Leitwerksfrage

Hallo zusammen

Ich zerbreche mir schon den ganzen Abend über den Kopf was für ein Leitwerk das neue Urmodell für einen 2.5 Meter Hangsegler bekommen soll. Es soll was schnelles geben...:-)
Ich kann mich nicht entschiden ob es ein V Leitwerk sein soll oder ein Kreuz-Pendel Leitwerk.

-Für das V-Leitwerk spricht für mich das Gewicht. Und dass ich es nicht anformen muss m Rumpf.

-Für das KP-Leitwerk sprechen nach hören und sagen die besseren Eigenschaften in Wenden.Was ich durch die grössere Angriffsfläche nachfolziehen kann. Lässt sich das in der Praxis beweisen???, leider habe ich keine Aussagekräftigen Erfahrungen...

Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen...Was fliegt Ihr lieber??
Wäre euch echt Dankbar für die Entscheidungshilfe, entscheiden muss ich ja schlussendlich doch selber...

Vielen Dank im Voraus!!!!!!!!
Grüsse aus CH
Timo

P.s Search-Funktion habe ich schon ausprobiert, finde nicht viel was mir weiterhilft...
 
Optik?!

Optik?!

Also ich würde das danach entscheiden, was mir optisch besser gefällt. In welchem Kontext könnte die bessere Steuerbarkeit (Wendigkeit) mit einem Kreuzleitwerk denn eine Rolle spielen? F3F-Wettbewerb vielleicht? Ich weiß es nicht. Aber für den Alltag - sprich das Herumtoben am Hang - wird es doch belanglos sein. Ob die Rolle eine "Rolle" oder ein "Fass" wird, hängt - unabhängig vom LW - wahrscheinlich eher von der Steuerkunst des Piloten und der ärodramatischen Gesamtcharakteristik des Modells ab, meine ich.;)

Gruß
Peter
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Glaubensfrage - wie wärs mit Auspendeln?

Glaubensfrage - wie wärs mit Auspendeln?

Hallo,

also die Leitwerksfrage ist auch eine Glaubensfrage.

Andere Dinge sind mindestens genauso wichtig:
- Hebelarm (Leitwerksträgerlänge)
- Streckung
- Fläche
- Profilierung

Dem Kreuzleitwerk sagt man eine bessere Spurtreue nach. Das Pendeln, das bei kleinen V-Leitwerken an kurzen Leitwerksträgern auftritt, kennt man so beim KLW nicht. Aber vermutlich einfach deshalb, weil das wirksame Seitenleitwerksvolumen bei KLW immer größer gewählt wurde.

Ich bin ein Kreuzleitwerksfan. Ich habe aber auch schon Modelle geflogen, da hätte ich „blind“ nicht auf ein V-Leitwerk getippt (z.B. der Kult von Tangent, langer Leitwerksträger, gestreckte, nicht zu kleine Leitwerke).

Als Pendelruder würde ich immer ein Kreuzleitwerk machen, schon wegen der einfacheren Anlenkung und weil dann nur ein Servo absolute Oberklasse sein muss (Stark, Metallgetriebe und Spielfrei fängt eben erst bei rd. 75 EUR an).

Bei gedämpftem Ruder würde ich zu einem steckbaren V-Leitwerk tendieren.

Aerodynamisch am besten ist aber das T-Leitwerk (Höhenleitwerk ausserhalb der Wirbelschlepp, weniger Interferenzen durch Knotenübergänge, Seitenleitwerk hat eine „Endscheibe“). Nur ist da der konstruktive Aufwand und die Gefahr bei einer Rumpellandung im Gebirge die Rumpfröhre durch Trosion abzudrehen am größten.

Welches „Schweinderl“ äh Leitwerk hättest Du jetzt gerne? ;)

Hans
 

Peer

User
Mein Tip: V-Leitwerk !

Bei Verwendung eines ausreichend langen Hebelarms
und einer ausreichenden Leitwerksfläche (lieber etwas
größer) und vor allem eines Öffnungswinkels nicht über
105° Grad kriegst Du ein
-leichtes
-spurtreues
-mit kleinen Servos anlenkbares
-beschädigungsunanfälliges
Leitwerk

Und knackige Wenden kommen mit einem gedämpften
V-Leitwerk eh besser als mit einem Pendel KLW (meine Meinung)

F3F Hanstholm 2006
(Masterpiece / Jan Wichmann)
DKf3f2006 006.jpg

Peer
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Peer

Bei Verwendung eines ausreichend langen Hebelarms
und einer ausreichenden Leitwerksfläche

Also hinten etwas schwerer? ;)

Ist wohl wirklich eine Glaubensfrage.;)
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

dass die Wenden mit gedämpften Leitwerk knackiger kommen, hat nach meiner Meinung viel mit den Servos als dem Leitwerk zu tun. Auf dem Pendelleitwerk meinr Europhia2k werkelt ein DS8417 (0,08sec Stellzeit +viele Ncm + ganz viele Euro teuer), weil man da jedes Quäntchen fehlende Kraft und Geschwindigkeit laut Martin Weberschock merkt.

