Plattenherstellung mit unschönem Ergebnis

Hallo Liebe Harzpanschfreunde,

Ich will mir eine Holzplatte mit Sichtlaminat CFK aufbauen. Leider ist es so das ich nicht die gewünschte Oberfläche bekomme.
Meine Vorgehensweise ist folgendermaßen.

-Untergrund ist eine Glasplatte (gewachst und und mit PVA als Trennmittel)
-Darauf Rolle ich eine dünne Schicht EP-Gelcoat (evtl. zu wenig?? ) und lasse es
angelieren (Fingerprobe)
-Hierauf lege ich 160g CFK und tränke es von oben, alles schön verrollern, ich habe keine trockenen Stellen oder Seen
sieht alles gleichmäßig aus.
-Dann komm nochmal eine Schicht gefärbtes Glas (das schwarze von R-G), gleiches Prozedere nochmal
-Jetzt die Holzplatte drauf und mit Gewichten gleichmäßig beschweren

Und so sieht das dann aus :(
IMG_2897.JPG

Manche Löcher gehen bis an die Oberfläche, andere scheinen kleine Lufteinschlüsse am CFK zu sein.
War das Gelcoat evtl. zu dünn? doch mehr Harz nehmen ?

Noch ne Frage, ist es überhaupt nötig das Glas einzutrennen? Gibt so Schlieren auf der Oberfläche, die Stören aber erstmal
nicht so sehr.

Würde mich freuen wenn Ihr Ratschläge für mich habt damit die zweite Seite Besser wird :)
Is ja noch kein Meister vom Himmel gefallen!

Gruß

Stefan
 
Das Holz saugt das Harz auf?

Bertram
 

Tk7

User
Und wo soll dann die Luft hin, die Du mit deinem Brett eingeschlossen hast?
Natürlich in dei Lufblasen

Gruß Tk7
 
Wenn das Gewebe porenfrei sein soll muss von unten getränkt werden!
Also auf das Gelcoat (Ich nehme normales Laminierharz) kommt nach dem angelieren eine Schicht Laminierharz, das mit dem Pinsel gleichmässig aufgetragen wird. Darauf wird dann das trockene C-Gewebe gelegt und angedrückt. Eine weile warten bis alles getränkt ist und dann eventuell noch ein wenig Harz auftragen und andrücken. Das Holz vor dem auflegen auf der Kontaktseite leicht mit Harz bestreichen. Ich sauge das ganze mit Vakuum noch auf die Glasplatte.

Warum denn noch PVA auf die gewachste Glasplatte, ist nicht nötig und verschlechtert die Optik der Oberfläche.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hierauf lege ich 160g CFK und tränke es von oben, alles schön verrollern, ich habe keine trockenen Stellen oder Seen sieht alles gleichmäßig aus.

Christian hat's schon erwähnt, von oben zu tränken ist das absolute No-Go. Nur wenn man das Gewebe / Gelege auf eine bereits mit Harz getränkte Oberfläche auflegt, kann die Luft noch durch die Fasern entweichen. Wenn man's weiß, macht man's nie wieder anders
 

BeAi79

User
ich hab hier noch eine ergänzende Frage. Könnte man die Fasern auf Zug spannen um damit eine höhere Steiffigkeit zu erlangen? Ähnlich dem Prinzip des Spannbetonbaus... Die Anwendung währe im Flachbahnsektor gedacht. Eine möglichst flache aber verwindungssteife Grundplattform... Habt ihr da auch schon Versuche unternommen???

Gruss Andreas.
 
Könnte man die Fasern auf Zug spannen um damit eine höhere Steiffigkeit zu erlangen?

Hallo Andreas.
Ich denke, eher nicht. Aber einen schönen Verzug könnte man so einbauen. Mehr Lagen von dünnerem Gewebe (Leinen) sollten helfen. Und/oder eben Sandwich.

Gruß
Juri
 

Gideon

Vereinsmitglied
Könnte man die Fasern auf Zug spannen um damit eine höhere Steiffigkeit zu erlangen?

Du sprichst das Thema Ondulation an, um die Kräfte möglichst optimal in die Fasern einleiten zu können. Suche einmal hier im Forum danach, da gibt's bestimmt einige Posts darüber
 

BeAi79

User
Vielen Dank für die Info, kaum zu glauben was man alles findet, wenn man einen neuen Begriff wie die ondulation zum suchen verwendet...

Danke und Gruss

Andreas.
 
Sooo, die unschönen Blasen sind tatsächlich weg, der Tipp zuerst Harz und dann Gewebe hats gebracht :D

Dei Pflicht ist erledigt und der Rest ist nur noch die Kür ;)

Gruß und schönen Wochenstart

Stefan
 

Dix

User
Du sprichst das Thema Ondulation an, um die Kräfte möglichst optimal in die Fasern einleiten zu können. Suche einmal hier im Forum danach, da gibt's bestimmt einige Posts darüber

Nein. Spannbeton ist gekennzeichnet von der "reinen" Addition seiner Komponenten-Eigenschaften:
1. Beton hat eine hohe Druckfestigkeit
2. die Stahlarmierung hat eine hohe Zugfestigkeit

Die vorgespannte Einlage verschiebt die Belastungen derart, dass in den Beton keine bzw kaum noch Zugkräfte reinkommen. (Überlagerung der Spannungen, in der Summe bleibt nur noch Druck übrig) http://de.wikipedia.org/wiki/Spannbeton

Bei Kunststoff-Faserverbunden funktioniert das nicht, weil
1. das fertige Material nicht dick genug ist. Damit fehlt die Belastbarkeit auf Längsdruck. Stabilitätsprobleme wie Beulen oder knicken.
2. die Matrix (Harz) nicht fest genug ist.
3. Geringe Ondulation hilft erstmal nur auf Werkstoffebene, dort hauptsächlich bei der Zugfestigkeit. Auf Bauteilebene gerade bei Druckbelastungen kommt die Geometrie der Oberflächen viel stärker zum Tragen als eine Ondulation der Fasern.


Faserverbundwerkstoffe haben die interessante und bemerkenswerte Eigenschaft, dass sie zusammen mehr leisten können, als jede Komponente für sich alleine!
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hallo Dirk,

dass das hier zwei Paar Stiefel sind, ist soweit klar. Meine Antwort nahm quasi schon vorweg, wie eine optimierte Faserablage aussehen kann

Eine gewisse Tendenz ist hier durchaus erkennbar
 
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