Frage zur Motortemparatur E-Motor

Hallo zusammen,

ich verwende den Rotomax 50 Motor. Vor ein paar Wochen habe ich mir die Iisi Telemetrie geleistet und bin mehr als begeistert. Um dem männlichen Spieltrieb Rechnung zu tragen, bin ich gerade am überlegen noch den ein oder anderen Sensor dazu zu holen, unter anderem um die Motortemp anzuzeigen.

Der Rotomax ist ein Aussenläufer, da fällt mir nicht so richtig wo ich einen Sensor befestigen soll. Darum die Frage, wie verhält sich die Motortempertur auf der Hinterseite des Motors? Wenn ich den Fühler z.B. irgendwo im Bereich der 4 Schrauben auf dem Bild befestigen würde, wird dort dann eine realistische Temperatur gemessen oder ist es da viel wärmer oder kälter als die "eigentliche" Motortemp.?

rotomax.jpg

Grüße
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:

Anderl

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Servus

Kritisch und damit ausschlaggebend ist bei einem E-Motor eigentlich die Wicklungstemperatur. Um genau zu sein die Kerntemperatur der Wicklung. Die meisten Kupferwicklungen können 150-180° ab. Einige wenige Hochleistungsmotore werden bis 220° angegeben aber dann ist Schluss. Die Kerntemperatur wirst du aber nicht messen können. Dazu müsstest du deinen Sensor mit in die Wicklung "einwickeln".
Ich messe auch hinten am Gehäuse. Aluminium ist ein recht guter Wärmeleiter und das passt schon so. Wenn da natürlich irgendwas mit 120° oder mehr dabei rauskommt, ist Vorsicht geboten. Je nachdem wie gut der Motor gekühlt ist, kann die Wicklung doch erheblich höher gelegen haben.

Meine Motore liegen recht gut im Kühlluftstrom. Mal als Beispiel: Mein Scorpion 4025-10, der sich an 6S 98A gönnt (2200Watt), wird im Hochsommer gerade mal 60° warm.

Grüße
 

Gast_2783

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Hallo Markus,

es würde genügen, wenn Du den Temperatursensor (KTY oder PTC) einfach auf einen Wickelkopf klebst, mit Harz oder Sekunde. Wir machen das auch nicht anders, ich baue Brushlessmotoren für CNC Maschinen. ;)
Und 120 Grad sind eher grenzwertig, aber aus Sicht der Magnete, Stichwort Entmagnetisierung.

Gruß Niels
 
Auch Servus,

ich hab in der Zwischenzeit noch ein bisschen gegoogelt und bin auf ein Hacker Interview gestoßen. Da sagt er was von 65 grad. Ist ja doch ein etwas größerer Unterschied. Was stimmt denn nun?

Er sagt wie Du, im Idealfall bringt man den Sensor am Stator an. Das verstehe ich auch nicht so ganz. Befestigt man denn Sensor dann einfach an Kupferdraht?

Grüße
Markus
 
Hallo Markus,

es würde genügen, wenn Du den Temperatursensor (KTY oder PTC) einfach auf einen Wickelkopf klebst, mit Harz oder Sekunde. Wir machen das auch nicht anders, ich baue Brushlessmotoren für CNC Maschinen. ;)
Und 120 Grad sind eher grenzwertig, aber aus Sicht der Magnete, Stichwort Entmagnetisierung.

Gruß Niels

Das wwürde meine Frage beantworten dass man den Sensor einfach auf den Kupferdraht kleben kann, oder? Oder missverstehe ich da jetzt was?

Grüße
Markus
 

Gast_2783

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Hallo Markus,

ja einfach auf den Stator / Kupferlackdraht kleben und zwar so, das hinterher nichts schleift. Am besten in der 1. Hälfte oder in der Mitte des Wickelkopfes.


Gruß Niels

PS: bei uns sind 120 Grad die Abschaltgrenze.
 
Hallo Niels,

ich habs versucht mir zu ergoogeln.......aber was meinst Du mit dem "Wickelkopf"? Das hat sich mir noch nicht so ganz erschlossen was/wo das ist?

Grüße
Markus
 

Gast_2783

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Hallo Markus,

der Wickelkopf ist die Oberseite der Spule, praktisch das Stück, was aus dem Blechpaket herausschaut.

Gruß Niels
 

Gast_2783

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Hallo Markus,

hier ein Bild. Also an dem Strich, an dem Handgefertigte, vergossene Statorwicklung steht, oben in Richtung Lagerschild, auf den Kupferlackdraht, den Sensor kleben, fertig.


Gruß Niels
 

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Erdie

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Was mich jetzt noch interessiert, ist, wie die Diskrepanzen zustande kommen also dass Hacker von 65 Grad spricht und andere von 120. Offensichtlich werden unterschiedliche Messpunkte angenommen. Vermute ich zumindest ..
 
Ich habs mal rauskopiert, Quelle ist die FMT 10/2011, auch zu finden auf der Homepage von Hacker. Im Prinzip empfehlen Niels und Hacker schon
die gleichen Messpunkte.

"Dies ist auch der Grund, weshalb eine gute Luftzufuhr für ein im
Modell verbauten Motor so wichtig ist. Der Motor darf im Betrieb
seine maximale Betriebstemperatur nicht überschreiten. Wenn die
Kühlung eines Motors bei Temperaturen in unserem Gefilden passt,
dann sollte der Motor ca. 65°C während des Betriebs haben. Eine
einfache Methode, die Temperatur des Motors ohne Thermometer
zu testen ist, den Finger auf das Motorgehäuse zu drücken. Wenn
man den Finger zwei bis drei Sekunden auf dem Gehäuse lassen
kann, ist die Temperatur noch ok. Heißer als 65°C sollte ein Motor
nicht werden. Genauer kann man die Motortemperatur überwachen,
wenn man z.B. die Temperatursensoren einsetzt. Dafür bieten sich z.
B. die Telemetriesensoren des M-Link-Systems von Multiplex oder des
JETI-Duplex-Systems an. Der Sensor sollte dann so platziert werden,
dass er möglichst nahe an der Kupferwicklung (Stator) befestigt wird.
Dann kann man sich die Wicklungstemperatur in Echtzeit auf den
Sender übertragen lassen und verfolgen. Auch Grenzwerte können
programmiert werden und den Piloten somit warnen.

Die absoluten Grenzwerte, die bei einem Motor auftreten dürfen
sind heute wesentlich höher als früher. So können sich die Magnete
heute auf bis zu 180°C erhitzen, ohne Schaden zu nehmen, also
um ein vielfaches höher als die Temperatur, die der Motor verträgt.
Auch die Klebstoffe zum fixieren der Lager und Magnete halten
Temperaturen von bis zu 150°C aus."

Grüße
Markus
 

Morote

User
Was mich jetzt noch interessiert, ist, wie die Diskrepanzen zustande kommen also dass Hacker von 65 Grad spricht und andere von 120. Offensichtlich werden unterschiedliche Messpunkte angenommen. Vermute ich zumindest ..

Genau, das liegt an verschiedenen Messpunkten. Nimm z.B. mal einen klassischen Innenläufer wie die Hacker B Motoren. Die haben ein geschlossenes Gehäuse, sodass man wirklich nur an die Gehäusetemperatur kommt. Liegt die bei 65°C, ist es drinnen schon deutlich wärmer! Für den Alltagseinsatz sind 65°C am Gehäuse aber eine gute Obergrenze...
 
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