Baubericht OH-6A (Hughes 500C) für mCPX, V120D02 oder 4#6

Ich baue seit paar Jahren um Minihelis vorbildgetreue Rümpfe drumrum. Hier will ich am Beispiel einer OH-6A mal darstellen, wie so ein PET-Rumpf zusammengebaut wird und was man da so draus machen kann.
Die OH-6 war das Ursprungsmuster einer den meisten als Hughes 500 bekannten Heli-Reihe. Die OH-6 wurde Anfang der 60er Jahre speziell für das Militär als Beobachtungs- und Aufklärungs-Hubschrauber entwickelt und erst seit Mitte der 70er Jahre sehr erfolgreich als mehrfach weiterentwickeltes Modell als Hughes 500 C/D/E und dann auch 520 / 530 gebaut.
Ausgangspunkt ist ein Bausatz, der die Folieteile, das Landegestell und die Decals beinhaltet.

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Als erstes schneidet man die einzelnen Teile aus der Folie, noch mit ca. 5 mm Abstand zur Rumpfkontur.

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Dann wird mit einem wasserfesten Fineliner ringsum eine Anrißlinie gezogen. Folieteile haben meist einen Unterbau, damit die Rumpfkontur an der Schneidelinie nicht mit dem Biegeradius endet.

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Mit einer gebogenen Fingernagelschere wird jetzt an der Schnittlinie ausgeschnitten, den Übergang vom Folieteil zum Unterbau sieht man an vielen Stellen recht gut. Die Anrißlinie ist nur eine Hilfe, daß man einen geraden Schnitt hin kriegt.

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Maskieren / Anbau Landegestell

Maskieren / Anbau Landegestell

Ehe man irgendwas anderes mit den Rumpfhälften macht, sollte man die Fenster maskieren. Zu schnell ist mal ein Kratzer drauf, ein Klecks Kleber geht daneben oder Farb-Sprühnebel landet dort, wo er nicht hin soll.
Ich nehme dazu meist Maskierband von Tamiya. Das gibt es in verschiedenen Breiten, es verarbeitet sich gut (außer bei Rundungen) und löst sich einfach und ohne Rückstände. Man kann gleich richtig maskieren oder nur grob zukleben. Ich wähle hier die letztere Variante.

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Das Landegestell wird an den erkennbaren Stellen angezeichnet. Zwischen den Beinen zeichne ich noch einen Deckel an. Der dient als Zugang für die Motorgruppe und den Akku. Ausgeschnitten wird aber erst mal nur in einer Hälfte, um Stöße nach dem Zusammenkleben zu vermeiden.

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Das Landegestell wird an die erste Hälfte angepaßt und auch die Aufhängepunkte (mit 1,5 mm Karbonstangen) markiert.

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Verkleben des Rumpfes

Verkleben des Rumpfes

Zuerst schneide ich aus dem beiliegenden Folistück 3 bis 5 mm breite Streifen.

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Aus den Streifen schneide ich kleine Stücke und klebe sie mit Sekundenkleber hälftig innen an eine der beiden Rumpfhälften.

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Zuerst wird vorn im Bereich der Bugscheibe verklebt. Da ist nur ein ganz schmaler Verbinder dran, weil ja in der Mitte auch nur ein dünner Rahmen ist. Dann wird der Rumpf unten verklebt, dann oben ab hinter dem Rotor. Zum Schluß unten der Heckschwanz. Dazu nehme ich UHU Allplast, da der sich im Gegensatz zu Sekundenkleber noch paar Minuten korrigieren läßt (wenns mal notwendig wird).

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Ist der Rumpf verklebt, wird unten die angezeichnete Bodenklappe zwischen den Landegestellstützen ausgeschnitten. Dort kommt dann mal die Motorgruppe rein und raus und auch der Akku.

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Jetzt kann das Landegestell eingepaßt und mit den Karbonstangen seitlich an der Rumpfhülle befestigt werden.

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Bau des V-Leitwerks

Bau des V-Leitwerks

Die OH-6 hatte hinten ja noch das charakteristische V-Leitwerk. Die Hälften der einzelnen Teile schneidet man als erstes aus dem Foliesatz.

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Dann zieht man sich ringsum eine Hilfslinie mit einem wasserfesten Fineliner.

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Die Leitwerke sind ja relativ dünn, also müssen die Folieteile sehr flach ausgeschnitten werden. Die beiden jeweils zusammen gehörenden Hälften dann immer wieder aufeinander legen und prüfen, daß sie passend liegen.

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Die sauber aufeinander gelegten Hälften werden jetzt mit Stücken Tesa fixiert. Darauf achten, daß sie sich nicht in sich verwinden.

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In die Stirnseite, wo das Leitwerk später an den Heckschwanz angeklebt wird, schneidet man nun ein ausreichend großes Loch, um Sekundenkleber eintropfen zu können. Kleber eintropfen, durch Schräghalten verlaufen lassen und dann waagerecht zum Abtrocknen ablegen.

