Jeti Phasor Race 2026 mit 6,75 Getriebe beim Erstflug Getriebewelle abgerissen!

tebi

User
Hallo liebe User,

ich habe meine alte Extra mit 1,8m auf Elektro umgerüstet und den neuen Jeti Phasor 2026-3.600 mit 6,75 Getriebe, der eigentlich für meinen RW4 vorgesehen war, erstmal hier eingebaut. Ging heute beim Erstflug wunderbar. Zieht an der Fiala Holzlatte 16x8 mit 6s im Flug bei 21 Volt 100 Ampere bei 10.400 U/min, sehr kraftvolles, senkrechtes Steigen an dem 4,3kg Modell. Falls jemand die UnilogII-Aufzeichung von dem Flug haben möchte, kann ich diese gerne zur Verfügung stellen (Neben Strom und Spannung wurde Drehzahl und Temperatur gemessen).

Toller Flug. Sehr zufrieden mit dem Umbau! Nur bei der Landung habe ich leider das Schleppgas kurz vor dem Aufsetzen ausgestellt, so dass das Modell aus ca. 0,5-1m Meter durchsackte. Das Fahrwerk war sauber rausgerissen, ist leicht zu reparieren. Sonst keine Schäden.

Nur was war das: Die Luftschraube lag unversehrt neben dem Modell??? Es war tatsächlich bei diesem leichten Platscher die Welle des Getriebes abgerissen!

Ich bin ziemlich fassungslos. Das ist mir in 30 Jahren Modellflug mit Kontronik KPG, Reisenauer SuperChief oder Direktantrieben nicht ein einziges Mal passiert. Selbst ein Absturz eines 3,5 Meter Seglers, vor 2 Jahren, aus 100 Meter Höhe, als ich den Motor wieder ausgraben musste, hatten Motor und Getriebe anstandslos überlebt!

Es handelt sich preislich auch wirklich nicht um ein Billigprodukt. Zumindest war ich bei dem Preis von 299,- Euro davon ausgegangen! Leistungsmäßig hatte der Motor mich in Testläufen auf dem Prüfstand überzeugt, weil er bei hoher Belastung deutlich kühler bleibt, als Konkurrenzprodukte.

Ich hoffe nun auf Kulanz. Der Motor war vor den 5 Testläufen und diesem Flug nagelnau.

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Na das ist kein Wunder. So wie du beschrieben hast gab das einen Schlag aus exakt 90 Grad zu der Wellenachse.
Das ist eine ordentliche Scherbelastung auf die Welle, die ja zur Befestigung der Klapp Props da auch noch abgeflacht ist.
Frueher oder spaeter hattest du den Motor eh kaputtgemacht. Mit ueber 10000U/min liegst du ueber der zulaessigen Motordrehzahl und das auch noch auf Dauer anstatt den 2-3 sec im F5B Betrieb.
Sorry, aber das kann passieren wenn man einen Antrieb zweckenfremdet...
Gruss Stephan
 

tebi

User
Lieber Stephan:

1. ist die Welle, wie auf dem Foto zu sehen, nicht an der abgeflachten Stelle abgerissen

2. Google mal nach der Manual des Phasor: 70.000 U/min gibt der Hersteller als zulässig an (10.400 U/min * 6,75 = 70.200 U/min)

3. ich hatte per Telemetrie die Temperatur während des Fluges im Blick. Diese ist bei dem Wetter heute (ca. 10 Grad) während des gesamten Fluges nicht über 30 Grad gestiegen

4. bei der starken Leistung im Modell werden auch hier die Vollgaspassagen nur 5-7 sec. abgerufen

Warum sollte der Motor das unter diesen Gesichtspunkten nicht aushalten?
 
Nut

Nut

Die Welle ist in der Nut vom Seegering gebrochen.
Harte Welle bricht an der Stelle,
weiche Welle verbiegt halt.

Wenn Du das Risiko mit diesem Abtrieb an einer Motormaschine
nicht eingehen willst,
mußt Du Klapplatten verwenden.
Denke die Welle ist leicht zu tauschen und
der Schaden hält sich in Grenzen.

Lieber Gruß
Andy Reisenauer
 

tebi

User
Hört sich gut an, dass der Schaden leicht zu beheben ist, Andy. Dann bin ich erstmal beruhigt.

Der Motor geht morgen an Dich raus.
 
