffen und mit Harz abgebürstet. Dazu ein paar Baumwollflocken
- 1/3 der Gurt-Rovings laufen über die runde Enden der Zunge und überlappen sich auf ca. 20-35mm abgestuft an der jeweiligen Gegenseite. So ist die Zunge fast nicht mehr aufzuspalten

Unfreiwillige Tests in der Luft und abschließende Grabungsarbeiten :rolleyes: haben ergeben, dass diese Bauweise mehr als ausreichend ist...

Hallo Achim,

nur ganz kurz (Hg hat wahrscheinlich nicht viel davon, wenn ich mich hier lang und breit "uber Zunge/Zunge vs. Zunge Gabel auslasse.):
- Wurzelrippe als Holm um Querkraft am 'echten' Holm abzunehmen und in die Querkraftbolzen zu leiten: Top! So muss das sein.
- je breiter die Zungen sind, desto gr"osser wird doch das Torsionsmoment?
- gr"ossere Querschnittsfl"ache der Zunge gege"nuber Gabel sehe ich nicht. Gabel sind zwei 'halbe' Zungen.
- bei Deiner Konstruktion mit massivem Holzkern braucht es vielleicht gar kein Glas innen? Hast Du mal Absch"atzungen gemacht wer mehr tr"agt, Holz oder Glas?
- soweit ich mich erinnere hat die Zunge/Zunge-Anordnung bei den Tests des LOGO-Teams wg. Torsionsversagen nicht die errechnete Last erreicht. Mein Standpunkt ist: Ein Steckverbinderbruch ist meist kein Drama (solange die Taschen intakt sind); neuen Verbinder rein und gut. Ein Bruch der Holmbr"ucke hingegen ist eklig zu reparieren: ewig lange Sch"aftl"angen etc. Daher lieber schon von vorneherein das Optimum w"ahlen. Andererseits sollte ich die Sache vielleicht etwas entspannter sehen, ein Totalschaden macht ja auch Platz f"ur das n"achste Projekt...

Gruss,

Michael
 

Hg

User
Hi Zusammen
Meine Steckung wird (leider) eine Zunge / Zunge Verbindung, das ist so gegeben, da kann ich nichts mehr ändern...
Ich habe den Logo Artikel auch gelesen, ich habe damals schon mal hier die Frage gestellt:
Berücksichtigt der Artikel / Testaufbau die wirkliche Praxis? Da wurde eine reine Zunge / Zunge Verbindung ohne Torsionsbolzen getestet, dass die sich verdrehen kann und dadurch schneller bricht ist klar. Ich baue auch wie Achim geschrieben hat, einen "Holm" in der Wurzel auf, der die Torsionsstifte mit in die Pflicht nimmt um einen Teil der Torsion von den Zungen zu nehmen. Ich kann so sicher nicht die Verbindung bauen, die das beste Gewichts- / Stabilitätsverhältniss hat, das ist mir bei einem Grosssegler aber auch ziemlich egal :)
Mir ist vor Jahren eine 6m DG800 von Ripo mit sehr sehr hohem Tempo eingefahren, da war alles kaputt, SMD Bauteile von den Prints gerissen, Alublock vom Fahrwerk verissen, der 4-Kant Verbinder hat keinen Kratzer abbekommen. Ich hoffe, wenn ich eh massive Reserve in der Verbindung einbaue, sollte das schon passen.
Ich hatte eigentlich an die Version mit einem Stirnbolzen der in die andere Wurzelrippe reingreift und zwei Sicherungsbolzen gedacht. Nach dem Beitrag von Michael würde es mehr Sinn machen nur einen zentralen Socherungsbolzen zu setzen?
Lieber Gruss
Hg
 
Hallo,

Zwei Punkte: 1) Ich wollte nicht sagen, dass Zunge/Zunge mit zwei Hauptbolzen generell Unsinn sei, immerhin fliegen DG-100 bis 400 erfolgreich mit diesem Prinzip.
2) Der genaue Aufbau/Plan von Hgs Verbinderkonstruktion war mir offensichtlich nicht klar. Stirnbolzen, die die Kr"afte in die jeweils andere Fl"ache leiten sind nat"urlich eine gute L"osung. (Hoffe ich wenigstens, ich verwende n"amlich Zunge/Gabel mit Stirnbolzen und einem rel. d"unnen Sicherungsbolzen...) Ich w"urde nur eher darauf setzen, die Kraft durch eine Buchse in einem Hartholzklotz aufzunehmen, der direkt an den Holm, genauer: die Schub-/Steglagen des Holms, angeklebt ist, dann m"ussen die Kr"afte nicht noch von der Rippe auf den Holm gebracht werden. Notwendige Klebefl"ache kann mit Hebelgesetz und der Scherfestigkeit eines guten Klebeharzes, wie UHU endfest 300 z.B., berechnet werden. Zus"atzliche Winkellagen schaden sicher auch nicht. Holm(steg) und Wurzelrippe in jedem Fall mit 45 Grad Winkellagen verbinden, aber das d"urfte ja klar sein.

Viel Erfolg f"ur Dein Projekt, Hg!

Michael
 

Hg

User
Zungen sind gebaut

Zungen sind gebaut

Hi Zusammen
Die Zungen sind unterdessen gebaut.
Ich habe 2 Holzkerne und 2 Depronkerne mit je einem Glasschlauch drum rum in der Mitte verbaut, oben und unten Kohlerovings.
Das Ganze ist ganz ok geworden. Anbei die Bilder, ich habe den Abschluss nur durchgesägt und noch nicht verschliffen, darum sieht der Querrschnitte nicht gerade schön aus...
Nun habe ich nochmals Fragen wegen dem Bolzen der in die andere Fläche grifft und die beiden Sicherungbolzen die querr durch die Zungen gehen:
Die Kräfte die auf diese Punkte wirken, wirken als Hebelkraft aus der Mitte auf die Kohlenrovings, sprich die könnte es aufhebeln. Christian Baron hat ja schon mal geschrieben, dass ich da jetzt noch Glasschläuche drum rum verbauen soll, reicht das für diese Hebelkraft?
Und wie gross sollte der Bolzen sein, der in die andere Fläche reingreift? Gleiche Frage für die beiden Sicherungsbolzen.
Lieber Gruss
Hg
 

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