Theoretisch sollte zwar ein gedämpftes Ruder höhere Ca-Werte erbringen können als ein ungedämpftes, aber in der Praxis muss man dann auch den vorderen, feststehenden Teil mit Anstellen. Bei Leichtwindseglern gibt es teilweise solche Konstruktionen, bei denen auch der vordere Teil etwas bewegt wird.

Leitwerke sind immer Kompromisse, deswegen lassen manche sie ganz weg. Ich glaube es war der bekannte Segelflugkonstrukteur Helmut Treiber, der mal gesagt habe soll, es gäbe keine zu großen Leitwerke, sondern nur zu kleine. Das trifft wohl mit ein paar Ausnahmen (Pylon-, Speedwettbewerbe, DS-Rekordmodelle …) auch auf Modelle zu.

Hans
 

Gast_8281

User gesperrt
Hans Rupp schrieb:
Dem Kreuzleitwerk sagt man eine bessere Spurtreue nach. Das Pendeln, das bei kleinen V-Leitwerken an kurzen Leitwerksträgern auftritt, kennt man so beim KLW nicht.

Sieht man öfters sehr schön bei der Banana, die einen kurzen Leitwerksträger besitzt. Bei niedrigen Geschwindigkeiten und etwas stärkerem Wind sieht man es sehr deutlich.

Hans Rupp schrieb:
Ich habe aber auch schon Modelle geflogen, da hätte ich „blind“ nicht auf ein V-Leitwerk getippt (z.B. der Kult von Tangent, langer Leitwerksträger, gestreckte, nicht zu kleine Leitwerke).

So ergeht es mir mit meinem K2. Der besitzt nämlich im Verhältnis einen sehr langen Leiwerksträger und ausreichend dimensionierte Leitwerksflächen. Vielleicht ist es aber auch einfach nur der Trägheitseffekt... ?!

Gruß
Mäddis
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo Mäddis,

ich hatte eine zeitlang K2 und Kult gleichzeitig in Betrieb und kann deshalb vergleichen.

Der K2 ist ein gut ausgelegtes Modell. Aber der Kult hat nochmal einen längeren Leitwerksträger und ein etwas höher gestrecktes Leitwerk. Schnurgerade Rolle waren beim Kult ein Kinderspiel, beim K2 musste man schon etwas steuern. Dafür braucht man eben etwas mehr Blei in der Nase beim Kult, was in meinen Augen aber gut angelegt ist.

Ich habe sowohl zum Kult als auch zum K2 hier schon meine Meinung geschrieben. Wenns interessiert findet es mit der Suche.

Hans
 
Danke für eure vielen Antworten.

Wie ich sehe ist es wirklich doch eine Glaubensfrage...
Nur kommt da die Frage auf: Ich kenne wenige Flugzeuge der Mann-tragenden Kategorie die mit V-Leitwerk fliegen. Wiso ist das so?? Ein V-Leitwerk wäre doch bei den Hochleisungsseglern von gweichts-Vorteil...???

Warscheindlich werde ich ein V-Leitwerk realisieren, obwohl ich doch an Kreuzigen intersse habe.... Da kann ich dann auch einfacher mit verschiedenen Grössen und Formen probieren, an Ort und Stelle...

Vielen Dank
Grüsse
Timo
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Nur kommt da die Frage auf: Ich kenne wenige Flugzeuge der Mann-tragenden Kategorie die mit V-Leitwerk fliegen. Wieso ist das so?

Die manntragenden Segler haben kein extremes Gewichtsproblem. Die meiste Zeit wird sogar mit Ballast geflogen. Daher ist das Mehrgewicht des T-Leitwerks kein Problem und da es aerodynamisch effizienter als das V und bei Aussenlandung noch besser geschützt ist, haben heute fast alle ein T-Leitwerk.

Trotzdem kommt es bei mißglückten Landungen eher zum Torsionsbruch der Rumpfröhre als das bei einem V der Fall wäre. Aber das nimmt man eben in Kauf. Schließlich sollte das der absolute Ausnahmefall bleiben.

Bei uns Modellfliegern auch, aber da ist eben öfters Ausnahmefall :)

Hans
 
Manntragende Segler haben auch keinen fertigen VLW-Mischer im Sender :D - ich schätze mal das da auch die Anlenkung wesentlich komplexer ist als bei Kreuz oder T .
 
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