Schau dir mal den Abstand Luftschraubenwurzelmittelachse zu Ringnut Motorwelle an ....durch deinen LS-Mitnehmer (der wie schon angemerkt wurde, nicht korrekt, weil auf Abflachung montiert wurde) ergibt sich da (zusätzlich zum Luftschraubenhebelarm) ein sehr langer Hebelarm ...die Welle kann im Grunde gar nicht anders als brechen.
Für Starrluftschrauben gibt's nicht umsonst die Acro-Version (mit 8mm Wellendurchmesser).
Wenn dennoch genau dieser Motor weiter im Modell Dienst verrichten soll, dann solltest du den Motorspant so einkleben, dass dieser bündig mit der Motorhaube abschließt. Statt Zylinderkopfschrauben verwendet man dann Senkkopfschrauben, so dass der (mit möglichst dünnem Bund versehene) LS-Mitnehmer quasi "an Anschlag" reicht und somit auch sowas wie Rundlauf sicherstellt. Und im Idealfall (wie Andi schon geschrieben hat) nimmt man dann besser Klappluftschrauben her ...dann aber unbedingt CFK-Blätter, denn Kunststoffblätter sind den dynamischen Lasten bei dieser Wellenleistung nicht gewachsen.

Gruß Dieter
 
2. Google mal nach der Manual des Phasor: 70.000 U/min gibt der Hersteller als zulässig an (10.400 U/min * 6,75 = 70.200 U/min)

Warum sollte der Motor das unter diesen Gesichtspunkten nicht aushalten?

Sorry für meinen harschen Kommentar. Mir sind leider schon ein paar 4-Pol F5B Motoren (Neu, Plettenberg) wegen Überdrehzahl geplatzt. Jeti mag etwas robuster als die genannten sein, drauf ankommen lassen würde ich es nicht.
Wenn du unbedingt einen Innenläufer mit Geriebe in einem Motormodell einsetzen möchtest nimm besser den Jeti Phasor Acro Motor wie Dieter bereits geschrieben hat oder einen der Hacker C50 Motore. Diese haben neben einer stärkeren Motorwelle auch ein deutlich niedrigeres KV als dein F5B Motor.

Gruss Stephan
 
Sorry für meinen harschen Kommentar. Mir sind leider schon ein paar 4-Pol F5B Motoren (Neu, Plettenberg) wegen Überdrehzahl geplatzt.

Zumal ja bei 100A bereits 70200min-1 anliegen (eigentlich schon zu viel) ...im Sturzflug (aber vermutlich auch beim Vollgasgeradeausflug) tritt dann mit etwas Pech die Finale Drehzahlüberhöhung ein.
Stephan hat's ja schon angedeutet ...da hätte es (auch mit nem Aussenläufer) durchaus sinnvollere Antriebslösungen gegeben ...evtl. sogar Dreiblatt, oder zumindest eher Richtung 18", was dem Gesamtwirkungsgrad zugute gekommen wäre.

Gruß Dieter
 

calamity joe

User gesperrt
Die Prop-Aufnehmer-Grundplatte sah originär so aus? Täusche ich mich, oder wurde da an 2 gegenüberliegenden Stellen von Hinten/Unten ein Kreisabschnitt-Stück heraus gesägt (um mit einem Maulschlüssel beim Anziehen der Prop-Befestigungsmutter gegen zu halten)? Dann hat das Teil ziemlich sicher Unwucht gehabt. Daß der Prop vor dem Abbrechen der Welle getaumelt haben könnte (Unwucht übertrug/sich Unwucht aufschaukelte), zeigt in Deinem ersten Foto möglicherweise die obere silberne Inbusschraube der Motorbefestigung - sie hat scharfkantigen Abschliff. Könnte das die Prop-Aufnehmer-Grundplatte gewesen sein, die dort anschlug und geschliffen hat?

Selbst bei nur rund 1m über Grund, weiß ja nicht, wie das Modell aufschlug, ist es schon eigenartig, daß der Holz-Prop "heil" blieb. Den würde ich sicherheitshalber nicht mehr aktiv verwenden (Fiala E-Prop mit Verengung nahe der Bohrung/Nabe).

Gruß, Joe
 

tebi

User
Danke für Eure Antworten.

Der Luftschraubenmitnehmer ist ein handelsübliches Teil. Dort ist nichts weggefräst etc., was eine Unwucht hervorrufen könnte.

Das ehemalige Verbrenner-Modell hat leider eine Motorhaube, die vor einem Hacker Alu-Motorträger sitzt, der verhindert, dass die Aufnahme direkt am Motor befestigt werden kann. Die Motorhaube ragt bzgl. ihrer Form ca. 0,5cm vor, wodurch diese Art der Befestigung nahe am Motor erschwert wird.

Leider ragt die Getriebewelle auch nicht weit aus der Motorhaube raus, so dass die Befestigung einer Klapplatte nochmals erschwert wird (der Mitnehmer kann dagegen ein Stück hineingeschoben werden).
 
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