Kondensatoren bei langer Zuleitung?

joswoe

User
Hallo Allerseits.
Ich bin gerade dabei, eine Lindinger DC-3 elektrisch aufzubauen.
Nun habe ich in einem älteren FMT Test folgendes gelesen:
"Da die Zuleitung von den Akkus in der Rumpfspitze
bis zu den im Flächenmittelteil angeordneten
Controllern mit gut 50 cm relativ lang ausfällt,
wurden zur Steigerung der Teillastfestigkeit
der Controller eingangsseitig noch zusätzliche
Low-ESR-Elektrolytkondesatoren mit 880 μF
Kapazität eingelötet."

Meine Fragen dazu: Kommen diese Kondensatoren zwischen Akku und Controller, oder zwischen Controller und Motor.
Und, werden sie einfach irgendwo in die Kabel gelötet, oder direkt vor oder hinter den den Controller?
Und, wie werden sie anschlussmäßig verlötet, ichdenke sie haben zwei Anschlussdrähte.
Und, kommen sie sowohl in die Plus- als auch in die Minusleitung?
Ich denke, ich werde so manchen hier langweilen, aber mir fehlt zu diesem Thema noch jegliches Wissen und ich steige gerade auf die E-fliegerei um.
Vielen Dank
Josef
 

Erdie

User
Parallel auf + und - an das Zuleitungskabel zwischen Akku und Controller.
Ich bin der Meinung, es sollte möglichst nahe am Controller sein. Andere werden jetzt aber behaupten, das spielt keine Rolle und wurde schon 1000x diskutiert. Du kannst Dir also aussuchen, ob Du mir glaubst oder nicht ;)

(Vom physikalischen Standpunkt spielt es eben doch eine Rolle ob ich die Kapazität vor oder hinter der Induktivität (das Kabel) platziere, wenn ich genau diese vom Controller abschirmen möchte - möge die Diskussion entbrennen. Aber vielleicht mache ich den Fehler eben alle zu physikalisch zu sehen)
 

joswoe

User
Besten Dank

Besten Dank

Hallo.
ich danke für Deinen Beitrag, Du hast mir sehr geholfen.
In der GH-Lounch habe ich einen Link auf die Hacker Kolumne gefunden, der die Angelegenheit sehr gut erklärt.
Besten Dank
Josef
 

BZFrank

User
Was mich daran jetzt wirklich wundert, ist, dass Herr Hacker eine LiPo Vorheiztemperatur von 30° bis 35° empfiehlt. Hier im Forum ist immer von 40° die Rede. Hmm ..

30°C ist normalerweise die Temperatur bei der die angebenen C-Raten und Kapazitäten im Datenblatt definiert sind. Insofern gibt er die korrekte Temperatur an.

40°C und höher kann man machen, das ergibt bei den meisten Zellen noch einen etwas bessern Innenwiderstand, siehe z.b. hier:

http://www.rfcafe.com/references/el... discharge curves at various temperatures.jpg

wobei ich persönlich nicht ans Limit (60°C) der Spezifikation gehen würde, das ist bei beschädigten Zellen schon ein Tanz am Kraterrand des Vulkans.

Gruß

Frank
 

rkopka

User
Ich bin der Meinung, es sollte möglichst nahe am Controller sein. Andere werden jetzt aber behaupten, das spielt keine Rolle und wurde schon 1000x diskutiert. Du kannst Dir also aussuchen, ob Du mir glaubst oder nicht ;)

(Vom physikalischen Standpunkt spielt es eben doch eine Rolle ob ich die Kapazität vor oder hinter der Induktivität (das Kabel) platziere, wenn ich genau diese vom Controller abschirmen möchte - möge die Diskussion entbrennen. Aber vielleicht mache ich den Fehler eben alle zu physikalisch zu sehen)
Man kann es ja auch mit zwei mehr logischen Argumenten angehen (nicht sehr physikalisch):

- der Controller soll geschützt werden, also nah ran an den Controller
- Der Elko hat eine ähnliche Wirkung wie ein Akku (Energiespeicher). Wenn der Elko jetzt gleich am Akku hängt, hat er insofern keine Wirkung, als er viel weniger Energie speichern kann.

Ich glaube, das ganze kam nur wegen der Dimensionierungsempfehlungen, die von x uF/20cm sprachen. Das wurde dann so interpretiert, daß alle 20cm ein Elko sein sollte.