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Hinterher Tesa abmachen und außen wo notwendig verspachteln und schleifen.
 
Spachteln und Schleifen, Bau des V-Leitwerks Teil 2

Spachteln und Schleifen, Bau des V-Leitwerks Teil 2

Bei diesem Rumpf ist da nicht viel zu tun, aber es muß auch gemacht werden. An der Verbindungslinie der Rumpfhälften wird Spachel aufgetragen und nach dem Abtrocknen verschliffen. Ich nehme dazu Kunstharzspachtel. Der braucht zwar länger zum Austrocknen (12 Stunden Zeit ist immer gut), läßt sich aber superleicht danach schleifen.

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Zuerst schleift man mit um ein Klötzchen gewickeltes Schleifpapier. Dadurch wird flächig geschliffen und nicht Dellen noch verstärkt. Die erkennbaren Löcher werden wieder mit Spachtel aufgefüllt und später verschliffen. Macht das optisch einen guten Eindruck, wird mit einer hellen grauen Farbe (ich nehmen immer Revell Nr. 76) drüber gespritzt. Das zeigt die noch vorhandenen Fehlerstellen schonungslos. Nachspachteln ...

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Vor dem Anbau der Leitwerksteile muß der Motorhalter hinten im Heckschwanz eingeklebt werden. Die Leitwerksteile werden dann so um den Motorhalter herum angepaßt wie auf dem Bild zu sehen.

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Für die Abstützung rechts nimmt man einen 1 mm Karbonstab, den man sich passend zurecht schleift.

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Jetzt kommt Farbe ran

Jetzt kommt Farbe ran

Bei der Bemalung habe ich mir eine nach Bildvorlagen ausgesucht - eine Maschine der amerikanischen Border Patrol.
Als Grundlage wird der gesamte Rumpf mit dem hellen Grau gespritzt. Das verhindert Lichtdurchscheineffekte und ist eine gute deckende Grundlage für das Weiß. Außerdem sieht man auch letztmalig, wo noch Stellen sind, die geglättet oder gespachtelt werden sollten. Vorher wird die Maskierung der Fenster nochmals geprüft, wo notwendig ausgebessert oder erneuert.

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Dann spritze ich den gesamten oberen Hauptrumpf und die oberen Leitwerke mit Weiß.

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Dann wird das Weiß bleibende maskiert. Dazu nehme ich wieder Tamiya Maskierband, die großen Flächen dann mit Papier, Malerkreppband bzw. Haushaltfolie.

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Jetzt folgt die grüne Farbe am Dom, Heckschwanz, Rumpfunterseite und dem unteren Leitwerk.

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Das Landegestell wird schwarz gespritzt (oder mit dem Pinsel angemalt).

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Die Farbübergänge werden geprüft und ggf. mit dem Pinsel und verdünnter Farbe korrigiert. Auch die Kleinteile kriegen jetzt Farbe.
 
Abschlußarbeiten

Abschlußarbeiten

Aus Plastik-Sheet-Teilen werden die kleinen Anbauten wie Haltebügel am Heckschwanz oder die Cablecutter gebaut.

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Vor dem Aufbringen der Decals werden die jeweiligen Stellen mit farblosem Glanzlack gespritzt. Das glättet einerseits die Oberfläche, verhindert aber auch später das oft sonst silbrige Glänzen. Nach dem Antrocknen wird der gesamte Rumpf mit farblosem Glanzlack überspritzt. So hat er einen einheitlichen Glanz und die Decals werden griffest.

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Erst jetzt werden die Fenstermaskierungen entfernt und die Fenster nachgearbeitet. Überflüssige Farbe wird weggeschabt, wo sie fehlt mit dem Pinsel ergänzen. Auch andere farbliche Details (wie die Nietreihen an der Kanzel) werden jetzt ergänzt.
 
Das fertige Modell

Das fertige Modell

Man kann gerade in der Größe 1:24 dann schon viel in Details arbeiten. Muß aber immer überlegen, was Sinn macht. Da Modell soll ja fliegen und nicht auf einer Messe für Standmodelle Preise gewinnen.
Hier nun paar Bilder vom fertigen Modell. Am letzten kann man gut erkennen, wie klein der OH-6A eigentlich ist.

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Danke für den schönen Baubericht!
So ein kleiner Scale Umbau steht bei mir auch noch an!
Evtl. Hughes 300 oder Lama! :)
Wo gibt es für den MCPX nen 3 Blatt Kopf?

So long...

Sven
 
Das Dreiblatt ist von Rakonheli (Vietnam). In D kannst Du das u.a. bei nanoheli.net oder auch beim Hersteller dieser Rumpfbausätze beziehen, wenn Du dort so einen Bausatz kaufst.
 
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