Steuerungsgehäuse aus Holz?

Hallo
Damit es hier nicht langweilig wird, hab ich noch ein Thema:

Was haltet Ihr von einem selbtgebautem Steuerungsgehäuse aus Holz für ne CNC Styro oder Fräse??
Würde mich mal interessieren (wahrscheinlich nicht nur mich)

LG
Hans;)
 
Mein Steuerungsgehäuse besteht aus 8mm Pappelsperrholz.
Darin sind 2 Ringkerntrafos, Brückengleichrichter und ein paar Elko's, der Smoothstepper, eine Interfaceplatine, eine Relaisplatine und die chinesisch kopierten Leadshine Endstufen...
Die Anschlüsse werden auf XLR Buchsen geführt - Leistung auf einen 5 poligen, Endschalter auf einen 7 poligen.
An der Front sind noch ein paar LED's, die den aktuellen Zustand der Referenz- und Endschalter sowie der Schaltausgänge für Kress, Staubsauger, Mindermengenschmierung und Laser anzeigen.
2 Stück 80mm Lüfter sorgen für ausreichend Durchzug...
Mittlerweile hab ich auch noch ein paar mal erweitert und Beleuchtung, Lasertreiber und eine 3. Steckdose nachgerüstet. - Aber mittlerweile wird es schon ein wenig eng im Gehäuse...

Anbei 2 Bilder von der Zeit, als das gehäuse grad frisch ausgefräst und zusammengeklebt wurde - und die ersten Einbauteile schon mal probesitzen durften...

IMG_0466_.jpg

IMG_0465_.jpg
 
Wenn man mal das Thema EMV und Brandgefahr außer acht lässt: Schick! :cool:

Ich sags mal so: "Die EMV ist mir doch so was von egal...!" :D
Bezüglich einer eventuellen Brandgefahr - Kunststoff kann auch brennen... ;)
außerdem wenn man alles sauber verlegt und gut isoliert, kann man das Risiko fast gegen Null reduzieren. - Denn wo nichts warm wird, sollte auch nichts brennen...
 
PE bekommst ja von der Kaltgeräteanschlussdose und führst dahin, wo er gebraucht wird - Wie z.B. Trafo / Netzteil und zu den Einbausteckdosen für Kress, Staubsauger und Ventil zur Mindermengenschmierung...
Ansonsten musst du ja sowieso den Minus (GND) entsprechend verteilen. und dann eben auch zu den Kontakten für den Schirm...

PS: Teile gegeneinander isoliert auszuführen lässt sich in einem Holzgehäuse viel einfacher umsetzen, als in einem Metallgehäuse... - und wer unbedingt EMV braucht, kann es ja mit Alufolie auskleben... :cool:

PS: den "Draht" für den PE aber wenn möglich ungeschnitten durchschleifen. (immer nur ein stück aus der Isolierung ausschneiden - dabei aber Ringschnitte vermeiden - und dann geschlauft anklemmen und weiter zum nächsten zu erdenden Bauteil.)

PPS: den Einschalter habe ich als Hauptschalter ausgeführt, der alles wegschaltet. Daneben habe ich aber später noch einen Schalter nachgerüstet, um damit den Staubsauger einschalten zu können auch wenn die Fräse gerade aus ist. (sozusagen parallel zum Relaiskontakt)
 
Hy,
na so einigermaßen hab ichs kapiert, danke.
Ich werd dann auch auf jeden Fall so ein Gehäuse bauen, alleine schon weil ich mich da leichter tu, Denk ich.
LG
Hans
 

Gast_38638

User gesperrt
Elektronik kann immer mal kokeln, dazu muss sie nicht erst warm sein. Meist wird es durch einen Defekt erst richtig warm. Von einem Plastikgehäuse habe ich gar nicht geredet. Sowas gehört korrekterweise in ein Metallgehäuse. Da reicht schon ein altes PC-Gehäuse mit selbstgefräster Alu-Frontplatte.

Ihr wisst das sicherlich aber alles, deswegen sollten wir das nicht weiter vertiefen. Gefallen tun mir die Gehäuse trotzdem gut von Euch ;)
 
Mal gaaaaanz ehrlich:
90% aller Elektrogeräte sind heute mit Kunststoffgehäusen versehen. Kunststoff ist auch ein brennbares Material - bei Erwärmung verformt es sich auch noch, liegt dann noch dichter an der Wärmequelle und irgendwann fängt es dann auch an zu zündeln...

Vor ein paar Jahren noch waren 50% aller Elektrogeräte im Holzgehäuse (Radios, Fernseher, etc. - da wurde dann auch noch mit Stoff bespannt. (Heute nennt man das Nostalgiegeräte…)

Sicherlich sind da auch einige dieser Holzgehäuse in Rauch und Flammen aufgegangen, aber damals steckte die Elektronik noch in den Kinderschuhen und des öfteren haben sich wohl auch die eine oder andere Röhre mit einem Knall verabschiedet. – Aber so bauen wir ja unsere Steuerungen nicht mehr auf.

Wer ein Holzgehäuse für die Maschinensteuerung baut, da ist nichts schlimmes bei – sofern man die grundlegendsten Sicherheitsvorschriften auch beachtet und umsetzt.
z.B. sollten Geräte, die sich in Betrieb erwärmen können nicht direkt auf das Holzgehäuse geschraubt werden – da kommt dann eine Metalloberfläche (Blech) dazwischen, ausreichend Kühlung muß eingeplant werden (Lüfter einbauen und die Kühlkörper im Luftstrom anordnen), eine saubere Leitungsverlegung mit räumlicher Trennung und Abstand zwischen den Spannungsebenen (Die Leiterbahnen zu den Relaiskontakten für 230V habe ich z.B. mit Heißkleber nochmal extra isoliert). Außerdem sollte man regelmäßig mal reinschauen und den Staub aus dem Gehäuse ausblasen.
 

