preiswerter Eigenbau-Balancer

hi,

nachdem ich jetzt selber einen Robbe-Balancer habe und Klub-Kollegen Hyperion-Balancer haben, störe ich mich an der langen Dauer des Vorgangs. Mit 80mA Ausgleichsströmen dauert das bei länger nicht gebalanceten (Uaah - Denglisch) Lipos ganz schön ewig. Davon abgesehen arbeiten diese beiden Balancer nicht wie ich dachte: Sie begrenzen den Ladestrom (z.B. 3200 mA) nicht, sondern zwacken ihm maximale höfliche 80mA ab. Das vorgeschaltete Ladegerät lädt also den Lipo in 70 Minuten, und dann darf der Balancer nochmal ein paar Stunden DEN Ausgleich besorgen, den er während des Ladens wegen seiner bescheidenen "Zugriffsrechte" von nur 80mA nicht geschafft hat. Was für ein Witz?

1.) Den Ausgleich kann man doch auch mit weit höheren Strömen durchführen - welcher Lipo hält nicht 1A Entladestrom aus?
2.) Wenn die Standard-Balancer es sowieso nicht auf die Reihe bekommen, alle Einzelzellen unabhängig "voll" zu bekommen, kann man ja "passiv" (= durch Entladung) balancen wann man will: bei leeren Zellen, bei halbvollen oder bei vollen Zellen.

Das wiederum sollte mit einfachster Elektronik zu bewerkstelligen sein, die ich hier einmal "im Prinzip" darstelle:

balancer.gif

Diese Schaltung entlädt die Zelle mit der höheren Spannung genau auf das Spannungsniveau der Zelle mit der niedrigeren Spannung herunter - egal ob leer, halbvoll oder voll. Wenn eine Zelle kaputt ist, ist es die andere aber nachher auch...

Was hier noch fehlt, ist folgendes:
- Entladestrombegrenzung auf ca. 1 A mit 4-Ohm-Widerständen
- Basis-Widerstände der (Darlington)-Kleinleistungstransistoren
- kleine Mimik mit 2 Leuchdioden, die leuchten, solange entladen wird.

Wenn man einen LowPower-OpAmp nimmt, kann man hochohmige Spannungsteiler nehmen, sodass ein "Vergessen" am Lipo ihn erst nach 1 Jahr killt...

Für dreizellige Lipos benötigt man genau zwei solche Schaltungen, also doppelten Aufwand wie hier gezeigt.

Eine externe Stromversorgung ist nicht nötig.

Das müsste sich auf Briefmarken-grossen Platinchen ohne Gehäuse (nur eingeschrumpft) extrem preiswert und leicht nachbaubar realisieren lassen!

Hauptvorteil: Passiver Ausgleich selbst lange nicht behandelter Lipos in kürzester Zeit.

Wenn "allgemeines Interesse" besteht, stricke ich den Plan fertig und mache ein Platinen-Layout. Dann käme eine kurze Erprobungsphase und dann brauchen wir einen freundlichen Menschen, der die leeren Platinchen erzeugt...

Was haltet ihr davon?

Bertram
 
hi Gerald,
dieser Balancer ist eine verbesserte Ausführung des Robbe-Balancers. Er ist wesentlich aufwändiger als mein reiner Passiv-Balancer. Bei Robbe und KJK ist der "aktive" Einsatz während des Ladens vorgesehen, was also normalerweise 1 Stunde oder so dauert, in der der Balancer "besetzt" ist. Ausserdem benötigt das Teil eine Stromversorgung, zumindest im passiven Modus.

Davon abgesehen geht die Kombination GRP-Ultramat 12 (das die Lipos erst einmal durchmisst) mit dem Robbe-Balancer nicht :(

hi Milan,
den Richard Balancer kenne ich nicht.

"Mein" Balancer ist winzig (Briefmarke), und wenn man sich auf 150mA max. Strom beschränkt, käme man sogar nur mit dem OpAmp und zwei Widerständen aus...
Dieser Mini-Balancer würde z.B. immer vor dem Laden oder sonstwie zur schnellen Kontrolle angehängt; er wäre ein "Schnell-Balancer" und nicht so ein teil, das ewig irgendwo am Lipo hängt.
 

milu

User
Hallo Bertrammm,
dann werfe bitte die Suchmaschine bei RCL (Richard Balancer).

Grüße
Milan
 
hi Milan,
nun ja, das Rad wurde ja auch ein paar Mal erfunden... Also Richards Balancer ist genau das was ich auch dachte. Sogar die trickreiche Brücke für 3 Zellen habe ich bzw. er....
Sachen gibt's.
Der absolut einzige wichtigere Unterschied ist, dass ich die OpAmps nicht gegengekoppelt hätte.
Nebenbei hätte ich dem Balancer noch ein paar LEDs spendiert.

Dann brauche ich ja nicht mehr weiter zu fragen, ob es funktioniert...

Bertram

=== ENDE ===
 
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