500er Speed zieht nur 8A ???

crakob

User
Mahlzeit,

könnt ihr mal weiterhelfen.
Es geht um die Motorisierung für den Eon meines Nachbarn.

Nach Durchsicht des Forums und unserer Grabbelkisten hat er jetzt einen 500er Speed 7,2V mit 3:1 Planetengetriebe ( Marke weis ich nicht) und einer 12x9 Aeronaut, an 7-8Zellen drin.

Er hatte mal einen Flug gemacht, und meinte mit dem Antrieb würde er kaum hochkommen. Vorher hatte er den Antrieb ohne Getriebe mit einer 9x6 ( glaube ich) betrieben und damit ging er etwas besser.

Gestern Abend haben wir mal gemessen.
mit der 12x9 an 8 Zellen : ca 3600 Um bei ca 8A
mit 3 Lipos von mir ca 3900 Um bei knapp 10 A

Der sollte doch eigentlich etwas mehr Strom ziehen(dürfen) um mehr Leistung zu haben ?

Was passt da denn nicht ?

[ 06. April 2005, 14:01: Beitrag editiert von: crakob ]
 

hattl

User
Hi crakob,

also mit den angeführten Komponenten sollte der Antrieb an die 20A ziehen - so aus dem Bauch heraus.

Zwei Ursachen fallen mir auf die Schnelle ein:

- gscheite Steckverbindungen?
- Planetengetriebe mit 3:1? die gemessenen Stromwerte würden gut zu einem 5:1 Getriebe passen!

Nur meine bescheidene Erstdiagnose :rolleyes:

Welchen Akku verwendet denn der Nachbar? Wie hast den Strom denn gemessen?

Grüße,
hattl

PS mein EON: Speed 600 race 8,4 Getriebe 4,4:1 Aeronaut 15*9,5 10*1250SCR - ergibt fantastische Steigflüge bei ca 26A

[ 06. April 2005, 15:35: Beitrag editiert von: hattl ]
 
Da schliesse ich mich an.

Der MotoCalc meint, dass die Werte (Drehzahl, Strom) 100% zum 5:1 Getriebe passen. Ab einer 16x10 Latte sollte es bei ca. 15A funzen, allerdings weiss ich nicht ob man die wirklich verwenden will (ist halt nicht meine Größenordnung). Ohne Getriebe mit 9x6 käme er sicher an die 20A mit nur halbem Standschub.

Happy landings!

[ 06. April 2005, 16:02: Beitrag editiert von: E Starter ]
 

crakob

User
Hallo Danke schon einmal für eure Antworten,

Gemessen haben wir mit dem Unitest 2.

An Akkus haben wir auch verschiedene 7 und 8 Zeller, welche ich benutze probiert (Die Zellen sind also nicht der Flaschenhals ;) (Mein Thermikstar geht damit super. 12A bei den Nimh und 22 bei 3 Lipos :) das reicht dann fast zum torquen :D )

Das Getriebe werde ich mal checken, das wär die Lösung.
 

crakob

User
Hallo,

So.. gestern Abend noch mal ein bisschen rumprobiert.

Anbei mal die Daten der 4 Messungen

2x an 8 Zellen mit 15x10 und 12x9 und an 7 Zellen

.... V ... . A ... . W .... rpm . n100 ..eta

#1 8,69 17,14 148,95 3286 3700 47,0 (15x10 8Z)

#4 9,32 8,83 82,30 3967 5050 58,9 (12x9 8Z)

#5 8,29 7,91 65,57 3576 5050 54,1 (12x9 7Z)

#6 7,79 13,90 108,28 3023 3700 50,4 (15x10 7Z)



Erst einmal, das Getriebe hat ein Verhältniss von 3,8:1

Wir haben auch mal ohne LS,mit und ohne Getriebe gemessen .=> Bei ungefähr gleicher Motordrehzahl ( ca 14000 rpm)
wird gut 1A mehr verbraten (2,3 <> 3,5A). Ist das normal ?