RK
 

joswoe

User
Kondensatoren in langen Zuleitungen

Kondensatoren in langen Zuleitungen

Hallo R.K.
Ja, so gehen die Meinungen auseinander und dann soll ein Unbedarfter wie ich damit klar kommen.
Ich denke mal, alle 15-20cm einen Kondensator einzubauen schadet nicht.
Aber irgendwie leuchtet mir natürlich Dein Standpunkt ein.
Nur, wie sollten die Kondensatoren konfiguriert sein?
Hacker schreibt, möglichst die gleichen verwenden, die berits am Controller verbaut sind.
Ich möchte aber den Schrumpfschlauch der neuen Controller nicht öffnen und kenne deshalb die eingebauten Kondensatoren nicht.
Gibt es einen Richtwert?
Josef
 

hans5-6

User
Habe in meiner f15 auch ca 50 cm lange Verlängerungskabel zwischen Akku und Regler.
http://www.rc-network.de/forum/show...-15-Baubericht?p=811068&viewfull=1#post811068

Da ich hier nur je 4 S Akkus verwende, wurden folgende Kondensatoren im Abstand von ca 20 cm eingebaut(Ultra low esr 220 uF 35 V von Conrad Best. Nr. 535-104-09 ) verwendet.
Über 6 S Akkus verwende ich ( Conrad Best. Nr. 542-056-09 Ultra low esr 470 uF 50 V )

Funktioniert schon seit Jahren problemlos.

L. G. Hans
 
Zuletzt bearbeitet:

Olli 80

User
Ich musste in meiner Maule und in meiner Pilatus auch die Kabel zwischen Regler und Akku verlängern hab nen SPS mit dickem Kondensator dazwischen funktioniert einwandfrei
 

rkopka

User
Ich denke mal, alle 15-20cm einen Kondensator einzubauen schadet nicht.
Nein, es schadet nicht, aber IMHO bringt es auch nicht viel. Lieber alles zum Regler. Ist auch einfacher zu bauen, besonders wenn man das Kabel wo durchfädeln muß.

Nur, wie sollten die Kondensatoren konfiguriert sein?
Bis auf das Problem mit dem Einschaltstromstoß (siehe Blitzschutzstecker), kann man hier ruhig größere Elkos nehmen, als nötig.
Um mal Zahlen zu nennen (AFAIK): mind. 220uF, besser 470-1000uF, Spannung sollte entsprechend etwas größer als die Akkuspannung sein, low ESR (>= 105°C).

RK
 

joswoe

User
Na Prima.
Dann habe ich jetzt genügend Anhaltspunkte und werde mal bestellen.
Herzlichen Dank an Alle.
Josef
 
und für die, die zu faul zum löten sind gibt es die "de luxe" Version schon fix-und-fertig bei www.Reisenauer.de :D

www.reisenauer.de.jpg

Da würde ich aber auf jedenfall einen "Antiblitz" Stecker beim Akku anklemmen empfehlen, oder die Schweißerbrille aufsetzen.
 

FamZim

User
Hallo

Ich denke man kann eine einfache Formel machen zur berechnung der Gesammtkapazität.
Da nur die Kabellänge und der Akkustrom die Selbstinduktion erzeugen, sähe das so aus:
Kabellänge mal Motorstrom , durch 2 :)
Zb: 50 cm X 50 A = 2500 : 2 = 1250 µF
Was meint Ihr ?

Gruß Aloys.
 

PIK 20

User
Googled doch mal nach "Elkorechner", den gabs mal hier im Forum

Gruß Heinz
 

Erdie

User
Herr Hacker schreibt, dass man bei langen Leitungen mehrere Kondensatoren alle 12-14cm beginnend am Regler in die Leitung löten soll. Das macht theoretisch absolut Sinn (hab mir nochmal durch den Kopf gehen lassen), da das Kabel bei hohen Frequenzen ein Wellenleiter ist auf dem sich die Spannungs-und Strommaxima alternierend verteilen. Mir ist nur noch nicht klar, von welcher Frequenz er ausgeht, da die Schaltfrquenz des Reglers zu tief wäre. Vermutlich leitet er Oberwellen aus den Ein- und Ausschaltflangen ab auf die er sich in seinem Text bezieht.
 

rkopka

User
Herr Hacker schreibt, dass man bei langen Leitungen mehrere Kondensatoren alle 12-14cm beginnend am Regler in die Leitung löten soll. Das macht theoretisch absolut Sinn (hab mir nochmal durch den Kopf gehen lassen), da das Kabel bei hohen Frequenzen ein Wellenleiter ist auf dem sich die Spannungs-und Strommaxima alternierend verteilen. Mir ist nur noch nicht klar, von welcher Frequenz er ausgeht, da die Schaltfrquenz des Reglers zu tief wäre. Vermutlich leitet er Oberwellen aus den Ein- und Ausschaltflangen ab auf die er sich in seinem Text bezieht.
Aber 12cm wären schon 2,5GHz. Bei 2x12cm immer noch 1,25GHz. Die Schaltfrequenzen sind im Bereich bis etwa 500KHz (eher deutlich drunter). Aber selbst so wäre das eine 5000. Oberwelle. Da ist keine Energie mehr vorhanden. Die Theorie geht also nicht. Nebenbei hat praktisch jeder Regler andere Schaltfrequenzen.

RK
 
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