18650 LiIo Zellen, Handhabung und Ladeschlußspannung

Erdie

User
Hallo :)
Ich habe hier diverse 18650 Lithium Ionen Zellen. Es steht geschrieben, dass diese eine Ladeschlußspannung von 4,2V und eine Nennspannung von 3,7V haben sollen. Das entspricht ja den gewohnten Specs von LiPo Zellen. Kann ich die nun sorglos mit dem LiPo Programm laden oder sind das allzu progressive Marketingdaten, die eine kurze Lebensdauer zur Folge hätten, würde ich das LiPo Programm tatsächlich nutzen. Wie ist das mit den 18650er Zellen?

Danke
Erdie
 
Abgesehen von der LiFePo-Variante der 18650 lassen sich alle anderen mit dem LiPo-Programm laden.
Die Variantenvielfalt ist jedoch bei den 18650er-Zellen erheblich größer, will heißen, deß es dort Varianten für sehr hohe Energiedichten und geringe Entladeströme wie die NCR18650 gibt, aber auf der anderen Seite auch Hochstromzellen, wie sie in Elektrowerkzeugen im Einsatz sind, wie die NCR18650PF oder die US18650VTC4.
Selber fahre ich meine meisten Modellschiffe mit 6s2p 18650 Paketen (26 Stk) mit verschiedenen Zellentypen, insbesondere 8 dieser Pakete sind mit der CGR18650CG aufgebaut, demnächst kommen 6 Packs mit US18650VTC5 hinzu. Die alten rein kobaltbasierten Zellen aus dem Laptopbereich würde ich im Modellbau nicht einsetzten.

Gruß Klaus
 
Hallo Erdie,
ich nutze seit ca. 8 Jahren LiIon und lade diese mit dem LiPo-Programm. CC-CV passt immer.
Manche LiIons haben kleinere Ladeschlußspannung (4.1V) und das kann man in einigen Ladegeräten auch im LiPo-Programm einstellen.
Du schreibst aber, dass die Spannung bei Deinen Akkus 4.2V beträgt, so kann "normales" LiPo-Programm genommen werden.
Ich lade meistens mit 0.7C

Gruß
Juri
 

Crizz

User
Zunächst mal bezieht sich die Bezichnung 18650 lediglich auf die Bauform von 18 mm Durchmesser und 65,0 mm länge, man findet diese auch in LiFePO4-Technik, und die Zahl der Anbieter unterschiedlicher Li-Ion-Varianten ist mittlerweile schon recht groß. Ich kenne unterschiedliche Spezifizierungen, allerdings gebend ie meisten 4,20 V als absolutes Maximum an und 4,10 V als Ladeschluß.

Bei der Ur-Konion von Sony war es damals sogar so, das einige Modellbauer fleißig herumprobiert haben und die Zellen bis auf knapp 4,5 V geladen haben, mit angeblich abstrusen Kapazitätserhöhungen - das ganze soll für etwas 2 dutzend Zyklen gutgegangen sein und danach hatte man nen Haufen Sondermüll.

Wie auch immer, die Li-Ion die derzeit im 18650 Format gebaut werden sind - allen Spezifikationen zum trotz - leider trotzdem nicht so hochstromfähig, wie man den Anwendern gerne glauben machen will. Denn gerade die Zellen die mit angeblichen 10c oder mehr geratet sind stellen bei dieser Konstant-Belastung nur noch 50% der Kapazität bereit, danach ist die Spannung auf dem absolut untersten Level ( unter 3.0 V ). Für Niederlastanwendungen wie Empfängerversorgung oder Backup ist das aber nicht von Relevanz, da sind die Ströme doch deutlich moderater :)

Meine persönliche Erfahrung mit einigen 18650 Typen geht dahin, das es nicht viel Unterschied macht ob man die Zellen bis 4,10 oder 4,20 V lädt. Man bekommt meist irgendwas um die 10% mehr eingeladen, aber nicht rausgeholt. Es sei denn die Zellen sind temperiert und werden sofort nach dem laden auch entladen, dann bekommt man von der mehr eingeladenen Kapazität einen Teil wieder raus.

Von daher einfach an dem orientieren was der Anbieter der jeweiligen Zellen im Datenblatt angibt, dann kann man nix falsch machen.
 

Erdie

User
Ich habe die eigentlich für Taschenlampen gekauft, verzeiht mir wenn ich die Frage in einem Modellbauforum stelle. Aber die Information, das diese nicht wirklich für Modellbauzwecke geeignet sind, ist ja auch wertvoll.
Dass das nicht viel geht, habe ich schon beim Laden gemerkt, 1A eingestellt und die Zellspannung schnellt sofort in die Höhe, so dass das Ladegerät die Strom automatisch auf ca 0,2 bis 0,3 A reduziert. Der Innenwiederstand scheint relativ hoch zu sein. Aber für meine Taschenlampe gehen sie gut . ;) Ich habe mir vorgenommen, sie im LiIo Programm zu laden, wenn ich weiß, dass sie mehr herumliegen. Wenn ich ganz sicher bin sie zu brauchen, nehme ich vorher das LiPo Programm.
 

