Carbonschlauch oder Plätzlitechnik

Hi,

das Wochenende hat bei meinem F3B den Rumpf gekostet :(.
Der Rumpf ist aus GFK und die Bruchstelle ist so ca. 10cm vor dem V-Leitwerk.

Bei meinen früheren Reparaturen an GFK-Rümpfen habe ich die Plätzlitechnik angewendet.
Bei F.Weisgerber gibt es allerding sehr schöne Kohleschläuche.
Was sagen die Experten dazu und wie werden die Kohleschläuche angewendet?

Danke für die Infos
Herwig
 

JueBie

User
Hallo Herwig,

Blätzli-Technik ist sehr gut anwendbar, wenn der Rumpf eine dicke Gel-Coat-Schicht außen hat. Man schleift diese 1mm Schicht runter (trägt ja sowieso nicht) und ersetzt sie durch eine gleich dicke Schicht Glas-Epoxi. Man sieht hinterher nix, weil Gel-Coat und Blätzli gleich dick sind.

Beim Hochleistungsflieger mag aber die Gel-Coat-Schicht sehr dünn sein - oder es wurde in die Form lackiert. Dann bekommst Du mit Blätzli ne "dicke" Beule.

Ob es aber mit Schlauch schöner aussieht? - kommt sicher auf Dein Geschick an. Mit so einem getränkten Schlauch zu hantieren, kann auch recht mühsam und fummelig sein.

Jürgen
 
Bertram Radelow schrieb:

hallo bertram,

die bilder sind echte hingucker, vor allem die letzten! meinem highlight sal hab ich auch beim werfen die nase abgeschleudert :( - naja, hatte schon ein paar betriebsstunden - hätt ich deinen vorher gesehen hätt ich nicht nur mißtrauisch geschaut sondern gleich was getan.. ich hab (wie bauanleitung) alles was schwer ist vorne (gut), abriß direkt vor der fläche.

zum thema mit folie wickeln: so machen profi's wickelrohre, nur daß sie das band dann auch noch schrumpfen (dort cellophan ca. 20mm breit). das geht mit der normalen einkaufstüte auch, und mit klebebändern auf PE basis. die "blätzli"technik damit kombinieren geht super, um wieder zum thema zu kommen.

sag doch mal ein paar tips für davos.. :)

grüße
hannesk
 
hi Hannes,

hast Du mal frisches Epoxy gefönt? Einmal und nie wieder...

Bertram
 
Bertram Radelow schrieb:
hi Hannes,

hast Du mal frisches Epoxy gefönt? Einmal und nie wieder...

Bertram

hallo bertram,

was ist dir da passiert? mach ich eigentlich immer wieder, und seis bloß damits schneller geht. föhnen ist vielleicht zu allgemein, und die schrumpftemperatur hängt auch sehr von der folie ab, aber nie wieder?? man kanns sicher übertreiben?

es wird halt sehr dünnflüssig und benetzt auch besser, wenn du z.b. eine matte "industriequalität" versuchst mager zu tränken wirkt ein bischen föhnen wunder. wenn das dünnflüssig dann schwierigkeiten macht ist das was anderes.

grüße
hannes
 
hi Hannes,

ich habe bisher Allergien auf Toluol (führte zur Aufgabe vom 1:72 Plastik-Hobby), Sekundenkleber extrem und allem möglichen Unbekannten ein bisschen... Es stank zum Himmel; ich habe keine Absaugung.

Nebenbei hatte ich nicht genügend Hände; es klebte nachher eigentlich so ziemlich alles voll Harz (aber das war wohl eher meine eigene Doofheit. Ich fühlte mich ein bisschen wie Laokoon).

Bertram

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Tipps zu Davos:

Domäne für Grossegler (Schlepps bei uns bis 8kg, mit Organisation bis 25 kg) im Winter. Meistens Wellenwinde über dem Seehorn in der Höhe (ab 500m AGL) mit z.T. äusserst kräftigem Steigen bis 1000m und mehr - so weit das Auge mitmacht (bei mir ist mit meinen Seglern - 3,7 bis 4,3 m - bei 750 Schluss).

Im Sommer schöne Hangkante auf ca. 2300m mit aufrischendem Wind ab 13:00, ideal für "kleines Zeuch" ab 13:00 und schwerere Ware ab 15:00. Ich selber mit 3-4m-Seglern, andere bis 5,50m. Fliegen bis zur Bewusstlosigkeit. DS noch nicht - wohl kein geeignetes Gelände hier. Aber an der Hangkante kann man Schleifen im Luv fliegen, die auch pro Umdrehung 10 kmh schneller werden... (durch das Wegdrücken der "aufgezwungenen" Höhe).

Die MFG Davos ist eher klein; wir sind aber Gastfliegern sehr wohlwollend eingestellt. Wir bitten um Kontaktaufnahme, damit es nicht zu Konflikten mit Bauern (Almenschutz) und Touristen - und uns (wg. Frequenzen) - kommt.

Fotos vom echt einmaligen Winterfluggelände (wir hatten vor 10 Tagen einen schönen Wintersaison-Abschluss mit herrlichen Schlepps; im Moment ist der See wohl nicht mehr betretbar):

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Bertram
 
Respekt Bertram !!

Absolut schöne und geniale Bilder.
Druckst du die auch auf Postkarten ?? :D :eek:

Da werde ich doch jedes Mal wieder neidisch. Kann man das überhaupt noch geniessen, wenn man's immer vor der Tür hat ;)
 
hi Tobi,

ich bin erst seit 5 Jahren hier in Davos. Aber ich zwicke mich schon ab und zu in den Arm, damit ich nicht vergesse, wie es hier ist. Man gewöhnt sich schon daran... Donnerstag ist mein "Bürotag", d.h. im Sommer wenn immer möglich vormittags noch ein bisschen "arbeiten" und dann auf die 12-Uhr Bergbahn, damit man 13:00 nach dem Dorfbart angeln kann... Musst mal kommen!

