Belegung Rumpf für eine DG600 in 1:3,5

Hallo zusammen,

ich habe die Möglichkeit einen customer made DG600 Rumpf zu bekommen Eigentlich steht die Belegung schon fast fest. Sie wird sehr ähnlich zu dieser Auslegung sein Rumpf-DG1000.

Ich frage mich aber, ob es für den etwas kleineren Rumpf sinnvoller ist, lieber mehr feinere Gewebe zu verbauen, z.B. ansatt der 293er 1x 105er.

Was sagt denn da Eure Erfahrung dazu?

Gruß
Thomas
 
Hallo zusammen,

der Anbieter für den DG Rumpf hat folgende Standardbelegung (die gute Steifigkeit erbringt!)
1. 163er Köper in 45/45 komplett
2. 280er Leinen in 0/90 komplett
3. 280er Leinen in 45/45 bis hinter die Endleiste
4. 163er Köper in 0/90 komplett

Meine Vorschlag aus der guten Erfahrung der DG1000 wäre folgende:
1. 50er Leinen in 0/90 komplett
2. 163er Köper in 0/90 komplett
3. 163er köper in 45/45 bis zum Spornrad (ohne LW-Träger)
4. 280er Köper in 45/45 bis ca. 10cm hinter der Endleiste schräg auslaufend
5. 163er Köper in 45/45 komplett

Hat sich in den letzten Jahren etwas ergeben in Sachen Verstärkungsbänder?

Gruß
Thomas
 

Milan

User
4. 280er Köper in 45/45 bis ca. 10cm hinter der Endleiste schräg auslaufend

Hallo Thomas.

Ganz ähnlich wie du es beschreibst habe ich für meinen K2 Rumpf die Belegung gewählt.

Auf die "280er Angstlage" kannst du jedoch meiner Meinung nach verzichten - du willst ja mit dem Rumpf mehr fliegen als auf dem Boden rumrutschen.

LG

Harry
 
Die UD-Lagen beim Rumpflaminat werden bei mir seit Jahrzehnten aus UD-Aramid Gewebe laminiert (kein Band, das Gewebe bedeckt vollständig die Oberfläche).
Dieses Gewebe hat zwischen 80 oder 90% der Fasern in Längsrichtung und nur wenige dünne Rovings als Schussfäden (158tex zu 22tex).
Hier eine Lieferquelle:
http://www.emc-vega.de/de/Faserverbundwerkstoffe/Gewebe/Aramidgewebe-fuer-AFK/A-158-UD

Die diagonalen Lagen werden aus Glasgewebe (163g/m2) oder C-Gelege (kein Gewebe!) im Leitwerksträger laminiert. Das UD-Aramid kommt in zwei Lagen zwischen innere und äußere Glaslagen, wobei eine Aramidlage von der Rumpfspitze nur bis zur mitte des Leitwerksträgers geht.
 
Hi zusammen,

vielen Dank für Euer Feedback.

Hallo Christian,
verstehe ich das richtig, dass Du die 0/90 Lagen in Aramid ausführst. Oder schneidest Du auch dem UG- Aramidband eine streifen aus und legst in ein?

Hallo Harry,
ich glaube, dass ich die 280er Lage schon brauche. Du kennst halt nicht meine Landekompetenz ;). Da gibt es immer wieder mal eine schlechte Landeeinteilung und prompt muss die Struktur dies Abfangen :D. Da ich ja noch ein EZFW und Balastrohre einbaue, bin ich froh, wenn es vorne stabil genug ist. Zuml der Haubenauschnitt der Dg600 schon extrem weit nach vorne geht!.