Da ich gerade anfange mich mit diesen Sachen zu beschäftigen. Kann jemand mal in einfachen Worten die Zusamenhänge ( Luftschraubengröße, Getriebe, Strom, Spannung etc.) erläutern, bzw. gibt es dazu schon irgend etwas geschrieben.

z.Bsp. ist mir nicht klar warum ein Segler besser mit großer LS und Getriebe geflogen wird und so weiter ... denn Der Wirkungsgrad scheint ja schlechter zu sein. (s.o) ??

Denn es nützen die Tabellen und Diagramme nichts, wenn man die nicht lesen kann ;)

Ich hoffe ich schrecke keinen ab, mit den vielen Fragen :confused:

[ 07. April 2005, 11:46: Beitrag editiert von: crakob ]
 
Ich würde mal empfehlen sich mit dem Progrämmchen MotoCalc (www.motocalc.com) auseinander zu setzen, da hat man viel Erfahrung und Theorie einfliessen lassen. Die voll funktionierende Demo läuft 30 Tage ;) . Für ca.30€ kann man es auch kaufen, und wenn man bedenkt, wie viel man für falsche Antriebe/Akkus ausgibt, isses nicht teuer.
Der Wirkungsgrad mit Getriebe ist immer höher, nur sinkt die Strahlgeschwindigkeit und bei zu hohen Übersetzungen hat man zwar einen gewaltigen Standschub, aber eine niedrige Höchstgeschwindigkeit, was für den Segler besser ist als für einen Scale Jet mit 80gr/dm² :D
Viele Slowflyer haben Getriebemotoren (brushless mal ausgeschlossen) mit grosser LS genau aus dem Grund. (höherer Wirkungsgrad)
Happy landings!

P.S. ist das Getriebe/Motor auch geschmiert, bzw. läuft es leicht? Der 500er 7,2V soll im Leerlauf ohne Getriebe ca.1,5A verbrauchen und 17000/min drehen(Laut Graupner)

so.. 10 mal editiert, jetzt lasse ich`s so stehen :)

P.P.S. Laut Motocalc sind für den Antrieb mit 3,8:1 LS zwischen 14x9 und 15x10 optimal.

[ 07. April 2005, 15:54: Beitrag editiert von: E Starter ]
 

heinzi

User
Kann jemand mal in einfachen Worten die Zusamenhänge ( Luftschraubengröße, Getriebe, Strom, Spannung etc.)
erster versuch:
ohne allzuviel theorie.
der wirkungsgrad eines propellers ist via den "schlupf" definiert. d.h. die steigung des props gibt an, wie weit sich der prop theoretisch vorwärts bewegen würde, bei einer umdrehung. (beispiel: schraube in holz hat normalerweise kein schlupf, wirkungsgrad = 100%).je mehr schlupf, je schlechter wird der wirkungsgrad. im extremfall hat ein prop im stand also 0% wirkungsgrad (er entwickelt zwar eine mehr oder weniger starke kraft (zug), dabei wird aber nichts bewegt. folglich ist der wirkungsgrad 0%.
daraus wird klar dass die differenz, von der vom propeller nach hinten beschleunigte luft, zur eigentlichen fluggeschwindigkeit ein verhältniss des wirkungsgrades widerspiegelt. d.h. ein langsames flugzeug braucht einen langsamen luftstrahl für einen guten propellerwirkungsgrad. um aber dennoch auf leistung zu kommen, muss entsprechend viel luft beschleunigt werden. das erricht man indem man einen grossen durchmesser verwendet und langsamer drehzahl.

im normallfall sind die drehzahlen eines e-motors jedoch viel zu hoch um solche props direkt anzutreiben.
also braucht es ein getriebe.

wenn man nun aber schon ein getrieb eingaut, sollte man auch den betriebspunkt des motors überdenken. denn der wirkungsgrad des motors ist im direktantrieb alles andere als im günstigen bereich. beim motor gilt es, den strom zu reduzieren, um so in einen besseren wirkungsgradbereich zu gelangen. wird aber die gleiche leistung gefordert, geht dies nur, wenn man die spannung erhöht.
also, bei verwendung eines getriebes sollte immer auch die zellenzahl erhöht werden, in deinem fall (minimum) 8 bis (max) 10zellen.
somit hast du zwei teilwirkungsgrade verbessert, was die zusätzlichen verluste des geriebes mehr als wett machen.

[ 08. April 2005, 13:07: Beitrag editiert von: heinzi ]
 
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