Zurück zum Thema:
Ich weiss natürlich nicht, wie dickwandig der eingangs besprochene F3B-Fliecher ist. Aber bei den dünnwandigen Giga, Mega, Top, Spider etc. ist es unfassbar, wie sich die mechanischen Eigenschaften des Rumpfes ändern, wenn man nur eine einzige Lage 49er darum wickelt. Natürlich hat man eine Scheu, den "schönen" neuen Rumpf zu "versauen" - aber ich schwöre, dass er beim ruppigeren Fliegen viel schneller viel schlimmer versaut ist. Meinen 150cm Giga fliege ich bei aufkommendem Föhnsturm mit 200g Bleiplatten auf die Flächen getaped - das muss man mal sehen! Ich hatte schon saubere Landungen, bei denen anschliessend der Flieger weggeweht wurde, wie die runden Büsche in alten Western...

Bertram
 
Hi,

vielen vielen Dank für die konstruktiven Beiträge.
Nachdem dies noch ein etwas älterer F3B war (ist), werde ich die Plätzlitechnik anwenden. Das Gelcoat dürfte so 0.3mm dick sein, also werde ich mit 80-er Matte mehrmals die "Plätlitechnik" anwenden.
Ich habe die Erfahrung gemacht, das 3 Lagen mit der 80-er Matte eine deutlich höhere Festigkeit bei einem niedrigeren Gewicht, als mit der 160-er Matte und davon 2 Lagen ergibt.

Naja der Rumpfkopf schaut schon fast wieder o.k. aus, das Schwert wurde erneuert, morgen gehts weiter.

Hi Bertram,
was muss man machen damit man in Davos arbeiten darf?

Gruß
Herwig
 

Yeti

User
Anfänger schrieb:
...also werde ich mit 80-er Matte mehrmals die "Plätlitechnik" anwenden.

Tipp 1: Nimm Gewebe und nicht Matte ;)

Tipp 2: Mach die "Blätzlis" nicht zu klein und versuche, sie so auf die Reparaturstelle zu legen, dass ihre Faserorientierung der des Rumpfes entsprechen (die erkennst du, wenn du die Reparaturstelle schräg anschleifst).

Gruß Yeti
 
Ich habe die Erfahrung gemacht, das 3 Lagen mit der 80-er Matte eine deutlich höhere Festigkeit bei einem niedrigeren Gewicht, als mit der 160-er Matte und davon 2 Lagen ergibt.

Genau dahinter verbirgt sich doch der Sinn von Plätzli :eek:
Kann es sein, dass du das noch nicht so ganz begriffen hast ??

Ich benutze sogar nur 49g Gewebe :rolleyes:
 
hi,

zur korrekten Durchführung (und Schreibweise :cool: ) siehe hier...
(nur wenn's noch nicht bekannt ist)

Plättli werden beim Fliesenleger verlegt --> vielleicht bei defekten Space Shuttle-Modellen.

meine Tipps:
- viele kleine 49er Schnippsel (ca. 1x1cm) verwenden
- Muldenränder extrem flach gestalten, ja keine Kerben oder "halbrunde" Mulden!
____________________
Davos: Du musst nur die Nase voll haben vom deutschen Gesundheitswesen :p :p . Als Angestellter kannst Du seit den bilateralen Verträgen relativ problemlos als EU-Bürger hier arbeiten - Arbeitsplatz vorausgesetzt. Hinweis: keine "soziale Hängematte"!

Bertram
 
Bertram Radelow schrieb:
hi Hannes,

Fotos vom echt einmaligen Winterfluggelände (wir hatten vor 10 Tagen einen schönen Wintersaison-Abschluss mit herrlichen Schlepps; im Moment ist der See wohl nicht mehr betretbar):

Bertram

bertram,

danke für die bilder, echte aufmunterung! zu euren blätzli kommentaren nichts hinzuzufügen :)

hannes
 

Yeti

User
Jaja, schon klar: Je kleiner die Schnipsel und je dünner das Gewebe, desto größer die Chance, dass auch ein paar Fasern in der richtigen Richtung dabei sind. Warum das allerdings besser sein soll, als gleich alle Fasern in der richtigen Richtung zu legen, wird mir wohl nie jemand erklären können ;)

Gruß Yeti
 
hi Christian,
ist bei Rumpfbrüchen Ausrichtung 0° (=Längsrichtung) für "mehr Härte" oder 45° für "mehr Torsionssteifigkeit" und mehr Längselastizität richtig?
Oder immer wie die Vorgabe, also 0°? Und wieso haben Rümpfe keine 45°-Lagen - bei einer besseren D-Box gehört das doch zum guten Ton?
Davon abgesehen kann man die kleinen Blätzli relativ gut so ausrichten, wie man möchte.
Bertram
 

Steffen

User
Hi,

Bertram Radelow schrieb:
Und wieso haben Rümpfe keine 45°-Lagen - bei einer besseren D-Box gehört das doch zum guten Ton?
Bei einem besseren Rumpf unter Umständen auch :D

Ciao, Steffen (der richtig schäftet und wieder aufbaut ohne Kurzfasern :D)
 

Arne

User
Bei einem besseren Rumpf unter Umständen auch

Das "unter Umständen" streichen wir mal ersatzlos bei wirklich guten Rümpfen.

Warum das allerdings besser sein soll, als gleich alle Fasern in der richtigen Richtung zu legen, wird mir wohl nie jemand erklären können

Vielleicht, weil es dafür keine vernünftige Erklärung gibt? ;)

Gruß Arne
 
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