Gruß
Thomas
 
Thomas,
ich lege das UD-Aramidgewebe wie eine 0/90-Glasgewebelage ein, also vollflächig in der Form und auch in dem Überstand der dann zum "Nass in Nass" verkleben der Formhälften genutzt wird. Das UD-Gewebe hat im Gegensatz zum 0/90-Glasgewebe mehr Fasern in Rumpflängsrichtung und das ist der Vorteil. Man braucht ja eigentlich die 90°-Fasern im Rumpf nicht. Die Torsion wird durch die Diagonallagen getragen und die Rumpfbiegung durch die Fasern in Rumpflängsrichtung.
Die Rümpfe der F3B/F3F und F3J Segler bestehen daher fast ausschließlich aus UD-Lagen in diagonal und 0° Richtung und das aus UD-C-Gelege.

Hier noch ein altes Bild eines BS 1 Rumpfes ohne Lackierung bei dem man die Aramidlagen sehen kann.

bs1b6182.JPG
 
Hallo Christian,

vielen Dank für das Bild. Jetzt habe ich es auch verstanden ;).

An die Thematik der 90 Grad Fasern habe ich ehrlich gesagt noch gar nicht gedacht. Das stimmt natürlich. Dia Tragen fast gar nichts. Dies muss ich mir mal genauer durch den Kopf gehen lassen.

Gruß
Thomas
 

Gast_8039

User gesperrt
Meine Vorschlag aus der guten Erfahrung der DG1000 wäre folgende:
1. 50er Leinen in 0/90 komplett
2. 163er Köper in 0/90 komplett
3. 163er köper in 45/45 bis zum Spornrad (ohne LW-Träger)
4. 280er Köper in 45/45 bis ca. 10cm hinter der Endleiste schräg auslaufend
5. 163er Köper in 45/45 komplett

Hat sich in den letzten Jahren etwas ergeben in Sachen Verstärkungsbänder?

Gruß
Thomas

Hallo Thomas,
statt 1. und 2. (ggf. auch 5.) wäre evtl. 1-2 Lagen 110g/m² Kreuzköper (IG 9111) eine hochwertige/ feinschicht-bildende Alternative. Alle diagonal ansonsten 0°-Lagen aus UD.
 

Abgleiter

User gesperrt
Hallo Thomas,

der Ansatz von Achim ist OK.

Auf die 1. Lage als 50 g/m² GFK Schlichtlage kannst zu verzichten. Ein fein gewobenes 105er oder 110 ist hier immer meine 1. Wahl.

Ansonsten musst Du bei der schlanken Rumpfröhre der DG (gerade wenn alpin eingesetzt) auf Wandstärke (siehe Ausführungen von Christian Baron) hin optimieren.

Gruß
Christian
 
Hallo Achim und Christian,

Danke für Eure Hinweise.

Achim,
Alle diagonal ansonsten 0°-Lagen aus UD.
verstehe ich leider nicht. Sollen die 110er in 45/45 und das Ud dann logischerweise in 0° eingelegt werden?

Frage: um Wandstärke zu bekommen ist es doch besser mehr dünne Lagen zu nehmen als eine dicke, oder?

Gruß
Thomas
 

Milan

User
Frage: um Wandstärke zu bekommen ist es doch besser mehr dünne Lagen zu nehmen als eine dicke, oder?

Hallo Thomas.

Für eine hohe Wandstärke in der Rumpfröhre benötigst du nicht unbedingt viele Gewebelagen - als Stützlage (Zwischenschicht) kannst du auch eine Styroportapete ( ...ja ja ich weis, dieser Werkstoff ist vollkommen aus der Mode) nehmen.
Das Ergebnis ist sehr druckfest und torsionshemmend.

LG

Harry
 

Gast_8039

User gesperrt
Hallo Thomas.

Für eine hohe Wandstärke in der Rumpfröhre benötigst du nicht unbedingt viele Gewebelagen - als Stützlage (Zwischenschicht) kannst du auch eine Styroportapete ( ...ja ja ich weis, dieser Werkstoff ist vollkommen aus der Mode) nehmen.
Das Ergebnis ist sehr druckfest und torsionshemmend.