Crizz

User
Ah ja, sehr interessant. Was sind das für Zellen ? Es gibt welche von Surefire und anderen, die einen Überladeschutz integriert haben, da muß man höllisch aufpassen das man die nicht öfter mit zu hohem Strom lädt, das mögen die garnicht. Sind aber vom laden ansonsten unkritisch weil man die an so ziemlich alles hängen kann was ne halbwegs passende Spannung hat, solange der Strom nicht zu hoch wird - was keine Anleitung zu unsachgemäßem Umgang sein soll. Sollten dir da keine exakten Daten zur Zelle vorliegen, frag doch einfach mal den Anbieter wo du sie gekauft hast nach einem Datenblatt oder ähnlichem, aus dem die Betriebsdaten hervorgehen. Dann kannst du auch nix falsch machen.
 

Erdie

User
Es sind 5 verschiedene Hersteller, IMHO sind 2 von Panasonic. Ich habe mir die über Ebay von verschiedenen Anbietern gekauft weil ich testen wollten und wegen .. ähm, Du weißt schon. Was mir auffällt, ist, dass die Kapazitätsangaben extrem unterschiedlich sind. Einige liegen bei 2600 mAh andere bei fast 5000. Was da genau draufsteht kann ich erst nachlesen wenn ich zuhause bin. Wenn es Dich interessiert, hole ich das nach. Als ich die geladen habe, waren sie nicht leer. Insofern war die Zellspannung ohnehin schon recht hoch. Eine hatte ich im Gebrauch, da gingen dann so ca. 700 mAh rein aber das Ladegerät hat die ganze Zeit die Strom im LiIo Programm auf 0,2-0,3 begrenzt.
Ich könnte ja mal die tatsächliche Kapazität messen und gegen das Gewicht rechnen. Unter Umständen ist das Kapa - Masseverhältnis sehr gut.
Soweit ich weiß sind die alle "unprotected".
 

WalterH

Fördermitglied
... Einige liegen bei 2600 mAh andere bei fast 5000. ...

Also "fast" 5Ah aus 18650er Zellen glaube ich dir gerne morgen, am 1.4. , ansonsten hab ich da meine Probleme.:D
Bin jedenfalls gespannt auf Deine Messungen.
Meine Zellen von Panasonic sind mit 2900 mAh angegeben, was sie als Empfänger Akku auch genau erreichen.
Grüße
Walter
 

Crizz

User
Also 5 Ah halte ich auch für etwas viel, selbst bei Entladung mit sehr geringem Strom. Das der Ladestrom schnell reduziert wird und die Spannung je nach Ladestrom sehr schnell ansteigt deutet auf hohen Ri - und somit auch geringe Belastbarkeit. Einfach am Lader mal testen, ich würde da als Laststrom bei diesen besagten Zellen nicht über 0,2 A gehen, aber evtl. kannst du ja noch Datenblätter anhand der Angaben auf den Zellen (Hersteller, Typenbezeichnung) googlen und findest da auch Angaben an denen du dich besser als durch den Versuch alleine orientieren kannst.
 

Crizz

User
Ron, das muß - wie bereits weiter oben erwähnt - nicht der Ri der Zelle sein, bzw. nicht der alleine : es kann ein Überladeschutz in der Zelle sein der dafür verantwortlich ist und begrenzend eingreift.
 
Das Kapazitäts/Masseverhältnis ist bei den guten 18650ern mindestens Faktor 2 besser als bei Eneloop und Co.
Ich benutze Sie in Taschenlampen, aber auch mein neuer F3B Flieger wird sie als Empfängerakkus bekommen.
Laden wie schon gesagt im LiPo programm. Laden mit maximal 1C, eher weniger.

Die 18650er mit der höchsten Kapazität sind im Moment die 3400er Panasonics.

https://www.akkuteile.de/lithium-io...ic/panasonic-ncr18650b-3-6v-3400mah/a-100639/

Finger weg von den XXX-Fire Akkus die mit bis zu 5000mAh angegeben sind.
Das sind oft Akkus aus alten Laptops etc. in neuen Schrumpfschläuchen. Im Wahrsten Sinne des Wortes Brandgefährlich das Zeug.
 

WalterH

Fördermitglied
Erstes Testergebnis:

Ultrafire 5400 mAh
Gemessene Kapazitaet: 562mAh - lol Da hat sich der Hersteller um eine Zehnerpotenz vertan, kann ja mal passieren.

Kann ja mal passieren - aber sicher nicht alkoholfrei. :D

Also das fällt nicht unter die Rubrik zu geringe Kapazität, das fällt unter Akku defekt.:o
Dead on arrival?
Cheers
Walter
 

abuss

User
Habe mich selber verleiten lassen ein paar der billigen Ultrafire 18650 aus China zu ordern……:rolleyes:

Der reinste Schrott. Die 4000er waren unter dem roten Ultrafire Schrumpfschlauch mit 2500 mah gelabelt….

Angegeben mit 4000 mah , eine andere mit 5000. Mehr als 1000mah ging in keine rein, raus schon gar nicht. Gemessen mit meinem Junsi 4010.

Habe nun bei Enerdan bestellt, und oh Wunder….nun bringen die Akkus auch was sie sollen.
 

Erdie

User
unter welchen Testbedingungen ? Das sind keine Hochstromzellen, ich würde das mit nicht mehr als 1 A testen.

Ladegerät auf 1A eingestellt, das fängt erst bei 1A an und geht dann schnell in den Konstantspannungsmodus über, dann hängt die Zelle über eine Stunde knapp unter 4,2V bis sie sozusagen "voll" ist.
Die beiden Markenzellen sind Samsung aber erstmal will ich die Ultrafire messen, eine davon hat sagenhafte 5400 mAh. Leider dauert das Laden so lange, dass ich vorher ins Bett muß und die ganze Prozedur am nächste Tag wiederhole.
 
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