Gast_38638

User gesperrt
Also doch vertiefen, ok.

Das Material für Kunstoffgehäuse (z.b. eines Föns), ist schwer entflammbar bzw selbstverlöschend. Das ist auch bei Kabeln so. Einfach mal im Internet googlen, youtube bemühen. Gibt genug "Tests" und Infos dazu im Netz.

"Wer ein Holzgehäuse für die Maschinensteuerung baut, da ist nichts schlimmes bei – sofern man die grundlegendsten Sicherheitsvorschriften auch beachtet und umsetzt."

Die Aussage halte ich für "mutig". Da ist nämlich genau so lange nichts schlimmes bei, bis eine "blöde" Platine durchkokelt und das Holzgehäuse in Brand setzt (und wer weiss was sonst noch).

Welches ist denn Deine Quelle für die "Sicherheitsvorschriften bei Holzgehäusen"?
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Hallo

Thema Holzgehäuse von den frühen Anfängen bis Ende der 70er Jahre war fast die gesamte Unterhaltungselektronik in Holzgehäuse
verpackt. Hätte es da negative Erfahrungen gegeben hätte man das nicht über 50 Jahre praktiziert. (sehe gerade war schon erwähnt)

Thema EMV es gibt von Konatktchemie EMV Lack den kann man bei Bedarf in das Gehäuse lackieren. In den letzten Jahren der Röhrenmonitore haben die Hersteller so ihre Gehäuse verbessert (ist so ein rötlicher Lack).


Gruß Bernd
 
Hallo,

die Sicherheitsstandards der 70er sind mit den heutigen nicht mehr zu vergleichen.
Und tatsächlich: Fernseher gehörten früher zu den häufigsten Brandursachen in Privathaushalten obwohl das kein völlig unbehandeltes Holz war und sich die Ingenieure auch damals schon Gedanken zur Sicherheit gemacht haben. Alte Feuerwehrleute und Tante Google können dazu einiges ausspucken.

Im Endeffekt interessiert niemanden was man privat anstellt solange nichts passiert und kein dritter geschädigt wird. Man sollte sich allerdings der Risiken bewusst sein und im Ernstfall nicht jammern falls doch etwas gründlich in die Hose geht. Versicherungen jedenfalls dürften sich über eine entgegen den grundlegendsten Standards aufgebaute Steuerung als primäre Brandursache sehr freuen. Wenn dann noch die Maschine unbeaufsichtigt gelaufen ist dürfte sich der Geldbeutel davon jahrelang nicht mehr vollständig erholen.
Auch EMV ist ein Thema das von vielen zu sehr auf die leichte Schulter genommen wird. Nur weil die eigene Maschine sich nicht selbst bis zur Funktionsunfähigkeit stört muss das nicht heissen, dass keine Geräte in der Nachbarschaft beeinträchtigt werden. Gerade moderne Endstufen mit hohen Spannungen und FUs sind wahre Störfeuer wenn sie nicht korrekt angeschlossen werden. Und auch wenn es vermutlich selten passiert - das kann richtig ins Geld gehen falls man etwas "offizielles" gestört hat und die Bundesnetzagentur ausrücken musste um den Verursacher ausfindig zu machen.

Ich mag nicht als Sicherheitsapostel rüberkommen - heute ist auch für meinen Geschmack vieles deutlich zu streng und pingelig. Im konkreten Fall steht für mich persönlich allerdings das Verhältnis Brandrisiko und potentielle Schadenshöhe in keinem auch nur annähernd vernünftigen Verhältnis zum eingesparten Metallgehäuse.


Viele Grüße
Christian
 
Ob es wirklich eine speziell für Holzgehäuse gibt, weiss ich nicht, aber vor 14 Jahren hab ich in der Meisterschule bei der Handwerkskammer etwas von einer DIN VDE gehört, und das war dann auch ein eigener Prüfungsteil... (hab den sogar bestanden...) ;)

Ok - Spass beiseite. Ich will ja nicht leugnen, dass sowas auch gründlich daneben gehen kann, und vielleicht gehe ich an viele Sachen zu blauäugig ran, aber es kommt doch auch darauf an, wie man die Steuerung in den Kasten montiert.
Wird alles nur einfach reingeworfen, oder gibt man Acht, dass alles ordentlich eingebaut wird.
Da bin ich nunmal lieber Optimist "Wird schon gut gehen..." und weniger Pessimist "Ohh Gott, was da alles schief gehen könnte..."
(Niemand persönlich angesprochen...)

Bzw. Ich persönlich darf mich seit ca. 13 Jahren Meister des Elektrotechnikerhandwerks nennen und nehme mir daher die Freiheit heraus, zu behaupten, dass meine Steuerung im Holzkasten ein sehr geringes Risiko hat, mit zündeln zu beginnen - weil ich weiß was ich dort wie eingebaut habe und sie regelmässig reinige, damit sich nirgends Hitze stauen kann. Dabei wird auch immer geprüft, ob irgendwo Teile sich verfärben und alle Leitungen noch i.O. sind.
Das kann ich natürlich für niemand anders so behaupten, aber der gesunde Menschenverstand sollte einem gebieten bei einem Holzgehäuse etwas mehr Sorgfalt an den Tag zu legen...
 
Eben,seh ich auch so,
Wer seine Maschine unbeaufsichtigt laufen läßt ist selber schuld, macht man eh nicht.
Ich stecke sowieso immer alles aus wenn ich den Hobbyraum verlasse und absperre.

LG
Hans;)
 
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