LG

Harry

Dein Ansatz Wandstärke durch Sandwich ist im Prinzip richtig, aber Styrotapete ist bei dieser Art Rumpfröhre (kleine Schale -> hohe Schnittlast) eher ungeeignet, weil nicht delaminationsfest. Höchstens für ultraleichte Thermikgeiern die nie ein Steinchen sehen könnte das noch Sinn machen. Styrotapete kommt schon oft genug bei leichten F3AX-Rümpfen an die Grenze der Belastbarkeit, und da ist das Verhältnis Lasten/ Schale um ein mehrfaches unkritischer als bei einem womöglich noch alpin betriebenen Segler.
 
Haqllo zusammen,

vielen Dank für die sehr gute Diskussion. Ich fasse mal die Ergebnisse in einem Legeplan zusammen. Ihr könnt ja dann prüfen, ob ich alles richtig verstanden habe :).

1. 110er als Kreutzköper IG9111 komplett in 0/90
2. 158er UD-Aramiggewebe bis zum Spornrad ohne LW in 0/90 _-> UD
3. 163er Glas als Köper komplett in 45/45
4. 158er UD-Aramidgewebe bis ca. 10cm nach EL schräg auslaufend in 0/90
5. 163er Glas Köper bis zum Spornrad ohne LW in 45/45

Ich hoffe, dass ich alles richtig wieder gegeben habe. Wenn nicht, bitte Info verteilen.

Lieder weiß ich noch nicht, ob Ole Aramidgewebe verabeiten kann. Denn eine gute A-Schere ist ja nicht gerade ein Schnäppchen :eek:.

Gruß
Thomas
 

Gast_8039

User gesperrt
Haqllo zusammen,

vielen Dank für die sehr gute Diskussion. Ich fasse mal die Ergebnisse in einem Legeplan zusammen. Ihr könnt ja dann prüfen, ob ich alles richtig verstanden habe :).

1. 110er als Kreutzköper IG9111 komplett in 0/90
2. 158er UD-Aramiggewebe bis zum Spornrad ohne LW in 0/90 _-> UD
3. 163er Glas als Köper komplett in 45/45
4. 158er UD-Aramidgewebe bis ca. 10cm nach EL schräg auslaufend in 0/90
5. 163er Glas Köper bis zum Spornrad ohne LW in 45/45

Ich hoffe, dass ich alles richtig wieder gegeben habe. Wenn nicht, bitte Info verteilen.

Lieder weiß ich noch nicht, ob Ole Aramidgewebe verabeiten kann. Denn eine gute A-Schere ist ja nicht gerade ein Schnäppchen :eek:.

Gruß
Thomas

Bis auf 1. das 110er in 45/45 scheint mir das plausibel.
Zum Thema Aramidschere: billige Baumarktschere schnell im originalen Schneidwinkel über den Doppelschleifer ziehen, so dass die Schneide rauh ist und beim Schnitt "knurpst". Bei Bedarf jederzeit wiederholen.
 
Hallo zusammen,

so, ich habe jetzt ganz spontan einen DG600 Rumpf bekommen. Der Aufbau sieht wie folgt aus.

1x104g Köper, komplett
1x 240g UD Glas komplett
1x 240g Leinen (45°) bis kurz hinter die Flächenanformung
1x Aramid 163er komplett außer Seitenruderflosse
1x 104g Köper komplett

Mit dieser Belegung wiegt der Rumpf exakt 1040gramm. Das ist ein super Wert. Die Stabilität in der Röhre insbesondere der Übergang Röhre Flosse ist sehr gut. Nach der Flächenanformung ist er zwar etwas weicher, aber alles noch im Rahmen. Dieser leichte Rumpf motiviert mich jetzt sehr, das Thema 5kg anzugehen! Vielleicht schaffe ich es ja, wenn es dann 5,3kg werden, habe ich auch kein Problem :). Auf alle fälle bin ich sehr zufrieden mit dem Rumpf und mein besonderer Dank gilt an Ole und Thies. Ich glaube ihr ergänzt auch ganz gut :D

So, jetzt kann es weitergehen ;).

Gruß
Thomas
 

Gast_36267

User gesperrt
Hallo Thomas, nur zur Info,
hatte gerade meinen DG600 1:3,5 Rumpf von Rosenthal (produziert wohl bei Paritec ?) auf der Waage.
920 Gramm ohne Rahmen und Haube, also nur roher Rumpf.
Gruß Martin
 
Hallo Martin,

off topic an, das sollten wir unbedingt machen. Ich schlage vor das machen wir telefonisch aus. Ganz spontan könnten wir uns am Freitag auf der Autobahnraststätte Filderstatt treffen, wenn ich auf dem Weg zum Gaugen bin. Ansonsten nach irgendwann im August.

ups mit den 920 gramm hast Du aber auch einen superleichten Rumpf.

Gruß
Thomas
 

Gast_36267

User gesperrt
Hallo Martin,

off topic an, das sollten wir unbedingt machen. Ich schlage vor das machen wir telefonisch aus. Ganz spontan könnten wir uns am Freitag auf der Autobahnraststätte Filderstatt treffen, wenn ich auf dem Weg zum Gaugen bin. Ansonsten nach irgendwann im August.

ups mit den 920 gramm hast Du aber auch einen superleichten Rumpf.

Gruß
Thomas

also nach dem Gaugen , und bring gute Ideen und ein bisschen Adrenalin mit ;)
 

CH_MEIER

User
Hallo zusammen,

hier noch ein Beispiel zur Rumpfbelegung, wie ich sie zuletzt bei einer ASW20 1:4 verwendet habe:

1a. 1x 50g Glas Leinen Decklage im Leitwerk und in der Rumpfröhre
1b. 1x 160g Glas Köper Decklage Rumpfboot bis hinter die Flächenhinterkante (schräg auslaufend) 45°
2a. 2x 170g Aramid Köper im Rumpfboot 45°
2b. 2x 160g Kohle Köper in Rumpfröhre 45°
2c. 1x 160g Kohle Köper im Leitwerk 45°
3a. 1x 160g Glas Köper Decklage im Rumpfboot 45°
3b. 2x 50g Glas Leinen Decklage im Leitwerk (keine Decklage in Rumpfröhre)

Nahtband 30mm zum Nass-in-nass-Zusammenfügen

Gleich beim Laminieren wurde mit eingesetzt:
- 4mm Pappelsperrholz-Spant im Flügelbereich und
- 4mm Balsa-GFK-Sandwich Abschlussleiste + 2 Rippen im Leitwerk (incl. 3150 HLW-Servo)


meine Überlegung war:
- der ASW Rumpf hat auch in der Röhre einen relativ großen Querschnitt, jedenfall viel mehr als die F3x Besenstiele
- daher ist der Rumpf von der Form her immer recht biegesteif
- daher habe ich kein UD-Gewebe genommen, 90° Fasern sind aber auch sinnlos, also alles unter 45° (fusselt auch nicht so aus...)
- gerade bei T-Leitwerk knackt der Rumpf am liebsten vor dem Leitwerk (durch Torsion bei Schiebelandungen), da hilft 45° sicher auch


Der Rumpf bzw. der ganze Flieger ist recht leicht geworden (ca. 4kg). Der Rumpf fühlt sich in der Rumpfröhre noch etwas flexibel an, im Griffbereich sehr fest und vorn auch. Bisher hat er alle Landungen überstanden. Insbesondere ist der Rumpf im Heck schön leicht.

Was würde ich beim nächsten Mal anders machen? Eigentlich nichts. :)
Ach doch, vielleicht das folgende:
- ich wollte den Gelcoat sparen, das gab diverse kleine Lunker, also nächste Mal wieder mit einer Harzschicht die schon angeliert ist, bevor das Gewebe kommt
- beim Nass-In-Nass werde ich doch wieder je eine Seite überstehen lassen
- beim Laminieren werde ich mit dem Harz noch etwas mehr sparen

Viele Grüße
Christoph

PS: der Rumpf wog mit Spanten und Verstärkungen und Servo 950g. Leider habe ich 500g Harz verpanscht, scheint mit noch etwas optimierbar zu sein.
 
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